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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191312285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-28
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.12.1913
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digkeilcn der nationalen Verteidigung e„t- spreäw. Die militämsck)«», Ausgabe»» müßten auf die dringenden Bedürfnisfe beschränkt wer den Da die geyemvärtigen Ausgaben alle fünszebn oder zwanzig Jahre wioder/ehrten, so le es unerläßlich, die Amortisation der An teile in- der gleiäwit Frist siche rzustellon. Er werde datier dem Parlament zugleich mit der Anlcrh« einen Gesehentwurf vorlegen, der neue Steuern einftihre, durch die es möglich sei, die Amortisierung und Verzinsung der Anleihe zu decken Caillaux schätzt das Defizit des näch sten Budgets auf 600 Millionen, aus 850 Mil- lionen einschließlich der Ausgaben für Ma- rokko. — Kriegsminister Nou-lens kündigte in der Finanzkommission des Senats an, daß der bisher bewilligte Kredit für Kasernenbauten erschöpf sei, und forderte, die Kommission solle ihn mwerzüglich ermächtigen, die Arbei ten sortzusetzen, ohne erst aus die Genehmi gung weiteren Kredits zu warten. O-rlNM-S »nd * — Nach dem F e st e. Wie doch alles so vergänglich ist, selbst Weihnachtsfeiertage! Erst nwchenlange Aufregung, dann ein kurzer Rausch, und vorüber ist das Fest, auf das inan sich schon so lange gefreut, für das man seit Monaten gespart und sich manches Ver gnügen versagt hatte, um lieben Angehörigen eine Freude zu machen und schließlich den Rest an den Feiertageu — auf einmal anszugeben. Doch sind auch die lichterfrohen Tage vor über, das Alltagsleben will noch nicht so recht in seinen gewöhnlichen Gang kommen, Winken doch in nächster Nähe Silvester und Neujahr. Erst mit anno 1914 wird das Hasten und Treiben im geschäftlichen und öffentlichen Leben wieder voll einsetzen und nach einigen Tagen der Ruhe der Kampf ums Dasein von neuem entbrennen. Die beiden Tage des trauten deutschen Familienfestes waren reich an Erholung und Genuß. An Besuch seitens auswärts wohnender Freunde und Verwandten eilte es, wie immer, wohl nur in wenigen Familien, und unter all diesen willkommenen Festgästen war auch das „bunte Tuch" stark vertreten. Aber auch die Toten feierten ihr Weihnachtsfest. Aus den Gräbern sah man Kränze und frisches Tannengrün liegen, viele zeigten diesen treuen Schmuck, den die Leben den den Geschiedenen gespendet hatten. Tic Gottesdienste waren stark besucht. Gelegen heit sich außerhalb der eigenen vier Wände zu vergnügen, bot sich in überreicher Fülle und auch Freund Amor scheint am Feste der Liebe wiederum seine volle Schuldigkett getan zu haben. So dürfte das Weihnachtssest allent halben angenehme Erinnerungen hinterlassen und die Herzen weit und breit mit Friede und Freude erfüllt haben. Heute ist dritter Weihnachtsseiertag! Viele jedoch hat die Pflicht schon »nieder an die Arbeit gerufen, die Räder des Alltages gehen wieder ihren Gang! Noch wenige Tage und dann schreiben wir 1914! Ein neues Jähr bricht an, und neue Hoff nungen und Erwartungen bringt es mit. * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 28. Dezember: Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. * Hohenftein-tsernstthal, 27 Dez. Herr Baumeister Schneeweiß, unser städtischer Bau assistent, wird demnächst seinen bisherigen Wir kungskreis verlassen, um einem Rufe nach Großzschocher bei Leipzig, wo er einstimmig als Ortsba-mucister gewählt wurde, Folge zu leisten. —i. In eine Märchenwelt glaubte man sich am 1. Feiertag aus unserem Berge versetzt durch die in der Nacht zuvor bescher'e Schneegabe. Diese war oben noch viel reich licher bemessen, als in der Stadt und hielt sich länger und reiner. Ein blendendes Weiß hielt alles umfangen. Buschwerk und Baum waren wie von unsichtbaren Händen bestreut nrit zau berisch wirkendem Puder, und zwischen all der Herrlichkeit huschten die bei uns gebliebenen gefiederten Säuger, denen im kleinen Weiher am Berghaus eine Trankstätte bereitet ist. Ihnen fehlen wohl auch noch Futterplätze. Auch Meister Lampe, der dem Schrot des Jägers entgangen war, trollte sorglos durch das Ge wirr der Stämme und Stämmchen, als hätte auch er die Botschaft voin „Frieden aus Erden" vernommen. Nur die Masse der Menschen fehlte in all der Feiertagsherrlich'eit. Sie hielt wohl die Bequemlichkeit in die Stube gebannt und nur einige, die das Tagwerk das ganze Jahr in den geschlossenen Raum fesselt, ließen Lunge und Herz sich weiden am Busen der Natur. * — Rasch tritt der Tod den Menschen an. . . Eine bewährte Lehr kraft der Altstädler Schule, Herr Lehrer Paul -Hermann Schildert, wurde am Nachmittage des ersten Feiertages durch einen Schlaganfall aus dem Leben gerufen. Der in den 40er Jah ren stehend« Lehrer wurde »nährend eines Spazierganges von einem plötzlichen Unwohl sein befallen, sodaß er nach Haufe zurückkeh ren mußte. Hier angekoinmen, wurde der an gesehen« und beliebte Pädagoge vom Schlage gerührt. * — Die W e i 1 n a ch t s a u f f ü h r u n- gen unserer Turnvereine zeigten auch diesmal wieder, daß sic nichts von ihrer aten Beliebtheit eingebüßt haben. Der Turn- verein von 1 856 hielt seine Aufführung im Neustädter Schwzenhause ab. Volkstüm liche Lieder, Konzertstücke für Trompete, Vio line und Klavier, straffe turnerische Darbie tungen und zwei muntere Eina'ter „Die Stütze ! der Hausfrau!" und „Die Welt geht unter" füll- , ten- den Abend recht ansprechend aus. — Der Tuvnerbun-d, der wiederum im Alt städter Schützenhouse spielt«, bot Vorträge der sangeslustigen Sängerriege, humoristische Vor träge einzelner stimmbegabter Mitglieder, tur nerische Darbietungen, vielbelachte Duetts, das Vol'sstück „Der Wildschütz" und zum Schluß den hübschen Schwank „Der selige Pannemann". — Der A I l g e m e i n e f T n r n v e r e i n unterhielt seine Besucher in der „Zeche". Au' er turnerischen und Gruppen-Darbietungen, humo ristischen Soloszenen und Zithervorlrägen bo ten auch- die Turnerinnen einige Pyramide»», während ein- Weihnachtsstück „Heiliger Abend im Forsthaus" und zwei lebhafte Schwänke für entsprechende Abwechslung sorgten. — Die Ver anstaltungen waren gut besucht und ernteten lebhafte Anerkennung. * — Die Stadtkapelle wartete am 1. Weihnachtsfeiertag im Schwanen-saale mit einem gutgewähiten Konzert aus, das den Be suchern einige genußreiche Stunden bereitete. Hervorzuheben- verdient u. a. die Wiedergabe von „Elfengeflllster in der Weibnachtsnacht", ein idyllisches Streichquartett von Lüdecke, die Ouvertüre zur „Mignon" von Thomas, „Der Schwalben Abschied", Konzertpolka für 2 Tvom peten, und ein größeres Tongemälde „Fröh liche Weihnachten". Die Musikfolge, die eine glatte Erledigung erfuhr, fand stark«»» Applaus. * — Der e v a n g. - l u t h e r i s ch e M ä n »»er- u ad I ü n g l i n g s v e r e i n von St. Trinitatis veranstaltet bekanntlich mor gen im Neustädter Schützenhaus »nieder einen Familiena'end. Freunde des Vereins und der Jünglingssache überhaupt sei ein Besuch der Veranstaltung herzlich empfohlen. Eine ab wechslungsreiche Darbietungsfolge, Ansprache»» usw. werden neben einein Weihnachtsspiel „Friede auf Erden", das aus 11 Szene»» und einem lebenden Bild besteht, den Abend aus füllen-. * — Die Weih i» ach tsbergau-s- s> e l l u n g des Herr»» Werkmeisters Dick im Vereinszimmer des „Braunen Roß" am Alt markt kann Freunden erzgebirgischer Schnitz- knnst, aber auch den Schiele»» zum Besuch nur empfohlen werden. Ji» sechsjähriger, mühevol ler Arbeit hat Herr Dick eine»» seltei» schöne»» Weib.nachtsberg, der die Geburt des Heilandes, feinen Lebens-- und Leidensweg und endlich die Kreuzigung., Auferstehung und Himmel- sahrt in ansprechender Form veranschaulicht, lergestellt. Die exakt arbeitenden Figurei» und die geschickte Mechanik, die Wirkung- der elek trischen Beleuchtung rc. zeigen ein Kunstwerk von- seltener Art und Schönheit, das dem Hausfleiß des Herrn Dick alle Ehre »nacht. Der Wcihnachtsberg, dessen Besichtigung noch l is 15. Januar gestattet ist, nimmt einen Flä chenraum von- 16 Quadratmetern ein, während die Malerei der Wandfläche rc. noch ca. 12 Quadratmeter beansprucht. * — Eine unangenehme „Be scherung" war für die Ladeni,»Haber das bmftge Ausfetzen des elektrischen- Stromes an» Heiligabend; in einzelnen Geschäften träte»» dadurch Stockungen ein, di« voi» Käufern und Verkäufer»» gleich unangenehm empfunden wur den. — Wie es heifft, sind die Störungen auf die reg«n- bezw. schneenassen Drähte zurückzu führen. * — Der Natur Heilverein oe» anstaltete am 1. Weihnachtstag eiire Weih nachtsfeier in der Vereinsballe, die ein«»» an regenden Verlauf nahm. l. Fußbal l. Sport lub Sandow konnte während der Feiertage nur zwei Wettspiele zum Austrag bringen. Die ,9. Mannschaft wurde in Limbach vom dortigen Sportklub empfindlich geschlagen. Das .Hauptinteresse tonzenlrierie sich aber auf das Spiel am 2. Feiertage: Sandow 1 gegen Sturm III. Trotz des Schnees, der ein gutes Kombiuieren der Stürmer fast unmöglich machte, entwickelte sich ein älißerst lebhaftes Spiel. Sofort »rach An stoß wurde Sandow in seine Ipielhälfte zu- rückgcdrängt, konnte sich aber »rach eiwa einer halben Stunde zusammenfinden und das Spiel offener gestalten-. Nach eiwa- 1 Stunde brach der Schiedsrichter, von Sturm-Chemnitz ge stellt, nach einer kurze»» Auseinaridersetzung mit Spielern Sandows, die zu Unrecht glaubten, daß ein durch Strafstoß direkt geschossenes Tor nicht zählen dürfe,, das Spiel ab bei einein Stande 2:1 für Sturm. Der Schieds richter war höchst parteiisch, so mußte er u. a. ein Tor geben, als Sturms Torwächter, von Saud-owleuten angegriffen, bei einer Drehurig den Ball hinter di« Pfosten brachte. — Am Sonntag spielt die 1. Mannschaft in Glauchau gegen- Sportfreunde- * — Den Tod a Ubf d e n Schienen erlitt in- bei» zeitigen Morgenstunden des ersten Weihnachtstages ein größerer, ziemlich wert voller Hund, der von einem eirttahrenden Per sonenzug i»n hiesigen- Bahnhof überfahren wurde. Das Tier hatte sich auf den Gleisen Herumgetrieben. — Oberlungwitz, 27. Dez Bei der im Anschluß an- den gestrigen Vormittag Sgoltes- dienst stattgefundenen Kirchenvorstandsergän zungswah? »nachten- 76 von 120 angemeldeten Wähler»»- von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Wiedergewählt wurden die Herren Fabrikbe sitzer Pauk Voitel, Oberlehrer i. R. Karl Scheff ler und StrumpDabrikant Otto Nitzsche; neu- gewählt wurden die Herren Fleischermeister Fr. Ackermann jr., Gutsbesitzer Emil Kretzsch mar und Gutsbesitzer Anton Müller. l. Oberlungwitz, 27. Dez. Die Vor arbeiten zur Pflasterung eines weiteren Teiles der Hofer- Staatsstraße habe»» begonnen; im zeitigen Frühjahr dürste voraussichtlich die Pflasterung wieder ausgenommen werden. — Der Sparverein „Einigkeit" hält am 24. Ja nuar ein Silvestevvevgnügen im Postgasthaus ab; die Mitglieder werden sich an einer dem nächst stattfinden-den Winterfa-Hrt nach dem Fich telberg beteiligen. — Eine harte Bettstatt hatte sich ein hiesiger Arbeiter ausgesucht, der am ftühen Morgen, im Straßengraben liegend, schlafend aufgefu-nden wurde. - Oberlungwitz, 27. Dez. Die hiesigen Turnvereine veranstalteten am 1. Weihnachts feiertage in der „Post", im „Casino" und im „Deutschen Kaiser" gutbesuchte Aufführungen- Für alle Veranstaltungen war ein« äußerst reichhaltige Darbietungsfolge, zumeist turneri schen, gesanglichen und humoristische»» Inhalts, aufgestellt worden und kamen die zahlreiche»» Besucher voll und ganz auf ihre Kosten. Das Bestreben, einige genußreiche Stunde»» zu bie ten, ist allen drei Vereinen bestens gelungen. Der gute Besuch wird neben dem gern ge spendeten Beifall der beste Lohn- für die aus- gewendele Mühe sein. l. Oberlungwitz, 27. Dez. Eine Fichtelbergs-- fahrt begann heute früh unter wenig schönen Wrtteraussichtcn der Turnverein I. Früh 5 Uhr fanden sich hierzu eine Anzahl Mitglieder und Gäste ein, die morgen abend nach hier zurückkehren. e. Gersdorf, 27. Dez. Am 1. Weih- uachtsfeiertag kielt der Turnverein I e- V. (D. T.) im „blaue»» Stern" eine sehr gut be suchte Abenduu-terhaltung- ab. Ein Turnen der Mitglieder an» Hochreck sowie ein Stab- und Freiübungsreigen der Zöglinge wurden exakt durchgeführt. Drei humoristisch« Szenen und das zeitgemäße, belehrende dreiaktige Schau spiel „Der Fremdenlogionär" zeigten, daß der Verein über gute theatralische Kräfte verfügt, die, vor allem im „Fremdenlegionär", ihrer Au-gäbe voll und ganz gerecht wurden. Alle Darbietungen ernteten reich«»» und wohlverdien ten Beifall und kann der Verein- mit Befrie digung auk diese Aufführung- zurückblicken. HI GerSborf, 27. Dez. Der Turnverein „Germania" hielt am 1. Weihnachtsfeiertage im Gasthaus „Grünes Tal" eine sehr gut besuchte Abenduntethaltung ab. Gut vorgetragen wurde das Lied für gemischte»» Chor „Dornröschen" sowie „Ein Sonntag auf der Alm." Letzteres mit Begleitung der Kiichlerschen Musikkapelle, die auch die Pausen ausfüllte. Als Kern der Abend unterhaltung waren die turnerischen Darbietungen „Freiübungen nach Schweizerart" sowie Stuhl- pyramiden zu bezeichnen, die das ganze Interesse der Anwesenden in Anspruch nahmen. Außer Zither, und Mandvlinenvorträgen, einigen SoliS und Duetts bot das Prograrnm noch einen Ein akter „Weihnachten" sowie zwei Gesamtspiele „Reinfall" und „Ab nach Kastel." Die Dar- bieiung eines Tiroler Reigens kann als Glanz nummer des Abends bezeichnet werden. Alle Darbietungen fanden beifällige Aufnahme. b. GerSdorf, 27. Dez. Einem im oberen Ort wohnhaften Bergarbeiter ist vor dem Feste ein grüngcstrichener Handwagen abhanden gekommen. Der Verdacht lenkt sich auf zwei Luganer Schul- knaben. )( Langenberg, 27. Dez. Eine»» vollauf gc- lungenen Familienabend veranstalteten am 1. Wfth- nachtsfeiertage der Männergesangverein und der Turnverein im Rauschen Gasthof. Die Mitglieder beider Vereine nebst Angehörigen zollten den Darbietungen lebhaften und wohlverdienten Ap plaus. Die Damenriegc bot außer einigen Grup pen auch Barrcnübungen, die Sänger Männer chöre von Arnold, Schubert und Wohlgemuth; einige KupletS vervollständigten das Programm. )( Falken, 27. Dez. Die Abendumerhal lung des un-ler Leitung des Herrn Fritz Gro schupp stehenden Turnvereins bestand aus ge sanglichen, turnerisch«»» und humoristischen Darbietungen, wobei auch die Turnerinnen- Abteilung mit einer „Weibermühft" vertreten war und rege»»- Bett-all enitete. „Der Frem- denlegionär", ein- Mahnruf an Deutschlands Söhne, fand eine wirkungsvolle Wiedergabe, ebenso die humorvollen Einakter „Hempels auf der Nm-steigestation" und „Reichstagskandi-dat Mc lmann" sowie das Volksstück „Der Wild schütz". Die Darbietungei» gefielen allgemein. )( Meinsdorf, 27. Dez. In- Gemein schäft mit dein Ju-gendverein „Frohsinn" aus Limbach veranstaltete der hiesige Turn-verein an» I. Weihnachtsfeiertag« im Veitschei» Gast hof einen-Familienabend, der aus gesanglichen, musikalischen, turnerischen- und humoristischen Darbietungen- bestand und den Besuchern- einige abwechslungsreiche Stunden bot. Ein Weih nachtsvolksstück „Die Glocken am Weihnachts abend" u-nd- ein- Lebensbild „Liebet eure Feinde" sorgten neben verschiedenen Possen und Einaktern für genügende Abwechslung; die Darsteller ernteten allseitigen Beifall. g. VangenchurSdorf, 27. Dez. Die vom Männergesangverein im Jllingschen Gasthof ge botene Abendunterhaltung war gutbesucht und fand das Gebotene den vollen Beifall der Zu hörer. — Der wegen Betrugs vorbesttaste Fut termittelhändler Paul Winkler aus Callnberg veranlaßte den Gutsbesitzer Wolf vor» hier am 6. Juni d. Js. unter Vorspiegelung falscher Tat sachen zu Haferliefelungeu, wodurch W. um ca. 150 M. geschädigt wurde. Unter Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft erhielt Winkler hierfür vom Zwickauer Landgericht 1 Jahr Ge fängnis zudiktlert. n. Rnstdorf, 27. Dez. Der hiesig« Tier- -^uchtverein veranstaltet« auch während der dies jährigen Wethnachtsfeiertage, gleich wie seit einer Reihe von- Jahren, eine allgemeine Ge flügel- und- Kaninchenausstelluirg. Dieselbe um faßte 11 Nummern Wassergeflügel, 110 Num mern- Hühner, 145 Nummern Dauben, sowie 293 Nummern Kaninchen und war gegen das Vorjahr mit ca. 100 Nummern Geflügel we niger, dagegen nrit 150 Nummern Kaninchen mehr beschickt, da der Kaninchenzüchterverband Limbach und Umgegend seine Verbandsaus stellung- angegliedert Hütt«. Die geräumige ländlichen Wahlkreis G r oß sch o na u-E de re-bach vertrat, macht sich für diese,» Landtagsivahi- kreis ein« Ersatzwahl notwendig, die das Mi nisterium d«s Innern nunmehr auf Donners- tag, den 26. Februar, aiigesetzl hat. Als Wahl- tommissar ist vom Ministerium der Amtshaupt man-w vor» WatzdochZittau bestellt worden. Weihnachten Lkaiserhaf ist ein echtes deutsches Familienfest, und auch die Teilnahme des Kaisers an den di»»erfen Regiments- und höfisck)«n Feiern spielt sich in weniger zeremoniellen als herzliche»» Formen ab. So war es auch diesmal. Den Weih- nachtsseiern in der Kaserne des Leibgarde-Hu- iaren-Regiments in Potsdam und in der Ka- lerne der Garde du Corps, bei denen der Kai ser in leutseliger Weise Unteroffiziere und Mannschaften ins Gespräch zog, folgte an» l-eiligen Abend die Bescherung im 1. Garde reginient, dessen Leibkompagnie und zweite Kompagnie vorn Kaiser reich beschenkt wurden. Von jeder Kompagnie erbielt der Kaiser, alter Tradition gemäß, als Weihnachtsgeschenk einen großen- Honigkuchen. Die Kaiserin nahm im Schildersaal des Neuen Palais an der Wech nachtsfeier des Hofpersonals und der Beamten schaft teil. In- der Mittagsstunde machte der Kaiser seinen Spaziergang in die Umgebung des Neuen Palais bei Potsdam. Wiederum beschenkte er Posten, Parkwärter, Hofteam le und einzelne Passanten mit Fün-fmartstücken, nagelneu geprägten Münzen-. Die Feier im Neuen Palais begann mit einem Diner in der Jaspis-Galerie, zu den» als Gäste des Kaisers die Hofmarschälle, die Kabmettschefs, die Ge neraladjutanten, die Kammerherren und Hof damen- sowie die Gefolge der Prinzen und Prinzessinnen- des königlichen Hauses geladen waren. Dann folgte die Familienfeier des kaiserlichen- Haufes. Es war die erste Weih-- nachtsftier, an der des Kaiserpaares einzige Tochter, die jetzig« Herzogin von Braunschweig, nicht teilnahm. Sonst wäre»» sämtliche Söhne des Kaiserpaares mit ihren Familien an wesend. Die kronprinzliche Familie traf am Morgen des 24. Dezembers in Potsdam ein und begab sich sogleich ins Neue Palais. Der Reichskanzler über ben Berliner Polizeiprafibente». Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt amtlich: In einer Zuschrift an die „Kreuzzeitnng" hat der Polizeipräsident vor» Berlin, nicht in sei ner amtlichen Eigenschaft, sondern als Privat person, zu dem krjxgsgettch-llichen Verfahren gegen den Leutnant voi» Forstner Stellung ge nommen. Bei der politische»» Bedeutung der Angelegenheit wird selbstverständlich die Staats- regievung zu enlfch-ei-en haben, ob und inwie »veit in» vorliegenden Falle die freie Meinungs äußerung die Grenze»» überschreitet, die den» politischen- Beamten auch als Privatperson durch seine Stellung gezogen sind, und nöti genfalls die erforderliche Korrektur cin-treten lassen. Im Sttaßdurgcr Prozeß gegen die clsäsfischeu RedaUcure wmN der Angcklagtc Eugen Jung zu- drei Woben Haft verurteilt. Das Verfahren gegen den zweiten Angcttagten, den Redakteur Lucien Mink, wurde vertagt, da lveitere Hetzereien Minks gleichzeitig mit den ersten Straftaten abgeutterlt werden sollen. Das milde Urteil hat in den nationalistische»» Kreise»» Elsaß- Lothringens natürlich große Freude hervorge rufen-. Tie Urteilsbegründung stellt fest, daß Jung den Kommandoslellen des preußischen Heeres in dem Artist den Vorwurf ehrloser Gesinnung gemacht habe dadurch, daß er be- lMlptete, die preußische Heeresverwaltung ver wende im Fall eines Krieges die elsaß-loth ringische»' Soldaten als Kanonenfutter, sie stelle sie in die erste Reihe, damit sie weggeschossen werden könnten. Der Staatsanwalt hatte ge gen den Angeklagten Jung einen Monat Ge fängnis beantragt. Auch dieses Urteil wird lebhafte Auseinandersetzungen zur Folge ha ben, nachdem allgemein das auf 43 Tag« Ge fängnis lautend« Urteil gegen Leutnant von Forstner als febr hart bezeichnet worden ist. Ler Kampf in den österreichischen Buchdrnckereie«. Die Weihnachtsblätter Böhmens sind fast ausnahmslos, wenn auch stark reduziert, er schienen. Manche Zeitungen laben teilweise mit Schreibmaschine hergestellten Text. Eine Tageszeitung- in Gablonz erschien inklusioe Jn- serare in Handschrift hergestellt. Die österrei chische Gehilfenschaft hat eine Vermittlungs aktton der reichsdcutschen Buchdnlckereibesitzer abqelehnt. Unter der Hilfsarbeilerschast droht ebenfalls eine Streikbewegung auszubrechen. Ein großer Teil ist bereits ausgesperrt oder selbst ausgetreten. Die französtscheu Kiuauzsorßea. In der gestrigen Sitzung der Finanzkom- Mission- des Senats kündigte der Kriegsminister an, daß die Kredite von 2-34 Millionen, die für die Zurückbehaltung einer Jahresklasse un ter den Fahnen und voi» 72 Millionen, die 1913 für die Beschleunigung der Bewaffnung vorgesehen- feien, erschöpft wären. Di« Regie rung habe sich entschlossen, das Programm weiter innezubalten und »nit diesem Ausgaben zu machen, die sich auf 100 Millionen belau fen würden. Ein Gesetzentwurf zur Regelung dieser bereits gemachten Ausgabe»» werde der Kammer deinnächst unterbreitet werden. Dar auf beschloß- die Kommission, auch der» Gene ralen die Wohltat der Solderhöhung zuteil werden zu lassen. Sodann sprach Caillaux über den Gesetzentwurf zur Bewilligung der Bn-dgetzwölftel. Er rechtfertigt« die Verzöge- rung der Anleihe mit Gründen technischer, fi nanzieller uird politischer Art. Er glaube nicht, daß die vorgeschlagene Anleihe den Notwen-
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