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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130828
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-28
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.08.1913
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wichtige Unterlage für das Vermögenszuwachs- steuergeseh bilden, das im Jahre 1916 zur Einführung gelangt. Die Fragebogen werden im Januar ausgegeben und im Februar zuge- stellt werden. Drei Monate nach der Zustel- lung mutz das erste Drittel des WehrbeUrages bezahlt sein. Bis längstens Mai 1914 wird daher das erste Drittel des Wehrbeitrages ein gegangen sein. Da der Kassenschlutz für das verflossene Etatjahr erst am 20. Juni erfolgt, werden also sämtliche Eingänge aus dem Wehrbeitrag noch aus das Jahr 1913 verrech net werden. Der Heeresverwaltung steht aus den einmaligen Ausgaben der Heeresvorlage für 1913 eine Summe von 425 Millionen zur Verfügung. Die Heeresverwaltung hat unmit- tellar nach Verabschiedung des Gesetzes große Bestellungen gemacht, die zu Enoe dieses und zu Awang nächsten Jahres bezahlt sein müf sen. Um die notwendigen Mittel flüssig zu machen, ist für den Spätherbst mit der Be gebung eines großen Postens Schatzscheine zu rechnen. Der Schatzanweisungskredit beträgt 600 Millionen Mark und von dieser Summe sind bisher nur für 68 Millionen Mark Schatz scheine ausgegeben. Die Kolonien und der Wchrbeitrag. Auf Anfrage an zuständiger Stelle ist einer Berliner Kolonialgesellschaft mitgeteilt worden, daß die Kolonien, die staatsrechtlich Ausland sind, nicht unter das Gesetz über den einmali gen Wchrbeitrag fallen, datz also der Grund besitz in den Kolonien auch für Jnlandsdcut- sche nicht zur Steuer herangezogen wird und Deutsche in den Kolonien zur Wehrbeitrags- enirichtung nur herangezogen werden können, sofern sie ihren dauernden Wohnsitz in der Kolonie noch nicht länger als zwei Jahre la ben, vorausgesetzt, daß sie vor die'em Termin in Deutschland ansässig waren. Der Ertrag der evangelischen Sammlung für die Nationalspende zum 25jährigen Regie rungsjuliläum unseres Kaisers zugunsten dec christlichen Mission beläuft sich bisher auf nahe zu 3,5 Millionen Mark; ec ist seit der letzten Mitteilung im Juli um weit über eine viertel Million gestiegen. Die Angelegenheit des Legionärs Müller in neuem Lichte. Die Nachforschungen nach der Person des im Jahre 1910 in Udfchda (Algerien) erschos senen Fremdenlegionärs Müller sind in ein nenes Stadium eingetreten, da die Eltern und Angehörigen des Erschossenen aufgefunden zu sein scheinen. Es handelt sich um einen Al fred Schweizer, der 1890 in Stuttgart geboren wurde. Er reiste am 1. April 1909 zu sei nem Bruder nach Zürich. Seitdem blieb ec spurlos verschwunden. Seine Angehörigen ver muteten seit langem, datz er sich zur Freinden- legion habe anwerben lassen oder gewissenlosen Werbern in die Hände gefallen sei. Tie haen sich erst am Dienstag an das Auswärtige Amt in Berlin gewandt, um mit ihrem Zeug nis zur weiteren Klärung der Angelegenheit bcizutragen. Die Kölner Versammlung ehemaliger Fremdenlcgionäre nahm einen interessanten, wenn auch zum Schluß etwas stürmischen Verlauf. Die Red ner erklärten, datz bezahlte Werber fortgesetzt, namentlich im Rheinland und in den Reichs landen, tätig sind, um junge Deutsche in die Fremdenlegion zu locken. Bei völlig unge nügender Kost habe der Legionär anstrengende Märsche dnrch heitzc, sandige Gegenden zu lei sten, wobei die vor Ermattung zusammenge brochenen Legionäre, ihrer Wassen beraubt, alsdann erbarmungslos ihrem Schicksal Über massen blieben. Andere schlapp gewordene Leute würden an die Pferde gebunden und dadurch gezwungen, weiter zu laweu. Die Bestrafun gen, die dem Legionär drohen, der sich Ver- ,ehlungen zuschulden kommen lätzt, seien über aus grausam. Die Debatte geriet schließlich in sozialdemokratisches Fahrwasser, und ein Ned ner konstatierte, datz zwischen dem deutschen Militär und der französischen Fremdenlegion kein llnterschied sei! Das Ivar einzelnen Teil nehmern doch zu starker Tabak uud unter gro- tzec Unruhe und Lärm schloß die Versamm lung. Zum Gedanken des Massenstreiks verhielt sich der sozialdemokratische Parteitag der Provinz Brandenburg, dem die Genossen der schärfsten Observanz angehören, durchaus ablehnend. Nach den Darlegungen des Refe renten, gegen die nur der Abg. Liebknecht Einspruch erhob, lassen die Massenstrei's in Ruhland und Belgien keinen Rückschluß ans die Durchführung eines preußischen oder deutschen Massenstreiks zu. In den beiden Staaten des Auslands beteiligten sich auch die Vertreter der Intelligenz an dem Massenstreik, über dien im Deutschen Reiche nicht einmal die Organisa tionen des Proletariats einig seien. — Aus einer anderen Versammlung wurde Klage dar über geführt, datz man mit den Maifeiern bis her gar keinen Erfolg erzielt habe. Tie Mai feier kehre im nächsten Jahre zum 25. Male wieder; inan sollte das Jubiläumsjahr be nutzen, um mit der Feier ein Ende zu machen. Eiu neuer Deutschenmord in Mexiko. Nach der vor wenigen Tagen erst erfolgten Ermordung des Deutschen Hans Locht durch mexikanische Rebellen wird soeben aus dem Lande des Prästdeulcu Huerta eine neue Blut tat bekannt: Der Deutsche Erich von Thadden wurde in der Nähe von Coahuacan zusammen mit einem Engländer namens Seymour Lough ton ermordet aufgefunden. Beide sollen über eine Million Dollar in Bantiroten bei sich ge habt haben. Das Auswärtige Amt in Berlin hat sofort amtliche Nachforschungen zur Klä rung des Sachverhalts angeordne.. Hand in Hand mit den deutschen aroei.en die englischen Behörden. Herr Theophile Dclcassee, der als Minister des Auswärtigen zur Zeit des Königs Eduard die Politik Frankreichs in ein so ausgesprochen deutschfeiud.ihes Kiel wasser steuerte, datz er selbst in Paris unmög lich wurde, ist trotz seiner 61 Jahre, einer dec rührigsten nnd ehrgeizigsten Staatsmänner Frankreichs. Als Marineminister hat er sich um sein Vaterland unzweiselhas.e Verdienste erworben. In Petersburg, wohin er vor eini gen Monaten als Bo schal ter entsandt wurde, hat er die auf ibn gesetzten Erwartungen so wenig erfüllt, datz heule schon ziemlich sicher mit seiner Abberufung gerechnet wird. Tat sächlich sind zwischen Paris und Petersburg 'eit der Gründung des Zweibundes im Anfang der 90er Ja re noch nie so schache Meinungs verschiedenheiten und Verstimmungen zu ver zeichnen gewesen, wie während der Petersbur ger Botschafters ügtzeit des Herrn Delcassce in der Baikanpolitik. Mag immerhin in diesen Monaten der Zweibund durch bestimmtere Mi litärabkommen befestigt worden sein, die Schar ten, die ihm durch den Neäercier des Herrn Delcassee zugefügt wurden, werden nicht so schnell ausgewetzt werden. Delcassee ging mit der Absicht nach Petersburg, durch eine ge schickte Beeinflussung der russischen Bükaupoli- tik dem Dreibunde Verlegenheiten zu verur sachen. Er hat seinen Zweck wicht nur nicht erreicht, sondern die franko russischen Beziehun gen zeitweise ernstlich gefährdet. Unter diesen Umständen ist di; Möglichkeit nicht ausge schlossen, datz die Rolle des Herrn Delcassee in absehbarer Zeit ausgespielt ist, und der Ehr geizige fortan als Mitglied des Senats ein beschauliches Da-ein führt. Wir Deutschen Hit ten keinen Anlatz, Herrn Delc.rstee eine Träne nachzuweinen. Nanking von den Rebellen übergeben. Nanking, das letzte Bollwerk der südchiue-- sischen Rebellen, lat sich Petersburger Meldun gen zufolge unter dem vereinten Sturmangrif der See- nnd Laudstreitkräfic Nordchinas so eben der Regierung ergeben. Damit HA.e dec schwere Ausstand noch früher ein Ende er reicht, als man nach den letzten Pekinger Drahtungen erwarten konnte. Körner-Mr in Hohenstein-Ernstthal. Der 2. Bezirksschule, die Dienstag früh eine Feier abhielt, folgte abends die obligato rische Fortüldungsschule mit einer gleichfalls schlicht und würdig verlaufenen Körner-Gedenk feier, der u. a. auch Damen und Herren aus der Einwohner cha t beiwohnten. Eingangs sprach Herr Schuidireltor Patzig das von Körner selbstverfgßie „Ge bet": Hör uns, Allmächtiger. Herr Lehrer Götze sang sodann das Schlachtlied „Vater, ich rufe dich", von Herrn Lehrer Eidner 1 auf dem Flügel begleitet. Der Deklamation eines Schülers „Frisch aw, mein Volk! Die Flam menzeichen rauchen", folgte ein gemeinsamer Gesang von „Was glänzt dorr im Walde im Sonnenschein" und sodann die Rebe des Herrn Lehrer Eidner I, der u. a sa gendes aus- führte: Wir l aben in oiesem Jahre schon-viele Feste gefeiert, Freudentage sind schon verrau cht rind Freudentöne ver.tüngen. Dec heurige Tag i l ein Tag ernsten Gedenkens, We mut ergreift unstr Herz, denn heute vor 100 Jahren, am frühen Morgen des 26. August starb ein Sän ger rind Held, der Freiheitskamp er Theodor Körner, der in feinem Wappen d e Leier und das Schwert führte. Geboren am 23. Sep tember 1791 als Sohn des GerickstsrMs Ehr. G. Körner in Dresden, Ivar er in den ersten Lebensjahren sehr schwächlich, svdatz er die meiste Zeit auf einem Weingut des Vaters in Lo'chwitz verlebte. Sein Vaer hat sich ein besonderes Verd ens! dadurch erwoc cn, das er Friedrich Schiller aus setze mißlichen Verhält nissen in Mannheim erlöste und ihn sowohl wie andere Gelehrte, Dichter und Künstler in gastfreundlichster Weise aufnahm. Der junge Theodor kam erst spät zum Lernen, hatie auch wenig Neigung für fremde Sprachen, die er zunächst auf der Kceuzschuke in Dresden er lernte. Turnen, Fechten und Schwimmen zog ihn mehr an, Tätigkeiten, von denen die Wich! ligsle mit, das Schwimmen, hier in Hohen stein-Ernstthal leider noch nicht ausgüilt wer» den kann. Violine, Gitarre und Leier spielte Körner gern und beftmders letzteres Instru ment, das in der Jetztzeit wieder mehr zur Geltung kommt, war ihm lieb und wert. 17 Fahre alt, bezog er die Bergschule in Frei berg; von tiewm Eindruck Ivar der alte Gruß der Bergleute auf den Jüngling, der seine erste Schicht verfuhr. Bewegten Herzens dich tete ec damals ,Das Bergmanns-e um". Von Freiberg kam Körner nach Leipzig auf die Universität, wo er das wilde Studentenle en kennen lernt', aber nach 1^ Jahren die Stadt notgedrungen wieder verlassen mußte. Er kam dann nach Berlin, erkrankte hier jedoch an einem hitzigen Fieber, reiste zur Erholung nach Karlsbad nnd später nach Wien. Hier brach sein dichterisches Talent sich Balm und in ungen Jahren, 1812, wurde er zum Kaiser lich Königlichen Hoftheatcrdichtcr ernannt. Aus jener Zeit stammen seine schönsten und besten Dramen ?c., so u. a. „Zrintz", dessen Inhalt 'chon den AuKuf an das deutsche Volk und Körners Heldenmut erkennen ließ. („Ich möchte untergeben wie ein Held im srr'chen Ghmze meiner kühnsten Liebe.") Im Früh ling des Jahres 1813 erfolgte der Aufruf Friedrich Wilhelms III. zur Bildung freiwilli ger Jägerkorps, dem edle Jünglinge, rei'e Männer aller Stände, ja selbst Knaben Folge leisteten. Neben dem alten Turnvater Jahn konnte auch Körner dem Nu'c nicht wider stehen. Der Herr Redner erzählt; nun den weiteren Gang der Geschichte, Körners Ver wundung bei Kitzen, seinen Tod als Adjutant Lützows bei Gadebusch re., wie wir ihn in unserer gestrigen Nummer schon ausführlich behandelten. Auch die Version, wonach Kör ner von einem französischen Offizier aus Rache über den Holm und Spott, womft er die Gegangenen überschüttete, erschossen worden sei, fand Wiederholung. Redner schloß: Leider b-ieb das eine bestehen, daß Körner, noch nicht 22 Jahre akt, aus dem Leben scheiden musste, der glühendsten Patrioten einer. Wenn Nur an jene Zeit zurückdenken, dürfen wir der Taten der teuren Toten nicht vergessen. Nnd wir wollen sie nicht vergessen, wollen seiner Op-'er- lrene gedenken, seine Person stets Hochbalten in Liebe und Verehrung. Dek amation und Gelang beschloß die Feier. * * * Der Tod Körners ist in letzter Zeit wieder Gegenstand estriger Streitereien gewesen. Da die Darstellung, das- Körner von einem ge'an genen Offizier erschossen worden ist, geeignet erscheint, seine Person in ein zum mindest-m fragwürdiges Lickst zu rucken, so «vollen wir das, was gegen eine solche Legende spricht (denn eine solche ist es doch wohZ, hier ver öffentlichen. Wir stöben uns dV'ei auf den bekannten Geschichtsforscher Professor Berga, der neben vielen anderen Beweisen auch die Handschrift der Geschichte des Lützowschen Freikorps ins Feld führt, worin es nach einer Schilderung der Franzosenzeit in Preußen und der Begeisterung des Volkes im Kampfe gegen Napoleon u. a. heißt: „Der Leutnant Körner namentlich war in raschem Eifer an der Spitze der Flankcurs gegen das niedrige Gebüsch vor gesprengt; er fiel von einem Schuß — der, durch den Unterleib gebend, Leber und Rück grat verletzte — augenblicklich getötet; neben ibm fiel der Freiwillige Graf Hardenberg" Inzwischen ist die Niederschrift des Nachrufes anfgelunden worden, den Gras zu Dohna Wund-lakcn „im Namen der Freunde und Wa fengefährten" Körners ertasten hat. Darin beißt es nach Berger: „Am 26. August fand Theo dor Körner, Adßiwnt des Majors v. Lützow, gleich zu Awang, eines Ge'echts . . - den von ihm oft besungenen schönen Soldatcntod. Von zwei schweren Kopfwunden, die er bei Kitzen erhielt, kaum bergestellt, batte er die Wasten mit eben dem edelu Feuereifer wieder ergri'- Die Lchla cht bei Dresden 1^13 Im Jahre 1813 war Dresden ein Haupistütz- punkt i>er Elbestcllung Napoleons, der die ganze Gegend in ein großes verschanztes Lager ver wandelt hatte. ttcberaus heftig entbrannte hier der Kampf am 26. und 27. August, als die aus Böhmen vorrückendcn Verbündeten die Stadt angriffen. Napoleons Feldherrnkunst hat sie nach langem blutigen Kampf zum Rückzug ge zwungen. Sie halten 15000 Mann an Toten und Verwundeten verloren und fast ebensoviel an Gefangenen. Nicht minder schwer waren die Verluste auf französischer Seite. Hier wurde auch der berühmte General Moreau verwundet, der seinerzeit von Napoleon verbannt wurde nnd in der Schlacht bei Dresden auf russischer Seite gegen ihn kämpfte. Unser Bild zeigt eine Szene aus der blu tigen Schlacht. fen, mit welchen er den Musen diente. Sein letztes Gedicht setzte er kurz vor dein Gefechte auf und stürzte dann mit hohem, zu stürmi schem Mute gegen die feindlichen Bajonette. Eine Kugel, die vorher den Hals seines Pfer des durchbohrt hatte, traf ihn tödstch in den Unterleib, rind nach wenigen Minuten hörte er auf zu atmen." Am enst'cheidensten sind atz er natürlich die Auschgen der Lützower, die selber Zeuge von Körners Tode gewesen sind. Es sind dies vor allem die Obevjcgcr Helfritz, Zen'er uud Probst an; von letzterem be indet sich ein hand schriftlicher Bericht im Dresdner Körner Mu- eum. Alle drei Lützower erklären, wenn auch in den Einzelheiten der Schi deruug vonein ander abweichend, daß Körner im Gefecht beim stil griff gefallen ist, nicht nachher. Berechtigterweise fertigt Professor Karl Ber- g.'r in der „Franks. Ztg." einen die Verkleine rung Körners betreibenden neuzeitlichen Ge jchichts'luterer mit den Worten ab: „Legenden zu zerstören, uni) seien sie noch so heilig rind ehrwürdig, gehört mit zu den Ausgaben einer unerbittlichen historischen Kritik; aber geschicht liche Wahrheiten oder Wahrscheinlichkeiten mit Leichtgläubigkeit durch Legendenbildung ersetzen, gewissenhafte Berichte nutz, Zeugnisse durch un verbürgte Auslassungen Dcit.er hinfällig machen zu wollen, in solchen Bemühungen äußern sich Funkt onen des menschlichen Geistes-, deren Er gebnisse im Bereiche des Alltags kurz uud bündig als Klatsch bezeichnet zu werden pflegen." Man wird dieser Meinung nichts hinzuzu setzen haben. OertlicheS und MichftscheS. * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Donnerstag, den 28. August: Keine Witte- rungsäuderung. * — Der Schaden des Regen- weiter s. Der amtliche Saatenstandsbericht steckt fest, daß auch während des größten Teils der vergangenen Woche so ungünstiges Wetter herrschte, daß ein- fast 14 Tage andauernde Rcgenperiode zu verzeichnen war und daß sich der durch die Nässe ungerichtete Schaden a^s 'ehr erheblich herausstellt. Verschärft wurde die Situation besonders durch die mit großer Feuchtigkeit verbundene Windstille und wurme Temperatur, wodurch das Auswachsen in star- tem Maße begünstigt wurde. Am meisten sind Weizen und Hcher in Mitleidenschaft gezogen. Sowohl tci dem in Puppen stehenden als auch bei dem noch ungemähten Getreide zeigt sich Auswuchs, und von der Gerste ist stellenweise noch ein ansehnlicher Teil für Bvuuzwecke un- lruuckchar geworden. Den Futterpflanzen ka men die Niederschläge zu stutzten, ullerdings- ist von dem geschnittenen Futter bereits ein Teil dnrch Nässe geschädigt worden. Was die Kar- wffeln anlangt, so war das feuchte Welter zwar l icr und da -von Vorteil, aber viel häu figer stnden sich in den Berichten Klagen über üne Zunahme der verschiedenen Krantßeiten und über vorzeitiges Absterben. * Hohenstein-Ernstthal, 27. Ang. Mit den Vorbereitungen zur Schmückung des Ast- mar tö aus Anlaß des Königsbesuchs ist heute vegonneu worden. Fabnenmsttcn sind bereits an Ort und Stelle gebracht worden. M it der S p a l i e r b i l d u n g z ii m Königsbesn ch beschäftigte sich eine gestern aeend im „Deutschen Krug" stattgefu-n- i dene Sitzung der Vcreinsvocsteh.'r. Am Bahu- hofseingang werden danach die Faß-nena orp nnng'n aller Vereine, gefihw von Herrn Fa lwkant Adolph Päfcstorn, Ausstellung finden. Hieran anschließend beginnen die Milstärvcr- cine mit der Spalier nldung, die von den Sch: tzcn nnd der Feuerwehr fortgesetzt wird. Es folgen sodann alle anderen angcmeldeten Vereine. Innungen u., sodaß die Turner mit der Spckierbstdung am Altmarft beginnen. Die Turnvereine werden, nachdem Sc Mac- stät daS Rathaus betreten hat, den Weiter- march durch die Dresdner Straß; beginnen. Die Vereine sammeln Montag früh um 8 Uhr und wird näheres hierzu noch bechnntgegebeu. * — K oru k l u m e n t a a. Der allge meine Festtag rückt immer näher, doch gilt es für die Veransta ter und Hetzer, noch viel Ar beit zn tun. Zweck des Kornblumm agcs ist cs bekanntlich nicht, sämtlichen Veteranen oder auch nur den bedürftigen unter ihnen einen Ehrewwd zn gelen. Denn cs ist Pflicht jedes Deutschen, seinem Vaterlands mit der Wa sc zn dienen, sofern ec dazu befähigt ist, und 'ein Vck cr'and zu schützen. Die Erfüllung die ser Pflicht kann nicht mit einem allgemeinen E-renfold verbunden sein. Wobt aer er scheint es recht und lggM bedürftigen Pete rauen, auch wenn sie erst später aus anderen Ursachen ganz oder teilweise erwerbsunfähig wurden, Beilülf.m zur Lebensführung zu ge den, entweder dnrch Ergänzung anderer Nn- terst'chungcn oder selbständig. Voraussetzung, für eine Unterstützung aus den Erträgnissen des sächsischen Kornblnmentages soll nur die deutsche Staats-angcl vrigkei-t, der Ww nsitz in Sachsen, Besitz der bürgerlichen E- renr.-ch e und Unbescholtenheit des Veteranen sein. In diesem Sinne wird wohl jeder gern grch sei nen finanziellen Kräften zum guten Gelingen des Festes, das ein Vollsfest sein soll, bei tragen. — In einer gestern abend stattgefun- dcnm Sitzung wurde als Geschäftsstelle der Altstadt das Hotel „Drei Schwamm" und als Geschäftsstelle für die Neustadt „Bad Ernst thal" bestimmt. Die Verteilung der Schärpen für die Blnmeudamcu soll- tunlichst schon am Freitag abend im Beisein der Vcreinsvorsteher im „Deutschen Haus" ' erfolgen. Die Ranken I mit Blumen sßr Dekorationszwecke werden
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