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dann auf §»cn mittelbaren Druck zmn Ein tritt in die freien Gewerkschaften hinaus. Von allen Körperschaften seien noch die Gemein- den am ehesten imstande, der Frag« näher zu treten. Alle praktischen Versuche seien mangel hast. Zwang ausüben auf die Gemeinden lehne die Regierung ab. Von einer Bereit stellung staatlicher Mittel könnte erst dann die Rede sein, wenn all« Arbeitslosen, nicht nur die Organisationen, davon Nutzen tmben wür den. Die Behörden haben schon jetzt in um fassendem Matze vorgebeugt. Wenn eS das Wetter erlaubt, würde die Regierung durch Bauarbeiten der Notlage begegnen. Das Netz der Arbeitsnachweise sei weiter auszw'xtucn! Abg. Schnabel (nall.): So bedauerlich es sei, müsse man anerkennen, dab die vor 2 Zähren geäutzerten Bedenken noch nicht be hoben seien. Das Vorliandensein einer wirt schaftlichen Krise sei unverkennbar und nutzere sich mannigfach. Tie gemachten Vorschläge liefen zum Teil auf eine Steigerung des Ein flusses der Gewerkschaften hinaus. (Sehr rich tig!) Die Erfahrungen mit der sakultativen Arbeitslosenversicherung zeugen nicht von star kem Interesse der Arbeiter für diese Frage. Die Arbeitslosenversicherung würde der Land flucht bedeutend Vorschub leisten. (Sehr rich tig!) Industrie und Landwirtschaft seien zu Bedenken gegen den Plan berechtigt. Auch andere Kreise, nicht nur die Arbeiter, leiden unter dem Niedergehon der Konjunktur, na mentlich Gewerbetreibende, Privatbeamte, ^reie Berufe (lebhaftes „Sehr richtig!"). Es bleibt nichts übrig, als vorbeugende Matznahmen und Bekämpfung der Folgen der Arbeitslosig keit durch Regelung der Produktion und, — was schon heute beachtet wird — Vermeidung von Arbeitsentlassung. Das tut unsere Indu strie schon in weitem Umfange. Solche Opfer verdienen Anerkennung! (Lebhaftes „Sehr richtig!") Ganz besonders empfiehlt xz sich, weniger dringende Arbeiten auf den Winter zu verschieben. Gewisse öffentliche Arbeiten lobten systematisch auf etwaige Krisenzeiten aufgespart werden. Noch bessere Organisation des Arbeitsnachweises ist möglich und er wünscht. Mit der Förderung der erwerbs tätigen Stände fliel t das Gespenst der Arbeits losigkeit von selbst. (Lebhaftes Sehr richtig!) Dr. Böhme (kons.): Die Antwort der Regierung auf die Interpellation Schönfeld inar nicht sonderlich b/riedigend. Die Ans führungen des Herrn Ministers waren fast nur Lbeorie und zeigten einen auffälligen Mangel an Kenntnis der praktischen Verhältnisse. Zur Arbeitslosenversicherung sei zu bedeuten, das; auch der Arbeitgeber den Verhältnissen unter liege. Die Großstädte seien Sitz der Kalami tät Den Konservativen sei es um d e Mit arbeit an dem Problem ernst. Nicht zu ver gessen sei, datz Krisen auch für die Arbeit geber schwer« Folgeil zeitigen. An einem Teile der Arbeitslosigkeit sei die Sozialdemo kratie scbuld, die Ar eitswillige an der Arbeit lindere. Seine Partei sei für Notstands-- ar eiten, n cr gegen eine Versicherung nach dem Genter S stein. Von einer Reichsarbe'ts osenvcrsicherung wolle sie nichts wissen. <Bravvl!) A.g. G ü n l h e r (Vpt.): Die Sorge für die unverschuldeten Arbeitslosen sei eine sitt- licl e Pflicht. Die größeren Körperschaften soll ten diese Aufgaben nicht auf die Gemeinden abwälzen-, sondern mit ihnen gemeinsam ans Werk gcheu. Nicht allen Arbeitern könnten Nctstandsarbeiten zugemutet werden. Abg. Illge (Soz.) begründet nochmals ausführlich den Standpunkt der Antragsteller. Abg. Opitz (kons.): Die Ausführungen Helds hätten sich vorteilhaft von denen Illges unterschieden. Die Statistik der Regierung sei zuverlässiger als die der Antragsteller. Das Menschenmögliche sei vonseiten ' der Staats- rcgierung bereits geschehen. Die sozialdemo kratischen Vorschläge richteten sich nur gegen die Symptome, nicht aber gegen die Krank- lgit selbst. Es gelte, den Banken und Bör sen scharf auf, die Finger zu sehen, wenn die Krisen eingeschränkt werden sollen. Hier aber versagten die Sozialdemokraten. Die Prospe rität der Landwirtschaft sei das beste Mittel zur Beseitigung von Krisen. Aber Herz für die Landwirtschaft ließen die Sozialdemokra ten nicht verspüren. Abg. Dr. Dietel (Vpt.) spricht für sein« politischen Freunde zur Interpellation Schön feld. Die Memer Mmen vor de« Kriegsgericht. Die drei Zaberner Rekruten, die dem deutsch feindlichen Blatt „Der Elsässer" die Aeußerungen des Leutnants von Forstner über den Dienst in der französischen Fremdenlegion mitteilten, sind mit milden Strafen daoongekommen. Henk wurde, wie schon im größten Teil der gestrigen Nummer gemeldet, wegen Ungehorsam in zwei Fällen und wegen Sammlung von Unterschriften zu 6 Wochen Mittelarrest verurteilt, die Ange klagten Scheibel und Blelly erhielten wegen Un gehorsam und Beteiligung an der Unterschriften sammlung je 3 Wochen Mittelarrest Die Verhandlung gestaltete sich kurz. Die Angeklagten gestanden offen ihre Schuld ein, entschuldigten sich aber damit, daß sie sich der Tragweite ihrer Handlungsweise nicht bewußt gewesen wären und daß sie nicht gewußt hätten, daß thrc Handlungsweise strafbar sei. Der Re dakteur der betreffenden Zeitung hätte ihnen nämlich gesagt, ihre Unterschriften würden nicht veröffentlicht werden, das ganze Schriftstück sei überhaupt nicht für die OcffenUichkeit bestimmt und habe nur den Zweck, ihn, den Redakteur, selber zu sichern. Wenn sie gewußt hätten, so sagte,, die Angeklagten aus, daß ihre Angaben doch iil der Oeffenllichkeit breit getreten wurden, hätten sie nicht« gesagt und nicht« unterschrieben. So ist denn auch diese Zaberner Mtlitürsache erheblich ruhiger und glatter erledigt worden, als von verschiedenen Seiten angenommen worden ist. Die Handlungsweise der drei Re kruten stellt sich als jugendliche Dummheit dar. Das ist das Wichtigste jedenfalls: Das KriegS- gcrichl hat nicht die Uebcrzeugung gehabt, daß die drei Rekruten antideutsche Propaganda be treiben wollten. Politik ist nicht im Zaberner Regiment betrieben worden. Lttrcherrtrachrichten. Marochie St. Tri«it«tis z« Koynrsteiu Krnflt-al. Vom 6. biS 12. Dezember !S!3. Getraut: Kaufmann Nikolaus Heinrich Aldorf Jggs., in Dresden und Jgsr. Selma Helene Wagner von hier. Gelaust: Margarete Hildegard, L. d. Haurweber« Theodor Funke. Gerhard Max, S. de« Strumpf». Karl Hein ich Wilhelm Neubert. Heinrich Hermann, S d. Bäckerei- MhadrrS Paul Arthur Mothe«. 1 unehelicher Sohn. Begraben: Ewald Kun, S. d. Handelsmann« Ewald Paul Stark, 15 Lage. Weichensteller a. D. Christoph August Wunderlich Ehemann, 78 Jahre. Am 3. Advent, den 14. Dezember vormittag« 9 Uhr Predigtgoltctdienst. Tol. 1, 12—!S. Herr Pastor Schmidt. Hieraus Feier de- deil. Abendmahl«. Bormittags von LI—Uhr Kircheuv,rsiand»wahl aus dem Altarplatz der Kirche. Männer- und JünglingSverein: Abends halb 8 Uhr im Gemeinochau«. Jungfrauenverein: fällt au«. « Montag, nachmittag« 2 Uhr Broßmutteroerrinigung im Gemetndehau«. Donnerstag, abend» 8 Uhr Adventsandacht in der Kirche. Wochenamt: Herr Pastor Schmidt. St. K-rist»P-sri z« Kshenstein-Krufttyal Bom 8. bi« 12 Dezember 1913. Getraut: Der H»u«weber Wilhelm Loui« Nürnberger und Emilie Bertha Goldschmidt geb Frohburg. Der Wirt- schaftSgehilse Robert Bruno Spindler und Martha Rudolph. Getauft: Charlotte Helene, L. des Schmied, besitzeri Tbeo- dor Max Engelmann. Gerhard Martin, S. de« Böttcher, meister« Friedrich Martin Kolbe. Johanne Irma, L. der Ella Rosa Leukhardt. Ernst John Georg, S. des Reisenden Richard Georg Ziegler. Begraben: Paula Ebert, L. dcS M-urcrS Friedrich Hugo Ebert, 19 I. 1 Tag. Karl, S. des Strumpfwirker« Hein rich Hermann Holzhauer, 6 I. ll M. 19 Tge. Arthur Willi, S. de« Zimmermanns Paul Arthur Beckmann, 9 M. 22 Tae. Erich Walter, E. der gesch. Helene Schubert, geb. Kühn, 3 M. 24 Tge. Max Hermann, S. drS Hand arbeiter« Heinr. Ludw. Herm. Mälsch, 1 Tag. Am 3. Adventssonntag, Vorm. 9 Uhr Hauptgottetdienst. Predigt über Col. t, !2—IS. Nach der Predigt Abcnd- mahlsfeier Herr P. Dybeck. Abend« 6 Uhr Beichte und Kommunion. Ev.-luth. Jungfrauenverein: abends 8 Uhr im BereinS- lokale. Ev.-luth. JünglingSverein: nachm. 3 Uhr Psadsinder- unterricht im BeretnSlokale. Abends '/,8 Uhr Versammlung im BereinSlokale. Landr«kirchl. Gemeinschaft: abends halb 9 Uhr im Ge- meinschast«lokal (Brettestcaße 3l). Donnerstag, den 18. Dezember, abend« halb 9 Uhr Adventrandacht im Waisenhaus» und Hüttengrundbetsaale. Wochenamt: Herr Pfarrer Albrecht. As« Getauft: Erna Elfriede, L. d. Fleischers Bruno Paul Ackermann. Anna Martha, T. d. Wirtschaftsbesitzers Karl Emil Scheffler. Babette Irma, L. d. EisenbohrerS Johanne« Hunger. Kurt Paul, S. d. Strpsw. Richard Gustav Nebel. Max Karl, S. d. Schlosser» Karl Max Medicke. Ernst Willy, S. d. Zimmermann« Willy Eugen Zwinscher. Getraut: Der Trikotagenpacker, Gustav Rudolf Ficker mit der Mark Adele Harlaß, beide hierselbst. Der Schuh macher Max Paul Weise in Neukirchen mit der Jgsr. Martha Marie Steinbach hier. Begraben : Der Strumpfwirker und Hausbesitzer Gustav Hermann Nagner, 54 I. 8 Mon. 14 Lage. Der Renten empfänger Karl « oritz Förster, 77 Jahre 10 Mon. 10 Tage. Am 3. Adventssonntage, den 14. Dezember 1918, vor mittag« 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Kol. 1, 12—1b. Herr Pfarrer von DoSky. Vormittag« halb 11 Uhr TausgotteSdienst. Nachmittags b Uhr Predigtgotte«dienst mit anschließender Beichte und Frier de« heiligen Abendmahle«. Herr Pastor Schödel. — Beichlanmeldung Wird von halb 5 Uhr an in der Sakristei erbeten. Abend« 7 Uhr Jungsrauenverein. Montag, den 1ü. Dezember 1913, abend« I Uhr Bibel stunde in der Rutzanger Schule: DaS menschliche Leben im Licht« dr« WorieS Gotte«. 4. Unsere Kinder in der Schule. Machrnamt Herr Pastor Schödel. Mo» chnsdorf. Betraut: Willy Otto Möser, B. in Hermsdorf und Milda Grund in Hermsdorf. Getauft: Frida Anna, T. de« B. Karl Ernst Wolf. Gertrud Elfriede, L. de« B. Bruno Albert Steinelt. Ein unehel. Sohn. Begraben: Paula Rosa, L. deS B. Franz Richard Bern hardt, 11 M. 17 Tge. Clara Martha, L. deS B. Georg Friedrich Max Götze, 11 I. S M. IS L. Totgeb. T. d B. Karl Ott» Bruner. Johannes Eurt, S. d. Postschaffner« Willy Clemen« Curt Müller, 2 M. 2 T. Totgeb. S. d.«. Ludwig «ox Leuck Hardt. Am 8. Adventssonntag, den 14. Dez., vormittag» 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Nachmittag« halb 2 Uhr Kindergottcsdienst. Abend« halb 8 Uhr Jungsrauenvrretn. Abend« halb 9 Uhr Jüngling«verein. Dienstag, den 18. Dezember, abend« 9 Uhr Bibclstunde in der Kirchschule. Die Loche sür Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. gkAUgntSerg «it Mei»sd«rf Monat August bi» November. Getraut: Der Schlosser Iuliu« Kurt Schramm und die Handschuhnähcrin Ella Frieda Bogel. Der Fabrikspuler Hugo Max Härtig und die Handschuhnäherin Klara Lydia Parlhum. Der Gutsbesitzer Oskar Bruno Pohlers und die WirtschastSgehilfin Hulda Klara Ludwig. Gelaust: Klara Hilde, T. d. Fabrikarbeiters Poul Oskar Landgras. Lin« Johanna, L. d Gutsbesitzer« Kurt Gröber. Elisabeth Hilde, L. d. Schlossers Ernst Hugo Herold. Martha Elsriede, T. d. MilchhändlcrS Arthur Johannes Herold. Georg Walter, S. de« Gcschirrsübrcr« Georg Oswald Wein hold tn Hohenstein-Ernstthal. Dazu 2 unehel. Kinder. Begraben : Klara tzllda, T. de» Maurer« Johanne« Georg Kühnert, 15 Tge. Der Fabrikarbeiter Max Fritz Franke, 19 I. 1 M. 11 Tge. Totgeb. Sohn de« Strumpfwirker« Friedrich Einst Korb. Totgeb. S. de« Fabrikarbeiter« Paul Richard Hiller. Totgeb. S. des Appreturarbeiter« Albin Ernst Gelfert. Elsa Linda geb. Häuptner, Ehesrau des Appreturarbeiter« Albin Ernst Gelfert, 30 I. 3 M. 11 T. Die Handschuhnäherin Christiane Wilhelmine vcrw. Nitzsche geb. Vieweger, 70 I. 11 M 30 T. Dazu 1 unehel. S. 9. Advent, den 14. Dezember, früh 9 Uhr Haupt- gotteSdicnst mit Predigt über Tol. 1, 12—15. Einweisung der neu- bezw. wiedrrgewählten Kirchenvorstand«mitgltedrr. Nach«, halb 2 Uhr KindcraotteSdicnst. Donnerstag den 18. Dezember Wochenkommunion. <F«»-e»ch»ritz»rf «it AtlRe» Sonntag, den 14. Dezember, vormittag» 9 Uhr Gottes dienst mit Predigt. Nach«, halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jung srauen. » Donnerttag, den 18. Dezember, früh 10 Uhr Wochen kommunton in der Kapelle »u Falken. Freitag, den 19. Dezember, vormittag« 10 Uhr Advent«- gotteSdienst mit Wochenkommunion in der Kirch«. Mo» Mer»,d»rf. 3. Advrnt-sonntag, 14. Dezember, vorm. 9 Uhr Haupt- gotte-btenst mit Predigt über Loloss. 1, 12—15. Die Inhaber von Missionsbüchsen werden gebeten, die selben sreundlichst di« Weihnachten aus dem Psarramt ab- zuliesern. Mo« -rlöach-Airchöerg Am 3. Adventssonntage. Kirchberg: Borm. 9 Uhr HauptgotteSdienst. Im Anschluß Kirchenvorstand?-Ergänzung«wähl. Erlbach : NachmitttagS 8 Uhr Gottesdienst mit Abend mahlSseier. Ao» Mrspr»»-. Betaust: Ernst Martin, Sohn de« WirtschastSgrhilfen Ernst Emil Schubert in Ursprung. Getraut: Ernst Emil Schars, Tischler in Chemnitz und Anna Helene Wünsch, Ausstoßerin in Seisersdors. Ernst Paul Brunner, Bergarbeiter ln Ursprung und Alma Frieda Leuschel, Wtrtschast.gehilfin daselbst. 3. Adventssonntag, am 14. Dezember, vormittag« S Uhr Prcdigtgottesdienst. Nachmittag« y,2 Uhr letzter Kindergottcsdienst in diesem Jahr«. Die lieben Eltern werden herzlich gebeten ihre Kinder in denselben recht zahlreich senden zu wollen. Die vom Kirchenvorstand geprüft« Wählerliste zur bevor stehenden Kircheovorstandswadl liegt bi« 15. Dezember aus dem Psarramt öffentlich zur Einsicht au«. Die Krrchenvor- standrwahl findet am 4. Adventssonntag, den 21. Dezember, nach Schluß des Gottesdienstes in der Zeit von '/,N—11 Uhr in der Kirche statt. Es scheiden au« die Herren Ktrchschul- lehrer Weinreich und Gutsbesitzer Emil Wendler au« Ur sprung und Herr Gat«dksitzer Aldin Löffler au« Se ser«- dorf. Dieselben können wieder neu gewählt werden Aon Müfie»ßr»«d. S. Adventssonntag, am 14 Dezember, vormittag« 9 Uhr Predigtgottesdienst. Abend« halb 8 Uhr Versammlung de« ev. Jüngling»- Vereins im Psarrhause. Mittwoch, 17. Dez, abend« viertel 9 Uhr Versammlung de« evang Jungsraum-Berein» im Psarrbause. Freitag, 19. Dez., abend« viertel 9 Uhr Versammlung de« ev. JünglingSverein« im Pfarrhaus-:. Kleine Chronik. * Schwere Stürme in der Nordsee. Die schweren Stürme, die seit einigen Tagen über dem Gebiet der Nordsee nicdergehen, haben großen Schaden angerichtet. Aus Helgoland trifft die Nachricht ein, daß der Hamburger Dampfer „Elisabeth Rickmers" steuerlos umtzer- treibt; sämtliche Schrauben des Dampfers sind gebrochen. Hilfsdampfer sind zur Bergung des Schiffes abgegangen. Auch von dem seit einigen Tagen überfälligen Dampfer „Prinz Wilhelm" fehlt noch jede Nachricht * Em Berliner Generalkonsul an den Pocken erkrankt. Wie schon gestern von uns gemeldet, mußte der siamesische Generalkonsul, Freiherr von Merling, der mit seiner Familie aus Aegypten in Berlin einzettoffen war, im Vtrchow-Kranken- hause Aufnahme suchen, weil er an schwarzen Pocken erkrankt ist. Die denkbar größten Vor sichtsmaßregeln sind getroffen worden, um die Krankheit auf die Person des Freiherrn zu be schränken. Die Familie befindet sich ebenfalls in dem genannten Krankenhause, doch ist bisher kein Mitglied erkrankt. Ob der Generalkonsul sich die Ansteckung in Aegypten oder unterwegs während der Schiffsreise zugezogen hat, ist noch nicht aufgeklärt. * Ausammcnftoh zwischen Streikenden und Polizei. Aus Calumet (Michigan) wird gemeldet: Bei einem Zusammenstoß mit streikenden Berg leuten wurden ein Polizeibeamter getötet, zwei verwundet. Die Streikenden sollen auf die Be amten geschossen haben. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. * Schweres vrandunglück. Wie aus Nürn berg gemeldet wird, entstand dort am Mittwoch abend in der Wohnung einer Heimarbeiterin Feuer. Aus unbekannten Ursachen hatten sich Zelluloidvorräte entzündet. Die hcrbeigerufene Sanitätswache fand die Arbeiterin mit lebens- gefär lichen Brandwunden bedeckt vor. Ein drei jähriges Kind der Arbeiterin starb an den er littenen Brandwunden, ein siebenjähriges Kind ist schwer verbrannt, auch die Großmutter des Kindes erlitt Brandoerletzungen. * Wegen Unterschlagung wurde vom Kriegs gericht der vierten Division in Würzburg der Oberzahlmeistcr Ott zu drei Monaten Gefängnis und Verlust des Amtes und der Unterzahlmeister Schmittnägel aus Zweibrücken zu 3 Monaten acht Tagen Gefängnis und Degradation ver urteilt. Sie hatten sich beim 2. Ülanenregiment mehrere Hundert Mark angeeignet und die Be lege gefälscht. * Ein ebenso kostbares wie eigenartige- Strandgut, eine beträchtliche Anzahl voller Wein fässer, wurde auf Westerland von der stürmischen See angetrieben. Da diese Fässer einem vor neun Jahren ebenfalls bei Westerland auf den Strand geworfenen Weinfaß genau gleichen, das damals zu der Ladung einer im Jahre 1868 bei Sylt gesunkenen französischen Brigg gehörend fcstgcstellt werden konnte, führt man den Fund auf denselben Ursprung zurück. Die 1868 ange stellten Versuche, das unter Wasser liegende Schiff zu öffnen und die kostbaren Fässer zu heben, waren vergeblich. Sturm und Brandung, die vermutlich das morsch gewordene Wrack zer trümmert haben, haben diese Arbeit jetzt ausgeführt. * Selbstmord wegen finanzieller Verluste. Am Donnerstag nachmittag wurden in München der 75jährige Privatier Engelbert Zimmermann und sein 45jähriger Sohn in ihrer Wohnung erhängt aufgefunden. Man nimmt an, daß die beiden wegen schwerer finanzieller Verluste in folge unglücklicher Spekulation in afrikanischen Papieren Selbstmord begingen. * Stündliche- Verbrechen. In Kolin in Böhmen wurden der Pflasterer Smolik und 6 andere Personen verhaftet wegen des Verdachtes da- stellenlose Dienstmädchen Marie BinduSka in ihre Wohnung gelockt, dort 3 Wochen fest gehalten und unter Foltern und Hunger zu schimpflichem Verkehr angehalten zu haben. Als das Mädchen, welches etwas geistesschwach, je doch von großer körperlicher Schönheit war, zum Skelett abgemagert und für die Rohlinge wert los geworden war, tötete es Smolik und legte die Leiche mit Hilfe des Schmiedegehilfen Ges- macher am letzten Freitag in der Nähe von Kolin vor einen Eisenbahnzug. Die Leiche wurde über fahren, und man glaubte an Selbstmord. Am Dienstag wurde Gesmacher in Prag verhaftet, der angab, von Smolik nach Prag geschickt wor den zu sein, um sich wegen der Verübung eines Mädchenmordes anzüzeigen. Er hoffe aber, nicht verurteilt zu werden, da er wegen Wahnsinns bereits in einer Irrenanstalt gewesen sei. * Die Gesundbeter haben anläßlich des Todes falles der beliebten Hofschauspielerin Nuscha Butze in Berlin wieder einmal unliebsames Aufsehen erregt. Die Sekte, der die schw r zuckerkranke Frau in die Hände gefallen war, verfuhr mit ihr in der unsinnigsten Weise, entzog der Kranken die notwendigen Stärkungsmittel und gab ihr — bei Zuckerkrankheit! — reinen Zucker zu essen. Die Sekte der Gesund beter ist amerikanischen Ursprungs, sie nennt sich „Christian Science", „Christliche Wissenschaft", und lehrt, kurz gesagt, daß Krankheiten nur in der Einbildung existieren, der Mensch, der in Gott lebe, könne überhaupt nicht krank sein. Die Sekte hat in Deutschland, namentlich in bestimm ten Großstadtkreisen, viele Anhänger zu verzeich nen. Daß anläßlich der Kurpfuscherei, die seitens der Gesundbeter an Frau Butze getrieben worden ist, die Staatsanwaltshaft Anlaß genommen hat, sich mit den Praktiken der Sekte näher zu be schäftigen, wird man nur freudig begrüßen. * DaS Vermögen einer „armen Witwe". In Weitmar hci Herne i. Wests starb eine Witwe in den ärmlichsten Verhältnissen. Bei der Ordnung deS Nachlasses fand man Sparkaffen bücher über 14000 Mark. Erben der Toten sind nicht bekannt. Ochsen Bullen Kalben Kühr Fresser Kälber Schafe Schweine M. 1. vollfletschtar, auSgemäst., höch sten Schlachtwert. bis z. 6 Jahr 2. junge, fleischige nicht auSge- mästete — ältere auSgemästete 3. mäßig genährte junge gut gcnähtte ältere 4. gering genährte jeden Alters l. vollfleischige, ausgewachsene höchsten SchlachiwerteS . . 2. vollfleischige, jüngere . . 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . 4. geling genährte .... l. vollfleischige, auSgemäst. Kal- den höchsten Schlachtwerles 2. vollfleischige, auSgemäst. Kühe höchsten Schlachtwertes biS zu 7 Jahren 3. ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... 5 mäßig u. gering genährte Kühe und gering genährte Kalben Gering genährtes Jungvieh iw Alter von 3 Monaten biS zu einem Ja-re 1. Doppellender — - !. beste Mast- und Saugkälber 50—SO 3 . mittl. Mast- u. gute Saugkälber »4 -56 4 geringe Kälber tS—50 1. Mastlämmer u. jüngere Mast ¬ hammel 69 7V 70-7 l 17 6s 65—S6 6^—05 2. ältere Masthammel . - - 3 mäßig genährte Hammel und Schafe lMe-zschafe: - - - 1. vollfleischige der fein. Raffen und deren Kreuzungen im Äl ei biS zu 1'/» Jahren . 2. Fetlschweine 3. fleischige 4. gering entwickelte . . . 5 sauen und Eber . . . M. »4-97 9>- 93 86-89 69 -70 70 71 67- 68 SS S6 SO—65 ') Die Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewäurung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist ber Schweinen das Gewicht einschließ lich deS Schmers zu verliehen. Geschäftsgang: Kälber mittel, Schweine langsam. Ueberstandr Rinder —, davon Ochsen , Bullen , Kühr , Kalben -, Kälber . Schafe —, Schweine —. HandelS-Nachrichten. verltu, 11. De, 1913. Wechselkurse Amsterdam 8 Tage 2 Monate IS» 95 do. , — Brüffrl do 8 Tage 2 Monate 80,325 Italien Plätze IO Tage 80'35 do. 2 Monate — . Kopenhagen 8 Tage Scheck London rist» 112 25 20 485 London 8 Tage 20 46 do 3 Monate 20 225 Madrid 14 Tage 75,90 Newuorl 421,25 Scheck Pari« «ist« 80,90 Pari? 8 Tage —. — do. 2 Monate Petersburg 8 Tage do. 8 Monate — — Schweiz 8 Tage SO 75 Stockh. Gothenb 10 Tage 112,35 Warschau 8 Tage Wien 8 Tage 84,SS do. 2 Monate — — 4'/.'/. K5,oo 215 45 20 FraukS-Stückr Oesterreich. Banknoten Rufs. Banknoten ReichsbankdiSkont Privatdiskont 4'/.'/. Magdeburg, 11. Dez. Kornpicker exkt. 88pro,«nttg Rrndement 8,70 8,80. Nachprodutte exklusiv« 7 pro, Rrndem. SM 7,0» Stimmung: Schwach «rotrasfin. 1 19,00-19,19. «rtstallpicker 1 -. Gemahlene Raffinade 18 Gchlochtbietz«»rtt t« Schlacht- an- Vietzhose z« Ltzemuitz am 1l. De^ 1913 Auftrieb: — Ochsen, — Bullen, — Kalben, — Kühe, Fresser, 451 Kalber, — Schafe, 650 Schweine, zusammen IW« Tiere. Bezahlt in Mark für 50 kx Lkb«n».!«chiaqi.