vor der Ueberhebnng und Absprechcrvi der Unkcnntniß eben sowohl zu wahren, wie vor der Vergötterung des Unver standenen. Sie sehen also, daß ich mich mit guten Vorsätzen zur Reise rüste. Ich hatte mir auch vorgenommen, mich gewissen haft zu präpariren: Ich wollte mich darüber unterrichten, wie man Land und Leute, die man kennen lernt, schildert und glaubte mit keinem Würdigeren beginnen zu können als niit dem vielgepriesenen Strabo. Aber ich muß Ihnen ehrlich ge stehen, daß mich dieser bewährte Geograph einigermaßen ent täuscht hat. Ueber Amerika enthalten nämlich die siebzehn Bücher seiner Erdbeschreibung, wie ich mich aus Forbigcr's vollständigem Register überzeugt habe, auch nicht eine Sterbcns- splbe! Er spricht allerdings über Amerika, eine Stadt im Pontus; aber das ist doch nicht dasselbe., Außerdem sind auch schon in der Einleitung so viel offenbare Ungenauigkeitcn und Mängel wahrzunehmen, daß mir die ganze Lust am Vorstudium überhaupt vergangen ist. Ich habe mir in Folge dessen vor genommen, nun ganz gretchenhaft, als' arm unwissend Kind, das neue Land zu betreten und, um eine beliebte Redewen dung unserer Tage zu gebrauchen, „die, Dinge in ihrer vollen Unmittelbarkeit auf mich wirken zu lassen." Dabei fällt mir natürlich zunächst die Seekrankheit ein, von der ich mir freilich nicht viel verspreche. Die Seekrank heit hat, vom Standpunkt des betheiligten Laien aus be trachtet, eine große Aehulichkeit mit den meisten andern Krank heiten, die wissenschaftlich auf sehr verschiedene Weise behandelt werden können, ohne daß sie sich in ihrem ruhigen normalen Verlaufe dadurch irgendwie irre machen ließen. Ich habe mich bei vielen erfahrenen Reisenden danach erkundigt, mit welchen Mitteln man der Seekrankheit, die sich bei meinen