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WMüMnstthckrAiWr Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Dcr.Hohenstcin-Ernstthalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit tnm Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bet Abholung in den Geschäfts ¬ stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Pvstanstalten und die Landbricftrüger entgegen. A» tilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigengebühr siir die 6gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklametetl die Zeile 00 Pfg. Dil 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Spareinlagen in 16171 Posten Gntgeschriebenc Spareinlage-Zinsen Zinsen von ausgeliehcnen Kapitalien und Wertpapieren Zuriickgczahlte Darlehen und ausgeloste Wertpapiere Abgehobene Bankguthaben Aufgcnommcne Darlehen Kostenerstattung und Insgemein Summe: 144 841 58 7t 61 2 408186 355 958 471 313 40 186 125 — 461 436 28 325 500 — 1 266 61 4 354 578 14 Ausgabe. Zurückgezahltc Spareinlagen in 9596 Posten Gntgeschricbcne Spareinlage-Zinsen Barbezahlte Zinsen Ausleihungen und Anlage in Wertpapieren Bankeinlagen und zurückgezahlte Darlehen . Verwaltungsaufwand Steuern und Insgemein Verwendung des Reingewinn-Ueberschusses von 1910 Kassenbestand Summe: 2 393 368 38 355 958 61 10 093 81 719 465 — 704 436 28 12 646 6!» 5 344 43 3O8NH66 122 454!28 ,, , t 4 354 578jI4 Bermögens-Uebersicht Summe: 11 543 303 Summe: 11 543 303 01 01 98 41 28 39 95 10 689 661O9 182 500 — 560 492 43 9 502 95 40 928 90 60 217 64 Schulden. Guthaben der Einleger Aufgcnommene Dariehcn Reservefonds. . . .1 3. ... ,,,,, . . . . Spezialrcservefondss ' . . . . Reingewinn-ileberschns; aus 1911 Reingewinn vom Rechnungsjahre — abziigl. 28050 M. 10 Pf. KurSverlust — 10 254 367 1 148 125 625 17 705 24 122 454 Vermögen Hypotheken Wertpapiere Handdarlehcn Zinsen-Außenstände Außenstehende Verlage . . . Barer Kasscnbestand Hohenstein-Ernstthal, den 30. April 1913. Die Sparkaffen-Verwaltung. Einem Gcmeindcratsbcschluß vom 4. d. M. zufolge ist die Geschäftszeit der Gemeindever waltung an Sonnabenden im Sommer auf 7—12 Uhr vorm. und 1—3 nachm. fest gelegt. Im Winter ist sie von 8 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm. durchgehend. Oberlungwitz, am 6. Juni 1913. Der Gemeindevorstand. Sie Londoner Niedensoerhandlungen schreiten nur langsam vorwärts, jedoch sind neue ernstoce Schwierigkeiten nicht ausgetreten. Am heutigen Freitag erwartet man wichtige Entscheidungen der Botschasterreunion über Albanien und die Aegäischen Inseln. Die Zusammenkunft der Ministerpräsidenten der vier Balkanstaaten soll am Dienstag in Saloniki stattfinden. Man hofft, daß diese Ministerkonferenz die schwebenden Streitfragen in vier bis fünf Tagen lösen wird. Sollten die Verhandlungen scheitern, dann wird die Konf erenz in Petersburg unter dem Vorsitz eines russischen Staatsmannes fortgesetzt werden. Die Angehörigen der Kriegspartei Serbiens wie Bulgariens wollen von weitläufigen Ver handlungen nichts wissen. Namentlich in Bel grad fordert man rasche und energische Taten. Man nimmt dort an, daß es Ler bulgarischen Regierung mit den Verhandlungen überhaupt nicht ernst sei, daß es gar nicht daran denke, Serbien die von diesem geforderten Gebiete zu überlassen, sondern nur Zeit zur Heranziehung ihrer Truppen von Bulair und Tschataldscha gewinnen wolle. Serbien würde den kürzeren ziehen, wenn es nicht sofort die Annexion der von ihm besetzten Gebiete proklamierte. Ser Wehrbeitrag ia der Kommission. Aus Anlaß der hundertsten Sitzung der Budgetkommission im Laufe dieser Session war der Platz des KommissionsvorsitzenLen, des Zentrumsabgeordneten Spahn, mit einem Blumenarrangement geschmückt. Es wurde die abgebrochene Beratung über die Beibragspllichi der Aktiengesellschaften fortgesetzt, die bis da hin wenig Bemerkenswertes zutage gefördert l-atte, während die Ablehnung des Antrages auf Besteuerung der Kicchengüter lebhaft be sprochen wurde. Ein konservatives Mitglied bespricht ein gehend die grundsätzliche Frage der Bestem rmng der Aktiengesellschaften. Er neige dazu, die Gesellschaften als solche zu besteuern und die Aktionäre frei zu lassen. Es werde da durch die Doppelbesteuerung vermieden. Die Steuerbehörde sei dann günstig daran, da di? Beweispflicht für den Besitz von Aktien dem Aktionär obliege, der seinen Aktienbesitz in Abzug von seinem sonstigen Vermögen bringen wolle. Zweifelhaft sei, ob der Weg der Kapi talisierung des Durchschnitts der Dividenden aus drei Jahren der richtige sei oder ob nicht besser der Kurswert genommen werden sollte. Ein Zentrumsredner wendet sich gegen die Vorschläge, für die Ansetzung des Vermögens die Bilanz zugrunde zu legen. Es sei nicht so einfach, die reinen Reserven von solchen zu trennen, die als Sicherleit gegen unsichere Ak tivposten angesammelt seien. Auf dem Wege, den die Negierung einfchlagen wolle, werde man kaum zum Ziele kommen. Wenn nach dem Zentrumsantrag die Entnahme des Wehr beitcages ans dem Reservewnds zugclassen werden solle, »o sei dieser gewiß anßerordent liche Weg begründet durch den aus.erordenl- lichen Charakter des Wehrbeitrages selbst. Die praktischen Erwägungen sprächen für das Prin zip des Zentrumsantrages, wobei das Zen trum es offen lassen wolle, ob das Vermögen durch Kapitalisierung der Dividenden oder durch den Kurswert oder durch eine Kombi- uatnon beider festgestellt werden soll. Ein Volkspavteiler verweist daraust daß auch bei dec preußischen Ergäuzungssteuer den juristischen Personen, alw insbesondere den Aktiengesellschaften, kein fingiertes Vermögen Angewiesen wird, sondern daß dort aus guten Gründen Steuerfreiheit festgesetzt ist. Auch wenn man die Bilanz zugrunde lege, werde die Steuerbehörde nicht gleich ein richtiges Ergebnis dir Vermögensfeststellung bekommen, da in den Bilanzen die Vermögenswerte bei jeder guten, soliden Gesellschaft möglichst nied rig angenommen werden. Die Besteuerung der Awienge'ellschaften selbst sei eine Ungerechtig keit gegen die kleinen Aktionäre, die vielleicht mit ihrem Vermögen weit unter der steuer freien Grenze wären oder wenigstens nur mit einem geringen Steuersatz herangezogen wür den. Nach dem Zentrumsantrag müßte z. B. eüi Aktionär der Deutschen Bank unter Um ständen das Neunfache dessen zahlen, was er eigentlich nach der Größe seines Vermögens zu zahlen hätte. Ein Mitglied des Zentrums schätzt die stillen Reserven der Aktiengesellschaften auf. 4 Milliarden Mark. Von diesen gewaltigen Sum men trete nur ein Teil in dem Kurswert in Erscheinung. Der Zentrumsantrag biete große praktische Vorteile namentlich in bezug auf die ungeheuere Geschäftsvereinfachung. Ein sozial demokratisches Mitglied wendet sich gegen die Anträge der Nationalliberalen und der Volks" Partei, weil nach seiner Meinung dabei große Vermögenswerte der Steuer entzogen würden. Der Antrag des Zentrums sei eher geeignet. Allerdings sei dabei die Kapitalisierung nicht zweckmäßig, weil viele Gesellschaften die Divi denden absichtlich niedrig halten. Die Berech nung nach dem Kurswert erscheine richtiger. Ein nationalliberaler Redner meint, daß bei den Kurswerten nicht nur die offenen, sondern auch die stillen Reserven eingerechnet ''eien. Ein Volksparteiler hält den Zentrums antrag üir höchst bedenklich. Der preußische Generalsteuerdirektor führt noch einmal zahl reiche praktische Bedenken gegen den Zentrnms- antrag an. Die Sozialdemokratie erklärt noch einmal, daß sie an der Besteuerung der Aktien g?fellschaften festhalte. Von allen Vorschlägen sei der der Regierung am besten. Für den Fall der Ablehnung werde die Sozialdemokratie für den Antrag Erzberger stimmen, aber mit dem Amendement der Konservativen bezüglich der Aktiengesellschaften usw. In der Abstimmung wird die Regierungs Vorlage mit den 14 Stimmen der Nationa'- liberalen, Volksparteilern und Sozialdemokra ten angenommen. Gegen die Regierungsvor lage stimmen Zentrum und Konservative. Da mit sind sämtliche Anträge erledigt. Nach der Mittagspause ging die Kommis sion zur Beratung der Staffelung des Wehr beitrags über. Gras, Westarp (kons.) berichtet über die Vorbesprechungen, die nur teilweise zu einer Verständigung führten. Er betonte, daß dec Schatzsekretär großen Wert darauf ge legt habe, daß nicht über eine Steuer von 1,25 Prozent hinausgegangen werde. Der Referent legte den Antrag seiner Partei vor. Die Fortschrittler beantragten eine Aenderung der Siaftelung dahin, daß bei Millionenvormögen di? Stafseftmg nicht um eineinfünftel, sondern nm eineindrittel Prozent steigen sollte. Die Einschränkung des Antrages Westarp, wonach kein Vermögen mit mehr als 1,25 Prozent herangezogen werden darf, beantragen die Fort schrittler zu streichen. Die Nationalliberalen beantragten gleich- alls eine Aendernng der Westarpschen Staffe lang dahin, daß die Beitragspflicht erst bei Vermögen von 30 000 Mk. beginnt. Auch an der Staifelung wünschen die Nationalliberalen einige Aenderungen. Der Fortschrittler erklärte, seine Partei würde nicht über eine Milliarde bewilligen. Auch von den anderen Parteien wurden noch Anträge eingebracht, wobei sich der Schatz - sekretär namentlich gegen die hohen Sätze der Sozialdemokratie bei den großen Vermögen wandle. Der preußische Generalsteuerdirektor erklärte die Behauptung von regelmäßigen Steuerhinterziehungen preußischer Landwirte für grundlos. In der Abstimmung wurde der Antrag mit großer Mehrheit angenommen, die Bestimmung des Westarpschen Vorschlages zu streichen, wo nach die Steuer 1,25 des Vermögens nicht überschreiten dürfe. Der Antrag Westarp wurde angenommen mit der sozialdemokratischen Aen derung, Personen mit Vermögen bis zu 50 000 Mark, deren Jahreseinkommen 3000 Mk. nicht übersteigt, von dem Beitrag zu befreien. Tagesgeschichte. Begegnung zwischen unserem Kaiser und dem König von Italien. Die „Nordd. Allg. Ztg." teilt amtlich mit: Der König und die Königin von Italien wer den in diesem Sommer den Besuch, den ihnen das schwedische Königspaar abgestartet Hal, in Stockholm erwidern. Auf der Hinreise nach Stockho'm wird sine Begegnung mit dem Kai ser in Kiel Anfang Juli erfolgen. Zur Frage des WehrbcitragS der BnndcSfürsten. Trotz des Widerspruchs der Regierung ge gen die Aufnahme des Wehrbeitrages der Bundesfürsten in das Gesetz ist doch Anssichi dafür vorhanden, daß die Bundesfürften sich mit dieser Aufnahme ihres Beitrages in das Geletz einverstanden erklären werden. Dagegen >st eine entschiedene Ablehnung zu erwarten, alls der Haushaltsausschuß es unternehmen sollte, die bei dieser Gelegenheit festgesetzte Beitragspflicht der Bundösfürsten durch Be stimmungen in einer anderen Vorlage zu einer dauernden Steuerpflicht zu machen. Htercsstärltn au der deutsch-französischen Grenze. In der französischen Kammer hatte doc Deputierte Le Herissee behauptet, daß wir Deutschen im Grenzgebiet nach Durchführung der geplanten Heeresverstärkung doppelt so start sein würden wie die Franzosen, wlls diese nicht inzwischen zur dreijährigen Dienst zeit zurückgekelict wären. Tie „Nordd. Allg. Ztg." gilt nun eine Aufstellung der in den Grenzgebieten sielenden deutschen und franzö sischen Streitkräfte und kommt zu dem Schluß, daß unsere Grenztruppen erst im Januar 1914 annähernd die Stärke erreichen, die die fran zösischen jetzt schon haben, und daß wir selbst nach Durchführung unserac neuen Vorlage im Grenzgebiet nur um ganze l>000 Mann stärker wären als unsere Nachbarn. Behalten die Franzosen, sagt das halbamtliche Organ wei ter, den dritten Jahrgang zurück, was ßa schon teschloslene Sache ist, so haben sie im Grenz- ge: iet künftig noch etwa 30 000 ausgebildete Leute mehr, insgesamt also 156 000 Mann unter den Fahnen. L-ie sind dort dann im Januar 1914 um etwa 35 000 Mann stärker als wir und bleiben uns auch nach der vollen Durchführung unserer Heeresvermehrung noch um 24 000 Mann überlegen. Dieses Zahlen- verhsältnis ist schon im Sommer für die Fran zosen recht günstig. In der Zeit der Rekruten msbildung wird es noch vorteilhafter für sie, weil unsere Nachbarn dann über zwei volle kriegstüchtige Jahrgänge verfügen, wir dagegen nur über einen. Die amtlichen Erklärungen über den Fall Redl, die der österreichische Krieasminister im Wie ner Abgeordnötenhause abgegeben hat, haben den Landesverrat Redls im vollen ilmfange zugegeben. Der Kriegsminisler erklärte auch, daß Redl die Mobilisationspläne nickt nur an Rußland, sondern auch an andere Michie ver kauft habe; das sind also sehr wahrscheinlich Frankreich, Montenegro, eventuell auch Italien. in. moLsrnsr Qsgnüncksl 1864. Herren-, Dnmen- u. Xincler-Konksktion NÄQll OslLNllL i 8. i. H., äirskt »n ävr ZtraakenbAstnIinie. dsi blinÜLukon von IO dlk. au siatuvko lAcknt, dm lLiokünfmi von 1k» K1K. an ttappvlto b'rcknll »»«Ino 4 Qsgnünckst 1684. "— ll«rivn-Irtitzvl, lliUv, Itia^aitvu, Odmdmnckmi, linntv Kvntmi. lllsilrhst« Preise. — lägttvk kingang Han Buketten, - Neetts ksälenung.