G.A. Olivier's Reise durch das Türkische Reich, Aegypten und Persien 3. Theil, 1. Band
Titel
Siebentes Kapitel. Topographie von Persien. Erhabenheit des Bodens, als Ursache der Winterkälte. Mangel an Holz, an Flüssen und Bächen, als Ursache der Trockeheit der Luft, und der außerordentlichen Sommerhitze. Mit Meersalz geschwängerte Landstriche. Gegenden zwischen dem schwarzen und caspischen Meere. Guilan und Mazanderan
Reise durch Persien und Kleinasien. izy Meerbusen. Ich habe diesen ganzen Flächenraum in vier von einander sehr verschiedene Panhicen oder Zo nen gctheilt, welche vorzüglich merkwürdig sind, durch den schnellen Uebergang einer Art des Bodens in die ganz entgegengesetzte. Ich habe bemerkt, daß die erste, zwischen dem zy. Grad nördlicher Breite, und dem 37. und 22 Minuten sehr hoch und ganz gebirgig war. Daß die zweyte, die sich unter dem Z 5. Grad endigt, lange nicht so erhöht und fast ganz Ebene war. Daß die dritte, die sich bis zum z z und 40. erstreckt, und welche ehedem, wegen ihrer Unfruchtbarkeit, für einen Theil Arabiens angesehen wurde, ganz eben, und wenig über die Oberfläche des Meeres erhöht war. Daß endlich die vierte, bis zur Vereinigung der beyden Flüsse oder ihren Ausfluß in den persischen Meer busen, nur angeschwemmtcs Land, eine ganz gleiche Ebene, wie das Delta von Egypten darbot. Wenden wir nun jetzt unsere Blicke auf die östliche Gegend des Tigris, so werden wir sehen, daß der Theil von Armenien und Obercurdistan, der der § ersten Zone entsprich!, sehr erhöht und sehr gebirgig ist. Die Höhe des Bodens erhält sich immer nach Osten zu, gegen Aderbidjan und Jrak-Adjem zu, und endigt sich plötz lich im Süden, wie die erste Zone von Mesopotamien, acht bis neun Stunden über Mossul, d. h. unter dem z6. Grad 40 Minuten der Breite. Die Städte Ama- dia, Salmastrc, Betlis und Van, liegen auf diesem er höhten Boden.