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ßtUM MM KiMtzn Tonntag, de« ÄL Dezember IVIS Nr. SS« EWMWWMMWMWMMVMWA^MMWMA 40. Jahrgang Der Christengel. Novellette von A. Hinze. (Nachdruck verboten.) Es war zwei Tage vor Weihnachten. Die Tür des alten Patrizievhauses ging auf. Acht frische Mädel zwischen 19 und 17 Jahren, in Pelzmäntel gehüllt, drängten her aus und auf die a^endduntle Straße. Ein Schneegestöber hatte eingesetzt und wurde ju belnd begrüßt: Hurra! Weihnachtswettev! Die acht waren Kränzchenschwestern, eine harmlose, fröhliche Bande. Alle gehörten an gesehenen, begüterten Familien an, alle ge nossen goldene, sorglose Jugendtage, wie sie heute nur Auserwählten beschiedon sind. Und wenn das Kränzchen zusammenkam, so fand hier das moderne Thema „Frauenrecht" keine Interessentinnen. Denn diese Kränzchenschwe- stern wünschten sich, wenn sie es auch nicht laut werden ließen, nur ein Recht: Beglücken den einen, den Herrlichsten von allen, der ja doch einmal kommen würde . . . Heute war die letzte Zusammenkunft im alten Jalre gewesen. Es hatte allerhand Anzüglichkeiten gegeben, Neckereien, die sich die schlanke Brünette, die häbschte des kleinen Kreises, wohl oder übel gefallen lassen mußte, denn ein Recht dazu hatten die übrigen schon. „Nur zehn Tage noch, und die Frist ist abgelaufen!" zitierte unter dem ü evmi tigen Gelächter der anderen, die blonde Liesel Gol termann. Erika Soltau, die Brünette, hielt sich mit beiden Hlinden die Ohren zu und nahm Reiß aus, damit den Jubel der Freundinnen erst recht anspornend. Erst als dieser sie nicht mehr erreichte, sie in eine Seitenstraße einbog, verlangsamte sie ihren Schritt. Aber noch immer tönten die Neckreden ihr im Ohre wieder. Und plötzlich stand die Veranlassung, der Scherz mit der Orakeltorte, lebhaft wieder vor ihrem Geiste: Als das Jahr begonnen, hatte am ersten Kränzchenabend die lustige Mädchenbande sich uin eine schön verzierte Mandeltorte gereiht, in welche der Konditor auf Bestellung eine Kaf eebohne hineingebacken. Die Torte ward in acht Stücke zerteilt. Diejenige Kränzchen, schwester, welche in ihrem Tortenstück die Bohne sand, würde im kommenden Jahre Braut werden. So der Beschluß. Erika Soltau war die Glückliche gewesen. Damit war sie aber in ein ich listiges! In teresse gerückt. Erwartete man doch bestimmt, daß das Orakel sich erfüllen werde. Und son derbar — sie selbst konnte sich dieses Gedan kens nicht erwehren. Sie versuchte, sich den „Unsinn" auszureden. Vergebens. Der kleine, harmloch Scherz beeinflußte sie. Ward ihr ein Herr vorgestellt, oder huldigte ihr jemand, so dachte sie: Wird dieser dein Schicksal? Allein, die Zeit verrann, das Jahr neigte sich, das Orakel aber erfüllte sich nicht. Da gegen wurden die Neckereien der Kränzchen, schwestern immer deutlicher. Wie hatte doch die Liesel Goltermann gesagt? „Nur zehn Tage noch, und die Frist ist ab gelaufen!" Ach was, mochten sie necken! Jetzt, zwei Tage vor Weihnachten, hacke man doch! wahr lich andere Dinge im Kopf, da hacke man zum „Brautwerden" gar keine Zeit. In Eri.as hübschem Kopfe tollten sich die Gedanken. Liebe Heimlichkeiten, hübsche lieber- raschungen, die sie beabsichtigte, und der eigene Wunschzettel beschäftigten sie lebhaft. Und ob die große Weihnachts-anne, die sie heute aut dem Wege zum „Kränzchen" gekauft, wohl auch gekracht worden war und Mamas Bei fall batte? Ja, die große und — die kleine Tanne! Ein reizendes Bäumchen war es! Mit die'ein Gedanken war Erika bei der „gro- ßen Überraschung" angelangt, die sie geplant. Weihnachten ist ja das Fest der Liebe, des frohen Gebens. Und daß es fröhlich macht, sich in des Christkindes Dienst zu stellen, und denen, die das ganze Jahr auf der Schat- tenseite des Lebens wandeln müssen, Helles Licht, große Freude zu bringen, das hatte Erika schon bei den Vorbereitungen an sich Si» im Lkollon 8!» guL uni! billig kaußvn? üisr Albt 68 nur Aut Aoloitots ««f" «oLrä« SteigeriM L Kaiser Kleiderstoffe Konfektion Wäsche — Weistwaren Teppiche — Bettstellen Gardinen. Beste Qualitäten. Billigste Prüfe. Nolls SpsrisIhiNLis Mr LVNsok« — ILrnivntton 2 2 Xlsiiis XusvskI r»blt rur xrösgtsn mit LM klLtrs. Färberei Kopp Chemische Reinigungs-Anstalt :: für Teppiche und Innendekoration :: Laden. Marktgästcken Ecke Lange Straste IS. LQkukkskrik Groster Weihnachtsverkauf. Auf alle Einkäufe doppelte Rabattmarken.'^ 0. Tkamn» Zn. Marktgäßchen Ecke Lange Straße. Reizende Gefchenkartikel in ff. Offenbacher Lederwaren und Luxus-Artikel. Spezialität: Facher. Okrsn u. 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