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cr'ahreii! Glücklich lachte sie vor sich hin. lind süßc Weihiiachtsstimmuni zog in ihr Herz, als ictzt eine Drehorgel austimmtc: O du fröhliche, o du selige, Gnadendringende Weihnachtszeil . . Der heilige Abend hatte sich gesenlt. Airs den Ztraßcu herrschte noch Weib nachtstrubel. Da eilte noch so mancher mit Paketen beladen, beflügelten Scbrillee beim wärts. Nur, wo hinter den Fenstern die Ehristbäume ausflammten, konnte der Eilende es nicht unterlassen, den Schritt anzubalten, nni etwas von dein Weihnachtsglanz zu er späheir. In dem armseligen Hanse, in das eben der iunge Arzt, Doktor Gerhard Lindner, ein- trat, war von diesem Glanz nichts zu sehen. Und doch hätten die Krenzfelds, die hier § ivo nten, wo-T eine Weihnachtsfrende verdiein. Ordentliche, arbeitssame teilte ivaren sie: die Inan so eine Stille, Sanfte, in deren Nabe kein böses oder rotes Wort au'am Dies ! a.te aist die vier Kreuzfeldscheu Kinder gnt und vivroildlich gewir t. Irisch und jröhlich wuchsen sie auI trotz der Not, die längst in der kleinen Häuslichkeit ihren Einzug gehal cn. Tenn Ivas Kreuzfeld verdiente, ivollte für den gesunden Appetit der munteren Schar nicht reichen und die vielbeanspruchte Minter hatte nicht viel Zeit zum Mitverdieaeu. Trotzdem ivaren sie unverzagt gewesen. Ta war plötz lich die letztere ans ein langes, langes Kran kenlager geworfen worden und damit der Nest von Frohsinn aus dem Familienkreise ge- fchwunden. Nur wenn Tottor Lindner, der au dieser Patientin seine junge Kraft er probte, cintrat und mit seiner nieversiegenden Laune Mut und Trost einsprach, waren die Gesichter der Kinder wieder hell geworden. Und siele, was weder die Kranke, noch ihr Mann, geglaubt, war dem jungen Arzt ge lungen — jetzt Ivar Frau Kreuzfeld auf dem Wege der Genesung und beute, am Heiligen abend, durfte sie zum ersten Mas das Bett wieder verlassen. Der Doktor bracht«- Festlaune mit. „Hier etwas vom Christkind, kleines Bolt! Was macht meine Patientin? Ei, klare ! Augen! Ta werd' ich bald überflüssig sein! , Kops wieder hoch, bester Herr Kreuzfcld! f Ter Herrgott hat Ihnen die schönste Weil- l nackusgabe beschert, er hat Ihnen Ihre gute Frau erhalten! Nun ;zehl's wieder bergan!" „lind einen Tröster hat er uns beschert, >vie es keinen lasseren gibt/ nahm der Haus vater das Wort und seine Stimme klang raub vor unterdrückter Bewegung, während die Genesende mit tränenfrohem Mick dem Toto» zunickte. Tie zwölfjährige Trude l-ulte die Lampe angezündet und mit glückseliger Wißbegier öff neten die Kinder das Patet, das der gute Tokio» mitgcbracht. Te''en sonore Stimme klang eben munter zurück: „Wir Aerzte sind des Herrgotts Hand langer! Tu ist's doch in der -Ordnung, das; wir Trost bringe», lind ich habe nicht weniger Freude daran, als Sie selbst, daß ich die Patientin wieder hoch bekommen habe! — Doch — was ist das?" ?l Ile buben laüschend den Kops. Hinter der Stubentür war geheimnisvolles Nauschen und Knistern vernehmlich. Tie Kinder wollten lebhaft ausfahren, aber die Mutter legte den Finger an die Lippen. Ta standen sie still und erwartungsvoll. Selbst die Großen hielten den Atem an. KFngelingeling . . . töme jetzt ein seiner, nt-wrner Glockenton. Versonnen lächelnd blickte Doktor Lindner nach der Tür. Auch auf ihn wirkte die 2i- lualion. Aehnlich Ivie einst, wenn er als keiner Bube hinter der Tür des Weihnachts zimmers sehnsüchtig auf das Klingelzeichen ge- lauscht, überkam es ihn-. — Jetzt lob hinter der Tür eine Mädchen- stimme zu singen an. Herzinnig und feierlich erbot sich der Gesang. In-glockenreinen Tönen erklang es: Heilige Nacht voll zarter Wunder, -O wie reich bist du an Wonne! Tie Kranke butte die Hände im Schoße gewltet; Tränen rannen ihr über die Wan gen. In dem Gesicht ihres Mannes zuckte cs ocrr tcrisch, und die Kinder blickten so feic-r- üch, als wähnten sie, die himmlische Weih nacht steige zu ihnen herab. — Leise, wie von unsichtbarer Hand geösfne:, üng die Stubentür auf. — Schier himmelhohes Licht strahlte den atemlos Schauenden entgegen. Nnd der Liebt glanz bestrahlte einen mit Gaben reich ge- jü mückten Tisch. Daneben stan-d, ein flim merndes, lichterlelles Bäumchen in den Hän den — „Der Christengel ist's!" jauchzte ein Kin- derstimmchen. — Aber die übrigen standen schweigend, ge bannt vom Weihnachlszauber. Auch der junge Arzt verharrte regungslos. Auch sein Blick hing wie gebannt an der Mädchengestalt in dem schlichten, weißen Ge wunde, dem weiße Enge^sfittige etwas Neber irdisches verliehen. Oder ging dies von dem lieblichen Antlitz aus, aus dem der Abglanz der Geberfreude im klarsten, reinsten Lichte thronte? Tönte es von neuem von diese»» Lippen, oder tönte es nur in seiner Seele wieder, als Ausdruck des sie durchströmenden Gefühls? Darin sang- und klang es: Heilige Nacht, voll zarter Wunder, O wie reich- bist du an Wonne! Noch in später Abendstunde schrieb Doktor Lindner in seinem stillen Iunggese'lenheim einen herzlichen Weil.-nachtsbrief an seine in Thüringen lebende Mutter. Darin- lautete eine Stelle: „Auch mir hat der heilige Abend etwas Köstliches beschert —: Der Ehristengel ist mir begegnet! Ja, staune nur, liebe Mut ter! Bei meiner Patientin, einer armen Iran-, Iras ich die Lichlgestalt, an die ih nun fort und fort denken muß. G- tc des Herzens, mit Jugend und Liebreiz vereint — was kann es wohl Lieberes geben? Solch' guten, guten Enget in dem Doktorheim Deines großen Jungen — gelt, »nein Mütterchen? Wie mir meine Patientin erzählte, ist die liebe Gestalt eine Tochter des Stadtrates Sol lau hier. Wie mir bekannt, ist mein Kollege, i der alte Sanitätsrat Herzfeld, doiü Hans j Teund. Mein Plan ist bereits fertig. Ich ' werde den Sanitätsrat bitten, mich bei den Soltaus einzusühren. Und dann — dann - - . j Ach, es läuüt mit mir der Kopf davon - . j Ich schließe: Fröhliche Weihnacht! Als in der Festwoche bei Soltaus das übliche Weihnachtsdiner stattfand, war neben i den alten Freunden des Hauses ein neuer Gast i — Dokwr Lindner. Im Saale stand flimmernd im Ebristbaum ! schnee die hohe Weihnachtstanne. Wen» die frühe Dämmerung hereinbrach, und es g-e heimnisvoll in dei» Zweigen knisterte, dann raunte es dort von heimlichem Flüstern . . . Noch bevor das alte Jahr zu Ende, er- l selten die sieben Kränzchenschwestern einen Brief von Erika Soltau. Sie schrieb: „Es ist doch etwas Herrliches um eine Ora e'torte! — — Ach, was schreibe ich da Iir jade Worte, wo doch ein großes, großes Glück, der liebste, beste Mann-, mein geworden! Ich lade Euch, meine lieben Kränzch-enschwe- slern, zur Verlobung ein! Verraten will ich Euch, wer uns zusammen geführt! Nicht das Orakel war's: es war — der heilige Christ. Eure glückliche Erika." billig Kauft man unl! 8oeli6rt Afi im Ipikot- u. 81kUmpfwLkkn Zperialbsus nsbon bobiirronkühn hinter cker Asitangskallo an cksr Nünigstr. 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