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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191312285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-28
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.12.1913
- Autor
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der Kaiser Friedrich operierte, Job» Lubbock, berühmter Naturforscher in London, Pre>s Pe'chuel-Löscke, bedeutender Gce>grapb in Mün- chen, Prof. Äscher, bekannter dnllündischer Stra'rcchlslehrer in .Haag, Prof. Sckönseldei, Geistlicher Rai in Müncknm, Projessor Rüder, bekannter Chirurg in Bunn, Arckitekt Schmie de», Schöpfer des Kunst-Gewerbe-Museums in Berlin, Prof. Vambcrv, derühnner Orientalist in Budapest, Rudolf Diesel, Erfinder des nach ihm benannten Motors, verübte auf einer See reüe Selbstmord, Prof. Kutner, Direktor des Kaffer Friedrichs-Haufes für ärztliches Fort- lulduirgs--Scku1wcsen, CbarleS Tellter, Er'inder der Kälreindnstrie, starb als 86jäbriger in Paris in biiterer Armm, William Preece, berühmter Elektrotechniker in London, Tr. Alfred Wal !ace, englische wissenschaftliche Grosze, Pa- iienr's Mitarbeiter, in London. K u n st und Literatur: Ada v. Li- lienkron, bekannte Schriststelleri», Schrifisteller Udo Brachvogel in Newyork, Prof. Dräsecke, Tondichter in Dresden, Gabriel von Seidl, berühmter Baumeister in München, Walter Kyllmann, bekannter Baumeister in Berlin, Opernsänger Barree aus Düsseldorf kam beim ächtender Eisenbahnunglück um, David Pop per, bervorragender Cellist in Baden bei Wien, Operetten-Tenorist Fritz Sturmfels ans Leip zig ertrank bei einer Segelfabr, im Star» berger See, Baurat Semper, Erbauer des Dresdener HostleaterS, Prof. Adam, Tier maler in München, Prof. Bartels, Marine Maler in München, Emma Spohr, bekannte l Sängerin und Nichte des bedeutenden Geigers j Spohr, Prof. Grethe, bekannter Stuttgarter i Maler, Signora Marchesi, berühmte Gesangs , Lehrerin in London, Prof. Hasemann, Maler ! in München, Prof. Taschner, bedeutender > Bildbauer in München, Franz von Schonthan, ! beliebter Lm'tspie'.dichter in Wien, Nuscha Butze, ! populäre Hostchaufpielerin in Berlin, Franz s Uullack, bedeutender Komponist. B ekannle Personen: E ailletet, Präsident des französischen Aeroklubs, Papa Schmied, in München, allbekannter Marione! tcnspieler, Kapitän Scott, Leiter der englischen Polarerpedition, Fräulein Hedwig von Bis marck, 97 Jahre alt, in Berlin (die Seniorin i der Familie), Frau Rosa Virchow, die Witwe ! des berühmten Forschers, Frau Klara Richter, langjährige Vorsteherin des Pestalozzi-Fröbel Hauses in Berlin, Viktor von Scheffel. 46 ^abre alt, ein Sobn des Dichters, Earl Nel son, 99 Fabre alt, ein Großneffe des eng lischen Seehelden, Graf Gubernatis, Friedens apostel in Rom, Pierpont Morgan, der well bekannte nordamerikanische Vielmillionär, Kom merzienrat Hagenbeck in Hamburg, Schöpfer des Tierparks in Stellingen, Fran Poincaree, die Mutter des Präsidenten der französischen Republik, Fames Fillis in Paris, der erste Schulrciter der Welt, Ingenieur Lehseldt, Er- inder der Milch-Zentrffuge in Meran, Frau 2 Lucienne Faure-Bnpad, die geistvolle Tochter des verstorbenen französischen Präsidenten Faure, Oberstleutnant Jolxmnes, einer unserer ältesten .Afrikaner", Wilhelm Schimmelpfeng, Gr inder der bekannten Auskunftei, Herzog von Soutberland, der bedeutendste Hausbesitzer in London, Oberst Eody, bekannter englischer Militärflieger, strikte zu Tode und gleich ihr» nawnen eine grolle perlst von Piloten in allen Kullurläudern dasselbe Ende, Oberturnlehrer Witzgall, Leiter des 12. Deutschen Turnfestes in Leipzig, Adolphus Busch, deutsch-amerika nischer Großindustrieller j» Saint Louis, Kom merzienrat Goldberger, Vorsitzender der .Han dcisvertragskommission, i» Berlin. OerMcheS tmd Güchfijches * - H a nd e l s r e g i st e r - Ergün- z u n g e n. Das Kgl. Amtsgericht Hohenstein- Ernstthal gibt uuterm 23. dss. Mts. bekannt: Auf Blatt 238 des hiesigen Handelsregisters n r die Stadt, die Firma Robert Pfefferkorn in Hohenstein-Ernstthal betr., ist heute einge tragen- worden, daß der Kaufmann Paul Otto Pesferwru in Hohenstein-Ernstthal und der Kausmann Arthur Willy Pfefferkorn daselbst als Gesellschafter in das Handelsgeschäft ein getreten sind, daß die Gesellschaft am 1. Ja nuar 191-1 beginnen soll, und das; die den beiden- o^en Genannten erteilt gewesene Pro Iura erloschen ist. — Auf Blatt 39 des hie sigeu Handelsregisters fir die Dörfer, die ,,irma Karl Lieberknecht in Oberlungwitz teir., ist heute eingetragen worden, dasz dem Be triebsleiter Karl Willi Lieberknecht und dem Ingenieur Willst Johannes Arthur Braun, beide in Oberlungwitz, Gesamtprokura erteilt worden- ist. — Aus Blatt 168 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die Firma Otto oorbrig in HohensteiwErnstt'al betr., ist eilt getragen worden, das; die Erben des vorma i- gen Firmeninhabers Franz Otto Forbrig das von ihnen in Erbengemeinschaft fortbetriebene Handelsgeschäft an den Mnerben Kaufmann Paul Otto Forbrig in Hohenstein-Ernst.Hal veräußert hoben, der eS unter der seinem eigenen Namen entsprechenden Firma Otto Forbrig weiterführt, sowie daß Laura Lydia verw. Forbrig geb. Müller, Anna Auguste oerehel. Werner geb. Forbrig, Georg Rudolf Forbrig und Gotthold Walter Forbrig ausgc- schieden sind. * — Die Bl a u l- u n d K l a u e n - s e u ch e breitet sich trotz der von den Behör den mit aller Strenge angewandten Vor i Ins- maßregelu im Königreich Sachsen immer weiter aus. Nach den neueren Meldungen ist die gefährliche Seuche jetzt auch in Raschau (Amts hauptmannschaft Oelsnitz) ausgebrochen. s. Kirchberg, 27. Dez. Ter Gemeinde- Haushaltplan für 191-1 weist einen Fehlbetrag von insgesamt 14 447,30 Mk. auf; der Steuer zuschlag- konnte für nächstes Jahr auf 140 Prozent (bisher 150) herabgesetzt werden. Die Beschotterung der Dorfstraße wurde für 1915 zurückgestellt. g. Mittelbach, 27. Dez. In der Wasscran- gelegeuheit beschloß der Gemeinderat den Ankauf eines Grundstückes vom Gutsbesitzer Sonntag in Ursprung zum Preise von 3200 Mt. — Die Wiederwahl des Herrn Gemeindeoorstandes Härtel auf weitere 6 Jahre hat die Bestätigung der Aufsichtsbehörde gefunden. — Bei der letzten Viehzählung wurden 109 Pferde, 582 Rinder, 409 Schweine, 26 Schafe und 3l Ziegen gezählt. * Dresden, 26. Dez. Die beiden Dresdner Kollegien hoben beschlossen, in der Angelegen leit des Neubaues der Tierärztlichen Hoch schule eine Petition an die Stände um Be lassung der Tierärztlichen Hochschule in Dres den- zu richten. Sie haben in der Voraus setzung, daß die Hochschule in Dresden bleibt, ür den von der Stadt geplanten Neubau- aus dem am Zelleschen Wege gelegenen Bauplatze im Ausmaße von 50 000 Quadratmetern eine einmalige Baubeihilfe von 300 000 Mk. und einen Zuschuß zu den Kosten ihrer Institute im Betrage von jährlich 10 000 Mark tewil ligt. Dieser Beitrag der Stadt Dresden bleibt weit hinter den Leistungen zurück, die von 'eiten Leipzigs in Aussicht gestellt worden sind. Das von Leipzig angebotene Grundstück ist 72 000 Quadratmeter groß und insgesamt lat Leipzig sich zu einem Bau', eitrag von 600 000 Mark bereit er lärt. — Die Straf 'ammer des hiesigen- Königs. Landgerichts ver urteilte den 16 Jahre alten Dienstknecht Home, gebürtig aus Stadt We'len, wegen vorsätz- icher Brandslsttung zu drei Mona'en Ge fäugnis. Er hatte in seiner Stellung bei einem Gutsbesitzer aus Rache wegen seiner crsolg.en Entlastung eine Scheune in Brand ßesjcckt und hierdurch einen Schoden von 14000 Mark verursacht. Er >vill die Tat aus „Dumm-eit" begangen haben. * Leipzig, 26. Dez. In der Herder l straße zu L.-Connewitz riß am Sonnabend ein ! IO Monate alter Knabe, der auf einem Stutzle i in der Nähe des Ofens saß, einen aus dem Herde stehenden Topf mit kochendem Wasser uni und verbrühte sich dabei so schwer, daß er sogleich nach dem Kindcrkrankenha-u-sc ge bracht werden mußte. Dort ist das arme Kind in der Nacht zum Montag seinen Verletzungen erlegen. * Crimmitschau, 26. Dez. Eine nichtswür dige Handlung ist am Sonnabend in einem Grundstücke der Langenstraße ausgcführt worden. Unbekannte Hände hatten den Deckel einer Düngergrube entfernt. Als eine Bewol nerin des Hauses in der Dunkelheit den Hofraum betrat, stürzte sie bis an die Arme in die Grube. Zum Glück vermochte sie sich am oberen Rande fest- zuhalicn und somit der Gefahr des Ertrinkens zu entgehen. Die Grube war ziemlich weit mit Jauche angefüllt. Es kann sich nur um einen Racheakt handeln. Der Täter war bis jetzt noch nicht zu ermitteln. VraMMftWhe dri ein« Weihnachtsfeier. Ein entsetzliches Unglück hat sich bei einer Weihnachtsfeier in Calumet im Staate Michi gan in den Vereinigten Staaten ereignet, bei dem etwa 80 Kinder einen grauenvollen Tod ge'unden haben. Ueber die furchtbare Kata strophe, die an das schwere Unglück erinnert, das sich im Jahre 1904 au Bord des Dump fers „General Slocum" ereignete, bei dem etwa 1200 Kinder umgekommen- sind, meldet der Draht: Calumet, 26. Dez. Bei einer Weihnachts feier zum Besten- der ausständigen Arbeiter der Kupferbergwerke stieß ein Mann den Rus Feuer aus. Es kam zu einer Panik und auf der Treppe zu einen« Kamp'e der Vorwärtsstür- mcudcu. 80 Personen, zum größten- Teile .Kinder, denen der Weg versperrt worden war, kamen in dem Gedränge nm-s Leben. Nach einer weiteren Meldung befinden sieb die Arbester der Kupferbergwer'e von Calumet seit Wochen im Streik. Um den Kindern der Streikenden eine Weihnachtssteude zu bereiten, war von den Gewerkschaften eine Weihnachts feier veranstaltet worden, die in einem großen ans Holz erbauten- Saale abgehalten wurde, st« der einen Ecke dieses großen Saales stand ein riesiger Tannenbaum, der durch- irgend eine Unvorsichtigkeit in Flammen geriet. Im Nn verbreiteten sich die Flammen über den ganzen Raum und es entstand eine furchtbare Panik. Laut schreiend drängten sich die Kin der und ihre Angehörigen nach der schmalen Eingangstür, die infolge des sinnlosen- Hin ausdrängens im Augenblick verstopft Ivar. Ehe now von draußen- Hilse zur Befreiung der Eingeschlosseneu gebracht werden konnte, bil dete der ganze Saal ein Flammenmeer. Mehr als 80 der .Kleinen wurden von den Füßen der Erwachsenen- zertrampelt oder kamen in den Flammen um. Schreckensszenen spielten sich auch- vor der Eingangstür zu dem Saale ab. Viele Mütter, die bereits unter den Ent behrungen der letzten Streikwochen gelitten hat ten, verfielen in- Wahnsinn, als sie aus die Kunde von dem Unglück vor das brennende Gebäude eilten, mn dort nach ilren Kindern zu forschen-, und erfahren mussten, daß ihre Lieblinge unter den furchtbarsten Martern ihren Tod gesunden hatten-. UH U MU <-to. e-vl-ken unck »0-, L WU R L» L c>i«-mnitr, Cönixslr. Z4 doch vom Notkänphen erzählen. Und nach her wolltet I r noch die Bratäpfel essen! Was seid Jyr für unruhige Geister. Zu meiner Zeit ftrickicn nur Strümpfe für die Eltern zu Weihnachten!" „Und was machten die Jungens?" forschst Erich wißbegierig. „Ja, Großmutter, kam damals auch Knecht Ruprecht ins Haus?" fragte Hans mit einem Seitenblick zur Tür. „Die Jungens waren nicht viel anders wie heute!" gab die Großmutter zu, worauf ihrerseits die beiden Schwestern naserümpfend aus die Brüder schauten. Die waren auf der Stufenleiter der Bildung doch zu wenig nach oben cmporgerutscht. Dafür tanzten jetzt Erich und Hans einen Jndianertanz. „Wir können Tango", prahlten die Mädchen. „Kommt her!" schrie Erich. — „Ich auch", bettelte Hans. Und ein Trubel hob an, als sollten alle Möbel im Zimmer auf den Kopf gestellt werden. Tas konnte Tango sein, war aber wohl etwas ganz anderes. Denn mit einem Male schoß der kleine Hans Kobolz, riß «eine Schwester Berta mit zu Boden, die sich dann wieder am runden Familientisch festhielt. „Kinder, ich sollte doch vom Rotkäppchen erzählen." Nochmals versuchte die Großmutter zu beruhigen. „Rotkäppchen gabst ebensowenig wie den Weihnachtsmann", lachte Erich, „Und den Wolf auch nicht!" „Aber die Großmutter gab es!" riefen die Mädchen. — „Und den Wolf dazu!" behaup tete Hans. — „Aber keinen Zeppelin", fuhr Erich dazwischen. Ta waren sie alle still. Nein, einen Zeppelin hatte es damals nicht gegeben, das bestätigte die Großmutter. Und Hans srnkre den Kops. Der Zeppelin war doch das allergrößte Wunder, gegen das auch der Weihnachtsmann nicht aufkam. Oder doch! „Ich weiß was!" rief er wichtig. Alle schauten den Kleinen an „Ich werde mal an den Grafen Zeppelin schreiben, ob der den Weihnachtsmann gekannt hat. Der muß es doch am besten wissen!" Alle waren still, diesmal hatte der Jüngste doch den Vogel abgeschossen, die Instanz, die er anrief, war nicht zu überbieten. „Antos gab es auch noch nicht", erklärte die grvgc Meta. „Wenn ich mich einmal ver heirate, so muß ich ein Auto haben." Wieder schwiegen die übrigen, diesmal voll Respekt. „Das soll Dir wohl der Weihnachtsmann bringen?" fragten Berta und Hans, während Erich, von seiner Konsternation erholt, mit dem Finger gegen die Stirn tippte. „Das bekomme ich von meinem künftigen Mann!" sagte Meta fast feierlich. „Mädchen, wie kommst Du zu solchen War- tcn?" schalt die Großmutter ärgerlich. „Wer hat Dir solche Raupen in den Kopf gesetzt? Herrgott, da reden wir von Bratäpfeln und vom Rotkäppchen und nun sind wir beim Auto!" „Und beim Weihnachtsmann", lärmte Hans immer weiter. „Großmutter, wenn Du nicht der Wolf sein willst im Rotkäppchen, so mußt Du der Weihnachtsmann sein." Es pochte an die Tür. Ein heilsames Er- schreckcn kam doch über die kleine Schar, sie saß still und schaute stramm vor sich hin auf den Tisch. Die Mutter war es, die eintrat. Mit Paketen war sie beladen und verschwand schnell in einem Nebenzimmer. Fünf Minuten vergingen, während die Kinder-Augen glänzten, die losen Mündchen flüsterten und wisperten. Die Mutter nebenan lachte: „Es sind doch nette Rangen!" Und ihr Herz schwoll an vor Zärtlichkeit. Und sie ver- nrhm dann, wie die Großmutter sprach: „Also jctzt will ich vom Rotkäppchen erzählen!" Und der kleine Hans sagte in förmlicher Gravität: „Ja, Großmutter, und vom Weih nachtsmann und von den artigen Kindern!" Ein Summen klang durch das Haus. War es ein Schmunzeln des Weihnachts mannes, war es das Beifallslachen der Kinder zu Rotkäppchens Abenteuern, war es ein Auto, war es gar ein nächtlicher Zeppelin? Ja, die moderne Dämmerstunde und die alte trauliche mit der Großmutter und mit den Bratäpfeln! Heute geht es etwas drunter und drüber, aber in den Buben und Mädeln fließt gesundes Blut. Wenn die Mutter nur den rechten Blick hat, können sie so bleiben. Uiterheltenlier und Belehrendes. Nachdruck verboten. Knusper knusper knäuSchen. In den Weihnachtslagen wollen wir uns doch einmal aus unseren Pfefferkuchenschätzen ein Knusperhäuschen bauen. Das wäre doch eine nette Beschäftigung. Flugs suchen wir uns ein größeres, sauberes Stück Pappe. Dies ist der Erdboden, auf dem das Häuschen er stehen soll. Nun richten wir aus vier großen, braunen Pjefferkuchen die vier Wände her. Zuerst schneiden wir Tür- und Fensteröffnungen aus diesen Kuchen aus. Die Fensteröffnung soll gerade die Größe von zwei Stücken Wür ¬ felzucker haben, die dann auch in die Oeffnung hineingeklemmt werden, und zwar übereinander, wie zwei Zuckerfensterscheiben. Als Tür nehmen wir einen kleinen Pfefferkuchen von passender Form und Größe. Die Türangeln werden aus zwei kurzen Bändchen und vier Oblaten gebildet. Jedes Bändchen wird mit einer Ob late an der Tür, mit einer am Häuschen be festigt. Natürlich müssen die Oblaten, damit sie kleben, angefeuchtet werden, aber mit sau berem Wasser, nicht etwa durch Belecken. Die Tür kann nun also auf- und zugemacht wer den. Die vier Pfefferkuchenwände werden auch mit Bandstücken und Oblaten inwendig untereinander verbunden; und beim Aufstellt n auf die Pappunterlage werden sie auf feuchte Oblaten gesetzt. Durch diese Oblaten werden dann die Pappe und die Pfefferkuchen anein andergehalten An einzelnen Stellen könmn auch saubere, neue Zahnstocher oder andere Holzstäbchen — aber keine Streichhölzer — — zum Verbinden dcr Pfefferkuchen benutzt werden. Für das, natürlich schräge Dach nehmen wir zwei große, weißglasierte Pfeffer kuchen. Das sieht dann aus, als wäre es be schneit. Aus dem Dach wie an den Wänden können überall noch Verzierungen aus Man deln und Bonbons angebracht werden, die man dann einfach in die weiche Pfesferkuchenmasse hineindrückt. Die freibleibende Pappe rings um das Häuschen wird auch mit Pfefferkuchen belegt, mit weißglasierten oder auch brnmien. Die Hexe und Hänsel und Gretel melden durch Zucker-, Schokoladen- oder Pfefferkuchen- figuren dargestellt Birgt unser süßer Teller etwa noch Schokoladen- oder Marzipantiere in passender Größe, so lassen wir diese noch um das Knusperhäuschen herumlaufen. Nun, ivie wär's mit dieser reizenden Weihnachts beschäftigung, die ihr noch lange nach dem Feste, um die Abende euch zu kürzen, vor nehmen könnt, wenn Mutter das nötige spen diert. WcihnachtSlichter. Der im Lichterglanz erstrahlende Christ baum ist wohl das schönste mit ain lieben Weihnachtsfeste. So verschieden nun die Weihnachtsbäume selber sind, so verschieden sind auch die Lichter, die ihnen ihren Glanz geben. An den besonders hohen Bäumen, wie sie in Vereinen, in großen Sälen usw. aufgestellt werden, glühen ost elektrische Lichter; sie sind zwar prächtig hell, aber ihr Glanz ist doch kalt, und es will uns scheinen, als ge hörten sie gar nicht zu dem frischen, grünen Waldkinde, dem Tannenbaume, der unseren Weihnachtstisch schmückt. Weit mehr als die elektrischen Lichter, fast allgemein in Stadt und Land, sieht man die bunten und weißen sogenannten Parasfinkerzen, die, aus allerlei Fett bereitet, als Weihnachtskerzen überall angeboten werden. Sie sehen hübsch aus und brennen hell, sind auch billig, aber sie besitzen eine schlechte Eigenschaft; wenn man sie aus pustet, hinterlassen sie einen recht häßlichen Geruch. Und doch muß es zum Christfest auch nach Weihnachten riechen. Diesen Duft aber kann kein elektrisches Licht und keine Paraffinkerze heroorbringen. Das vermögen nur die gelben Wachslichter. Brennen diese am Tannenbaume und werden nachher aus gepustet, dann hat man den richtigen, echten Weihnachtsduft im Zimmer, wie er im ganzen Jahre nur einmal, — eben zu Weihnachten — unsere Stuben erfüllt. Wer diesen Weihnachts duft noch nicht kennt, der bitte die lieben Eltern, den Tannenbaum doch einmal mit Wachslichtern aus richtigem gelben Bienen wachs zu bestecken, und er 'wird gewahr werden, daß diese Lichter, wenn sie brennen, im Verein mit Pfefferkuchen und Stollen und dem Bäumchen selbst erst den wahren Weih nachtsduft hecoorbringen. » » Im Winter. - » Von Helene Koch. Wintcrzeit, Böse Zeit! Vöglein fliegt hungernd hin und wieder, Häschen und Reh duckt frierend sich nieder, Manch armer Mann hat nickt Kohlen noch Brot, Leidet mit seinen Kindern Not. Winterzeit, Schöne Zeit! Glitzernd liegt Rauhreif auf Bäumen und Höhn, Wir schlittern am Bach, o, das muß man sehn; Im Schulhof wütet die Schneeballschlacht, Und der Besiegte wird ausgclacht! Winterzeit, Weihnachtsfreud! Im Zimmer steht strahlend der Lichterbaum, Tannen- und Kerzendust zieht durch den Raum; Das Christkind ist da, es lächelt und spricht: „Ihr Kinder, vergeßt ihr die Armen auch nicht?" Auflösung der geheimnisvollen Lebkuchen in voriger Nummer: Setzt einmal an Stelle der Zeichen in den unteren Lebkuchen die entsprechenden Buch staben aus den oberen und lest dann von links nach rechts ab; ihr erhaltet dann: „Frohes Fest."
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