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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191312137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131213
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-13
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.12.1913
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direktor. (Hört, hört!. im Zentrum.) Auch hier verlangen wir Gerechtigkeit. (Beifall im Zentrum.) Braunschweigischer Bevollmächtigter Gehet mer Legationsrat Boden: Mir danken den Abgg. Spahn und Wiemer, die in durchaus sympathischer Weise die Lösung der braun schweigischen Thronfrage hier behandelt ha bei», wie es auch Herr Bassermann in seinen einleitenden Ausführungen getan bar. Das Land Braunschweig hatte die frühere proviw rische Ordnung seiner Bundesver^iltnisse dürft nahezu drei Jahrzehnte hingenommen um des Reiches willen-, unter Zurückhaltung seiner eigenen Wünsche. Begreiflich ist die Befried, gung des Landes über die glückliche Lösung. Wir sind auch dem Reichskanzler dankvar für die gestrige Behandlung der Mackie. Die neue Regelung liegt im Interesse der dauernden Wohlfahrt und des inneren Friedens' dieses monarchischen StaaleS. Jeder wird überzeugt sein, - das; die Loyalität des braunschweigischen Monarchen über jeden Zweifel erhaben ist, und das; daraus-, wenn es Not tm, alle Kon sequengen gezogen werden. Die Vcrantwor lung, von der der Reichskanzler gesprochen hat, übernehmen wir freudig in der Net er zeugung, daü die endgültige Lösung der Frage >o erfolgte, wie sie nicht nur dem Wohle Braunschweigs, sondern auch dem des Rei ches entspricht. Abg. H a u ßman n (Bpt.): Wünschens wert ist die Einsetzung einer Kommission zur Beratung der auswärtigen Angelegenheiten und das Festhalten an der Kiderlenschen Bal kanpolitik. Eine Annäherung an Frankreich erscheint jetzt möglich. Die Rüstungen missen verlangsamt werden. Bedauerlich ist die man gelhafte Kenntnis unserer Diplomaten von dem wichtigen chinesischen Volke. Der Reichskanzler i at keinen Kontakt mehr mit der Volksver tretung, die allerlei Möglichkeiten hat, ihrer Meinung, wenn sie dauernd ignoriert wird, Geltung zu verschaffen. Die Sozialdemokra ten sind schuld daran, daß wir nicht weiter kommen. Wäre der Ka-nzler konsequent, so müstte er den Reichstag auslösen Immer wenn große Dinge geschehen, ist der Herrscher nicht in Berlin. Der Kanzler war so un sicher', weil er nicht Wichte, was gewünscht wurde. Das fortwährende Eisenbahnfähren ist eine ernste Gefahr. Erfreulich ist, daß der Reichstag einsprang, als der Kanzler versag e Kriegsminister v. Falke n h a h n : Der A.g. Ricklin behauptete, die Offiziere in El saft-Lothringen betrachteten die Franzoen und Schweizer als Konkurrenten für die Jagiwer- pachtung; deshalb sei die Vergebung von Jagdscheinen an Ausländer verboten worden. Diese Behauptung richtet sich selbst. Ans die Ansrage des Vorredners erwidere ih noch, daß den Rekruten in Elsaß-Lotbringen der Wci'machtsurlaub nicht versagt wurde, und daß die Frage, o Zabern wieder Garnison egaUrn wftt, n.ft nicht erörtert worden ist. So tanrc die Un crfficl ung schwel t, kann auch dec ?o e an maßgebender Stelle nicht ent- Sden werden. > «.. Oeriel (Kons.) erklärte, es wäre n'enig 'pariam ge andelt, 2 Millionen für eine Wettausstcllung über den großen Teich zu fchwcn Der Reichskanzler habe eine gute Vrciie und ein gutes Haus gehabt. Aber auch > icr gette das alte Volkslied: „A bissele Lieb und a c isse-e Treu und a bissele Falschheit is allweil dabei.* Neber das gute Einverneh men mir Rußland freue sich seine Partei. Lie braunschweigische Frage werde noch im preußischen LaMtag erörtert werden. Wenn Staatssekretär Zorn v. Bulach erkläre, er wolle nicht zurücktreten, so haben wir dafür ein Verständnis. Gegen Streikausschreitun gen müsse scbarf vorgegangen werden. Abg. Paasche (natl.) betonte, daß nur dann die Disziplin im Heere gewahrt werde, wenn alle Teile ilre volle Schuldigkeit täten. Tas sei alte gute deutsche Art. Sie allein tue uns not, aber keine Leumantsschneidigkeit. Ter Duellzwang im Heere müsse abgeschafft werden. Die patriotische und loyale Haltung der Braunschweiger Regierung erkenne er an, Tatsache sei aber, daß der Bundesrat in der Frage eine Schwenkung vollzogen habe. Abg. Ricklin (Els.) wandle sich in per sönlicher Bemerkung gegen den Ton, den der Kriegsminister gegen ihn angeschlagen habe. Freitag lO Uhr: Kurze Anfragen, Antr. Bassermann wegen San Franzisko, Weiter beratung des Etats, Interpellation wegen Liebknechts Ausschluß. OertlicheS «ud GSchstscheS. * — Witterungsaussicht kür Sonnabend, den 13. Dezember: Kühl und trübe, leichter Schneefall. * — Ja der 1. Dekade des Dezember stellten sich die Witterungsverhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Nikdrrschl. Niedrigste Höchste Temperatur in Lit. pro Tem- Lem- mittag? Tag Quadr.-Mel. peratur peratur 12 Uhr 1. 0.0 60 9.0 9.0 2. 142 1.0 6.0 5.1 3. 3.0 8.5 8.5 4. 4.6 9.2 9.0 5. 00 2.0 4.4 4.0 6. 02 — 0.5 2.2 2.0 7. 2.4 — 2.8 12 1.0 8. 2.1 — 2.5 0.3 0.0 9. — 1.5 3.6 3.5 10. 9.5 -s- 2.0 9.0 9.0 Sa.: 28 4 11.3 53.4 51.1 M.: 2.84 1.13 5.34 5.11 * — Bezirkstag. Unter Vorsitz des Herrn Amtsbauplmaun Graten von Holtzew dorf, and am Dienstag im Sitzungssaale der Kgl. Amtstwupimannschafl' E^uftau der 63. öhenllniw Bezirkstag des Bezirksverbandes Glauchau statt, dem auch Herr KrciStwupl- mann Lvüvw-Ehcnuntz beiwohnte. Die HauS- laltpl. ne des König Friedrich August-Stifts, des Bezirksgenesungskeims König Georg»Stift und der Bezrrkskasse auf das Jahr 1914 wur den genehmigt. Beschlossen wurde, die Be- zirtssteuer von auf 2 Prozen: zu erhöben- Alsdann wurden Wahlen vorgenommen. * L a n d l a g s f e r i e n. Der Säch- suche Landtag wird voraussichtlich am 18. Dezember in die We.hnachtsfcrwn eintreteu. * — Tanz vor Wei h n achte n. Die Ablaltung von Tanzvergnügungen aller Art in der Zeit vor Weihnachten ist nach dem Landesgesetze bis mit Sonntag, den 21. d. M., nachts 12 Uhr, erlaubt, woraus wir, um An ragun zu begegnen, an dieser Stelle Hin weisen. * — Wie Sachsen am Kornblu- mentag beteiligt i st. Die reichlich 760 660 Mark Reingewinn des Sächsischen Kornblumentages verteilen sich verschieden aus die einzelnen Bundesbezirke des Königl. Säch sischen Militär-Vereins-Bundes. Die griff ten Beiträge baden folgende Bezirke ausgebracht: Dresden 112 060 Mk. (Stadt 72 000, Land 46 000), Chemnitz 83 000 Mk., Leipzig und Zwickau je 60 000 Mk., Pirna und Plauen je rund 37 000 Mk., Grimma 33 500 Mk., Auerbach und Freiberg 30 000 Mk. Während in einzelnen Bezirken des Königl. Sächsischen Militär-Dereins-Bundes — ihre Stärke schwankt von 1400 bis zu 23 000 Mitgliedern — auf den Kopf jedes Bezirksmitgliedes 2,31 Mark ent Men, ist dieses Verhältnis in manchen Bundes' ezirken bedeutend höher. Chemnitz nimmt mit 6,34 Mark die erste Stelle ein. Bei Umrechnung der gesammelten Beträge auf die Einwohnerzahl der in Frage kommenden Landesteile entfallen im Durchschnitt auf 100 Einwohner 23,35 Mar: Sammlungserge nis. Von 9 Mart in einem Bezirke steigt diese Snmme in einzelnen anderen Bezirken bis auf 30 Mart und darüber, ja in dem Ileinen Buudesbezirk Klingenthal sogar aus noch mehr. Hier wurden auf 100 Einwohner 38.37 Mk. beim Kornblumentage ausgebracht. * — Der u ä ch st e Unte r richt s a bend der Unteroffiziere und Unieros izur- Aspiranten des BeuSaubtenslandes finde: nicht am 13. statt, sondern ist umständehalber auf Rittwoch, den 17. Dezember verlegt worden. Tic Teilnehmer sammeln sich dieses Mal 8 Uhr abends am Bismarkturm in Glauchau. Die Fahrtausweise haben nach Vereinbarung mit den Bahnstationen für den 17. Dezember Gültigkeit. * — Der A u sschuß für He i m a t- pflege i „i Bezirke der Amts- h a u p t in annschaft Gla u ch a u tagte gestern unter dem Vorsitze des Herrn Reltor Pros. Dr. Berlet in Lichtenstein. Unter der Führung des Herrn Bürgermeisters Stcckner wurde zunächst das im alten Fachschulgebäude untcrgebrachte Stadtmuseum besucht, das sich in zwei Abteilungen gliedert. Die eine bildet die Sammlung von Altertümern ausschließlich örtlichen Charakters. Sie weist zahlreiche und interessante Stücke aus in ihren Unlcrabtei lungen: Die Gemeinde iu vergangenen Tagen, Jnnungssacheu, kirchliche Gegenstände, Ge schichte der Schulen und allerlei Hausrat aus Lichtensteiner Familien. Hervorgehoben zu werden verdienen ein umfangreicher Sitt er- münzensund, Sicgelstempel, Stadtbahnen, eine große Anzahl von Bildnissen stadtbekannter Personen aus alter Zeit und ein riesiges Al bum, in dem Ansichten der Stadt, ihrer Ttra ßen und Gebäude sowie früher erschienene derartige Bilder, alles in photographischer Wiedergabe, gesammelt werden. Die 2. Ab teilung des Museums will durch Steinzeich- nungen der Verlage Teubner und Voigtländer sowie Ausstellung von Wiedergaben von Mei sterbildcrn des Kunstworts usw. die Kunst den Bewohnern näher bringen. Die von Zeit zu Zeit geplanten Bilderverlosungcn (.500 Lo-e zu 10 Pfg.) sollen diese neuartige Un ternehmung volkstümlich machen. Die Künstler steinzeichnungen erhalten die Schulen zur Ausschmückung Tas Museum ist allsonntäg lich und umsonst geöffnet. 900 Mk. betrugen die Kosten der Einrichtung, 200 Mk. sind im städtischen Haushalt dafür eingestellt, und von den Bilderverlegern werden besondere Ver günstigungen gewährt. Der Besuch hat ge zeigt, daß dem Museum Interesse entgegenge- bracht wird. Nach einem Blick in die schön eingerichtete Volksbücherei in demselben Ge bäude nahm man das von einem zu diesem Zwecke begründeten Verein errichtete impo saute Fachschulgebäude in Augenschein, das d e Fachschulen der verschiedenen Körperscha'- ten des Gewerbe- und Handelsstandes in sei nen verschiedenen Geschossen enthält, und im Uniergeschoß auch die Koch- und Haushal tungsschule (Fortbildungsschule für Mädchen) ausgenommen hat. Neben den neuzeitlichen und praktischen Eiurichtungen in Arbeitsstilen, Klassen»- und Sitzungszimmern, Musterkonlor, Ausstellungsräumen usw. fällt besonders die Ausschmückung, namentlich durch Glasgemälde, auf, die durch Stiftungen in Höhe von 12 600 Mark ermöglicht wurde. Nunmehr besichtigte der Ausschuß noch das in entgegenkommender Weise zugänglich gemachte Fürstlich Schön- burgische Schloß. Wer, durch dessen alter tümliche Bauart und die starten Eichen des Schlotzberges verleitet, sich auf Genüsse an mittelalterlicher Bau- und sonstiger Kunst ge faßt macht, kommt hier nicht aus seine Rech nung. Lediglich die überaus dicken Umsas- lungsmauern der Gebäude, die weiten Unter- kcllernngen und die vielen unterirdischen Gänge im mürben Gestein des Schloßberges mögen weit zurückreichen in die Geschichte der 1212 zuerst erwähnten Herrschaft Lichtenstein. Dagegen zeigen schon die einheitliche Hoffront der Gebäude und der Turm, daß hier ein großes Werk der Ausgestaltung im klassizisti schen Stile vorgenommen wurde. Dieses fin det in der unendlichen Flucht der Wohn»- und Schlafzimmer, der Speise-, Gesellschasts- und Konzertstkle jetzt noch Ausdruck in Stuck Mö belu. Tapeten, Beleuchtungskörpern, nament lich aber kunstvollen Tonöfen des Empire stiles. Daneben sind noch viele aus dem Waldenburger Schlosse stammende Möbel hier ausgestellt. Den Besichtigungen schloß sich eine Sitzung in der „Sonne" an, ans deren Be- ratungsgegenständen folgendes heroorzuheben ist. Dem Ausschüsse sind Mittel zugunglün gemacht worden zur Sammlung von Bildern und Diapositiven, die die Natur-, Bau- und Kunstdenkinäler und sonstige erhaltenswerte Sachen- im Bezirke Glauchau darstellen und deren spätere Vorführung und Ausstellung den Sinn für Pflege und Wertschätzung der heimatlichen Eigenart wecken und stützen soll. Von den Mitteln wurde ein Teil dazu be stimmt, solche Altertümer, die in Gefahr sind, durch anstau»ende Händler und Liebha er nach auswärts verschleppt zu werden, anzu- kaufeu, mn sie dann den bc'tr. Gemeinden äuflich oder leihweise zu überlassen und so der Heimat, in der sic entstanden und viel leicht Jahrhunderte lang pietätvoll bewahrt wurden, zu erhalten. Der Ausschuß rickstet daher an alle, die gezwungen oder willens sind, Altertümer nach auswärts zu veräußern, die dringende Bitte, sich vorder mit seinem örtlichen Vertrauensmann, dessen Namen die Ortsbe' örde angeben kann, in Verbindung zu setzen und' so das Werk des Schutzes der Heimat vor Verarmung und Verödung zu unterstützen. In das Verzeichnis der Natur denkmäler wurde ein 120 Jahre alter weißer Maulbeerbaum in Oberwiera aufgenommen. Herr Rcchnungsrat Ahnert in Waldenmrg überreichte eine von ihm ge'ertigte, reich mit Erklärungen und historischen Erläuterungen ausgestattetc Oe erficht aller von Menschen- t and bergesttzttcn Denkmäler im Grün'elder Park, die vom Besucher jenes herrlichen Fleck chens Erde bisher vermißt wurde und daher vom Ausschüße demnächst in Druck gegc' en werden soll. So wird sie beim Wiederbeginne der Ausflugszcit im Bezirke bekannt und cr- hältlich sein. Schließlich wurde noch beschlos sen, zu den Ausschufstttungen solche Herren der bctr. Orte zuzuzie'en, die die Bestrevnn gen des Heimaffchutzes und der Heimatpstege naßeste en. Die nächste Versammlung findet in Meerane statt. K. W. * Hohenstein-Ernstthal, 12. Dez. Am 4. Advents-Sonntag findet im Gemcindchaussaal d-r St. Triuitattsparochie die übliche Bescherung des Neustädter Frauenvereins statt. — Die Wcih- nachtsbcschcrung im Martin Lacher-Stift erfolgt erst nach dem 4. Advent. * — 2. B e z i r k s s ch u l e. Karten für den Elternabend sind vorher, aber auch am Eingänge zur Turnhalle zn haben. Die Nach frage ist eine w hafte, sodaß wir nur cmp chlen können, sich rechtzeitig damit zn verselen. Ter Reinertrag dient zur Bezahlung der Lichtbilder. * — T r u p p e n l r a n s p o r t. Die Ma- schinengcwcl rabtcilung des 9. Infanterie-Re giments Nr. 133 passierte heute auf der Fahrt nach Zeithain den hiesigen Babuhof. l. F u ß ball. Nächsten Sonntag wird Sportklub „Sandow" vier Mannschaften spielen lassen, d. s. 44 Mann. Die 1. Mannschaft lat in Wilkau Perbandsspiel gegen den dor tigen F-.-Cl. „Kampf". Tic 2. Mannschat lat auf eigenem Platze die 2. Jugendmann- schaft des Chemnitzer F.-Cl. „Helias" als Gegner. Beginn ^3 Uhr nachm. Die 3 Mannschaft spielt gegen die 5. des Gl. Sp - V. in Glauchau. Die 4. Mannschaft wird nochmals gegen die 3. der Obecfrohnaer Ger manen auf eigenem Platze antrctcn. Anfang 1 UFr mittags. Alle Mannschaften werden sich ziemlich gleichwertigen Gegnern gegen " er- sielen. Große Hoffnungen setzt man auf die 1. Mannschaft, die wiederum durch einen vor züglichen Spieler verstärkt worden ist. * Oberlungwitz, 12. Dez. Zu der ge stern von vormittags bis abends stattgesunde uen Begehung der Strecke für die projektierte Straßenbahn-Alzwech Gersdor' Oberlung witz-Wüsteubrand wird uns noch mitgeteilt, das. an der Begebung seitens des Kgl. Fi nanzministeriums Herr Bauamtmann Dr. Ploß aus Dresden, seitens der Kgl. Amts Hauptmannschaft die Herren Anttshanpimann Graf von Holtzendorff und Regierungsassessor von Oppen und seitens des Straßen»- und Wasserbauamts Zwickau dessen Vorstand', Herr Baurat Matthes, teihnahmen. Die Begehung fand im Beisein von Vertretern des hiesigen Gemeindcrates unter Führung des Herrn Ge mei ndevorstandes Lieberknecht statt. Eingehend wurden die verschiedenen Möglichkeiten der Streckenführung erwogen, das Für und Wider der einzelnen Projekte behandelt, wobei her vorzuheben verdient, daß der Gemeinderat einhellig den Standpunkt vertrat, daß nur die Streckenführung über die Herrmannstraße ge eignet erscheint, den Interessen der Gesamt- geweinde zu entsprechen Mit allem Nachdruck wurde für dieses Projekt, das bekanntlich auch in der vor einigen Tagen abgehaltenen Einwohnerversammlung einmütig als das richtige bezeichnet wurde, eingetreten. Von einigen Herren der Kommission wurde u. a. als Ausweg vorgefchlagen, die Streckenfüh rung zunächst bis zur Nutzung zu projektieren, den Schienenftrang sodann hinter dein Wer und den dort liegenden Häusern vorbei zm Herrmannstraße und von hier nach Wüsten- brand zu fffh-ren. Auch die Führung der Linie über die Nutzung nach Wüstenbrand wurde in Erwägung gezogen. Welche Strek- kensül rung regierungsseitig vorgeschrieben wird und welches Ergebnis die gestrigen langwie rigen Verhandlungen haben werden, läßt sich naturgemäß heute noch nicht sagen. Die ge stern unseren Ort durchsch »irrenden Gerüchte von einer bereits erfolgten bestimmten Strek- kensührung gehören alle in das Reich der Fabel. Bisher ist und konnte ein solcher Entschluß noch nicht gefaßt werden. Im In teresse der Einwohnerschaft und des Ortes sei dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die gestrigen Verhandlungen ein Ergebnis zeiti gen, das den Erwartungen der überwiegen den Mehrheit der Bevölkerung entspricht und das zugleich auch ftir die in Frage kommen den Ortsteile eine befriedigende Lösung be deutet. Heute schon etwas über den Zeit punkt der Jnbetriebnalme zu sagen, halten wir, da eine Genehmigung des ganzen Pro jektes noch aussteht, ftir vetzrüht. * * Gersdorf, 12. Dez. In der letzten Ge- meinderatssitzung nahm man genehmigend Kennt nis vom Abgang des Herrn Expedient Hanns, der Anstellung bei der städt. Sparkasse Oschatz gefunden hat. Ferner gelangte ein Bericht über die Untersuchung des Wassers unserer Hochdruck-- Wasserleitung zur Kenntnis. Es wird hiernach unserer Gemeinde durch die Wafferoersorgungs- anlage ein in gleich vorzüglicher Weise zu Gc- nußzwecken wie zur häuslichen und industriellen Verwendung geeignetes Wasser zugeführt. Das Gesamtergebnis ist als ein vollständig einwand freies und sehr gutes zu bezeichnen. Einige An- lagenerlaßgesuche auf den 4. Termin 1913 fanden Genehmigung. sä GerSdorf, 12. Dez. Der gestern abend im Gasthof „Zum Grünen Tal" abgehaltcnc Familicnabend des Frauenvereins erfreute sich trotz der ungünstigen W tterung eines guten Be suchs. Herr Ortspfarrer Böttger eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung der Erschienenen. Herr Kirchschullehrer Hohlfeld und Herr Lehrer Oestreich boten einen Klavier- Vortrag. Als Hauptaufführuug des Abends wurde das 3aktige Festspiel „Ein frohes Weih nachten anno 13" geboten, das von Mitgliedern des Gesangvereins „Arion" zur Aufführung ge langte. Umrahmt wurden die einzelnen Akte durch Weihnachtsgesänge von Schülern des Kirchcnchors unter Leitung des Herrn Kirchschulleyrer Hohl» seid. Alle Darbietungen waren einzig schön und fanden reichen Bcifall. Darauf sprach Herr Pfarrer Böttger in seinem Schlußwort allen Mitwirkcnden warmen Dank ans und gedachte auch des finan ziellen Ergebnisses des Abends. Die Einnahme ergab rund 105 Mark. Der erzielte Reingewinn kommt unsern Ortsarmcn zugute. fs Gersdorf, 12. Dez. Wegen Hühnerdieb stahls hatte sich der am 11. Januar 1878 hier geborene, jetzt in Limbach wohnhafte Handschuh zuschneider Ernst Otto Künzel vor der 2. Straf kammer des Landgerichts Chemnitz zu verant worten. In Gemeinschaft mit dem Handschuh zuschneider Schulze aus Mohsdors stahl der An- geklagic zehn Hühner, wofür er ooni Gericht vier Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehren- rrch sv rlust ecbielt. Der Angeklagte wollte sich einen billigen Kiimcsbraten beschaffen. * Falkcn, 12. Dez. Wegen Erbauung einer Wagenhalle für die Kraftwagenlinie Limbach— Falken—Waldenburg weilte Herr Geh. Baurat Köpke aus Dresden am Mittwoch in Waldenburg, um sich das dazu geeignete Baugelände anzu seheu. In F agc kamen in dieser Beziehung ein Giundstück links der Altenburger Straße oberhalb der neuen Häuser au den sieben Linden, der Garten des Schönburger Hofes und die Wiese hinter der Scheune rechts der Straße nach Glauchau. Als das geeignetste erschien das erstere Grundstück, besonders msgen seiner Lage. Hoffentlich wird die Angelegenheit derart geför dert, daß die Verbindung bereits im Frühja re nächsten Jahres eröffnet werden kann. In der ersten Zeit dürfte ein Wagen genügen und für dessen provisorische Untelbringung wird sich zwei fellos Gelegenheit finden. * HermSdors, 12. Dez. Nächsten Montag von vormittags '/^O Uhr ab gelangen hier im Robert Tctznerschcn Hause Nr. 9^7 (gegenüber der Uhßgmühle) verschiedene Möbelstücke, Betten und Hausgerä e an den Meistbietenden gegen Barzahlung zur Versteigerung. s. Lugau, 12. Dez. Der hier bestehende Erzgeb. Schnitz-Verein beabsichtigt im Gast of „Goldne Sonne" vom 1. Weihnachtsfeiertagc bis mit 6. Januar eine größere Ausfüllung in Weihnachtsbergen, Pyramiden, Tempeln, Karus sells und andere schöne Gegenstände zu veran stalten. Da der Verein weder Kosten noch Mühe gescheut hat, wäre ihm ein recht reger Besuch zu wünschen, zumal auch an allen Sonn- und Feier tagen Unterhaltungskonzerte stattfinden. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von nachmittags 2 Uhr an bis abends 10 Uhr. * Oelsnitz i. E., 12. Dez. Der 28 Jahre alte, verheiratete Expedient H. Kumlehn von hier hat sich in Denkiehausen in Braunschweig er schossen. Wie uns ein Freund unseres Blattes aus Alfeld a. d. Leine mitteilt, hat sich der Un glückliche schon zwei Tage vor der Tat in den dortigen Waldungen aufgehalten. Am Abend war er beim Gemeindevorsteher Dörries in Denkiehausen, angeblich auf der Durchreise be griffen, zum Besuche eingetroffen. K. war, w-c aus einem Briese an seine Frau und die Eltern hervorgeht schwer nervenleidend k Chemnitz, 12. Dez. Als heute mittag die beiden 8- und 10jährigen Geschwister Seidel
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