G.A. Olivier's Reise durch das Türkische Reich, Aegypten und Persien 3. Theil, 1. Band
Titel
Neuntes Kapitel. Parallele zwischen den Türken und Persern. Sitten und Gebräuche dieser Völker. Hausgeräthe, Schmuck, Kleidung der Männer und Weiber. Kaffee. Opium. Brod. Reis und andere Nahrungsmittel
Reise durch P rsien und Kleinasien. 17; 4sgt man auf,, diesen Teppich oder auf den Divan d^cke Matratzen von Wolle oder Baumwolle, worauf man schläft, und die man am Tage in Schränke verschließt. Der erste Teppich, den man auf den Boden legt, ist eine Art sehr starken und dicken Filzes, der zweyte ist das, was wir persische Teppiche nennen. Oft legt man aber auch nur dieFilzdccke hin, und zu diesem Zwecke verfertigt man sehr feine und schöne. Die Kleidung ist nicht so weit und nicht so zusammen gesetzt, als die der Türken (l Kupfertaf. 2 Fig.). Die Unterhosen, die gewöhnlich von Seide oder Baumwolle sind, reichen bis tief am Fuße herunter, und gleichen unsern weiten Pantalons *); sie werden über den Hüf ten vermittelst eines Bandes befestiget, das hin und her geschoben werden kann. Das Hemde reicher oder wohlhabender Personen ist von rother Seide und einem sehr dichten Gewebe, ge meine Leute tragen ein baumwollenes, es wird über die Pantalons gezogen und geht nur bis auf den halben Schenkel, es ist vorn auf der Brust nicht offen wie die unsrigen, sondern auf dem Rücken; es geht ein wenig über einander und wird durch einen einzigen Knopf un ter dem rechten Arme zusammengehalten; der Hals ist Winter und Sommer bloß. Ueber das Hemde zieht man eine Weste, welche nicht ganz bis an die Kniee geht, im Sommer ist sie von Leinwand, oder Baumwolle; im Winter von Piquee; sie geht ein wenig auf dem Bauche und der Brust über einander, und wird durch zwey Knöpfe bei *) lange Hosen, welche bis auf dir Füße gehen.