133 schwang es drei-, viermal über seinem Kopf, schleuderte den Strick und sofort lag die Schlinge um den Hals des Foh lens, das sehr überrascht aufblickte, einen thörichten Satz machte und selbst die Schlinge zuzog. Die Geschicklichkeit des Burschen machte mir viel Vergnügen. Der Rinderhirt ritt, nun an das Fohlen heran und lockerte die Schlinge, was ihm durch den albernen Widerstand des kindischen Thieres einigermaßen erschwert wurde. Dann ritt er einige Schritte weiter zu einem andern ooiv-bo^, der eben angekommen und vom Pferde abgestiegen war und unterhielt sich mit ihm. Dieser schwang sich nun mit auf das Pferd meines Freundes, und Beide galoppirten davon, ohne Abschied von uns zu nehmen. Es kränkte mich tief, denn wenn unfere Freund schaft auch noch jungen Datums war, so hatte ich sie doch für zu feurig gehalten, um ein so kaltes Scheiden zu ge statten. Ich freute mich daher wirklich, als gleich darauf die Beiden wieder angaloppirt kamen. Der zweite sprang wäh rend des Reitens ab, mein Freund aber kam auf mich zu und zeigte mir ein sehr schönes, ganz neues „Lariat" aus geflochtenen Lederstreifen, das er eigens geholt hatte, um mir klar zu machen, daß die gewöhnlichen Stricke blos an Werkel tagen gebraucht werden. Er gab mir nun unaufgefordert eine förmliche Vorstellung im Lasfowerfen. Er zog dem Pferde seines Freundes mit der langen Peitsche ein paar tüchtige über, jagte es auf dem Platze einigemal an mir vorbei und im scharfen Ritte, sich halb im Sattel erhebend, warf er ihm abermals, nachdem er wiederum bas Lariat über dem Kopf geschwungen hatte, die Schlinge mit bewundernswerther Sicher heit über den Hals, zog das sich sträubende Thier gewaltsam an sich heran und zwang es, ini Galopp ihm zu folgen. Alles das that mein Freund, ohne daß ich ihn darum gebeten hätte.