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KllM Dw Hchmßm-kruWln AniüM » Tageblatt. Nr. 184 Sonntag, den 1V August 1N18 4V. Jahrgang Nach dm NiedenWlltz. Die endgültige Regulierung am Balkan wird durch die Großmächte vollzogen werden, da namentlich Oesterreich und Rußland eine Schwächung Bulgariens in dem durch den Bukarester Ariedensvertrag bestimmten Umfange für unzulässig halten, und da die türkische Re gierung auf die von den Botschaftern! der Großmächte in Konstantinopel erhobenen gleich lautenden Vorstellungen evlirte, das Schicksal Adrianopels liege in den Händen der türkischen Armee. Wie weit die Bukarester Meldung zu- trifft, daß die bulgarisch»-griechische Verständi gung über Kawala dem vermittelnden Ein greifen des deutschen» Kaisers zu danken ist, muß sich bald Herausstellen. Die bulgarische Regierung teilte den Großmächten mit, daß sie in die Aiede nsbedingungen gewilligt habe und sofort nach Unterzeichnung des Friedensvertrages de mobilisieren werde, obwohl die Gefahr eines türkischen Einfalles in Sudüulgarien drohe. Die Regierung zu Sofia habe die Abrüstung beschlossen in der festen Ueberzeugung, daß die Mächte, die die Vermittlerrolle zugunsten der Annahme der Midia—Enos-Grenze übernom men hätten, die Respektierung des unter ihrer Mitwirkung zustande gekommenen Londoner Vorfviedens durch die Türkei durchzusetzen und einem türkischen Einfalle in Südbulgarien vor zubeugen wissen würden. Von Konstantinopel wird natürlich die Sofioter Behauptung von einem bevorstehenden türkischen Einfall in alt bulgarisches Gebiot für eine Erfindung ellklärt, durch die Bulgarien die Sympathie Europas gewinnen und die Großmächte gegen die Tür kei aufbringen will. Die Revision bcS Bukarester Friedens durch die Großmächte birgt Gefahren in sich. Rußland wünscht tvotz weit verbreiteter Anti pathie gegen Bulgarien, daß dieses Kawala erhält. Oesterreich möchte die auf Bulgariens Kosten erfolgte Stärkung Serbiens verhüten und bewirken, daß die Orte Jstip, Kotschana usw. Bulgarien belassen werden. Aus dis ser Gegensätzlichkeit der Beweggründe können leicht Verwicklungen entstehen. Die übrigen europäischen Grossmächte stehen auf dem Stand punkt, daß man die Balkanier ihre Angelegen heiten unter sich ausmachen lassen und sich infolgedessen darauf beschränken soll, den Bu karester Friedensvertrag einfach zur Kenntnis zu nehmen. In Bukarest hofft man daher noch immer, daß schließlich auch Rußland und Oesterreich ihren Anspruch auf Revision des Vertrages Hillen lassen werden. Auf Bitten König Carols von Rumänien, so heißt es aus Bukarest weiter, intervenierte Kaiser Wilhelm telegraphisch bei seinen! Schwager, dein König Konstantin von Griechenland, der darauf ein willigte, daß Bulgarien einen Teil der tabak- reichen Gegenden Kawalas erhielt, während den Hafenort selbst Griechenland sich aneignete. Der serbische Gesandte in Berlin sagte einem Vertreter des „Tag" nach Worten höchster Anerkennung für Rumäniens hervor ragende Vermittlertätigkeit, die Balkanstaaten könnten die von Oesterreich und Rußland ge wünschte Nachprüfung des Friedensvertrages nur begrüßen, denn sie würde zeigen, mit wel cher Gerechtigkeit verfahren worden ist. Jeder hat jetzt ungefähr den gleichen Anteil an den von der Türkei eroberten Gebieten. Serbien, das bisher 48 000 Quadratkilometer mit 3 Millionen Einwohnern umfaßte, wird ans 80 000 Quadratkilometer und 5 Millionen Ein wohner anwachsen. Etwa den gleichen Ge winn können auch Bulgarien und Griechen land buchen. Zwischen Ruhland und Oesterreich herrscht einer Petersburger Meldung zufolge volles Einvernehmen. Beide Mächte bestehen nicht nur auf einer Revision des Bukarester Vertrages, sondern befinden sich auch in vol ler Uebereinstimmung hinsichtlich Adrianopels. Zwischen Frankreich und Italien verschilft sich dar Zwist wegen der ägäischen Inseln. Beharrt Italien auf seiner Weige rung, 12 ägäische Inseln Griechenland auszw liefern, so wird Frankreich auf einer Vevlegung der Südgrenze Albaniens zugunsten Griechen lands bestehen. Zar Swinemiiider SeselmOL. Das furchtbare Bootsunglück bei Swine münde, bei dein 13 Personen ertrunken sind, l at eins äußerst rege Debatte über die Ursachen zur Folge gehabt, die aber bis setzt ergebnis los verlaufen ist. Eine Verkettung unglück licher Umstände scheint das Unglück lMbeige- sühct zu haben. Das dem Fischer Bauer ge- ' örige Motorsegelboot „Friedrich Karl" scheint mit Passagieren überladen gewesen zu ssin, und die beiden Fischer, die zur Bedienung der Segel wohl auch keineswegs ausgereicht haben, werden kaum die genügende Bewegungsfreiheit gehabt haben. Eins muß wundernehmen: Daß die Rettungsgärtel, die nach polizeilicher Vor schrift an Bord sein müssen, nicht an die Passa giere verteilt wurden! Aber da das Unglück geschah, als das Boot beim Wenden von einer Böe getroffen wurde, ist wohl kaum Zeit ge wesen, die Rettungsgürtel zu verteilen. Der Kaiser, der bekanntlich zur Teilnahme an Schießübungen in Swinemünde weilt, ließ sich sofort über das Unglück Bericht erstatten. Die Musik der Bordkaipelle der „Hohenzollern" wurde abgesagt, und der Kaiser entsandte ein Torpedoboot, das an der Unglücksstelle nach den Leichen der Ertrunkenen suchen sollte. Unter den Badegästen Swinemündes herrscht wegen des Unfalles große Erregung. Sie ist begreiflich», aber die schweren Vorwürfe, die man der Badedkektion, der Polizei und den Fischern, die den „Friedrich Karl" fuhren, macht, sind doch zum Teil ungerechtfertigt. Die Bade gäste sind empört darüber, daß keine Sauer- stosfapparale zur Stelle waren, womit man an den Geborgenen Wiederbelebungsversuche hätte anstellen können. Weiter erhebt man den Vorwurf, daß auch die Schiffer nicht rasch genug lerangeeilt seien, um sich an den Ret- tungsmanövern zu beteiligen. Endlich beschul digt man auch die in Swinemünde ansässigen Aerzte, daß sie fast alle untätig geblieben seien, während die zur Kur weilenden auswärtigen Aerzte rasch Hilfe leisteten. Es muß besonders lervorgehoben werden, daß, wie im Vorjahr, als bei Binz auf Rügen der Landungssteg einst irzte, sodaß sine Anzahl Personen ertran ken, auch hier unsere Marine es war, die rasch und tatkräftig Hilfe leistete. Man hatte das Unglück von Bord der „Hohenzollern" aus be obachtet, sofort wurde ein Boot zu Wasser ge lassen, dessen Bemannung auch Sauerstoff apparate mitführte. Ueber die vielen Gerüchte unbegreiflicher, grober Fahrlässigkeit muß die Untersuchung Aufklärung geben. So heißt es, daß, als ein zur Rettung herbeigeeiltes Fischerboot mit dem aus dem Wasser gefischten Landgerichtsrat Franke am Kopf des Landungssteges anlegte, ein Oberbootsmannsmaat von der „Hohenzol lern" ar/ den Steg wollte, um sofort sachver ständige Wiederbelebungsversuche vornehmen zu können. Er wurde aber an der Sperre nicht durchgelassen, weil er keine Brückenkarte hatte! So erging es auch noch anderen Personen. Ebenso müssen die Angaben eines Augen zeugen, eines Fischers, nachgeprüft werden, die die Schuld an dem Unglück dem fahrlässigen Segeln der Schiffsbesitzer zur Last legen. Es ist nicht recht anzunehmen, daß sich die bei den Fischer Bauer, wetterharte Männer, die manchen Kampf mit dec tückischen Sse hinter sich haben, jp kopflos benommen haben sollen, wie der Augenzeuge es angibt. Dieser erzählt folgendes: „Ich befand mich mit meinem Boot e.wa 2 Kilometer vom „Friedrich Karl" ent fernt, und soweit ich beobachten konnte, war das Boot durch die Böe auf die Seite gelegt worden und stark voll Wasser geschlagen. Ich sah, daß di« Fahrgäste im Boote standen, und daß anscheinend ein; Panik sie ergriffen hatte. Man sah sie winken und hörte auch Hilferufe. Die Situation war aber durchaus nicht so verzweifelt, wenn nur der Bootsbesitzec Bauer nicht den Kopf verloren hätte. Er hätte das weitere Eüchvingen von Wasser durch den Schwertkasten dadurch verhindern können, daß er den Schlitz des Schwertkastens abdichtete. Die eigentliche Katastrophe trat dadurch ein, daß bei dem plötzliclM starken Ueberneigen des Bootes die Fahtgäste alle auf eine Seite des Bootes stürzten, das dadurch das Gleich gewicht verlor und umkippte." Mit „Schwert" wird eine lang«, schmale Eüenplatte bezeich net, die in einen in der Mitte des Bootes eingebauten Schacht zur G lei ch g»w i ch t« h»rst»l - lung ins Wasser hinabgelasssn wird, da« Schwert ersetzt so den Kiel. Die Geretteten sowie die Schiffsfahrt» wur den polizeilich vernommen. Besonder« schwer für letztere dürfte ins Gewicht fallen, daß die Rettungsgärtel und »Westen nicht „klar" wa ren, wie es in der Bocdiprache heißt. Aber wer kann in einem kristschen Augenblick, wo man alle Hsinde voll mit der Bedienung der Segel zu tun hat, um Unglück abzuwenden, Gürtel und Westen verteilen? Und wenn die Fischer den Badsgästen zumuten, schon wäh rend der Fahrt die Korkwesten anzulegen, wer den sie meist verspottet! Jeder ds» „Landrat ten" will dann seinen Mut beweisen, seine Sorglosigkeit, und der Brunnen wird bekannt lich imm« erst daun zugedeckt, wenn das Kind ertrunken ist! — Wer will bei folch.m Unglück wie dem Swinemünder, nach persönlicher Schuld suchen»? Grobe Fahrlässigkeit b»geht so leicht kein Fischer, dazu sind di»s» Lsute zu vovsickßig und bedächtig. „Unglück kimmt doch", sagt das Sprichwort. Mariuelancher suchten den Grunid dir Un glücksstätte nach den Leichen ab. Die Suche war jedoch vergebens, die Lüchen sind wahr scheinlich durch die von dem starken Wind er- zeugte Strömung ins osiene Meer hinausge- trieben worden. Tie wenigen Geretteten vom Unglücksboot erzählen, daß sie genau beobach tet hätten, wie die meist»n Verunglückten so fort nach dem Sturz besinnungslos wurden, sodaß sie keinen Todeskampf zu bestehen batten. Der Tod des Landgerichtsrats Francke hat sich besonders tragisch gestaltet. Er hatte die übermenschliche Energie besessen, den Kampf gegen die Wellen durchzusührsn, indem er sich schon im Wasser seiner Kleidung «ntledigte und dann schwimmend die kurze Strecke, die ihn vom Lande trennte, zurücklegt«. Eine Stunde, nachdem das Unglück ge cheh«» war, sahen am Strande versammelt» Schiffer und Kurgäste Bernhard von der Eiche. Rvman von Baronin Gabriele v. Schlippenbach. L6> «Nachdr. verb.) Bernhard sah auch die Notwendigkeit ein. Er '-estollte bei einem Kunstgärtner in Lurem bürg ein Bukett dunkelroter und gelblicher Rosen, das am Morgen eintraf. Ines hatte eine Torte gebacken und eine zierliche Hand arbeit angesertigt. Sie wartete voll Unge duld auf den Bruder, der sich etwas ver spätete. „Nun, Hardy, es ist bald ein Uhr!" rief sie. „Ja, Kleines, aber ich konnte nicht früher loskommen, eine Kesselreparatur ist im Gange!" „Hu, wie Du ausstehst! Wie ein Schmied, der vor dsr Esse gestanden hat! Hände und Gesicht sind schwarz. So geh doch und mach Dich schön, aber beeile Dich, wir sind gewiß die letzten Gratulanten." Trotz dieser Ermahnung brauchte Bern hard über eine Viertelstunde, bis er im schwar zen Rock, den spiegelblanken Zylinder auf dem Kopf, erschien. Ines sah il n stolz an und zupfte an sei- ner Kravatte. „Du bist doch ein stattlicher Mann, Hardy!" Sie reckte sich auf den Fußspitzen und küßte ihn zärtlich. Barry lief neben dem Wagen her, der die Geschwister nach Mon» Repos brachte, der schöne Hund und Frau Gerard waren große Freunde geworden. Ines hatte recht gehabt. Sie waren die letzten, die der Herrin des Schlöß chens Glück zu wünschen kamen». Irmgard war beute vieruudgwanzig Jahre alt. Sie stand im Zenith ihrer Jugend und Schönheit. Heute lag ein weicher Ausdruck auf ibren gewöhn lich ernsten, ost sogar strengen Zügen. Sie hatte viele Freundlichkeiten entgegengenommcn; Briefe und Depeschen waren aus der fernen .Heimat augelangk. Eine frohe Stimmung be herrschte sie. Es war doch gut, reich und um- worllen zu sein, jung und — frei. — Frau Gerard dankte Ines herzlich für ihre Gaben und umarmte sie; Bernhard stand einige Schritte zurück. Auch er sprach einige beglückwünschende Worte und überreichte den Strauß. „O, welch hevcliche Blumen!" rief Irm gard überrascht, „und noch dazu Rosen in der Zusammenstellung, die ich besonders liebe. Ich tanke Ihnen, Herr Baron." Mit einem reizenden Lächeln bot sie ihm die Hand, die er an die Lippen zog und flüch tig küßte. Er ließ sie dann sogleich fallen; es sah aus, als habe er einer gesellschaftlichen Pflicht genügt. Zum ersten Male war der Hochosinchef in dem Heim Frau Gerards. Man saß in dem Salon, der an das Boudoir der Hausfrau stieß. Bernhards feiner Geschmack füllte sich angenehm berührt durch die gediegene, har monische Zusammenstellung der Möbel, Por tieren und Teppiche. Wrhrlich, dieser reiche, alte Mann hatte es verstanden, seinem jungen Weibe ein mit: jedem Komfort ausgestattetes Nest zu bauen. Und sie selbst paßte in dieses auserlesene Ganze. Sie trug ein schlichtes, kremefarbenes Voilekleid und sah darin mäd chenhaft lieblich aus, nicht wie eine Frau, die zwei Jahre verheiratet gewesen war. Aber war sie nicht die größere Hälfte davon die Krankenpflegerin des greisen Mannes gewesen, dessen güoßes Oelbild im breiten, vergoldeten Rahmen Bernhard gerade gegenüber bing? Er shchte, als er in dieses scharf, geschnittene, bartlose Antlitz mit dem schlauen, verschlage nen Zug um den Mund blickte. Wo hatte er doch dieses Gesicht früher gesehen? Vor vie len Jahren, als er noch ein Kmd war? „Sie sehen das Bild meines Mannes an, Herr Baron," sagte Fran Gerard. „Es ist sprechend ähnlich und von Lenbach gemalt. Sie scheinen Kunstkenner zu fein, da Sie es so eingehend betrachten." „Wenn auch nicht gerade das, gnädigste Frau," entgegnete Bernhard, „so bewundere ich die charakteristische Auffassung, in der Lenbach Meister ist." Es knüpfte sich an diese Aeußerung ein Gespräch über Kunst und Malerei, das Ines unterbrach, indem sie sagte: Hebts müßte jetzt hier sein. Sie als Ma lerin könnte mehr mitsprechen, als ich als armes, unwissendes Hausmütterchen." Bernhard sah seine Schwester so liebevoll an, das sie ihm gern um den Hals gefallen wäre. Barry fühlte sich hier als verzogene» Lieb ling. Er lag zu Frau Gerards Füßen und lob hin und wieder den Kopf zu ihr empor; dann streichelte die feine Frauenhand das weiche Fell des Hundes. „Wie ich sehe, ist Barry hier enfant gate," bemerkte Eiche. „Gewiß, Herr Baron. Neulich hat er Ines und mich auf einem Spaziergange gegen emen betrunkenen Italiener verteidigt. D«r schwarze Kerl hätte leicht zudringlich werden können, ergriff aber schleunigst das Hasen panier, als der braune Barry aus dem Ge büsch brach und ihn ansiel; wir hatten Mühe, ihn zurückzurufeu." „Die Qbstdiebe verscheucht er auch in der Nacht," sagte Ines, „ich fürchte immer, daß sich einer oder der andere rächt." „Das könntte leicht sein," bemerkte Bern- bard. „Diesen Italienern traue ich es zu, daß sie schon aus Rache gegen mich mir den Hund entweder erdolchen oder vergiften." Als die Geschwister sich empfahlen, bgt sie Frau Gerard, zum Diner um sieben wiedcr- zukommen. „Lassen Sie mir Ihre Schwester schonsetzt hier, Herr Baron," bat Frau Gerard. „Ich hoffe, sic hilft mir beim Schmücken der Tafel und leistet wir Gesellschaft." „Aber gewiß, gnädigste Frau," versetzte Bernhard zuvorkommend. Als der Hochofenchef nachmittags auf das Werk ging, sagte ibm der Generaldirektor, daß er in dringenden Geschäften sofort nach Köln reisen müsse. „Ich bedaure wirklich, es nicht aufschieben zu können," bemerkte Müller, „ich wäre heute abend gern in Mon Repos gewe sen, aber mein Zug g«ht um si«b«n fort, und ich muß ihn b»nuHen. Run «erden Ei» wohl meine Stelle vertreten und Frau Gerard zu Tisch führen. Tie erwartü übrigen« Bssuch" Als Bernhard schwieg, erzählte d« »twa« schwatzhafte alte Herr, daß de» Vette» Irm gards, Graf Frauenfeld au« Livland, heute mit dem Fünfuhrzug« au« Särasiburg erwar tet werde. „Er ist einer der »eichst«n Majo»at«ks»rren des Baltenlandes; man glaubt, daß »r sich um seine schöne Cousine bewirb«. Nun, viel leicht nimmt sie ihn zum Gattin,, obgleich sie durch ckue zweite Ehe ihr Vermögen nach d»s alten Gerards Bestimmung v«»li»r»n würde." Bernhprd tat, als interessier« khn disse Mitteilung nicht, aber di« ganze Zeit düchäf- tagte er sich mit der Frage. „Würde sie ja sagen? Könnte sie einen Mann so lisben, daß sie alles um seinetwillen aufgibt? Müßt« der jenige, der distes stolze Frau«nherz zu erobern versteht, nicht grenzenlos glücklich zu prüfen sein?" Daß Irmgard unter der Maske kühler Zu rückhaltung ein warm pulsierendes Herz barg, hatte ihr seelenvolles Klavierspiel verraten. Und zeigte es nicht dsr Blick ihr»r Augen, wenn etwas sie erregte? Warum spielte sie eine Komödie, die Bernhard durchschaute, die ihn nicht täuschen konnte? Er war gespannt, den Grafen kennen zu lernen; er fürchtete, daß Frauenfeld Frau Gerabds Tischherr sün werde. So nur als Notnagel zu dienen, war Eiche ein peinlicher Gedanke. Nm Nhr fuhr der ofwne Wagen mit den beiden schönen Rappen ckm Hochofpnwevk vorbei zur Station. „Der Gast wird abge holt", dachte Bernhard. Ich dachte, sie würde ihm entgegenfahren. Ist es Koketterie oder Gleichgültigkeit, wenn sie es unterläßt?" Der Pfiff der Lokomotive sagte dem Hoch ofenchef um fünf, daß der aus Luxemburg kommende Zug in den Rößlinger Bahnhof eingelaufen war. Bald darauf fuhren die Rappen im schnellen T«be vorüber; ein Herr lehnte in den seidenen Polstern. LreksIckSfLsicksnksus Oksmmlr, Leko?08l- u. KwnelE