131 Diese abenteuernden Gesellen, die zum großen Theile lange nicht so schlimm sind wie ihr Ruf, die Niemanden ohne Weiteres niederschießen — es sei denn, daß er ihnen ernstlich mißfalle — wirken fast sammt und sonders unglaublich künst lerisch, wie Paradefiguren aus einem Aufzuge unserer Maler. Die „Kunters" mit ihrem breitkrämpigen Filzhute, den sie durchlöchert haben, mit den Gamaschen, dem kleidsamen, kurzen, eng anschließenden Rocke aus graugrünlich staubfarbenem, ge ripptem Halbsammet — ich glaube der Stoff heißt hier Corduroy — haben etwas ungemein Fesches und Schneidiges. Sie sehen sehr entschlossen aus, ohne alle Prahlerei, ver wegen, sogar in der höheren Potenz: verwogen. Es läßt sich allerdings nicht ganz in Abrede stellen, daß sie nicht blos aus Wild ein bischen leicht schießen und ziemlich sicher. Aber dann muß man sie eben vorher gereizt haben. Es sind keine Wege lagerer und Strauchdiebe, es sind temperamentvolle Menschen, die bei allen Händeln das abgekürzte Verfahren des Revolvers dem umständlichen Jnstanzenzuge der Jnjurienprozefse vor ziehen; wenn man sie ärgert, dann allerdings sind sie wie Habakuk eapadlss äs tont. Auch die eov-boz's, die berittenen Hirten, stehen in dem Ruse einer gewissen Gewaltthäligkeit in der Durch führung des Prinzips der Selbsthülfe. Sie haben einen schweren, harten Dienst, Ler eine athletische Körperkraft voraussetzt. Sie sitzen auf dem Pferde wie angegossen und nehmen es als unerschrockene, meisterhafte Reiter mit den Indianern auf. Sie bedienen sich, wie die meisten Leute dieser Gegend, Ler großen ledernen, schuhartigen, mexikanischen Steigbügel. Ueber dem Beinkleid tragen sie eine Lederhose. Das dunkelfarbige wollene Hemd hat keine Knöpfe, sondern wird durch ein Schnürsenkel geschlossen. Auch sie tragen den ö"