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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191306217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 5/6 in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-21
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.06.1913
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vertNche» m» GLchstsche». *— Der Sommeranfang steht vor der Lüv, und m Stadt und Land wünscht die Bevölkerung, daß die Erntezeit den Segen bringe, ohne den die Landwirtschaft nicht ge deihen kann, der für die Städter Preismilde rungen der wichtigsten Lebensmittel bringt. Die Tendenz der Witterung geht schon seit meh reren Jahren nach Trockenheit, auch jetzt wird wieder in vielen Bezirken ein durchdringender Regenguß gewünscht, in denen der Kartossel ansatz bisher nicht befriedigend war. Die Ent wicklung der Früchte und Saaten ist zum Teil recht verschieden. Wir haben Bezirke, in denen selbst das meist knappe Obst nichts zu wün schen übrig läßt, die Kartoffeln froh gedeihen und die Halme auf den Feldern dicht stehen und schwere Aehren zeigen. Anderswo ist es dann leider minder erfreükch, doch kann ein kräftiger Regen npch mancherlei bessern. * — Witterung saussicht für Sonnabenb, den 21. Juni: Südwestwinde, wechselnde Bewölkung, geringe Temperaturände rung, zeitweise Regen und Gewitter. * — Tierkrankheiten. Der amt lich« Bericht über den Stand der Viehseuchen in Sachsen zeigt, daß die Maul- und Klauen seuche in Sachsen erloschen ist. Die Schwvine- seuche und Schweinepest sind in 48 Gemeinden und 55 Gehöften verbreitet, darunter 2 Ge meinden im Bezirk Glauchau, Oberlung- w i tz und Meinsdorf mit je 1 Fall. Rotz wurde einmal, Brustseuche der Pftrde 12 inal, Rotlaufseuche der Pferde einmal festge stellt. Der Gesundheitszustand des gesamten Tievbestandes in Sachsen ist demnach ein guter. — r. Deutsches Turnfe st! Zahlen reden: Die Massenquartiere der Turner befin den sich in 100 Schulen und Turnhallen; in jede Schule kommen 750 Turner. Es sind zur Herrichtung der Lagerstätten nötig 8000 Zent ner Stroh, 50 000 Strohsäcke, 50 000 Bett tücher; für die Wafchgelegenheit sind erforder lich 10 000 Stückchen Seife, 4000 Waschbecken, 4000 Wasserkruge. Um sich die Zahl der Teil nehmer an dem Deutschen Turnfest zu ver gegenwärtigen, stelle man sich vor, daß die laut Vormeldung angegebenen 80 000 Turner der Zahl nach reichlich drei Armeekorps ausmachen. Rechnet man nun noch die vielen tausend Ein wohner der Stadt Leipzig und die von aus wärts kommenden Gäste und Festbummler hin zu, so kommt man auf Zahlen, die sich kaum aus denken lassen. * — 70 Turner-Sonderzüge. Zum 12. Deutschen Turnfest in Leipzig wor den nicht weniger als 70 Turner-Sonderzüge eintreffen, und zwar 67 (darunter drei aus Oesterreich) am Festsonnabend und drei am Festsonntag. Die Züge führen durchweg nur die dritte Wagenklasse. Die Fahrpläne für diese Sonderzüge sind jetzt in einer zweitägigen Konferenz von 40 höheren Eisenbahnbeamten aus allen Eisenbahndirektionsbezirken Deutsch- lands im Beratungszimmer des Leipziger Hauptbahnhofes festgefetzt worden. * Hotzeasteiu-Krnftthal, 20. Juni. Erst vor einigen Tagen warnten wir vor Annahme fal schen Geldes, das in letzter Zeit wiederholt hier ausgegeben worden ist. Gestern ist wiederum ein falsches 2-Markstück mit dem Münzzeichen und der Jahreszahl 1908 auf der Polizei wache abgegeben worden. * — Kinderschutz. Der hiesige Stadt- rat läßt gegenwärtig ein Flugblatt verbreiten, das die Aufklärung über die Beschäftigung dec Kinder bezweckt. Beschäftigt e u r e K i n- der angemessen, plagt sie nicht mit schädlicher oder übermäßi ger Arbeit! Eltern haben ihren Kindern gegenüber nicht nur Rechte, sondern auch Pflich ten. Vor allem sollen sie die Gesundheit ihrer Lieben hüten. Nur ein körperlich kräftiges Kind ist den späteren Anforderungen des Le bens gewachsen, ein schwächlicher, kränklicher Mensch muß versagen. Darum hütet eure Kin der vor Ueberanstrengung, die sich im späteren Leben bitter rächt. Laßt sie nicht zu früh am Erwerbe teilnehmen, nicht übermäßig lange ar beiten, mutet ihnen keine Nachtarbeit zu. Gönnt den Kindern zwischen der Arbeit genügend lange Pausen, laßt ihnen auch den freien Sonntag zur Erholung bei frohem Spiele. Weist ihnen keine gesundheitsschädliche Arbeit zu, welche vielleicht ihre Augen zu sehr an- strengt, oder bei der sich viel Staub entwickelt oder giftig« Stoffe mit verwendet werden. Be achtet in dem Sinne die Vorschriften des Kin derschutzgesetzes. Seine wichtigsten Bestimmun gen für gewerbliche Arbeit sind hier aufgeführt. Eigene Kinder dürfen ftir ihre Angehörigen nicht vor vollendetem zehnten Jahre beschäftigt werden. Arbeiten die Kinder zu Hause oder sonst' für fremde Arbeitgeber, so müssen sie zwölf Jahre alt sein. Gewerbliche Kinder arbeit darf nicht vor dem Frühunterrichte, jedenfalls nicht vor 8 Uhr morgens beginnen und auch nicht über 8 Uhr abends dauern. Mittags muß den Kindern eine zweistündige, nachmittags nach dem Unterrichte eine einstün dige Pause gewährt werden. Gewerbliche Sonntagsarbeit ist Kindern nicht erlaubt. Fremde Kinder dürfen täglich nur drei Stun den, in den Ferien nur vier Stunden beschäf tigt werden. Sonntags sind bloß zwei Stun den für Botengänge der Kinder freigegeben, doch nicht während des Gottesdienstes, noch über 1 Uhr nachmittags hinaus. Jeder Ar beitgeber ist verpflichtet, der Ortspoltzei über Beschäftigung fremder Kinder schriftliche Mit teilung zu erstatten. Er muß auch für sie Ar beitskarten in den Händen haben. — Allen volksschulpflichtigen Kindern ist das Bedienen von Gästen in Wirtschaften verboten. Zuwider handlungen werden bestraft. Befolgt die wohl gemeinten Vorschriften in eigenem Interesse und zum Segen für die Kinder, sie werden es euch später danken. * — Das Programm für das S o m m e r f e st der Fortschritt lichen Volkspartei am kommenden Sonntag, den 22. Juni, in Hohenstein-Ernst thal ist ein derartig reichhaltiges, daß sicher jeder Besucher hochbefriedigt nach Haufe zu rückkehren wird. Um 11 Uhr vormittags be ginnt das Fest mit einem schlichten Früh, schoppen im Berggasthaus „zur Bismarck- höhe". Ein ungezwungenes Mittags mahl wird die bereits eingetrofftnen Frem den im Etablissement „Logenhaus" vereinen. Das eigentliche F e st findet dann in dem schattenreichen Garten des „Logen- Hauses" und in den Sälen dieses Etablis sements statt. Um Uhr beginnt das große Gartenkonzert, das von der ge samten Hohenstein-Ernstthaler Stadtkapelle un ter Leitung des Herrn Stadtmusikdirektors Naumann gespielt wird. Gegen 4 Uhr wird Herr Reichstagsabgeordneter F. Hoff- Kiel seine Festrede halten. Nach dem Konzert werden die Besucher durch allerhand Veranstaltungen unterhalten werden: Eine politische Schießbude, ein politisches Kasper theater u. a. m. werden für die nötige Hei terkeit sorgen, während dar tanzlustigen Ju gend Gelegenheit gegeben ist, auf dem „Thü ringer Tanzplan" der Kunst Terpsichores nach- zugehen. Um 8 Uhr folgt der große F e st k o m m e r s, bei dem die Herren Pudor-Leipzig, Dr. Dietel-Zwickau und Dr. Roth-Burgftädt kurze Ansprachen halten und ein Gesangverein und Mitglieder der Stadt kapelle für musitalische Unterhaltung sorgen werden. Ein solenner F e st b a l l beschließt dann das Fest. Festzeichen, die zur Teilnahme an allen Veranstaltungen berechtigen, können von jedermann am Eingang des „Logenhaus gartens" für 20 Pfg. erworben werden. * — Blumenfreoel. Einem an der Hohe- straße wohnhaften Hausbesitzer wurde in der vergangenen Nacht ein Rosenstock aus dem Garten gerissen und der Blüten beraubt. Letztere fand man in der Badegasse zerstreut auf; jedenfalls liegt die Tat eines rohen, übermütigen Burschen vor. * — Obdachlos. Ein auf der Hohe- straße wohnhafter Gewerbetreibender, dessen Grundstück kürzlich in der Zwangsversteigerung in anderen Besitz überging, hatte dieses trotz Aufforderung nicht geräumt. Auf Veranlassung des neuen Besitzers erfolgte gestern die gericht liche Räumung der Wohnung; abends standen die Möbel rc. noch auf der Straße herum, bis endlich ein auf der Chemnitzer Straße wohn hafter Besitzer dem Obdachlosen nebst Familie Unterkunft gewährte. * — Unfall. An der Ecke der Schul- und Schubertstraße stürzte ein Radfahrer, dem ein kleines Kind in das Rad lief, vom Rade und gegen die Tür eines dortigen Ladens. Der Ge stürzte trug Kopfverletzungen davon. * — Herr Ziegeleibesitzer Kruse- kopf teilt uns mit Bezugnahme auf die Notiz in der Montagnummer unserer Zeitung mit, daß die Entlassung der sechs galizischen Arbeiter nicht infolge von Lohndifferenzen erfolgte, sondern weil die von den zur Entlassung gekommenen Arbeitern gelieferte Arbeit keineswegs den An forderungen entsprach. m. Oberlungwitz, 20. Juni. Die All- gemeine Ortskrankenkasse hält am Sonnabend und die Krankenkasse für Strumpfwirker am Sonntag eine außerordentliche Generalversamm lung ab, in der u. a- die Beschlußfassung über die nach der Reichsversicherungsordnung neu aufzuftellenden Kassensatzungen zur Beratung steht. Ein Erscheinen aller Vertreter liegt so wohl im Interesse der Arbeitgeber wie der Ar beitnehmer. h. Gersdorf, 20. Juni. Für das Schützen fest der Schützen-Schieß-Gesellschast 1 ist fol gende Festordnung aufgestellt wordeu: Sonn abend, den 19. Juli, abends j^7 Uhr Zapfen streich, nachdem Musikprobe im Vereinslokal „Blauer Stern". Sonntag, den 20. Juli, von 1—2 Uhr Empfang fremder Schützen. >^3 Uhr Festzug und Abholen des Vogel- und Schei benkönigs. Hierauf, Beginn des Schießens nach dem Vogel; Prämien werden nur bis j^8 Uhr abends ausgeschossen. Abends öffent licher Ball und gemütliches Beisammensein. Montag, den 21. Juli, von 10—12 Uhr fim det allgemeines Frühstück statt. Punkt 2 Uhr nachmittags beginnt das Schießen nach dein Vogel. Von 4 Uhr nachmittags an Konzert am Schießhaus, punkt j^8 Uhr Proklamation des neuen Vogelkönigs und abends öffentlicher Ball und gemütliches Beisammensein. Diens- tgg, den 22. Juli, von nachmittags 3 Uhr an Damen-Vogelschießen im Saal bei Kaffee und Kuchen. Abends 8 Uhr Ball nur für Schützen und Festteilnehmer. l. Kuhschnappel, 20. Juni. Für ein Konzert zu morgen Sonnabend in dem präch tigen Terrassengarten des hiesigen Gasthofes ist es dem Besitzer, Herrn Hermann Lahl, ge lungen, die Kapelle des 104. Infanterie-Re giments aus Chemnitz zu gewinnen. Die in der ganzen Umgebung rühmlichst bekannte Ka pelle wird unter Leitung des Herrn Musik meisters Steinbach konzertieren und dürfte den Besuchern dieser Veranstaltung einige Stunden genußreicher Unterhaltung bieten. Küche und Keller des Herrn Lahl sind auf das Beste be stellt. Ist so für Herz, Gemüt und Mund ge sorgt, so werden die geplante Illumination und das Feuerwerk bewundernde Augen finden. v. Kuhschnappel, 20. Juni. Am Mittwoch nachmittag wurde, wie schon gestern an dieser Stelle mitgeteilt, das hiesige Naturtheater er öffnet. Die Direktion Fr. Steiner-Lichtenstein bot den Besuchern das Lustspiel „So'n Wind hund". Gespielt wurde ausgezeichnet, das Publi kum kargte auch nicht mit Beifall und kam aus dem Lachen nicht heraus. Am nächsten Sonn tag geht das Lustspiel „Im weißen Röß'l" über die Bühne und dürfte diesem prächtigen Stück eine große Besucherzahl beschieden sein. * Wüstenbrand, 20. Juni. Das Kgl. Amtsgericht Limbach gibt bekannt: Das im Grundbuche fftr Wüstenbrand. Blatt 62 auf den Namen Oskar Robert Vogel eingetragene Grundstück soll am 7. August 1913 nachmit rags 4 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 7 Hektar 29,6 Ar groß, mit 378,64 Steuereinheiten be legt und einschließlich des Zubehörs auf 52 300 Mark geschätzt. Es besteht aus Wohn-, Neben-, Scheunen- und Seitengebäude, Hof raum, Garten, Feld, Wiese. Die Gebäude sind zur Landesbrandkasse mit 22 950 Mark versichert. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. * Mittelbach, 20. Juni. In der gestrigen Sitzung des Bezirksausschusses der König!. Amts hauptmannschaft Chemnitz wurde u. a. das Gesuch des Herrn Paul Robert Herklotz um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken in seinem Hause Nr. 208 genehmigt. t . Oelsnitz i. E., 20. Juni. Der Schacht häuer Ernst Selbmann verunglückte gestern auf dem „Deutschlandschacht" und wurde schwerver letzt dem Krankenhaus zugeführt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. * Pleitza, 20. Juni. Auf Nußdorfer Flur wurde der Gelegenheitsarbeiter Steinbach von hier tot aufgefunden. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. * Rutzdorf, 20. Juni. In der auf hiesiger Flur gelegenen Gottschaldschen Ziegelei wurde heute früh der Handarbeiter Glötzer von einer niedergehenden Lehmwand erschlagen. Der Tod war auf der Stelle eingetreten. * Waldenburg, 19. Juni. Am Dienstag fand in Gusow auf dem Schlöffe der verwitweten Gräfin von Schönburg-Glauchau die Verlobung der Prinzessin Mathilde, Tochter des Prinzen Ernst von Schönburg-Waldenburg auf Gauernitz und Schwarzbach, mit dem Grafen Gottfried von Hochberg, jüngstem Sohn der Gräfin Bolko von Hochberg auf Rohnstock, statt. * Glauchau, 19. Juni. Nach voraufgegangener Probelektion vollzog gestern der Schulvorstand die Wahl des Direktors an der Lehngrundschule. Von den zur engeren Wahl gestellten fünf Bewerbern fiel die Wahl auf Dr. phil. Schroebler- Leipziq. — Anläßlich des Regierungsjubiläums des Kaisers hat der Rat eine Kaiser-Wilhelm- Stistung in Höhe von 50 000 Mark für Jugend zwecke und zur Unterstützung hilfsbedürftiger Veteranen ins Leben gerufen. * Meerane, 19. Juni. Ein tragisches Ende hat in Ponitz der l8jährige Braucreilehrling Opitz genommen. Der junge Mann, dessen Vater vor Jahren bei der Eisenbahn tödlich verunglückte, verletzte sich vor vier Wochen so schwer an der linken Hand, daß er drei Finger der Hand fast ganz verlor. Aus Schwermut darüber, daß er infolgedessen in Zukunft Erwerbsschwierigkeiten zu haben glaubte, hat er sich auf dem Dachboden im Hause seiner Mutter erschossen. * Zwickau, 19. Juni. Die Stadtverordneten bewilligten gestern dem Zwickauer Verein für Luftfahrt eine Beihilfe von 2000 Mark für den Zeppelintag am 6. Juli. Am genannten Tage wird das Luftschiff „Sachsen" von Leipzig hierher kommen und Passagierfahrten veranstalten. * Chemnitz, 20. Juni. Gestern nachmittag ist in einem Holzhof an der Dresdner Straße der 10 Jahre alte Schulknabe Hubert Ricker dadurch tödlich verunglückt, daß er beim Versteck spielen mit noch drei anderen Knaben einen aufgeschichteten Stoß Bretter berührte, diese um fielen und den bedauernswerten Knaben unter sich begruben. Von hilfsbereiten Männern wurde er sofort von den Brettern befreit, er gab aber keinerlei Lebenszeichen mehr von sich. Der hinzngernfene Arzt stellte Schädel- und Wirbel säulenbruch fest. * Hainichen, 19. Juni. Vor dem hie sigen Schöffengericht fand gestern unter Aus schluß der Oeffentlichkeit Verhandlung gegen einige junge Leute und eine Kellnerin wegen Schiebetanzes statt. Die Beschuldigten hatten während eines Balles den sogenannten Schiebe tanz getanzt. An dieser die Sitten verletzen den Tanzweise hatten verschiedene Damen und Herren Aergernis genommen. Auf Grund von 8 183 des R.-St.-G.-B. wurden die jun gen Männer je zu 50 Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis und die Kellnerin zu 40 Mark Geldstrafe oder 8 Tagen Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt. * Dresden, 19. Juni. Am 13. d. M. wurde auf einem Bureau in der König Al- bcrtstraße eine Kassette mit 200 Mark gestoh len. Die Kassette fand sich am anderen Tage erbrochen und ihres Inhaltes beraubt am Elbufer in Stetzsch. Von dem Täter fehlte zunächst jede Spur. Dann meldete sich am 18. d. M. bei der Kriminalabteilung des Po lizeigerichts ein Herr, der sich so eingehend nach dem Stande der polizeilichen Erörterung in dieser Sache erkundigte, daß die Beamten Verdacht schöpften und ihn festnahmen. Der Verhaftete war tatsächlich der Einbrecher, den die Neugier zur Polizei getrieben hatte. * Radeberg, 19. Juni. Der traurige Tod der Frau Kaufmann Lampel, die durch einen Sturz in die Düngergrube tödlich verunglückte, hat ein weiteres Opfer gefordert. Aus Ver zweiflung über den Verlust der Gattin hat der hinterlassene 71 Jahre alte Ehemann sich durch Erschießen gestern nachmittag entleibt. Depesche« vom 20. Juni. Berlin. ( Priv. - Tel.) In einem Hause der Lcibnizstraße in Charlottenburg ver suchte der 27jährige Bauarbeiter Benze seine bisherige Geliebte, das Dienstmädchen Richter, die das Verhältnis gelöst hatte, aus Rache zu erstechen. Er war in ihr Zimmer eingedrun gen und versetzte ihr mehrere Messerstiche in den Hals. Aus ihre Hilferufe flüchtete er, wurde aber verfolgt und als er sah, daß ein Entrinnen unmöglich war, tötete er sich durch mehrere Revolverschüsse. Hannover. (Priv. - T e l.) Der Kaiser traf heute früh gegen 8 Uhr hier ein und wurde von der Menge auf das herzlichste begrüßt. Um 10 Uhr nahm dann der Kaiser an der Einweihung des neuen Rathauses teil. Braunschweig. Die 22 Jahre alte Frau Marie Buschhorn, die unter dem dringenden Verdacht stand, ihren 6 Jahre alten Vetter, den Sohn des Tischlers Gentes, ermordet zu haben, wurde noch im Laufe des gestrigen Tages ver haftet. Sie hat bereits ein Geständnis abgelegt. Sie behauptet, daß sie den Knaben getötet habe, um den einzigen Mitwisser eines von ihr be gangenen Diebstahls zu beseitigen. (Siehe auch „Kleine Chronik".) Köln. (Priv.-Tel.) Nach einem Telegramm der „Köln. Ztg." aus Belgrad hält man dort die friedliche Lösung der Streitfrage mit Bulgarien infolge des Inhalts der Ant wortnote der bulgarischen Regierung geradezu für unmöglich. Man weiß in Belgrad genau, daß nunmehr die Truppenzusammenziehung be endet ist. Man behauptet aber auch, daß es im bulgarischen Heere Stimmen gibt, die sich energisch gegen den Bruderkrieg mit Serbien auflehnen. Außerdem wütet die Cholera im bulgarischen Truppenkörper. Belgrad. Die Antwort der bulgarischen Regierung auf die Note, in der die serbische Regierung die Revision des Bündnisvertrages fordert, ist gestern durch den bulgotrischen Ge sandten in Belgrad überreicht worden. Die Note bedeutet ein kategorisches Nein auf die Forderung Serbiens. Gleichzeitig enthält sie die energische Bestimmung an die serbische Re gierung, diejenigen Gebietsteile Mazedoniens, die nach dem Vertrage Bulgarien angehören, binnen allerkürzester Frist zu räumen. Extra blätter melden den Beginn eines ernsten Tref fens in Mazedonien. Bulgarische Frei'chärler hätten die Serben an mehrfachen Punkten an- gegriffen. An amtlicher Stelle wird keine Aus kunft erteilt. Gleichzeitig bringen die Zeitun gen Telegramme aus Saloniki, in denen ge meldet wird, daß die Griechen an Feindselig keit gegen die Bulgaren sich das Menschenmög lichste leisten. Alle bulgarischen Priester wur den als Revolutionäre verhaftet. Die Gefäng nisse in Saloniki sind von Bulgaren gefüllt. Gefangenen ist es gelungen, auf Umwegen ein Telegramm nach Sofia zu senden, worin sie die bulgarische Regierung nm Hilfe bitten und sie auffordern, die Intervention der Groß mächte anzuruftn. Eetinje. (Prio. - Te l.) Soeben ist ein letzter Transport von etwa 1200 türkischen Gefangenen von Podgoritza nach Antivari abgegangen, von wo sie mit einem Dampfer am Sonnabend nach Konstantinopel abreisen. Der hiesige deutsche Gesandte, durch dessen Fürsorge auch die früheren Heimsendungen bewerkstelligt wurden, übergab dem Obersten Halid Bei die für die Expedierung der Leute und die Transportierung von Kon stantinopel aus angewiesenen Geldmittel. San Francisco. Bei einem Eisenbahnzusam menstoß bei Vallejo in Kalifornien auf der Strecke der Nava Valley Transportation Company sind 10 Personen getötet und 35 verletzt worden. Kircherruachrichten. Kl. Fcivitatis zu Ko-eufteiu Krustt-ak. Betraut: Telegraphenarbclter Max Paul Rost, Jggs. und Jgfr. Anna Maria Sö> von hier. Nadelmacher Paul Emil Funke und Martha Klara Zehl von hier. Betaust: Karl Max, Sohn de» Bauhilfsarbeiter« Fried rich Wilhelm Wagner. Klara Rosa, Tochter de« Färberei- arbciter« Karl Paul Köhler. Wilhelm Paul, Sohn de« Maurers Wilhelm Paul Schützenberger. Irma Gertrud, Tochter de« Malermeister« Emil Richard Oertel. Marie Hedwig, Tochter de« Maurer« August Friedrich Hermann Haase. Begraben: Anna Katharine vcrw. Rothe geb. Hofmann, b4 Jahre. Am Sonntag, den 22. Juni, 5. nach Trin., vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst. Joh. 3, 30. Herr Pastor Bochncck. Nachm. 8 Uhr KindergotteSdienst. Jüngling-vercin: abend« 8 Uhr im Gemeindehaus. Jungfraucnvcrein: abend» halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag nachm. 2 Uhr Großmuttervercinigung im Ge- meindehauSsaal. Wochenamt: Herr Pastor Bocßneck. „M c i n K r u d will die Flasche nicht mehr nehme n," klagt so manche Mutter. Da weiß ein Arzt guten Rat, er schreibt: „Ich betrachte Kathreiners Malzlafsec als guten Ersatz, wenn die Zeit kommt, wo Kinder nicht mehr ausschließlich Milch nehmen wollen, und hallte ihn für außerordenllich be kömmlich und vollkommen unschädlich." lind in der Tat, für Kinder ist Kathreiners Malz kaffee unersetzlich; er wird von ihnen gern ge nommen und gut vertragen. Viele Mütter ha ben schon ausprobiert, daß ihre Kinder sich jedesmal freuen, wenn sie ihre Flasche mit Kathreiners Malzkaffee und Milch gefüllt be kommen, während sie vorher reine Milch aus der Flasche absolut nicht mehr nehmen Woll tcn. Auch in fieberhaften Krankheitsfällen lei stet Kathreiners Malzkaffee als Zusatz zur Milch sehr gute Dienste. Für Kinder und Er wachsene, für Kranke und Gesunde ist er ein leicht bekömmliches, nahrhaftes Getränk und sollte in keinem Haushalt fehlen.
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