130 auf kahler Höh'" einen Baum gepflanzt, der herrlich grünt. Sonst nur die gelben, lehmigen nackten Aufragungen. Ein bewegtes Meer von Steinen. Ich habe etwas Aehnliches nie gesehen. Die Bildungen sind fo phantastisch, so unwahr scheinlich wie nur möglich. Und in dem weiten, weiten Kreise, den unser Blick beherrscht, auch nicht eine Spur menschlicher Stätten. Es ist traumhaft. Eine verzauberte, versteinerte Welt. Und doch auch hier menschliches Leben und Ringen, auch hier der Kampf um's Dasein. Little Missouri ist ja nur ein paar Meilen von hier entfernt, und unser jovialer Kutscher braucht erschrecklich wenig Zeit, um uns dorthin zurückzubringen. Denn die Braunen laufen, was sie können, und auf Bremsen scheint man hier noch nicht eingerichtet zu sein. Wir sind nun in den jüngsten Pflanzstätten der Gesittung, die nicht sehr gesittet sind. Mit dem Dünger fängt auch die Civilisatiou an. Little Missouri zählt zur Zeit etwa 80 Einwohner, aber unter diesen eine erkleckliche Anzahl lüderlichen Gesindels beiderlei Geschlechts. Hier ist man noch nicht einmal bis zu den Bretterhäusern vor geschritten, aber auch unter den fliegenden Zelten kann man sein Geld im Spiel mit angenehmer Bedienung ohne Anstrengung los werden. Hier treffen wir die ersten Basfer- mann'schen Gestalten des Westens, wie sie im Buche stehen: die „Kuhbuben" und „Jäger", eovr-boxs und buntors, die zwar nicht sehr vertrauenerweckend, aber dafür desto male rischer aussehen. Wir begegnen ihnen unb ihresgleichen noch in den anderen jungen Städten Dakotas und Montanas, die wir in den folgenden Tagen berühren sollen, in Billings, Livingston, Helena, und immer wissen sie unsere besondere Aufmerksamkeit zu fesseln, unser reges Interesse wachzurufen.