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und 1,1—12 Uhr Vorm, geöffnet. Die Posten verkehren wie an Werktagen. Es findet eine Vormütags- und eine NachmittagAbestellmig statt, Pakete und Geldsendungen melden nicht ausgetragen. t. Ursprung, 30. Dez Bei der am Sonntag stattgefundenes Gemeinderatsersatzwahl wurde als dritter sozialdemokratischer Vertreter Herr Hermann Schilling gewählt. v. Callenberg b. W., 30. Dez. Bei der letzten Gemeinderatsersatzwahl wurden die Herren Hermann Lindner und Otto Götze und als Ersatz männer die Herren Moritz Graich und Paul Kupfer gewählt. Mit diesem sozialdemokratischen Sieg besteht der Gemeinderat 1914 auS 6 sozi aldemokratischen und 4 bürgerlichen Vertretern. * Waldenburg, 29. Dez. Am sogenannten „guten Dienstag" suchten hier gegen 50 Knechte Stellung. Für Großknechte wurden geboten 400 bis 500 Mk., für Mittelknechte 350—860 Mk., für Kleinkncchte 210—240 Mk. und für Küh- jungen 150 Mark. '* Reichenbrand, 30. Dez. Vergangene Nacht in der 3. Stunde brannte hier das dem Bau meister Winterlich gehörige, frühere August Weiß'sche Haus, nebst Schuppen nieder. Brand stiftung wird vermutet. * vurgstödt, 29. Dez. In der Nacht zum 1. Feiertag sind an sechs Parterrefenstern der hiesigen Kirche eine ganze Anzahl Scheiben ein geschlagen worden. Da die Scheiben alle in Blei verglast sind und deshalb zwecks Reparatur in die Fabrik eingeschickt werden müssen, ist der verursachte Schaden ziemlich erheblich. Der Täter wurde in einem in Hartmannsdorf wohnhaften Arbeiter ermittelt. * Hartha, 29. Dez. Die Bereinigung der gegen' 1000 Einwohner zählenden Land- gemeinde Flemmingen mit der Stadt Hartha ilt durch das Königl. Ministerimn des Innern genelmigt worden. Das über diese Einge meindung ausgestellte Ortsgesetz tritt «m 1. Ja nuar 1911 in Kraft. Der seitherige Gemeinde vorstand von Flemmingen wird von der Stadt Karts« als Natsbeamter übernommen, wäh rend der bisherige Flemminger Gemeinde älteste, Fabrikant Stockmann, dem Harthaer Ratskollegium als Mitglied beitritt. * Dresden, 29. Dez. Der sächsische Hof legt wegen des Al lebens der Fürstin-W itwe Leopold von Hohenzollern aus 5 Wochen Trauer an, und zwar vom 29. Dezember bis l Februar 1911. Der König und Prinzessin Rat ildc werden sich am Abend des 1. Ja nuar nach Sigmaringen begeben, um daselbst au den Beisetzungsfeierlichkciten für die ver storbene Fürstin Leopold von Hohenzollern ceilzmiebmen. — Prinz Johann Georg ist an Influenza erkrankt und sielt sich gezwungen, einige Tage das Bett zu hüten. * Dresden, 29. Dez. In der letzten ''«acht wurde im Stadthause auf der Annen- Üraße, wo die Verwaltung der städtischen Feuerwehr uutergebracht ist, ein Einbruch ver- ">'t und dabei dem Dezernenten für das Feuer- r schwelen über 2000 Mark Privatgelder ge stohlen. Der Diebstahl wurde, trotzdem das Iimmer nachts wiederholt kontrolliert wird, erst am Morgen entdeckt. — Tödlich Verun- olückt ist auf Coschützer Flur ein unbekannter Mann, der wahrscheinlich aus einem Dresdner Kospital in den letzten Tagen entlassen wor den ist. Er wurde in der Kaitzbach tot auf- gcßmden. Wahrscheinlich ist er in der Dun- lelheit abgestürzt und ertrunken. — Wie sehr der Grundstücks- und HhPothe'enmarkt in Dres den im argen liegt, zeigt eine Zusammenstel lung der HyPoOekenverluste in den verflo''- scnen 11 Monaten des jetzt zu Ende gehenden Jahres. Im Dresdner Gerichtsbezir' erstreckten sich die Grundstücksversteigerungen während des Monats November aus nicht weniger als 29 Grundstücke. Die Versteigerungen betrafen 19 Wohnhäuser mit Zubehör (eins mit Ma schinenbabrtk), 3 Feldstücke (darunter 1 mF Baumschule, 1 Fabrik- und Wohngebäude mit Garten, aber ohne Maschinen, da bei diesen das Verfahren ausgehoben wurde, fr. Vatersche Näbrmittelfabrik in Lockwitz), 4 Baustellen und eine Gärtnerei mit Schrippen sowie 1 Gastwirtschaft (Dampsschiffhotel in Marwitz). Ein Wohnhaus in Gruna, war herrenlos. Der Hypothekenausfall erreichte die enorme Summe von insgesamt 977 300 Mk. gegen 237 553,36 Mk. im Oktober, wovon allein 270 000 Mk. aus die Vatersche Nährmittelfabrik in Lockwitz und 101 000 Mk. auf das Dampf- schiffhotcl in Blascwitz entfallen. Damit ist der H'rpoEekenausfall bei Grundstücksversteige- rungen w-hrend der verflossenen 11 Monade dieses Faires aus die unheimliche Summe von 3 645 516,39 Mk. gestiegen. Wenn auch hier von 153 000 Mk auf anderen Grundstücken init lasteten und 85 000 Mk. unerfüllte Hy potheken waren, lo ' leibt doch immer noch ein Verlust au Hypotheken in Höhe von 3 407 516,39 Mark. * Zwickau, 29. Dez. Im benachbarten O'erlaßlau stürzte sich gestern abend der im ersten Jahr dienende Soldat Gerber vom 179. Infanterie-Regiment (Wurzen) in die Mulde. Er hatte vorher seine Uniform aus gezogen und am Ufer niedergelegt. Bis jetzt konnte die Leiche noch nicht gefunden wer den. Auch ist eine Ursache zum Selbstmorde nicht bekannt. * Lößnitz i. E., 29. Dez. Am Sonn abend abend überfiel der 19jährige, stellungs lose Steindrucker Tiller den 74 Jahre alten Kohlenhändler Seltma-nn in seiner Wohnung, nachdem er von ihm einige Tage zuvor durch falsche -Angaben ein kleines Darlehn erhalten batte. Nachdem der junge Mann von dem Seltmann, beide sind miteinander ziemlich ent fernt verwandt, am Sonnabend abend noch bewirtet worden war, versilchte er den alten Mann, dem- er zuvor sein Geldtäschchen mit etwa 20 Mark Inhalt entrissen latte, zu er würgen. Seltmann gelang es nur mit äußerster Kraft sich frei zu machen und um Hilfe zu rusen. Hierauf ließ der jugendliche Verbrecher von seinem OpFr ab und entfloh, er konnte aber noch an dem gleichen Abend in einem Tanzlokal festgenommen werden. * Brettesbrusn, 29. Dez. Der Holzschnitzer Albert König und seine beiden Jungen hielten auf dem Wege nach Breitenbrunn nach stunden langem Schneewaten im Pöhler F. rste Rast. Ein deS Weges kommendes F chriverk fand die drei anscheinend schlummernd auf. Die beiden Jungen waren aber bereits erfroren, während der Vater nach kurzer Zeit verschied. * Oelsnitz i. V , 29. Dez. In die hiesige Bezirks-Krankenanstalt wurden in den letzten vierzehn Tagen fünf Personen einge liefert (in der Mehrzahl Haudwerksburschen), welche einzelne Fußzel/en oder beide Fü'e derart erfroren hatten, daß eine Amputation der Gliedmaßen nicht zu umgehen war. * Zittau, 29. Dez. Eine ehr mvolle Weih- nachtsübervaschung! bereiteten die hiesigen städtischen Kollegien aus eigenem Antrieb Herrn Oberbürgermeister Dr. Külz. Infolge seiner erfolgreichen Arbeit für die Stadt wurde ihm einstimmig eine Gehaltszulage von 2000 Mark zugesprochen. Noch vor ander halb Jah ren zeigte sich bei der Wahl des Herrn Dr. Külz innerhalb der stödtisclen Kollegien eine starke Spaltung. Diese Spaltung ist jetzt, wie es dieser einstimmige Beschluß erweist, völlig geschwunden. Kleine Chronik. * Sturmschäden in Württemberg. Wie aus Stuttgart gemeldet wird, hat der O-kan am Sonntag in der Umgebung von Freudenstadt besonders schwere Schäden angerichtet. In den Stadtwäldern wurden 3000 Festmeter Tannen bäume umgeworfen. DnS Dach der Klosterkirche des Klosters Reichenbach ist stark beschädig». In R'ppold8au warf der Sturm ein 17jähriges Mädchen von einer Brücke in den Fluß Es siel auf den Kopf und war sofort t t. * Die Bluttat von Oberstenfeld hat nun doch ein Opfer gefordert. Die Fran des Täters, des Glasers Kümmerten, ist an den erlittenen Verletzungen gestorben. Der schwerverletzte Schwiegervater des Täters befi wet sich in Le bensgefahr. Im Befinde» der ü wigen Verletzten ist eine Besserung eingetrete», so daß Aussicht vorhanden ist, daß sie mit dem Leben davon kommen. Die Leiche des Mörders wurde seziert und nach der Anatomie in Tübingen gebracht. Wie noch bekannt wird, Hai der Täter bereits vor einigen Wochen der Fam.lic seiner Frau ge droht, er mache es noch schlimmer, als der Schul lehrer Wagner in Mühlhausen. * Schwerer Sturz eines deutschen Militär fliegers. Arn Sonnabend nachmittag stürzte der Flieger Remus von der 1. Kompagnie des Flie gerbataillons in Däberitz mit seinem Ago-Dop- peldecker infolge Bruches der Flügel aus einer Höhe von 800 bis 1000 Meter nahe bei Jo hannisthal ab. Der Sturz wurde dadurch, daß das Flugzeug auf Bäume fiel, wesentlich ab- aeschwächt. Renins wurde in schwer verletztem Zustande in das Blitzer Krankenhaus übergesiihrt. * Eine Hungersnot ist in den japanischen Provinzen Aomori und Hokkaido ausgebrochen. Sie ist auf den durch die Trockenheit des ver flossenen Sommers entstandenen Ernteansfall zurückzuführen. Ebenso entstand in den Flüssen der beiden Provinzen ein großes Fischstcrben. Die japanische Regierung hat 5 Millionen Den mr Linderung der Not in den hcimgesuchtcn Provinzen ausgeworfen. Die Bewohner der beiden genannten Provinzen wandern in Massen aus. * Ein schwerer SportS-Nnglücksfall ereignete sich auf dem bayerischen Wintcrsportplatz Bad Toelz. Der Reorganisator des albanischen Steuerwesens, Dr. Amur Schlegg-Smidep Effen di, ein gebürtiger Schweizer, der sich in Toelz mit seiner Gemahlin zur Winterkur aufbielt, stürzte auf einer Skitour so unglücklich, daß er das Genick brach und sofort tot war. Seine Gattin geriet in so große Verzweiflung, daß sie sich im Hotel erschoß. * Durch eine gewaltige Feuersbrunst wurde fast ganz San Sebastian, das spanische Modebad, berüchtigt durch seine Spielhölle, zerstört. Das Feuer brach in einem leerstehenden Zirkus aus und griff, begünstigt durch einen orkanartigen Sturm, mit rasender Geschwindigkeit um sich. Die Jnfanteriekaserne mußte geräumt werden, die Soldaten wurden zu Löscharbeiten komman diert, die aber fast zwecklos waren. Der Schaden ist gewaltig. * Tödlicher Unfall im Schacht. Auf Schacht 3/4 der Zeche Holland in Wattenscheid waren ein Elektrotechniker und zwei Schachtlauer damit beschäftigt, ein vier Meter langes Eisenrohr von der 7. Sohle zutage zu fördern. Plötzlich stürzte das Rohr in die Tiefe und riß den Schachtbaner Schwitalla mit sich. Man fand den Unglücklichen vollständig zerstückelt im Schachtsumpf vor. Ein Elektrotechniker erlitt bei dem Unfall einen Unterschenkelbruch. * Familiendrama. In Bobingen in Schwa ben schnitt der frühere Fabrikarbeiter Xaver Steppich seinem drei Jahre alten Söhnchen im Bette den Hals durch und erhängte sich darauf. Sein 11jähriger Sobn war noch rechtzeitig auf gewacht und so der Ermordung entgangen. Steppich war seit einem halben Jahre Witwer. * Den Brnder erschaffen. In München scherzte am Sonntag abend der 18jährige Tage löhner Brückl mit seinem zwölfjährigen Bruder Ludwig und zielte u. a mit einen-, Revolver auf ihn. Die Waffe entlud sich, und die Kugel traf den Knaben siid! ch in die Brust * Aehn russische Bauern erfroren. Nach einem Schncesturm, der den ganzen Tag ange halten hatte, sind in der Umgebung von Saratew in Rußland zehn vom Jahrmarkt heimkehrende Bauern erfroren aufgefunden worden. Zwanzig Bauern werden noch vermißt. * Schwere» Unglück au eine« Bahnübergänge. Auf der Kleinbahn strecke Astrahlstedt-Volksdorf bet Hamburg überfuhr ein Zug bei der Station Lotbeck einen Milchwagen. Der Kutscher geriet unter den Zug und wurde sofort getötet. Das Gefährt wurde zertrümmert. * Räuberischer Ueberfall in Berlin. In Berlin wurde ein Ehepaar von etwa 30 jungen Burschen überfallen, schwer mißhandelt und seiner Barmittel beraubt. Die Täter sind entkommen. * Das Geständnis aus dem Sterbebett. In der Strafanstalt zu Kassel starb der Schachtmeister Friedrich Müller aus Rudolstadt, der am 15 Oktober wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Versicherungsbetrugs zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Müller leugnete bisher hartnäckig, hat aber jetzt auf dem Sterbebette die Brandstiftung zugestanden. * Bon einem Panther lebensgefährlich ver letzt. Um seiner Menagerie größeren Zuspruch zu verschaffen, hatte am Sonntag ein Buden besitzer auf dem Weihnachtsmarkt in Paris einen Panther am Eingang an einem Pflock festgcbun- den. Durch die Neckereien gereizt, erfaßte das Tier rinen Knaben und verletzte ihn lebens gefährlich. * Die Tragödie der Jugend. Das große Kapitel ist wieder um einen traurigen Fall, den des Berliner Obersekundaners Jeß, der sich nach einer durchjubelten Nacht erschoß, weil er den Zorn und die Strafe der Eltern fürchtete, be reichert worden. Jeß war ein vorzüglicher Schüler, seine Zensuren waren tadellos, und der junge Mensch war bei Lehrern und Mitschülern gleich beliebt. Im elterlichen Hause wurde er etwas kurz gehalten. Gewiß haben es die Eltern nur aus Liebe zu ihrem Sohne getan, sie wollten sein Bestes, und dafür, daß sie nicht Verständnis hatten, daß Jugend auch einmal über die Stränge schlagen will, um sich selbst auf den richtigen Weg zurückzufinden, kann niemand sie verantwortlich machen. Sie selbst trifft der Tod des blühenden Sohnes am schwersten. * Gräßlicher Selbstmord. In einem Eisen- babnzuge hat ein 24jähriges Dienstmädchen aus Temesvar sich mit Benzin übergossen und auge- zündet. Der Waggon geriet infolgedessen in Brand, sodaß der Zug auf offener Strecke ange halten werden mußte. Das Mädchen wurde als verkohlte Leiche heroorgezogen. * Ein Racheakt. Die furchtbare Explosion, durch die am Heiligabend in Torre Anmmz ata eine Fabrik für Feuerwerkskörper vollständig zer stört wurde und 14 Personen den Tod fanden, wird jetzt auf einen Racheakt zurückgeführt, und zwar richtet sich der Verdacht gegen den Brnder des Fabrikbesitzers - Uaterftvlagungcn rinr» Mariw'vlxvzahl» Meisters. Wegen Unterschlagung größerer Summen war der Marineoberzahlmeister Lenn vom Kriegsschiff „Stein" entflohen. Gestern nachmittag hat sich Lenn in einem Hamburger Hotel erschossen. * Eine Veteranin der Scholle. Zu Wiessec beim Tegernsee in Oberbayern starb im Alter von 91 Jahren die ehemalige Sennerin Maria Meier, die sich während ihres ganzen Lebens lediglich in diesem, ihrem Geburtsort und ans der Alm aufqehalten hat. Sie sah ihr Lebtag nicht einmal die eine Stunde entfernte Station Grund, geschweige denn die Eisenbahn. * Exzesse eines betrunkenen Soldaten. Aus Varis wird gemeldet: Der Soldat Bei vom 70. Infanterie Regiment in Vitre kehrte nm ersten Feiertage abends betrunken in die Kaserne zurück und suchte Streit mit seinen Stubenkameraden, die er mit dem Bajonett in die Flucht schlug. Auch ein herbeigerufener Unteroffizier flüchtete vor dem Wütenden. Der Hornist blieb in der Stube. Er pflanzte gleichfalls sein Seitengewehr auf, worauf ein regelrechtes Duell zwischen den beiden stattfand. Vel wurde schließlich von dem Bajonett seines Gegners durchbohrt und tödlich verwundet. Vel ist ein ehemaliger Angehöriger der Strafkompagnien. Er wurde vor sechs Wochen in das Regiment versetzt. * Svende« a«S der Carnegiestiftung. Aus Köln wird gemeldet: Der Witwe des bei einem Fliegerunglück getöteten Gendarmen Schmidt aus Büchenbeuren wurde durch die Stiftung einer namhaften Spende aus der Caruegiestiflung eine große Weihnachtsfreude bereitet. Die Witwe erhält für jedes ihrer sechs Kinder bis zum sech zehnten resp achtzehnten Lebensjahr >20 Mark jährlich. — Wester wird aus Münster (Westfalen) gemeldet: Im Jahre 1912 hatte der Gasarbeiter Otte einen Arbeitsgenossen vom Tode gerettet. Am heiligen Abend wurde nun der Witwe des Otte aus der Carnegiestistung eine Beihilfe von 1000 Mark ausbezahlt. LaugeuVerg mit Meinsdorf. Mittwoch, den 31. Dezember, nachm. 5 Uhr Gilvester- flvttcSdienst. Kollekte für den allgemeinen Landeskirchen - lond«. Kinder ohne Begleitung van Erwachsenen haben leinen Zutritt. Donnee«t-g, den I Januar 1»14 „Neujahrsfest", früh S Ubr Hauptgotte-dienN mit Predigt über Röm. 8. 24—«8. Nochmalige Kollekte für den allgemeinen Landeskirchen- sond«. Todesfälle von -»heupeiu-Ernftthal ««d Umgegend: Webermeister Karl Hermann Keller, 58 Jah e alt Glaucha«; Krau Ida Hulda Erler geb. Adler, Glauchau; August Adolf «auch, S3 Jahr- alt, Limbach; Krau Louise «itttg geb. «eber, 7» Jahre alt Meerane; Frau Anna Marie Scheibner geb. Kranke, 8« Jahre alt. velSnitz. Depesche« vom 80. Dezember. Berkin. (Priv - Te l.) Der Kaiser hat ein Telegramm an Exzellenz von Bode, dem Generaldirektor der Königlichen ME«n, gerichtet, in dem er seine Freude darüber auS- drückt, baß trotz der zahlreichen großen Schwie rigkeiten das van der Goues-Bild endlich nach Berlin gekommen ist. Berkin. (Priv. - Te l.) Wie von par. lamcntarischer Seile gemelder wird, sind be reits von großen Parteien Schreiben an den Staatssekretär des Reichsjustizamtes gelaugt, nach denen Abgeordnete dieser Parteien bei der Beratung des Justizetats in ausführlicher Wci'e die Sache der Witwe Hamm zu vertre ten gedenken. Die bisherigen Versuche, ein Wiederaufnahmeverfahren in Sachen der Witwe Hamm lerbeizustihren, blieben bisher erfolg los. Es ist aber insofern ein Vorwärtsktom- nien zu verzeichnen, als die Elberfeljder Staats anwaltschaft gegen zwei Perionen eine Unter suchung wegen des Landersdorier Mordes ein geleitet hat. Es handelt sich um zwei Indi viduen, die augenblicklich wegen anderer von Fnen begangener Straftaten hinter Schloß und Riegel sitzen. Berkin. Der Flieger Remus ist 11 Uhr nacht? gestorben, ohne das Bewußtsein wieder- erlan t zu haben. Der Tod trat infolge schwe rer Schädelverletzung ein. Der Absturz des Fliegers Remus ist nicht aus Flügelbruch des Apparates zurückzufiihren. Remus verlor viel mehr die Herrschaft iiber sein Flugzeug. (Siehe auch „Kleine Chronik".) Swinemünde. (P r i v. - T e l.) Der Nordsturm hat hier Hochwasser hervorgerufen. Die Straßen sind zum Teil bis an die Häuser überschwemmt. Viele Keller und Läden stehen uilter Wasser. Am Swinemünder Strand reicht das Wasser bis an die Dime. In Nblbeck zerschellte gestern abend infolge des heftigen Nord^urmes ein Fischerboot mit 4 Insassen. Alle 4 Fischer sind ertrunken. Cuxhaven. ( Priv. - Tel.) Durch schwere Seestürme ist der Schiffsverkehr stark behindert. In der Nacht trat Frost em und ist die Kälte im Steigen begriffen. Posen. Wie verlautet, wird für die Frei lassung des Grafen Mielzynski eine Kauston von zwei Millionen gefordert. Essen. Auf dem Stahlzeug-Bauwerk der Kruppschen Fabriken ereignete sich eine schwere Gasexplosion. Bier Arbeiter wurden schwer, einer leicht verletzt. Stockholm. (P r i v. ° T e l.) Die Köm- cnnwitwe Sophie von Schweden ist heute mor- gen 6,24 Uhr gestorben. Nach einem heute irüb um 5 Uhr ausgegebenen Bulletin haste die Königinwitwe gestern eine Temperatur- steignng bis zu 39.8 Grad. Im Laufe der Nack>4 verschlimmerte sich der Zustand, und die Temperatur stieg bis 40 Grad. Nm 4 Nir früh waren deutliche Anzeichen einer Lun- aenentzündung festgestellt. Das Königspaar sowie die übrigen Mitglieder der Königlichen Familie Maren seit 5 Ubr in den Gemächern der Königinwitwe anwesend. London. Bei der Great-Western-Kohlengrube zu Pontypridd in Wales fand gestern eine schwere Explosion schlagender Wetter statt, bei der zwei Arbeiter getötet wurden. Sieben Be amte stiegen nach der Explosion in den Schacht, wurden aber von den giftigen Gasen betäubt »ud mußten an die Oberfläche geschafft werden, wo sie durch künstliche Atmung wieder belebt wurden. 2000 Grubenarbeiter sind durch die Explosion zeitweilig beschäftigungslos geworden. San Scbafstan. Zu der hier ausgebrochenen Feuersbrunst (siehe „Kleine Chronik") wird noch gemeldet, daß am Nachmittag Militär zur Unterstützttug der Feuerwehr herangezogen wurde. Auch die Matrosen verschiedener spanischer Kriegs schiffe, sowie die Mannschaften fremder Kriegs- und Handelsschiffe beteiligten sich an den Lösch- und Retlungsarbeiten. Bisher waren jedoch alle Bemühungen vergebens. In der Stadt herrscht furchtbare Panik. Zahlreiche Menschen lassen ihre Habe im Stich und fliehen. Belgrad. Die Regierung hat nach der gest rigen Abstimmung in der Skupschtina, die ihr das Budgetprooisorium sicherte, beschlossen, im Amte zu bleiben, doch wird davon der Rücktritt des Kriegsministeriums berührt. — Die der Skupschtiua zugegaugene Vorlage über Neuserbien sieht eine zehnjährige Dauer des jetzt geltenden beschränkten konstitutionalen Systems für die er oberten Gebiete vor. Belgrad. Nach Meldungen aus UeSküb haben die Anhänger Essad Paschas den von der provisorischen Regierung Albaniens ernannten Bezirkspräfekten Kien ermordet. Montreal (Kanada). Ein Riesenfcuer, das im hiesigen französischen Stadtteil ausgebrochen ist, hat ungeheure Dimensionen angenommen. Durch das Platzen eines Wasserrohres entstand Wassermangel. Das Feuer, öas sich außerordent lich schnell ausbreiletc, hat 20 Häuser zerstört. Der augerichtete Schaden ist enorm. Peking. In der chinesischen Stadt Talifu haben drei Regimenter gemeutert und ihre Offiziere niedergeschoffen. Eine Abteilung Re- gierungstiuppen hat den Rebellen die Skudt wieder abgenommen. Briefkasten Mieter. Die Wohnung muß bis »um Mittag des Quactalsersten geräumt sein; da letzterer am 1. Januar stets ein Feiertag ist, so hat die Räumung bis zum 2. Januar mittags zu erfolgen L. R. Das Los hat nichts gewonnen.