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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191312166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131216
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-16
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.12.1913
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inzwischen eingetr offene Landwirtschaft Klehrs Herr B r a u n - Chemnitz warnte vor einer sogen. Landwirtfcha tlicden Schule des Direk tors Schmidl-Cbemnitz, die mit der Land- wirtschaftlichen Schule des KrciSvereinS Chem nitz, Salzstraße 37, nicht das geringste zu tun bade. In letzterer würden die Schüler seit 36 Jahren in 5—6monatlich«n Kurien aus gebildet, welche Leistung die Schmidlsche Schule schon in einem Monat event. sogar brieflich (!) bei allerdings höherer Lehrgeld- forderung anSzufützven sich getraut. Die Auf- klärung wurde beifällig ausgenommen. Die Herren Paul Schubert und Ernst Grimm gaben ihre eigenen Erfahrungen mit dieser neuen Schule zum Besten, vor der auch schon in unserer Zeitung gewarnt worden ist. Nach dem noch Herr Heinig über den Thomas- mehlbezug gesprochen und als Lieferanten die Genossenschaft empfohlen hatte, erfolgte Schluß der Generalversammlung, die in voller Ein mütigkeit verlausen ist. OertlicheS und Gachstfches. *— Die Völkerschlachtfahrt, die der Sächf. Radlabrerbund am 3. Mai nächsten Jahres veranstaltet, führt u. a. auch durch Hohenstein-Ernstthal, Glauchau, Meerane, Zwickau usw. *— Wehrbeitrag und Vermö ge n s z u w a ch s st e u e r. Man schreibt uns: Mit Rücksicht auf das allgemeine Interesse, das sich der nabe bevorstehenden Veranlagung zum Wehrbeitrag und der mit dieser in engem Zusammenhänge stehenden Vermögenszuwachs, steuer zuwendet, hat das Chemnitzer Bank- Haus Bayer L Heinze, Innere Johannis- straße 3 und 5, die wichtigsten Bestimmun gen der beiden Gesetze in übersichtlicher Form zusammengestellt und mit Erläuterungen und Beispielen für den praktischen Gebrauch ver- sehen. Das Büchlein dürft« bei der Deklara- tion sowie bei der Berechnung der Steuevbe- träge gute Dienste leisten und in Zweifols- fällen Klarheit schaffen. Wie wir hören, ver sendet das genannte Bankhaus die Broschüre bereitwilligst kostenlos an Interessenten. * Grimma, 12. Dez. Die starke Strö- mung der durch die Regengüsse angeschwolle- neu Mulde ritz eine für die hiesige Groß- mühle (Besitzer Landtagsabgeordneter Gleis berg) arbeitende Baggermaschine von einem Anker los und trieb sie mit 7 Mann Bedie nung über das Mühlenwebr. Die Leute konnten noch in einen Nebenkahn springen und sich retten. Ein zweiter Anker hält den Bagger noch in seiner jetzigen Lage im Wehr. Bei weiterem Steigen des Wassers kommt er in Gefahr, fortgerissen zu werden. * Meitzen, 12. Dez. Die Stadtverord neten nahmen gestern abend einen Antrag des Gasausschusses an, demzufolge der Preis für Leuchtgas von 20 auf 17 Pfennige für den Kubikmeter herabgesetzt wird. Kraft- und Heiz gas behalten den bisherigen Preis von 12 Pfennigen. Die von dem Leiter der Gas anstalt befürwortete Einführung eines Ein heitspreises von 14^ Pfennigen wurde abge- lebnt. * Potschappeh 14. Dez. Im Sommer d. I. erregte das plötzliche Verschwinden des Rechts anwalts Max Robert Eckardt beträchtliches Auf sehen. Eckardt, der erst seit kurzer Zeit hier praktizierte, hafte unter dem Vorgeben, seine Braut besuchen zu wollen, Potschappel unter Hinterlassung zahlreicher Verbindlichkeiten ver lassen. Die Untersuchung ergab dann, daß Eckardt etwa 3500 Mark in seiner Eigenschaft als Konkursverwalter unterschlagen hatte. Er wurde später verhaftet. Jetzt stand er vor dem Dresdener Landgericht, das ihn zu zehn Mo naten Gefängnis verurteilte. * Schandau, 14. Dez. Im benachbarten Kleinhennersdorf begaben sich 1b Jäger mit 20 Treibern hinaus, das edle Weidwerk zu pflegen. Als der Wagen kam, die Jagdbeute zu holen, fand sich als Ergebnis — ein einziges Häslein, das, vom Schrot verschont, unter den Knüppeln der Treiber geendet hatte. Bon der „Mona Lisa." Rätselhaft wie das Lächeln der „Mona Lisa" war die Geschichte ihres Diebstahls, rätselhaft ist aber auch das ganze Verhalten ihres Diebes, des in Florenz verhafteten Stubenmalertz Perugia. Aus schnöder Gewinnsucht kann Perugia datz Bild nicht aus dem Pariser Louvre geraubt haben, so viel verstand er auch von der Kunst, daß er sich sagen mußte, daß Lionardotz Meister bild einfach unverkäuflich war; autz dem einfachen Grund, weil es sofort bekannt geworden wäre, wenn das Bild in Privatbcsitz übergegangen wäre. Perugia sagt, ihn hätten patriotische Gründe dazu getrieben; er habe das Bild aus dem Louvre gestohlen, weil Napoleon I. die Museen Jialiens in barbarischer Weise geplündert habe. Weshalb bot er aber dann das Bild erst einem Kunsthändler an? Er sagt zwar, er habe es nicht verkaufen, sondern nur zur Ausstellung überlassen wollen; wenn ihn aber wirklich pa- triolische Gründe bei seinem Tun geleitet hätten, hätte er ja das Bild doch gleich der staatlichen Museums-Verwaltung übergeben können. Wie gesagt, die Geschichte der „Rückkehr" der Mona Lisa ist rätselhaft und voller Widersprüche. Perugia, der Dieb, bestätigte in seinem offenen Bekenntnis des Diebstahls, daß die Aufsicht im Pariser Louvre jammerhast gewesen sei. Zwei Jahre lang hat er das berühmte Bild in seinem bescheidenen Stübchen in Paris verborgen ge halten, ab und zu erfreute er sich selber an den Zügen des seltsamen Frauenantlitzes, dann ver barg er es wieder sehr sorgsam und schonte es, so aut er es vermochte. In der Txt hat denn auch da« Bild, da« schon vor seinem Diebstähl eine Anzahl Risse und Sprünge der Farbschicht aufwieS, nicht gelitten. Als er so viel Geld ver dient hatte, daß er in seine Heimat zurückkehren konnte, schrieb Perugia noch von Pari« au« an einen Kunsthändler in Italien, daß er da« Bild auszustellen wünsche. In Paris empfindet man über die Wieder auffindung des berühmten Bildes nur gemischte Freude. Die Erinnerung an den Schlendrian in der Verwaltung dcS Louvre, deren Reform dazu führte, daß verschiedene höhere Beamte pensioniert wurden, ist schmerzhaft geweckt worden. Man bezweifelt sogar, daß eS die echte Mona Lisa sei. Die Echtheit des Bildes ist jedoch zweifelsfrei festgestellt worden. Kleine Chronik. * Eia Weihnachtsgeschenk für die KriegS- Veteranea. Der Gemeinderat der Stadt Metz hat 119 hilfsbedürftigen Kriegsveteranen der Stadt Metz einen Ehrensold von insgesamt 3570 Mark bewilligt. 62 Veteranen haben auf deutscher, 57 auf französischer Seite gefochten. * Hochwasser im Rhein-Ruhr-Vebiet. In folge der starken Niederschläge in den letzten Tagen ist im rheinisch-westfälischen Industrie gebiet Hochwasser emgetreten. Ruhr und Wup per sind aus den Ufern getreten und haben weite Strecken überschwemmt. * Schweres Unglück bei« Baa eine- Schorn- steias. Bei dem Bau eines Schornsteins zur Wäscherei des Norddeutschen Lloyd in Bremen stürzten drei Maurer auS einer Höhe von dreißig Metern ab. Zwei von ihnen waren sofort tot, der dritte wurde tödlich verletzt nach dem Kranken hause gebracht. Die Ursache ist wahrscheinlich Gerüstbruch. * Eiastarz einer ArbeitertribSne. Auf der Zeche „Graf Schwerin" bei Dortmund stürzte eine Arbeitertribüne, auf der zwei Bergleute waren, aus noch unerklärten Ursachen 50 Meter tief in den Schacht hinab. Der eine Bergmann brach das Genick, der andere erlitt schwere Ver letzungen. * Bra«»unglück. Aus Bad Homburg wird gemeldet: Bei den AufräumungSarbeiten nach dem Brande eines Strohhaufens auf freiem Felde wurden größere Mengen menschlicher Knochen gefunden Man nimmt an, daß im Strohhaufen nächtigende fremde Personen mit verbrannten. * «rotzfeuer im grotzherzoglichea Schlotz iu Schwerin. Aus Schwerin wird gemeldet: Seit gestern abend 9'/, Uhr steht das großherzogliche Schloß in Flammen. Das Feuer entstand in der Westseite des riesigen fünfstöckigen Gebäudes. Die Westseite und der Turm mit der goldenen Treppe sind völlig zerstört. Die Dachstühle des Südflügcls stehen bereits in Flammen. Die Hamburger Feuerwehr ist zur Hilfeleistung her beigerufen worden. * Schwere« Grubeamtglück. In einem Schacht der Gewerkschaft „Hildesia" bei Hildesheim wur den durch einen vorzeitig losgegangenen Spreng schuß ein Bergmann getötet und vier Bergleute schwer verletzt. * Entsetzliche Folgen eine« Scherzes. Im Hause des Handwerkers Turner in Erlabrunn (Unterfranken) kam der „Heilige Christ", in Bayern „St. Nikolaus" genannt, um die Kinder zu schrecken. Der zwölfjährige Sohn Turners wollte flüchten, stürzte die Treppe hinab und brach das Genick. Der Vater geriet darüber dermaßen in Erregung, daß er ein Küchenmesser ergriff und es dem „St. Nikolaus", den ein Handwerksmeister Körner darstellte, dreimal in die Brust bohrte, sodaß dieser tödlich verletzt zusammenbrach. * Ueberfallen and auf die Eisenbahuschieven geworfen. Der Führer eines Wagens der elek trischen Kleinbahn im Lütticher Jndustriebezirk verspürte nachts auf einer dunklen Wegstrecke einen plötzlichen Ruck des Wagens und zog schleunigst die Bremse. Es zeigte sich, daß der Wagen über einen festgebundenen, quer über den Schienen liegenden Mann gefahren war Dieser erklärte, daß er von drei Männern über fallen, beraubt, gebunden und auf die Schienen geworfen worden sei, wo er das Bewußtsein verloren habe. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. * Verhängnisvoller Zwischenfall im Wasfen- laden. In einem Waffengeschäft in der Hermann straße in Hamburg entlud sich zufällig eine Browningpistole in den Händen eines Volontärs, der die Waffe von dem Geschäftsinhaber begut achten ließ. Der Schuß drang dem Geschäfts, inhaber in die Brust und verletzte ihn so schwer, daß er auf dem Transport nach dem Kranken haus verstarb. * Amerikanische Anstände. Newyork ist augen blicklich die unsicherste Stadt der Welt. Die Frechheit der Auto-Apachen übertrifft die der Pariser Verbrecher, die doch auch schon allerhand geleistet haben, bei weitem. Soeben wurde fest gestellt, daß die Apachen Newyorks im Laufe dieses Jahres allein 112 Gewaltakte verübt haben, bei denen eine Reihe von Menschen ums Leben gekommen sind. Die letzte Bluttat verübte die Bande, die unter sich vorzüglich organisiert ist, gegen eine Firma, die sich keine Gelder hatte erpressen lassen. Man sandte der Firma, wie schon in voriger Nummer gemeldet, ein Paket, daS eine Höllenmaschine enthielt. Ein junges Schreibmaschinenfräulein öffnete das Paket und wurde durch die Explosion der Bombe buchstäb lich in Stücke zerrissen. * Neber 1V» «00 Mark unterschlagen. Nach Unterschlagung von über 100000 Mark ist der Mehlagent Alfred Glaser aus Mannheim flüch tig geworden. Er hatte sich auf DreimonatS- wechsel von einer braunschweiger Großmühle und anderen norddeutschen Mühlen große Posten Mehl, die er unter Tagespreis verkaufte, ver schafft, und ist mit dem Erlös dann verschwunden. * Ungetreuer «elbbrieftrSger. Wie aus Mülheim (Ruhr) berichtet wird, hat der Geld briefträger Sesen 4000 Mark amtliche Gelder veruntreut und war damit flüchtig geworden. Die Kriminalpolizei hat ihn in Wesel festge nommen. * verhaft««- einer MajvrSwitwe we-e» großer Kreditschwiobeleie«. In Stuttgart ist die Majorswitwe Elisabeth Griesinger mit drei Helfershelfern unter der Beschuldigung verhaftet worden, Kreditschwindeleien in großem Umfange verübt zu haben. Ihre Schuldenlast betrügt mehr als eine Million. Unter den Geschädigten be finden sich zahlreiche mittlere und kleine Leute, die zum Teil Hab und Gut verloren haben. * MiU1Srbn«ska«dal i« Tirol. In Inn«- druck wurde der Baumeister Beyerl wegen Be trügereien bei einem von ihm übernommenen Militärbau zu zweieinhalb Jahren Kerker ver urteilt. Beyerl bereicherte sich durch Fälschung von Lohnlisten und andere betrügerische Mani pulationen um etwa eine Viertelmillion. Nach weisbar ausgegeben waren jedoch nur etwa 95 000 Mark. * Racheakt ei«eS abgewiefrnen Liebhabers. In Straßburg im Elsaß überfiel der 35 Jahre alte Fleischergeselle Kratt seine frühere Geliebte Josephine Offot, der er aufgelauert hatte, und brachte ihr mit einem Fleischermcffer einen Stich ins Herz bei, der den sofortigen Tod des Mäd chens zur Folge hatte. Kratt durchschnitt sich dann die Kehle. * Selbstmord auf dreifache Weife. Vor vier Wochen verlor ein Werkmeister in Berlin seine Frau durch den Tod. Der Mann nahm sich den Vorfall so zu Herzen, daß er Selbstmord zu ver üben beschloß. Am Grabe seiner Frau öffnete er sich die Pulsadern, schoß sich eine Kugel in den Kopf und erhängte sich. * Russische-. Der Präsident der „Eisenbahn- gesellschast und des gegenseitigen Kredits", Po pow in Petersburg, ist wegen Unterschlagungen in Höhe von etwa einer halben Million Mark verhaftet worden. In Warschau wurde während einer Kaffenrevision des Patentamts festgestellt, daß im Verlaufe von 20 Jahren dort Beträge von rund anderthalb Millionen Mark veruntreut wurden. Fast sämtliche Beamte des Patentamts sind entlassen und in Untersuchungshaft gebracht worden. * Auch bie Totengräber streiken. In Leeds in England traten die städtischen Arbeiter in den Ausstand. Zunächst erlosch das elektrische Licht, die ganze Stadt war in Finsternis gehüllt. Auch die Totengräber von Leeds beteiligen sich an dem Ausstand, und es kam tatsächlich der un erhörte Fall vor, daß verschiedene Beerdigungen nicht stattfinden konnten. * Ein RcbaktionS-Maikäfer im Dezember! Der Redaktion der „Leipz. N. N." wurde ein Maikäfer gebracht, der beim Bäumepflanzen in Stötteritz gefunden worden war. Als er sich erwärmt hatte, flog er munter im Zimmer um her. Noch am selben Abend erhielt der kleine braune Stötteritzer einen Gesellschafter. Dieser zweite Maikäfer aus dem Dezember war beim Graben 25 Zentimeter tief in der Erde gefunden worden. Man sieht daraus, wie günstig die warme Witterung der Entwicklung der schädlichen Insekten ist. Vermischtes. * Die Heldentat einer Mut- t e r. Aus Wien wird geschrieben: Die Frau des Baue on gutsb ysitzers Pollantschek aus Gros^-Zdikau im Böhmerwalde vollführte vor einigen Tagen eine Heldentat, zu der sie durch die Liebe zu ihrem Kinde veranlaßt wurde. Auf ihrem Gutshofe brach ein gewaltiges Feuer aus, das in ganz kurzer Zeit infolge der großen Masse aufgestapelten Heues eine ungeheure Ausdehnung fand. Die Frau war auf dem Felde, als sie von dem Brande hörte. In rasender Eile stürzte sie nach Haufe, denn ini Wohnzimmer schlief ihr kleines Kind. Als sie vor ihrem Haufe au'am, spielte sich eine erschütternde Szene ab. Die Feuerwehr war inzwischen angekommen und hatte die Vorbe reitungen zur Löschung des Feuers getroffen. Das ganze Haus stand schon in Flammen; in wahnsinniger Angst wollte sich die Mutter in das Feuermeer stürzen, um das Leben ihres Kindes zu retten. Einige Feuerwehr leute versuchten sie zurückzfthMen, da sie nur den Tod finden könnte. Die Frau riß sich los und stürzte in das Haus, durch die Flam men hindurch. Nach kurzer Zeit erschien die Mutter, das gerettete Kind in den Armen haltend. Durch di« Tür war ihr der Aus- gang versperrt, da die Oeffnung des Tores durch ein Flammenmeer wusgefüllt war. Die Mutter, deren Gesicht schwarz und deren Haare versengt waren, hüllte nun das Kind in die Fetzen ihrer verbrannten Schürze, schwang sich ach, das Fechterbrett und sprang, das Kind fest in den Armen haltend, herab. Hunderte von hilfsbereiten Annen streckten sich ihr entgegen, um sie auszusangen. Sie kann- ten aber nicht verhindern, daß sich die Mut ter beim Sprunge ein Bein brach. Das Kind dagegen wurde völlig heil und unversehrt dem Feuertode entrissen. Als die Menge es der Mutter fort nahm, schlief es noch. Die Mut. ter wurde sofort zu einem Arzt gebracht, wo sie in eine schwere Ohnmacht fiel. Aber sie erholte sich schon nach kurzer Zeit völlig. * Unser Streichhölzevver- brauch. Wie Deutschland in der Zahl der Briefkästen und mancher anderer Kulturein. richtungen an der Spitze der Völker Euro pas marschiert, so ist sein Streichhölzerver brauch trotz der auf diesem Erzeugnis lasten den hohen Steuer ein ganz gewaltiger. Er stieg sogar noch tn letzter Zett von 65 641 Millionen im Jahre 1911 auf, 88 007 Millio- neu im Jalve 1912. Danach verbraucht jeder Deutscher täglich 3,5 Streichhölzer. Rechnet man hierzu die Unmasse von mechanischen Feuerzeugen, die in beständig wachsender Zahl Aufnahme finden, dann bekommt man einen Begriff von dem Riesenaufwand, der im deut schen Vaterland für die Erzeugung von Licht und Wärme verbraucht wird. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernsttkal vom 7. »u 1«. Dezember LSI». ») Geburt«« r Mn Sohn: dem yandarbe ter Heinrich Ludwig Her mann Mätzsch. dem Nadetmacher Anedrich August Meier, außerdem 8 unehrliche Söhne. Eine Lochter: dem Wirker Max William Weber, dem Bleichrretbefitzer Arthur Fritz Meißner, dem Fabrikwebrr Aar! Emil Nadler, außerdem 1 unehrliche Lochter. d) »«sgebote Der Schleifer Max Willy Ziegert mit der Weberin Minna Pauline Luderer, beide hier. Der Handarbeiter Emil Kurt Grtehler mit der Weberin Ernestine Bertha Jank«, beide hier. Der Wirker Conrad Max Martin in Rußdorf (S.A.) mit der Drck«nauSschnnd«rtn Mirie Elisabeth Jähring hier Der Bauhandarbettrr Emil Richard Haase in Lhemnttz mit der Weberin He>ene Telma Nagel hier. Der Bauschlosirr Reinhold Gustav Otto Kranz mit der Strickerin Auguste Helen« Sch« b«, d«td« dt«r. D«r Buchhalter Arthur Willy Bauer m Plauen mit der Modistin Elsa Minna Seorgi hier. Der Mffchi- nenschloffer N exander Kurt Drumer mit der Aufftoß«rin Johanne Marte Helene Wünschmann beide hier Der Uhrmacher Ernst Em>l Müller in »erSdorf <vr« Thtz) mit der Repassiererin A na Emilie Eoldschmidl geb «rasier hier. Der Handlungraehilfe Wilhelm G«org Selbmann hier mit Clara Helene Popp tn Werdou. Der Zimmermann Max Curt Leistner hier mit der Mrt- schaftSgehilfin Hedwig ^ ilda Seidel in Ct. Ggidi n Der Nadrlmacher Richard Alfred Dietrich hier »4 der Strumpfnthrrm Marte Ella Götze tn Reichenbach »ei Hohenstein-Ernstthal. ff GhefchNoüxxgex r Der Kaufmann Nikolaus Heinrich Aldorf in Dres den mit der Haurtochter Selma Helene Wagner hier. 1» «terbefäNe: Erich Walter Schubert, S d. Arbeiter« Gustav Emil Schubert, S M alt. Der Weichenwärter a. D. Lhrtftovh August Wunderlich 7« I alt. Max Hermann «ätzsch, S. v Hau» rbeitrrS Heinrich Ludwig Hermann Maisch, l r alt. Der Schneidermeister Christian Gottlieb Bur kert, 79 I. alt. Rudolf Heinz Neef, S d. Landwirte« Ernst Albin Neff, 1 «. alt Die Renteuempsänoerm Juli« Veronika verw. Wolf geb. Rockstroh, 73 I. all. Kircheunachrichte« Anröchte St. -rixttnti» zx Hohexkeixchrnsttßnl. Montag, nachmittag« 2 Uhr »robmutteroereinigung im Nemetndehau«. Donoer-tag, abend« 8 Uhr AdventSandacht in der Kirche. Anröchte St. Khristophort »x Koheallei«-Krustthak Donnerstag, den ttz Dezember, abend« halb 9 Ubr AdventSandacht im Waisenhaus« und Hüttengrundbetsaale. Ao« Hverkxxgwitz. Montag, dm IS. Dezember 1dl 3, abends d Uhr Btbcl- stunde in der Nutzunger Schule: DaS menschliche Leben im Lichte der Wortes Nottet. 4. Unsere Kinder in der Schule. Ao« Onsdorf. Dienstag, den 16. Dezember, abend» < Uhr Bibelstunde tn der Kirchschule. Ln»gexterg mit Meinsdorf. Donnerstag den 18. Dezember Wochenkommunion. <Z«xgexch«rsdorf mit Ainltex Donnerstag, den 18. Dezember, früh 10 Uhr Wachen- kommunion tn der Kapelle zu Falken. Freitag, den t». Dezember, vormittag« 10 Uhr Ndvrnts- gottrSdienst mit Wochenlommunton in der Kirche. Ao« Müßmßrnxd. Mittwoch, 17. Dez, abend« viertel 9 Uhr Versammlung de« evang Jnngsraueu-Leretn« im Pfarr baust. Freitag, 19. Dez., abend« viertel S Uhr Bersaw mlurrg de« eo. Jüngling«verein» >m Pfarrhaus«. Butter pro 1 Kilo K « S 5 Chemnitzer Marktpreise vom 13. Dezember 1913. pro SV Kilo. Weizen, fremd. Sorten, 10 M. 7ü Pf. bis II M. 6) Pf. . sächf. 70 7Sdg 8 - 40 . - 8 . 90 . . - 7S-78dg 8 - 90 . . S - 50 - Roggen, sächs. 7 . 90 . . 8 - 20 - » preuß. 8 « 20 « - « « SS » GebtrgSroggen, sächs. 8 . 2S < - 7 « SO . Roggen, fremder 8 - 80 , , « - SO - Gerste, Brau-, fremde 8 - LS - « 10 - 25 - . . sächs. S . - . . 9 . - Futt«r- S - 90 - , 7 . 20 - Hafer, sächs. 7 . «0 . . , . - - « - beregnet 6 . 25 « - 7 « - - - preußsicher 7 - 90 - - 8 . 20 . - ausländischer — » — « - — » - Erbsen, «och- 10 . 50 . . II . 25 . Erbten, Mahl- und Futter- s . — . , 9 . SO . Heu, neues S > 20 , - S - 80 - - gebündelte« 8 . »0 . . 4 . 20 . . altes — , — , . - - - Stroh, Flegeldrufch 2 » IO - « 2 > S8 - Stroh, Maschinendrusch, Langftroh I - 40 - > I « 70 - Krummstroh I - — - - I . 80 . Kartoffeln, inländische 2 « 75 » , s . — , - auSländ. — - — - >—— « 8 8 a 40 90 M a 9 - 90 50 M 7 s 90 a B 8 o 20 a S o 20 a v 8 o SS « s - 2V a a 7 a SO o 8 M 80 o « o so 8 - 85 o o 10 a 25 o S a — a - 9 A a s L so a - 7 - 20 « 7 «0 « « o S a 25 B 7 « — s 7 « 90 - 8 o 20 — o — « a — a — — a IO - so - - II - 25 - 9 M —- - a 9 a SO B » M 20 » a S o 8» S 8 0 «0 S B 4 - 20 « — a — a B - - M a 2 - IO - 2 - SO - b I a 40 - o I a 7« I 0 — o o I M so a 2 « 75 - « — « — —— a —— M a 2 S 70 B 0 2 o so D Fundamt Gersdorf Bez. Chtz. AIS gefunden sind abgegeben worden: 1 Brosche, 1 Herrenuhrkette, 1 Herrenring, 1 elektrische Taschenlampe, 1 Geldbörse mit Inhalt, 1 Trauring, 1 große Anzahl Schlüffe!. Zugelaufen: 1 gelber Hund. Fundsachen sind unverzüglich im Rathause — Zimmer Nr. 8, 1 Treppe — anzumelden.
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