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MuslwErnslUerAilMr Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf re. Der.Hvhensiem-Erostchalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bet Abholung in den Geschäfts stellen Mir. 1.25, durch die Post bezogen (anher Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiserl. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. A. eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigenge biihr für die ögespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die 2gefpaltenc Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Er behandelt zunächst die Gcsamtcntwicklung der deutschen Wellpolitik, dann nach einander die Notwendigkeit der deutschen Kriegsflotte, unser Verhältnis zu England, die Vereinigten Staaten und Jo» pau. Einen besonderen Abschnitt nimmt eine Abhandlung über die bosnische Krise ein; ein anderer Abschnitt gilt dem Dreibund und den Dreibundmächten sowie dem Verhältnis zu Rußland. Daran anschließend leitet der Fürst aus den Ziveibund über und die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich, bei de nen der marokkanischen Frage eine ausführ liche Behandlung zuteil wird. Der Teil über die innere Politik beginnt mit einer Einfüh rung über die politischen Kräfte und Strö mungen; dann folgt eine allgemeine Uebersicht über die einzelnen Parteien, wobei der Fürst sich besonders ausführlich über die sozialen Fragen äußert. Die Kapitel über die Wirt schaftspolitik und die Ostmarkenpolink präzi sieren die Stellung des Kanzlers zu diesen Fragen während seiner Amtstätigkeit. Das Schlußwort, das der Fürst der politischen Er ziehung des dentschen Volkes gewidmet hat, ermahnt die führenden Kreise der Nation, an der Leitung der Geschäfte des Reiches mehr o/tivcn Anteil zu nehmen und sich nicht in falscher Vornehmheit zurückzuhalten. Neber Vie ve-eatung der Laudwirtschast sagt der Fürst: Während Graf Caprivi Deutsch land in einen reinen Industrie- und Handels staat nmwandeln zu müssen glaubte, hielt ich cs für notwendig, die Landwirtschaft kräftig und lebensfähig neben einer starken Industrie zu erhalten. Diesen Weg bin ich aus inner ster Ueberzeug-ung mit den Zolltarifgesetzen von 1902 gegangen, weil ich überzeugt war, daß uns eine starke Landwirtschaft wirtschaft lich und vor allem national und sozial not wendig ist. In den ersten Jahren ihrer Ent wicklung ist die Industrie auf Kosten der Landwirtschaft erstarkt. Es sind aber zu wert volle und unentbehrliche Krale, die von der Landwirtschaft auf unser nationales Leben wirken, aks daß wir je aushören dürfen, mit aller Energie für das Wohl und Wehe der Landwirtschaft zu sorgen. Mit den materiel len Mitteln der Industrie allein kann ein Volk seinen Platz in der Welt weder behaup ten noch vergrößern. Physische, sittliche und geistige Gesundheit sind auch heute noch der größte Volksreichtum. Ein Staat ist keine Han-delsgrse'.lfchaft. Die Landwirtschaft ist die Erzeugerin der Volkskraft, die die Industrie verbraucht, der l reite Wurzelboden, in dem die hochaufschießenden Bäume Industrie und Handel ruhen und aus dem sie ihre Nahrung ziehen-. Neber Konservatismus und Liberalismus schreibt Fürst Bülow: Konservative nnd Libe rale leben nicht vom Gegensatz zu einander; sonst müßten sie am stärksten sein, je feind seliger sie sich gegen einander stellen. Das ge rade Gegenteil ist der Fall. Konservative und Liberale waren stets dann am stärksten, wenn sie znsammengingen. Die Zeiten ihres Zusammengehens waren auch immer die, in denen die allgemeine nationale Stimmung am freudigsten nnd am zuversichtlichsten war. Der Hader der beiden ist noch immer Verhängnis- voll gewesen. Die liberal-konservativen Gegen sätze sind keine unversöhnlichen Weltanschau ungen. Daß einen liberalen Bürgersmann von einem konservativen Bürgersmann- eine Weltanschauung trennt, glaubt ja im Ernst kein Mensch. Die Wahrheit ist, daß die mei sten Minister iu Verlegenheit kommen wür den, aus die Frage, zu welchem Parteipro gramm sie sich bekennen', eine präzise Antwort zu geben- Es liegt auch kein Grund vor, die Parteigegensätze allzu tragisch zu nehmen; denn wären sie immer so scharh wie sie tu Zeiten des Parteihaders dargestellt werden, so- wäre die vielseitige und wertvolle gesetz geberische Arbeit unmöglich gewesen, die wäh- rend der letzten Jahrzehnie aus fast allen Ge- tieten der inneren Politik geleistet worden ist. Neber Preuhen und die Sozialdemokratie heißt es: Die Eigenart deS preußischen Staa tes, mit deren Verlust unserem staatlichen Leben in Deutschland das Rückgrat gebrochen mürbe, macht für uns die Lösung des sozial- demokratischen Problems besonders schwer. Die starke Bindung in Preußen von oben her har von Bindung in Preußen- von o en her hat von jeher eine besonders kri'tige Gegenbewegung erzeugt. Die Berliner Nörgel- nnd Kvitiksucht war in ganz Deutschland schon zur Zeit des absoluten Königtums bekannt. Die Sozial- democratie, die in SüddeuPchland vielfach versöhnlicher anstritt, ist in Preußen radikal. Im natürlichen Gegensatz dazu har Preußen einen Konservatismus, wie ihn keiner der anderen Bundesstaaten kennt oder braucht. Wollte die preußische Regierung eine Verstän digung mit der Sozialdemokratie versuchen, so würde das vom Beanuentum, dem Mittel stand, den ostel üschen Landoewohncrn nnd im Heere als eine Kapitulation der Obrigkeit vor der Revolution aufgefaßt werden. Be els Wort, daß die Sozialdemokratie alles gewon nen hätte, wenn- sie Preußen gewonnen hat, ist wahr. Der Fürst schildert und rechtfertigt in einein weiteren Kapitel die von ihm durchge- führtc Bildung des konservat-iv-liieralen Blocks nnd zeigt dann in der E r ö r t e r n n g der bosnischen Krisis, wie er seinerzeit ebenso tatkrästig auf die Aufrechterhaltung des Dreibundes wie auf die Freundschaft mit England bedacht war. Die Einverleibung Bosniens und der Herzegowina in Oesterreich im Oktober 1908 führte eine große europäifche Krise heraus. Rußland widersetzte sich dem österreichischen Vorgehen. Im Vertrauen auf kriegerische Balkanverwicklungen zwischen Ruß land und Oesterreich rüstete Serbien gegen das letztere. England stellte sich auf die rus sische Seite. Die Spitze der englischen Panik schien sich weniger gegen Oesterreich als ge gen das mit Oesterreich verbündete Deuisch- (and zu richten. Zum ersten Male stand das deutsch-österreichische Bündnis vor einem schwe ren Konflikt, in dem es seine Haltbarkeit be weisen sollte. Deutschland war entschlossen, unter allen Umst ndon am B ndnis mit Oesterreich-Ungarn festzuhalten. Das deutsche Schwert war in die Wagschale der europäi schen Entscheidung geworfen, unmittelbar für unsere Bundesgenossen, mitiel ar für die Er haltung des europäischen Friedens und für Dcuso lands Ansehen und Weltstellung. Die Stunde war da, um zu zeigen, ob Deutsch land durch die Einkreisungspolitik wirklich mattgehetzt war, und ob die in den Kreis der antideutschen Politik gezogenen Mächte es mit ihrem europäischen Lebensinteresse verein bar finden würden, feindlich gegen Deutsch land und dessen Verbündeten au'zutreten oder nicht. Der Verlauf der bosnischen Krise war das Ende der Einkreisungspolitik. Keine Macht zeigte Luft, die eigenen europäischen Interessen fremden weltpolitischen Interessen unterzuordnen. Die Einkreisungspolitik war ein diplomatisches Blendwerk, den: die real- politischen Voraussetzungen fehlten. Aus dem Festlande sind wir so leicht nicht zu treffen. Der Dreiburid ist eine Macht, gegen die sich um ferner liegende Interessen keine Macht vorschieben läßt. Unsere WeÜtpolitik beruht aus unserer Kontinentalpolitik. Durch unsere St rke als Kontinentalmacht haben wir das Eintreisuvgsnetz zerrissen, sodaß jenseits des Kanals jene Ernüchterung cintreien konnie, die einer Epoche ruhigen Gedankenaustausches und- verständigen' Interessenausgleichs zwischen den beiden Nationen vorangeh-en mußte. Der Besuchs den König Eduard dem deutschen Kaiserpaar im Winter 1909, unmittelbar nach dem in der bosnischen Krisis die entscheidende Wendung eingetreten war, in der Reichs- Hauptstadt abstattete, nahm einen befriedigen den Verlaus und bahnte die Verständigung zwischen Deutschland und England, die allen Grund haben, sich gegenseitig zu achten und friedlich in Jriedensarbeit miteinander zu wetteifern. Die Unversöhnlichkeit Frankreich- so führt der Fürst bei Erörterung des inter essanten Themas Deutschland und Frankreich aus, ist ein Faktor, den wir in unsere poli tischen Berechnungen einstellen müssen. Es erscheint mir schwächlich, die Hoffnung zu nähren, Frankreich wirklich versöhnen zu kön nen, solange wir nicht die Absicht haben, Elsaß-Lothringen wieder herauszugeben. Und diese Absicht ist in Deutschland nicht vorhan den. Wir müssen immer bestrebt sein, höf liche, ruhige und friedliche Beziehungen zu Frankreich- aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus aber sollten wir keinen Phantasmen- nach jagen, sonst könnte es uns gehen, wie dem Astronomen bei Lafontaine, der, während er nach den Sternen blickte, in ein Loch vor sei nen Füßen fiel. Das Loch heißt in diesen, Falle „das Loch in den Vogesen". Solange Frankreich eine Möglichkeit zu erkennen glaubt, durch eigene Kraft oder fremde Hilfe Elsaß- Lothringen wieder an sich zu bringen, wird es im gegenwärtigen Zustande ein Proviso rium, nicht ein Desinitivum sehen. Al- wir in der Marokkofrage mit Frankreich aneiaanderßerieten, handelte es sich für uns nicht darum, die kolonialen Pläne Frankreichs zu durchkreuzen, sondern wir hatten gewichtige eigene Interes sen und darüber hinaus unser nationales An sehen zu wahren. Zum Vorgehen wurden wir genötigt durch die eigenmächtige MaroHo- posttik Frankreichs. Frankreich mischte sich im mer rücksichtsloser in die marokkanischen Ver hältnisse ein. Es hoffte in aller Stille unter Nichlachtuvg der deutschen wirtschaftlichen In teressen einen neuen großen und wertvollen Kolonialbesitz erwerben zu können- In Ver folgung dieser Politik stützte sich Frankreich auf England. Am 8. April 1904 kam zwi schen England und Frankreich ein Sonder vertrag zustande, in dem Frankreich die volle Herrschaft Englands in Aeghpten anerkannte, England seine Billigung des französischen Vorgehens in Marokko aus'fprach. Der Son- dervcrtrag schob das internationale Abkommen von 1880 ebenso ungeniert zur Seite, wie den deutsch-marokßanischon Handelsvertrag. Nm 31. März 1905 legte der Kaiser auf meinen Rat in Tanger an, wo er mit im- zweideutigen Worten für die Unabhängigkeit und Souveränität Marokkos eintrat. Damit war die Forderung Deutschlands nach Mitent scheidung der marokkanischen Angelegenheiten »or der Welt gemeldet. Es war erklärt, daß Deutschland nicht geneigt war, ungefragt die durch das französisch-englische Marokkoabkom men und das französische Vorgehen in Ma rokko geschaffene neue Lage anzueo'ennen. Das dmlsch-äanzösische Sonderabkommen vom 9. Februar 1909 das unter hervorragender Mitwirkung des späteren Staatssekretärs von Kidcrlen-Wächter zustande kam, verminderte die Möglichkeit fortgesetzter Reibung zwischen beiden Staaten. Die Politik der offenen Tür wurde damals gewährleistet. Was später für den Verzicht auf unser Recht erreicht wurde, mag es nun viel oder wenig sein, mag das uns zugefallene Stück Kongo einen kleinen oder großen Wert Hanen, ist jedenfalls erlangt wor den auf der Grundlage von Algeciras und dank unseres Vorgehens im Jahre 1905. Uns einen Teil von Marokko anzueignen, haben wir nie beabsichtigt.- Nicht aus Furcht vor Frankreich, sondern in unserem eigenen Interesse. Wir hätten dort neben Frankreich auch England und Spanien gegen uns gehabt. Tagesgeschichtr Richtlinien der bayerischen Politik ^ab der Ministerpräsident Freiherr v. Hertling >m weiteren Verlauf seiner Gtatsrede, in der er den ihm gemachten Vorwurf zurückwies, daß er mit seiner Weltanschauung nicht leitender Staats mann Bayerns sein könnte, bekannt. Der Mi nister erklärte weiterhin, daß Kindern freireligiöser Eltern der religionslose Moralunterricht nach der Verfassung zugestanden werden müßte. Er hob weiter hervor, daß in der Handhabung des Je suitengesetzes seit der jüngsten Auslegung des Gesetzes durch den Bundesrat keine Verschärfung eingetreten sei. Hierzu ist zu bemerken, daß nach einer Meldung der „Tägl. Rundsch." Bestrebun gen im Gange sind, die unbeschränkte Ordens- tätigkeit der Jesuiten zu gestatten und in Bezug auf die Niederlassungen das bestehende Verbot aufrecht zu erhalten. Dann kam der Minister auf die Darlegungen des Reichskanzlers im Vundesratsausschuß für auswärtige Politik zu sprechen, wobei er hervorhob, daß hauptsächlich das Vertrauen zur Politik des Kanzlers der Grund war, weshalb man im Bundesrat für die Wchrvorlagen und deren Deckung eintrat. Nach dem der Minister weitere Militärvorlagen in den nächsten Jahren für unannehmbar erklärt halte, bezeichnete er die Zulässigkeit von Sozialdemo kraten als Beamte als unmöglich, trat dagegen für das Koalitionsrecht der Arbeiter ein. Die bestehenden Gesetze zum Schutze der ArbeitS- willigen genügten vollständig. Zum Schluß teilte dec Minister mit, daß Bayern im BundeSrat einen Reichszuschuß für die Beteiligung Deutsch lands an der Weltausstellung in San Franzisco angeregt habe. Eine Reaeraag i» Heere bedeutet die Bestimmung des Kaisers, daß an Kasernen deren Namen oder Truppenbrzeichnun- gen anzubringen sind. Wenn beabsichtigt ist, den Kasernen neue Namen beizulegen, so ist durch Vermittlung des Kriegsministeriums die Geneh migung deS Kaisers einzuholen. Im übrigen be stimmen die Generalkommandos die Bezeichnung der Kasernen mit schon gebräuchlichen Namen oder mit den Namen der die Kasernen benutzen den Truppenteile. Ler Nachllaag zur Krupp-Affäre. Im Januar nächsten Jahres wird gegen die Zeugoffiziere Tilian und Genossen in der Be rufungsinstanz »or dem Oberkriegsgertcht in Berlin verhandelt werden. Bureauvorstcher Brandt und Direktor EcciuS haben bekanntlich auf Einlegung der Revision verzichtet. Terhaftung eiaes Seeoffiziers Wege» Laade-- verrats. Wegen Spionage ist in Cuxhaven der Tor pedobootsleutnant Korbacher verhaftet worden. ES handelt sich um den Verrat eines Fabrikations geheimnisses, dessen Geheimhaltung im Interesse der Landesverteidigung geboten war. Näheres ist zur Stunde nicht zu erfahren, da die Behörden strenges Stillschweigen beobachten. Orient. Mit der albanischen Grenzregulierung nach dem Vorschläge Englands sollen sich die Groß mächte einverstanden erklärt haben, so daß die Erledigung dieser letzten noch ausstehenden Bal kanfrage bevorsteht. — Rumäniens kluge Politik während der Balkanwirren ist vom König Karol auch in der soeben gehaltenen Thronrede zur Er öffnung des Bukarester Parlaments mit Recht hervorgehoben worden. Der Ruhm, der unmittel bare Friedensstifter am Balkan gewesen zu sein, gebührt mit Recht dem Könige Karol und seiner Regierung. In Mexiko steht der Sturz des Präsidenten Huerta infolge fortgesetzter Erfolge der Aufständischen Washing toner Meldungen zufolge noch vor Neujahr zu erwarten. Die von dem gegenwärtigen Präsi denten gefangen gehaltenen 100 Mitglieder des aufgelösten Parlaments sind in Einzelhaft ge- bracht worden. Um ihr Schicksal ist man lebhaft besorgt. Die Rebellen, denen die wichtigsten Plätze des Landes bereits in die Hände gefallen sind, Hausen wie die Vandalen. Ganze Städte haben sie dem Erdboden gleichgemacht. Bahn- züge geraubter Güter uud viele Frauen führen die Sieger mit sich. Neuerdings wurde von ihnen wieder ein Eisenbahnzug mit 300 Mann RegicrungStruppen in die Lust gesprengt. Alle, die nicht durch die Explosion gelötet wurden,