33 Der Ort ist schon von der Zeit des Unabhängigkeitskrieges her stark befestigt. Hat der Hudson auch nicht jene inhaltschwere Geschichte, wie der Rhein und die Donau sie aufweist, so ist er in histo rischer Beziehung gleichwohl ein interessanter Strom. Bis zum Ende des XVI. Jahrhunderts glitt auf des Hud sons Fluthen kein anderes Fahrzeug als das einsame Canoe des Indianers dahin, bis dann Henry Hudson, der große britische Seefahrer und Erforscher des Eismeeres, mit seinem Schiff — der erste Europäer — in die New-Uorker Bay ein- und den Fluß hinauffuhr, der seitdem den Namen dieses Mannes trägt, welcher durch seine Entdeckungen, wie nicht minder durch fein tragisch-geheimnißvolles Ende unsere innige Theilnahme erregt*). Später kamen die Holländer und errichteten da, wo Hudson und Longeiland Sund die Landspitze umspülen, eine Niederlassung, die sie Neu-Amsterdam nannten, und da, wo jetzt Albany steht, ein Fort, dem sie den Namen Fort Orange, gaben. Im Jahre 1664 wurde die erstere den Engländern übergeben und kam mit dem ganzen Gebiet in den Besitz des Herzogs von Jork, worauf sie den Namen New-Aork, und Fort Orange den Namen Albany erhielt. — Seitdem gewann das Englische die Oberhand. — Auch des Kriegsgottes Wagen rollte öfters über die Ge- *) Eben im Begriff nach Europa zurückzukehren, wurde eine von ihm gegen einige Meuterer unter seiner Mannschaft ausgestoßene Drohung „sie an's Land setzen zu lassen", die Ursache, daß dieselben unter An führung eines von ihm sonst mit Wohlthaten überhäuften Unter-Boots manns, Namens Green, ihn und seinen Sohn nachts überfielen, banden und nebst sieben kranken Matrosen in einer Schaluppe den Wogen über ließen. Seitdem hat man nichts mehr von den Unglücklichen gehört. Die Meuterer kamen nach unsäglichen Mühseligkeiten im Herbst 1611 in Eng land an. — 3