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134 Er merkte, daß mich die Sache interessirte, und das genügte ihm. Die kleine Episode berührte mich sehr angenehm. Ich dankte ihm herzlich, als ich ihm Lebewohl sagen mußte. Ich denke- noch heute gern an den eow-do^ von Billings mit den ausgeschlagenen Vorderzähnen, der aus angeborener Liebens würdigkeit vor einem wildfremden Menschen, den er wahr scheinlich auch nie Wiedersehen wird, seine Künste produzirt hat. Er ritt noch einige Minuten neben unserem Zuge her. Dann verschwand er. Es giebt natürlich auch weniger freundliche unter diesen raschen Leuten. Davon wußte der interessanteste Ansiedler, dem wir auf unserm langen Wege begegnet sind, ein wahrer „Pionier" in des Wortes edler Bedeutung, der junge Marquis de Mores, ein Liedchen zu singen. Der Marquis, ein früherer französischer Offizier, hat hier in den Bad Lands erhebliche Ländereien angekauft. Er ist Landwirth, Jäger, Fischer, ver steht sich auf Viehzucht und will nun einmal sehen, was hier zu machen ist. Er sagt sich sehr richtig, daß der Boden, auf dem sich jetzt blühende Städte erheben, schwere, volle Aehren >sich schaukeln oder mächtige Heerden weiden, vor zwanzig Jahren gerade so unwirthsam, bisweilen noch viel schlimmer ausgesehen, als die großen Strecken, die er erworben hat, und die jetzt schon dem Vieh reichliches, gesundes Futter und die ergiebigste Ausbeute für Jagd und Fischfang gewähren. Und so hat er sich denn in Little Missouri sein Haus gezimmert, das einzig ansehnliche Gebäude in meilcnweiter Runde, und hat sich mit seiner resoluten, reizenden jungen Frau, einer geborenen Deutschen, der Tochter eines an gesehenen Banquiers in Newyork, Herrn von Hoffmann, in dieser spärlich und nicht ganz geheuer bevölkerten Wild niß niedergelassen. Von einigen der übrigen Ansiedler wurde