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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191312195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131219
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-19
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.12.1913
- Autor
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OerMcheS «ud «Schstsche». * — W e i h n a ch t S f i e b e r und zehn Rezepte dagegen. LÄer sind die Kranken? Unzählig isi ihre Scbar, lxrstende, drängende Frauen und Männer, Kauer und . Verkäufer, Handwerker, Wer'stättew und Heim- arbeiter, alle ini HandclSgewerbc Angestellten, das ganze kaufende Pu'likum und zu guter- leht noch das ganze Heer der Pofldeamlen. DaS Fieber wütet im Hause nnd auf der Straße, iin Bureau wie im Kaufladen, in der Wcrlstötte, im einsamen Stübchen der Heim- arbeüerin — bei Reichen und bei Annen. Alle leiden darunier, und zum WeihnachtSfefi ist die Mebrzabl malt und müde, zerschlaaen au allen Gliedern, dumpf im Kopf, nnfsihig, das Fest, dem all die fieberhaften Vorberei tungen dienen, fröhlich zu feiern. Gegen diese verzehrende Volkskrankleit gibt es aber ein Mittel. Den WeilmacbtSkäusern, die die Schuld an dem Fieber tragen, seien nach olgende Ne- zepte berzlich und dringend zum Gebrauch empfohlen: 1. Besinne dich frühzeitig auf deine Weilmachtsgeschenke und verschiebe deren Einkauf nicht bis aus die lebten Wochen oder gar die letzten Tage vor dem Fest. 2. Käme nie am Sonntag, auch nicht vor Weihnachten, denn auch die Kaufleute brauchen Ruhe und Erholung. 3. Sprich freundlich mit Verkäufer und Verkäuferinnen, mißbrauche nicht ihre Zeit und Geduld bei Auswahl der Waren n'w. 4. Kaufe nicht am späten Abend, du machst am Tage bessere Einkäufe und verkür zest nicht den Feierabend von Kaufmann:, An gestellten, Boten. 5. Gekaufte Waren tausche selten um und nie am Abend bei Geschäfts- andrang, sondern in den ruhigen Morgenstun den. 6. Nimm kleine, leichte Pakete aus dem Laden selber mit; mußt du deine Waren ins Haus bringen lassen, dann schreibe deine Adresse genau auf und gedulde dich, wenn abends gelauste Waren erst am anderen Tage zu dir kommen. 7. Machst du Geschenke nach auswärts, dann bringe sie zeitig vor dem Fest zur Post und nicht am späten Abend. 8. Emp fangene Waren bezahle möglichst sofort. 9. Zahle angemessene Preise, damit du durch die Sucht, billig einzukaufen, nicht das Einkom men derer schädigst, die von ihrer Hände Ar beit leben müssen, denn der Kaufmann und Fwrikant wird dir nichts schenken, sondern wird an den Löhnen seiner Arbeiter sparen müssen. 10. Willst du dich vor dem Weib- naäüsfieber, der Hetzerei und des schlechten Gewissens bewahren, so beiolge diese Rat schläge und gib sie weiter an andere und be reite dir selbst und vielen anderen Weilmachts- rnbe und Freude. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 19. Dezember: Trocken, kalt, ziemlich klar. * — Weih nachts Wetter zum Erbarmen! Wie es um die Sommer sonnenwende zu kalt war, so ist es jetzt, wenigstens bis gestern, um Win tersanfang zu warm, und anstatt, daß die Schneeflocken lustig spielen, peitscht der laue Südwest die Regentropfen gegen die Fenster und pfeift um Haus und Giebel, als ginge cs aut den Frühling zu! lind wir könnten ein echtes, rechtes Weihnachtswetter so gut gebrauchen! Unsere Geschäftsleute wallen ihrer Mühe Lohn ernten, alles ist schön vorgerichtet, alles lockt die Käufer; nur das Wetter, das dock, auch zum Kamen sich weihnachtlich an lassen muß, fehlt, um den Geschäftsverkehr in reckucn Fluß zu bringen. Nun, kommen wird der Winter, aber wahrscheinlich erst zu Ostern, wenn die Menschheit Sonnenschein und laue Lüfte wünscht. * — O e f i e n t l i ch e Ballmusiken lönnen in diesem Fabre noch am letzten Sonntag vor Weihnachten (21. Dezember) slattsinden, da laut ministerieller Verordnung Veranstaltungen von Tanzvergnü gungen an öffentlichen Orten, in Privathäm ern oder in den Räumen geschlossener Gesell- scbaßen vor dem Weihnachts''eße nur in der Zeit vom 22. Dezember bis mir 1. Weih nachtsfeiertag verboten sind. * — S a ch v e r st ä n d i g e n w a h l. Als Sachverständige zur Ermittlung der nach dem Viel wuck cngeietz für die infolge von Seuchen verendeten lezw. getöieten Tiere zu gewäh renden Entschädigungen wurden von der Kgl. Amtslauptmannschast wieder- bezw. neugc- wählt: Für H o l e n st e i n - E r n st t h a l : Oekonom Karl Hermann Fleischer; siir Bernsdort : Friedensrichter Helm und Gutsbesitzer Ernst Albin Müller; für Cal lenberg: Oetonomie-Jnfpcttor Louis Tek- tcr, die Gmshesitzcr Thost und Wagner; für Falken: Privatmann August Haupt und Guts esitzer Emil Sckmmann; nir Gers dorf : die Gutsbesitzer August Buschmann, Gustav Kretzschmar und Hermann Neubert; für 0) rumba ch : die Gutsbesitzer Fritz Prü. siel, Oscar Kühn, Moritz Petzold und Oscar Weber; für Hermsdorf: die Gutsbesitzer Ernst Emil Ziegert und Christian Werner; äir K uhschnappel: die GutsbestLer Chr. Börnig und Gottlieb Otto; für Langen berg: die Gutsbesitzer Mar Otto Hartig und Paul Gläser; für Langenchurs- dorf: Mühleubefitzer Otto Ebert, die Guts besitzer Ernst Stiegler und Otto Vogel; für Lobsdorf: Gutsbesitzer Heinrich Hartig und Otto Vogel; für Meinsdorf: die Gutsbesitzer Ernst Grimm und Kurt Martin; für Oberlungwitz: die Gutsbesitzer Her mann Beckmann, Louis Friedrich Meyer, An ton Müller, Louis Steinbach und Ernst Theo dor Tröger; sür Rüsdorf: Mühlenbesitzer Emil Crimmann und Gutsbesitzer Albin Poh lers; sür Tirschheim: Gartenyrchsbrsiltzer Ernst Kolitz und Gutsbesitzer Robert Mitt- lackier. * — Die Maul- und Klauen seuche herrschte im Königreiche Sachsen am 15. Dezember in 8 Gemeinden und 9 Gast Höfen, während am 30. November 2 Gemein- den und 2 Gehöfte verseucht waren. * — Die Apfelernte ist in diesem Jahre im engeren und weiteren Vaterlande v schlecht ausgefallen, daß auf den Wochen märkten fast kein deutscher Apfel mehr zu haben ist. Um der Nachfrage zu genügen, müssen deshalb' die Großhändler bedeutende Massen Aepfel aus Steiermark, Tirol und Italien ein führen. Dort sind diese Früchte sehr schön geraten, und aüch im Preise stehen die aus ländischen Sorten den deutschen ziemlich gleich. * Hohenstein-Ernstthal, 18. Dez. In diesen Tagen gelangen auch wieder die Zin sen aus einer ganzen Anzahl Stiftungen im Stadtbezirk an bedürftige Einwohner zur Aus zahlung. Diese wohltätigen Spenden lassen auch in die Stuben der Armut Freude und Weihnachtsstimmung aufkommen. * — Wegen Scharlach rc. wurde das hiesige Schubertstift bis nach den Weih nachtsferien geschlossen. Die übliche Weih nachtsbescherung findet jedoch statt. P. Oberlungwitz, 18. Dez. (Poftdienst während der Weihnachts- und Neujahrszeit.) Sonntag den 21. Dezember sind die Schafterstellen des Kaiserlichen Postamts von 8—9, 11—12 Uhr Vorm, und außerdem von 5—6 Uhr nachm. zur Annahme für alle zur Poftbeförderung geeigneten Sendungen ge öffnet. Briefe, Zeitungen, gewöhnliche Pakete sowie Wert- und Einschreibsendungen gelangen am genannten Tage vormittags zur Austra gung. Die Güter- und Botenposten ver ehren Ivie an Werktagen, nur die Güterpost 2,30 Uhr nachm. kommt in Wegfall. Nm 1. und 2. W e i h na ch t s s e i e r t a g e sind die Postschalter nur wie an Sonntagen offen. Zur Austragung gelangen am 1. Weihnachtsfeier tag alle Arten von Postsendungen, am 2. Weih- nachtsfeiertag dagegen mir gewöhnliche Briefe, Zeitungen und Einschreibsendungen. A m 1. Januar 1914 (Neujahr) wird Schalter dienst wie an Sonntagen abgehasten. Brie- lestellungen finden vor- und nachmittags statt. Die Geld- und Paketbestellungen ruhen- Die Leerungen der Briefkasten er'olgen wie an Werktagen. --- Oberlungwitz, 18. Dez. Der Haus besitzerverein und der Ortsvcrein laben in ihren letzten Versammlungen einstimmig fol gende Kandidaten zur Kirchenvor'tandsergän zungswahl aufgestellt: Gemeindevorstand Car! Lieberknecht, Fabrikant Paul Voitel, Restau rateur und Fleischermeister Friedrich Acker mann jr., Fabrikant Otto Nische, Oberlehrer i. N. .Karl Schefiler und Gutsbesitzer Anton Müller. 11m Zersplitterungen zu vermeiden, empfiehlt es sich für die Stimmberechtig'en, den ausgestellten Herron einmütig ihre Stimme zu geben. l. Oberlungwitz, 18. Dez. Der Berg arbeiter Max Kretzschmar im Hirschgrund ver unglückte auf der „K'aiscrgrube" derart, daß er mit dem Kopf zwischen die Schalttüre und einen beladenen Kollenhunt geriet, sodaß er eine starkblutende Kopfverletzung davontrug. K. wurde sofort zutage und in das Luganer Krankenhaus befördert. Er dürste sür längere Zeit arbeitsunfähig sein. — Gersdorf, 19. Dez. Von geschätzter Seite wird uns mit Bezug aus die Versamm lung verschiedener Heegerbachanlieger im „Tal" geschrieben: „Es ist ein völlig aussichtsloses Beginnen dieser Mitglieder, nachträglich irgend welche Steuerermäßigung für die Unterhalb tungsgcnossenschaft des Heegerbaches herbeizu führen. Steuern werden in den zu diesem Zivecke ordnungsmäßig einbcrufenen Versamm lnngcn festgesetzt und beschlossen. Hierbei ist es das Recht jedes Mitgliedes, zu erscheinen nnd seine Stimme zu erbeben für diese, oder jene Maßnahme der Genossenschaft; Hinterl er ist es zwar leicht über Beschlüsse und Maß nahmen zu schimpfen, die dem einen oder anderen als ungerecht erscheinen, afier ord nungsmäßig erfolgten. Für die Unzufriedenen, deren Ansicht darum noch lange nicht falsch zu sein braucht, empfiehlt es sich, vollzählig in die nächstjährige Versammftmg zu kommen und rechtzeitig Anträge zu stellen. Bei dem Nebergewicht, das indessen die Werke rc. zah lenmäßig haben, ist die Herabsetzung der Stenern ein gewagtes Ding, denn erstere be- za'len doch bekanntlich den Löwenanteil. l. Gersdorf, 18. Dez. Im oberen Ort ist in der oorvergangenen Nacht aus dem Stalle eines dort wohnhatten Bergarbeiters ein Kaninchen verdachllos gestohlen worden- Es empfiehlt sich beim Naben des Festes, besonderes Augenmerk auf gutverschlossene Ställe zu richten. )( Fallen, 18. Dez. Am 3. Weihnachts feiertage findet im hiesigen Gasthof eine Abend- unlerhaltung durch die Leipziger Thalia-Sänger statt, an die sich ein Kränzchen anschließt. Der Gesellschaft geht ein guter Ruf voraus. » Erlbach, 18. Dez. Als Mitglied der Ersatzkommission bei der Kgl. Amtshauptmann- schaft Stollberg wurde Herr Gutsbesitzer Bret schneider von hier rviedergcwählt. s Erlbach-Kirchberg, 19 Dez. Die Wablen zu der am 1. Januar 1914 ins Le den tretenden Allgemeinen Ortskrankenkasse sind nunmehr beendet und gestaltet sich die Kasse in Zukunft wie folgt: Sie umfaßt die Ortschaften Erlbach, Kirchberg, Seifersdors, Ursprung und Pfaffenhain und führt den Na men „Seifersdorf und Umgegend". Die Haupt- lässe ist Herrn Gemeindevorstand Wetzel-Sei- sersdorf übertragen worden. Nebenkassenstellen verbleiben in Erlbach, Kirchberg und Ursprung und werden verwaltet durch die Herren Schindler, Frauke und Weigel. Der Vorstand fetzt sich zusammen: a) als Vertreter der Ar beitgeber: Gemeindevorstand Arzig-Kirchberg, Strumpfsabrikant Arthur Müller-Ursprung und Gemeindevorstand Wetzel-Seifersdors. b) als Vertreter der Versicherten die Strumpfwirker Theodor und Reinhardt Schindler-Erlbach, Strumuftvirkcr Oskar Franke-Kirchberg, Stricker Freimut Weigel-Ursprung, Haudschuhwirker Bruno Rolber-SeiferSdor^ und 'Wirtschaftsbe sitzer Wilhelm Strauch-Psaffenlain. Aus die sem Vorstande heraus wurde als Vorsitzender Herr Theodor Schind'er-Erlbach und als des sen Stellvertreter Herr Arthur Müller-Ursprung gewählt. Gemeindevorstand Wetzel und Strumpf- Wirer Franke, die nunmehr als besoldete Be amte gelten, haben aus dem Vorstande aus- zuscl-ciden und treten an ihre Stelle die Er satzmänner. s Kirchberg, 18. Dez. Die Reihen der alten Kriegsteilnehmer lichten sich mehr und mehr. Mit dem in der Vorwoche gestorbenen Herrn Julius Heilmann ist wieder ein alter Veteran von 1866 und 1870/71 zur großen Armee ab gerufen worden. ü. Ursprung, 18. Dez. Sonntag, am 21. De zember findet nach Schluß des Vormittagsgottes dienstes in der Zeit van ft,11—11 Uhr Kirchcn- vorstandswahl statt Es scheiden aus die Herren Kirchschullehrer Emil Weinreich und Gutsbesitzer Emil Wendler aus Ursprung und Herr Gutsbe sitzer Albin Löffler aus Seifersdorf. Dieselben können wieder gewählt werden Nur die zur Wahl zur Verteilung kommenden, mit dem Kir chensiegel versehenen Wahlzettel haben Gültigkeit. 8. Ursprung, 18 Dez. Das in hiesiger Ge meinde gelegene Flurstück 251 bisher zum Allodialgut Leukersdorf und zum amtshaupt- mannschaftlichen Bezirk Chemnitz gehörig, kommt nunmehr zum Bezirk der politischen Gemeinde Ursprung. rv. Wüstenbrand, 18. Dez. Der Turnverein (D. T.) veranstaltet am 1. Weihnachtsfeiectag eine öffentliche Abendunterhaltung zum Besten seines Turnhallenbaufonds. Das Programm, das wiederum ein gutes zu werden verspricht, enthält u. a. den Zweiakter „Getreu bis in den Tod." g. Mittelbach, 18. Dez. Der Jugendspar- oerein „Arena" zahlte Sonnabend im Anschluß an die außerordentliche Versammlung in Müllers Restaurant die diesjährigen Spargelder aus, die wiederum eine Erhöhung erfahren haben. * Oelsnitz j. E., 18. Dez. Am vergangenen Freitag wurden bei der Oclsm'tzer Bergbau-Ge werkschaft die Herren Oberzlg. Thomas Backer, Masch.-Wärter Paul Ebert, Zimmerling Moritz Gerber, Oberzlg. Hermann Göschel, Häuer Oswald Geiler, Schlämmcr Franz Hanke, Tgarbtr. Theo dor Hilbig, Tgarbtr. Emil Liebold, Oberhäuer Ewald Richter, Zimmerling Herm. Rothenberger, Zimmerling Moritz Schreiber, Zimmerling Kaspar Schubert, Tagezlg. Hermann Wendler, für über 30jährige Dienstzeit bei genannten Werken durch das ihnen verliehene Allgem. Ehrenzeichen sür Treue in der Arbeit ausgezeichnet. Seitens der Werkverwaltung erhielten die Jubilare einen nam hasten Geldbetrag. Glück aus! I . Lichtenstein, 18. Dez. Die hiesige Spar kasse hatte in den Jahren 1911 und 1912 einen Kursverlust von ca. 100000 Mark. * Glauchau, 17. Dez. Als gestern abend ein hier in der Mittelstadt wohnender Geschäfts mann mit seiner Frau einen Spaziergang unter nahm, wurde er in der Auestraße von einem Schlaganfall betroffen. Hilfsbereite Passanten halsen ihn in eine nahe gelegene Wohnung schaffen. Der sosirt hinzngcholte Arzt konnte aber nur noch den inzwischen eingctretenen Tod seststellen. * Eyemnitz, 18. Dez. Die Zeichnungen sür den Garanüefonds der in Chemnitz geplanten Industrie- und Gewerbe-Ausstellung sind ans weiten Kreisen der Bürgerschaft eingegangcn, so daß emicküießlich der von der Stadt übernom menen Summe bereits der Betrag von 1 700000 Maik erreicht ist. Um bis Ende dieses Jahres die Zeichnung der v.llen in Aussicht genommenen Garantiesumme vou 2 500000 Mark zu sichern, soll eine regere Weibetätigkeit entfaltet werden. * Hartmannsdorf bei Chemnitz, 17. Dez Als heute nachmittag der von Penig kommende Automobilomnibus in den hiesigen Autobahnhof einfahren wollte, riß an dem Kraftwagen die Betriebskctte und der Wagen ging zurück. Der hier wohnende Chauffeur Förster, der aus dem Anhängewagen herausstcigen wollte, wurde dabei zwischen Kraft- und Anhängcwagen eingeklemnn. Den gemeinsamen Anstrengungen von Fahrgästen und hinzukommendcn Leuten gelang cs, den Em- gequetschten endlich fceizubekommen und ihn einem Ärzte zu übergeben. Der Chauffeur hat an scheinend innere Verletzungen erlitten. ' Rochlitz, 17. Dez. An den Folgen eines schweren Unfalls ist jetzt die 17 jährige Tochlcr des Gutsbesitzers Naumann im nahen Gröbschütz gestorben. Das kräftige, gesunde Mädchen war vor vier Wochen von einem Fohlen derart an den Kopf geschlagen worden, daß es einen Schädelbruch erlitten hatte. * Breunsdorf b. Borna, 17. Dez. Im Tiefbau der hiesigen Vraunkohlengewerkschaft brach bei der Erneuerung der Auszimmerung eines Schachtganges ein Teil der alten Zimmerung zusammen und verschüttete den Häuer Traugott Tosch und seinen Schieber Ertnst Vogt, beide in Bahnhof Kieritzsch wohnhaft. Vogt konnte in ohnmächtigem Zustande befreit werden und er holte sich über Tage wieder, während Tosch nur als Leiche zu Tage gefördert werden konnte. Der Verunglückte stand im Alter von 57 Jahren und hinterläßt eine Witwe und 5 Kinder. * Grimma, 17. Dez. Der am 1. Oktober beim hiesigen Husarenregimente eingetretene Ein jährig-Freiwillige Schubering schoß sich vorgestern mit einem kleinen Revolver in die Brust. Ec wurde schw«verlltzt ins Lazarett geschafft. Schu bering stammt aus Hamburg. Schulden aus der Zeil vor seinem Dicnsteintritt haben ihm das Leben verleidet. Ec ist noch am Abend seinen Verletzungen erlegen. * Oschatz, 17. Dez. Der Vorstand des Sparvereins sür Naundorf und Umgegend, Her mann Kaiser, ist plötzlich verschwunden. In dem von ihm geleiteten Verein fehlt ein Betrag von ca. 12 000 Mk. Kaiser, der seit drei Jahren da« Vorstandsamt bekleidete, hat sich zunächst nach Leipzig gewandt, von wo er auch geschrieben hat. Wie es heißt, wird der Fehlbetrag gedeckt, so daß niemand geschädigt wird * Priestewitz, 17. Dez. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde gestern nachmittag V,6 Uhr durch den nach Dresden verkehrenden Pcrsonen- zug der Bodenmeister Müller, wohnhaft in Striesen, beim Ueberschreiten der Geleise über fahren und getötet. * Pirna, 17. Dez. Der Ende vergangener Woche nach Unterschlagung von etwa 2000 Mk. von hier geflüchtete Kassierer Schwarz der hie sigen Elbtalzentrale hat sich der Polizei selbst gestellt. ' Geyer, 17. Dez. Gestern früh wurde hier im Freien ein Mann namens Poller von hier erfroren aufgefunden. Der Bedauernswerte ist am Sonntag abend in den Schneesturm ge kommen, der ihm jedenfalls das Wciterkommcn unmöglich gemacht hat, sodaß er ihm zum Opfer gefallen ist. * Schwarzenberg, 17. Dez. Der beim Elek trizitätswerk „Obcrerzgebirg" angestellt gewesene Zählerkontrolleur Wolters stürzte von der zu seiner Wohnung führendcn Treppe herab und blieb besinnungslos liegen. Ohne das Bewußt sein wiedererlangt zu haben, erlag er nach einigen Tagen den erlittenen Verletzungen. * Falkenstein, 17. Dez. Gestern vormittag ist auf einem hiesigen Neubau der verheiratete Handarbeiter Oskar Möckel vermutlich in einem Anfall von Krämpfen in einen Kalkkasten ge fallen und darin erstickt. Der Verstorbene hinter läßt eine Witwe und zwei Kinder. * Plauen i. B, 17. Dez. Eine unerwartete Weihnachtsfreude ist dem Arbeiter Eduard Götz in Marieney zuteil geworden. Er fand gestern in einer alten Lade, die unbeachtet und unbenützt in einem Winkel auf dem Boden seines Häus chens stand, mehrere hundert Stück Silbcrmün- zen verschiedener Größe. Die Münzen, die sich in drei Säckchen befanden, stammen auS der Zeit vom 14. bis 17. Jahrhundert. Die O.dc ist auch mehrere hundeit Jahre alt und ein Erb stück einer ganzen Anzahl von Generation: n der Familie Götz gewesen. Die letz'.en Besitzer Huben offenbar keine Kenntnis davon gehabt, laß die Lade einen derartigen Schatz birgt. * Mehltheuer, 17. Dez. Eme große Wcih- nachtsfreudc wurde zwei Webern dec hiesigen Tüllfabrik bereitet. Sie gewannen in der ersten Klasse der König!. Landeslotterie mit einander ein Zehntel von 30000 Mk. Der eine hat acht, der andere sieben Kinder. * Meuselwitz, 17. Dez. Die Handelsfran Vrcmingcr von hier wurde am Dienstag abend bei Zipsendorf von einem Mann überfallen und ihrer Tageseinnahme in Höhe von 70—80 Alk. beraubt. Der Räuber Hal der Frau, um sie am Schieten zu verhindern, ein Tnch in den Mans gesteckt Es soll ein großer Mann mit starkem Schnurrbart gewesen sein, der die Frau iu Pölzig nach dem Geschäftsgang gefragt hat. * Brünn, 17. Dez. Ein beim Tischlermeister Hrncir beschäftigter Gehilfe und zwei Lehrlinge wurden in ihrem Schlafzimmer infolge Kohlen- cxydgasvergistnng tot aufgefundcn. Zu dem Eisenbahnunglück bei Braunsdorf. An der Unglücksstelle sind die Au'räu- mungsaröcilcn so weit fortgeschritten, daß sich nur noch die Vorspannmaschine in den Stein massen befindet. Im Lause des Mittwoch ist es auch gelingen, den zweiten Eingang zum Tunnel auf der Braunsdorfer Seite zu einem kleinen Teile wieder freizumachen, so daß man auch von dieser Seite aus wieder in den Tunnel hinein kann. Amtlich jestgestellt worden sind nunmehr sieben Tote, zwölf Schwerverletzte, davon zwei gestorben, 27 Leichtverletzte. Die Zahl der 'etzlcren dürste aber erheblich höher sein, da wohl eine ganze An-zaft sich nicht gemeldet haben wird'. Tic Ursache der Katastrophe. Ein Verschulden an dein Unglück trifft, wie wir lereits mittcilten, leinen Augehörigendes Bahnpersonchs. Der verantwortliche Lokomo tivführer hat vollständig richtig gehandelt. Das Vorsignal am Harrasfelsen, das vor der Ein- fahrt in den Tunnel steht, stand auf Halt. Das bedeutet für den Lokomotiv-führer aber nur, daß er die Geschwind igkcft seines Zuges so zu verringern lat, daß. er am Hauptsig nal den Zug gleich zum Stehen bringen kann. Der Führer I at mm wirklich bei dem Vor signal vorschriftsmäßig gebremst, konnte aber, als er in den Tunnel einuhr und das Hin dernis am Ausgang sah:, den schweren Zug, der ans 39 Achsen bestand, nicht mehr zum Haften bringen-, so daß das Unglück geschah. Das „Frankenberger Tagebl." schreibt noch: Recht lebhaft bespricht man in der Beoöle rung den Umstand, daß der früher vorhanden gewesene Posten am Hausteintunnel vor Jahren eingezogen wurde. Man kann nicht sagen, daß das Unglück vermieden worden wäre, wenn
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