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mit dem er sich e^nen Dienst suchen wollte, dem Eigentümer wieder zustellen wollen, in einer Schauwirt'chaft m Meerane, in der er einkehrte, hat« ihm aber jemand ein Kauf- angebor gemacht, auf das er eingegangen sei. Er wurde vom Landgericht Zwickau wegen Unterschlagung in einem Falle und Rück fallsbetrugs in zwei Fällen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, worauf ein Monat der Untersuchungshaft Anrechnung fand. * —Für das BahnprojektLim- bach — Penig ist jetzt vom Petitionsaus- sckusi die erneute, demnächst an den Landtag ch'gU'ende Pet.tion fertiggestellt worden. Sie um aßt sechs gedruckte Sei en. Die Geschichte des Ba mpro ektes wird im ersten Abschnitte der Petitionen behandelt, während im zwei ten Abscknitte die Bedeutung der Bahn in eingehender Weise gewürdigt wird. Die Ren- tabUität der Bahn er'ährt im dritten Ab schnitt eine treffende Beleuchtung. Die Bau kosten der Bahn werden im vierten Abschnitt mit 1^ Millionen Mark angegeben. Der Pe tition haben sich angeschlossen die Städte Pe nig, Limbach, Chemnitz, Stollberg, Altenburg, sowie 32 Landgemeinden und 12 industrielle Körper chaften. Die Handels- sowie die Ge werbekammer in Chemnitz unterstützen die Pe tition durch eine besondere Eingabe. Beson ders wichtig ist es, daß sich diesmal die Stadt Limbach angeschlossen hat, die früher stets mit einer Petition um Erbauung einer Ei'enbahn Limbach—Waldenburg vorstellig wurde. Im Interesse der Gegend von Alten burg bis Stollberg und weit darüber hinaus, wäre nur zu wünschen, daß die seit Jahr- zehnten erbetene, ost der Verwirklichung sehr nahen und nur 8,5 Kilometer lange Bahn endlich einmal ausgeführt würde. Der Haupt zweck der Bahn ist bekanntlich die Schaffung einer großzügigen Linie Chemnitz—Limbach- Penig—Altenburg mit Anschluß an Meusel witz—Zeitz—Weißenfels. * Hohenstein-Ernstthal, 8 Dez. Bei der gestern stattgehabten Ergänzungswahl zum Kirchenvorstand St. Christophori. an der von 217 Stimmberechtigten im Stadtbezirke 106, und von 14 Stimmberechtigten im Hütten- grund 6 teilnahmen-, sind die Herren Säge werksbesitzer Beck, Musterzoichnereibesitzer Lohse, Fabrikant Ritter, Kaufmann A. Vester und Gutsbesitzer Oehmichen wiedergewählt worden. * — 2. Bezirksschule. Wie alljähr lich vor Weihnachten, so ist auch diesmal ein Elternabend in Aussicht genommen, der die Herzen für das Fest der Liebe einstimmen soll. Er bringt neben Chorgesängen und De klamationen die Märchendichtung „Dornrös chen" und ein Weihnachtsstück „Weihnachts- wunder". Wer sich die Tage der Kindheit zurückrusen will und frohen, Hellen Kinder- gelang liebt, dem sei der Betuch des Abends warm empfohlen. Karten zu 30 Pfennigen sind von Donnerstag ab in der Schule zu haben. * — Truppentransporte. Die 1. und 2. Kompagnie des Infanterie-Regi ments Nr. 133 passierten heute früh aus der Fahrt nach Zeithain den hiesigen Bahnhof. Die übrigen Kompagnien des Regiments, das in Zeithain gefechtsmäßiges Schießen abhäh, folgen in den nächsten Tagen. *— Einen unfreiwilligen Aufenthalt mußten gestern die Fahr gäste eines von Chemnitz nach bier verkett- hrcnden Personenzuges erfahren. Ms der Zug nabe Gvina den Bahnhof verließ, riß die Kuppelung eines Wagens, wodurch eine An zahl besetzter Wagen zurückblieben. Der Vor fall hatte einen längeren Aufenthalt zur Folge. —r. Turnerisches. Unter den 58 Orten Sackisens, die in ihren Mauern mehr als 400 Turner zählen, steht unser Hohen stein-Ernstthal mit 1314 Turnern an 16. Stelle. Crimmitschau, Meißen, Annaberg, Meerane, Limbach, Freiberg, Glauchau ran gieren zum teil weit unter den hiesigen Zif fern. Nur Leipzig, Dresden, Cl emnitz, Plauen, Zwickau und Reichenbach überragen untere Stadt. Unter den 49 größten Vereinen inmmt der Turnerbund mit 714 Angehörigen —da- lei 458 Mitglieder — die 10., die 1856er mit 530 Angehörigen — dabei 412 Mitglieder — die 25. Stelle ein. In 92 Orten bestehen 2, in 16 Orten 3, in 2 Orten 4 Turnvereine. Renbenbach hat deren 7, Chemnitz, Plauen, Zwickau je 10, Dresden 33 und Leipzig 38 Turnvereine. * — Freiwillige Feuerwehr. In der am Sonnabend abend im Stadtkeller stattgefundenen Generalversammlung der Frei willigen Feuerwehr 2. Kompagnie wurden die aussck'eibcnden Vorstandsmitglieder sämtlich wiedergewählt. Beschlossen wurde, das Sil- vestervergnügen am 5. Januar im „Berg mannsgruß" abzuhalten. Nach Beratung und B'chck'luß'assung über interne Vereinsange legenheiten fand die Versandung ihr Ende. * — Der Erzgebirgsverein, der erst vor kurzem eine Anzahl neuer An- sickstzkarten l erausgab, hat nunmehr sine wei tere Ansicht des Berghauses, diesmal von der Nordttite des Gebäudes, ausgenommen, zur Ausga e ge rächt Die in schwarzblauen Tö nen gehaltene WiMerlandsöbast, im Vorder gründe drei ver'chneite Fichten, wird durch die Autotypie gut zur Geltung gebracht. Das Berg aus sckeint inmitten einer unendlichen Schneelandsck-ast zu stehen * — Der C a m a r i t e r v e r e i n wä lle in seiner gestern in „Stadt Glau hau" a 'gebal enen Hauptversammlung die isheri- gen a"ss' eidenden Vorstandsmitglieder wieder und e ch'ästigte sich sodann mit einigen all gemeinen Vercinsangelcgenheiten. l. Fußball. Der gestrige Sonntag brachte Fußballspiele im Schnee. Der Boden war sehr schlüpfrig geworden, sodaß inan auf dem Altstädter Schützenplatze, wo sich San dows 1. Mannschaft der 2. Olympias-Zwickau im Verbandsspiel gegenüberstand, manche un freiwillige „Rutsche" sehen konnte. Olympia Ivar nur mit 9 Mann angetreten, Sandow mit Ersatz für seinen Halblinken. Sofort nach Anstoß legte Sandow das Spiel in des Gegners Spielhälfte, wo cS auch, von eini gen Durchbrüchen abgesehen, während des Spiels blieb. Die Angriffe Olympias schei- terten schon an Sandows starker Läuserreihe, die den Becks und besonders dem Torwächter nur geringe Arbeit ließen. Olympias Tor- wächter hatte viel und gefährliche Bälle zu halten. Das Resultat (4 : 1 für Sandow) ist nach dem Spielverlauf etwas zu niedrig; die Stürmer Sandows waren nicht energisch ge- nug. Trotz dieser Niederlage ist Olympia Sandow immer noch mit 3 Punkten voraus. Allerdings hat Olympia nur noch 1 Spiel, während Sandow noch 3 Spiele auszutragen hat. — Die 2. Mannschaft Sandows verlor in Chemnitz gegen die 2. Jugendmannschaft „Sturm" mit 6:0, in AnOetracht des starken Gegners ein ehrenvolles Resultat. ß Einen schön verlaufenen Schlußball veranstaltete am Sonnabend abend im Logenhaus der Wenzelsche Tanz stundenkursus. Lehrer, Schüler, Schülerinnen und Angehörige derselben bereiteten sich in vollster Harmonie einige genußreiche Stunden. Nur ungern trennte man sich in vorgerückter Stunde. Der Abend lieferte den Nachweis, daß die Kursusteilnehmer in alle Regvln der alten und modernen Tanzkunst eingeweiht worden sind. )( Oberlungwitz, 8. Dez. Eine in Turnerkreisen wohlbekannte schlichte Persön lichkeit, der Strumpfwirker Gustav Wagner, ist am Sonnabend abend gestorben. Der 54- jährig« Mann war längere Jahre Ehren- turnwart des Turnvereins Oberlungwitz und bis zuletzt im Dienste der deutschen Turnsache tätig, für die er Außerordentliches leistete. Ein Magenleiden machte seinem Leben ein Ende. n. Oberlungwitz, 8. Dez. In der gestrigen Hauptversammlung des Turnvereins OOerlungnitz wurden die ausscheidenden Vor standsmitglieder einstimmig wiedergewählt. Verschiedene Dereinsangelegenhei'.en fanden gleichfalls Erledigung. f. Oberlungwitz, 8. Dez. Ein selten lchönes Konzert, das eine vaterländisch-patrio tische Feier 1813—1913 vorstellen sollte, bot am Sonnabend abend unter Mitwirkung des Rezitators O. F. W. Müller aus Berlin das Trompeterkorps des 3. Kgl. Sachs. Husaren- Regiments Nr. 20 aus Bautzen im Saale des Gasthofs „zum Lamm". Leider ließ der Besuch desselben sehr zu wünschen übrig. Das Trompeterkorps, das unter der guten Leitung seines Musikmeisters bestes Können an den Tag legte, entledigte sich der Vortrags- folge, die u. a. Kompositionen von Blanken burg, Rossini, L. Ascher und R. Wagner enthielt, in glänzender Weise. Der 2. Teil „Di« Erhebung der deutschen Völker 1813—14 gegen Napoleons Weltherrschaft", in 54 Ge mälden, wurde durch Lichtbilder vorgeführt, die Herr Rezitator Müller erklärte und die vom Trompeterkorps in entsprechender Weise begleitet wurden. Hierauf zeigte Herr Müller in über 100 Bildern den „deutsch-französischen Krieg 1870—71", wozu er einen Prolog spracki, von der Kapelle durch entsprechende Musikstücke begleitet. Stürmischer Beifall lohnte diesen Teil des Programms. Auch der 3. Teil 'and gebührende Anerkennung; nament lich die beliebten Parademärsche auf Feldtrom peten lösten großen Beifall aus. Ein flotter Ball beendete den schönverlaufenen Abend. o. Oberlungwitz, 8. Dez. Mit der Bitte nm Aufnahme wird uns geschrieben: Der Männergesangverein veranstaltete vergangenen Sonnabend im Vereinslokale seit längerer Pause wieder einmal ein Doppel-Schlachtfest für die aküven Mitglieder. Der Höhepunkt des Tages war die Verlosung verschiedener Portionen, die die einzelnen mitnehmen durf ten, um für ein paar Tage die Sorgen um die teuren Fleischpreise zu vergessen, und die gemein'ame Tafel, zu der auch die Frauen der Mitglieder geladen waren. Verschiedene Toaste und Tafellieder, bei denen ost der toten Rüsseltiere gedacht wurde, Gesänge und humoristisch« Vorträge, angenehm unterbrochen vom Anfahren etlicher „Kanonen", die den Abend feuchtfröhlicb gestalteten, wechselten mit einander ab. — Anläßlich der kürzlich statt- cehcrten Hauptversammlung "des Märmer- gesangvereins ist noch nahzutragen, daß sein ^rbri tführer, Herr Gustav Dietel, für seine lOsährige treue und vorbildliche Verwaltung ausgezeichnet wurde. w. Oberlungwitz, 8. Dez. Ueber 5060 Mark Spargelder, 1000 Mr. mehr als im Jahre zuvor, zahlte gestern der Gesellige Ver ein im Restaurant „Zächs. Krone" an seine Mitglieder aus. Die übrigen Sparvereine des Ortes zahlen die Spargelder kommenden Sonntag aus, während die leiden Konsum vereine nicht unerhebliche Vetr ge der Er übrigung bereits zur Auszahlung brachten. r. Wersdorf, 8. Dez. Umec Fraueuverem hält auch in diesem Jahre wieder in der Abvents- zcil seinen Familienabend ab, und zwar soll er Donnerstag, den 1l. Dezember, abends 8 Uhr im Gast ws „Zum grünen Tal" staufinden. Der G-sangverem „Anon" wird das Stück „Fröhliche Weihnachien anno 13" anssühreu. Ganz gewiß wird diese Nummer besondere Anziehungskraft audüben. Es wurde schon am Reformalionsfest aufgeführt und hat allgemeinen Beifall gefunden. Jeder, der eS damal« gehört, wird eS gern noch einmal hören. Es wird nur ein Eintrittsgeld von 20 Pf. erhoben, um jedermann den Eintritt zu ermöglichen. Selbstverständlich wird es aber gern gesehen, wenn höhere Beträge gezahlt wer» den, da von de n Ertrag dieses Abends unseren Armen eine Weihnachtsfeier bereitet werden soll. Alles Nähere im Anzeigenteil der morgigen Nummer. b. Gerödorf, 8. Dez. Die hiesig« Schüle veranstaltet demnächst wieder eine ihrer be liebten Ausführungen, zu der die Proben in den letzten Wochen bereits stattfanden. h. Gersdorf, 8. Dez. Der Arbeiterver treterverein im Gersdorf. Lugau-Oelsnitzer Koh lenrevier hielt gestern nachmittag im Gasthaus „Zur Krone" eine Versammlung ab, in der u. a. eine reg« Aussprache über die „Kran kenkassen- und Aerztefrage" erfolgte. Eine einheitliche Stellungnahme zum neuen Arzt- vertrag wurde beschlossen. § Falken, 8. Nov. Ein Griff in die Büfett- kaffe des früheren Gastwirts Mehlhorn in Fal ken trug dem wiederholt vvrbest asten 39 Jahre alten, aus Schlesien stammenden Zegcleiarbeitcr Paul Rattay 4 Monate Gefängnis ein. Der Ange klagte hatte, als er sich am 30. Juli in der damals Mehlhornschen Gastwirtschaft aufhielt, eine gün- stige Gelegenheit dazu benutzt, um einen Griff in die unverschlossene Büfettkasse zu tun und 3 bis 4 Mark zu stehlen. Hierbei wurde er aber von der Wirttn überrascht, sodaß er das Geld wieder herausgeben mußte. Vor dem Land gericht Zwickau versuchte er seine diebische Ab sicht durch sehr durchsichtige Ausflüchte in Ab rede zu stellen, was ihm aber nichts half. Das Urteil lautete wegen Rückfallsdiebstahls unter Zubilligung mildernder Umstände auf vier Mo nate Gefängnis zusätzlich zu einer dem An geklagten vom Schöffengericht Limbach am 2. No vember d. I. auferlegten Gefängnisstrafe. k . Erlbach, 8. Dez. Die Beteiligung an der gestrigen Kircheiworstandsergänznngswahl war eine außerordentlich rege. Von den 53 in die Wählerliste eingetragenen Hausvätern der Ge meinde machten 43 von ihrem Stimmrecht Ge brauch. Mit erheblicher Stimmenmehrheit wur den Herr Gartenbesitzer Sonntag wieder- und die Herren Gutsbesitzer Mehlyorn und Ehrig neu in den Kirchenvorstand gewählt. Die beiden ausgeschiedcnen Mitglieder hatten eine Wieder wahl abgclehnt. g . Grüna, 8. Dez. Der Feuerschein einer tüchtig eingeleizten Lokomotive, die aus dem Bahnkörper Dresden—Reichenbach stand, ver- anlaßie die hiesige Freiwillige Feuerwehr in der Nacht zum Sonnabend gegen ein ver- meimliches Feuer loszuziehen. Die Sturm glocke rief die Wehr schnell beisammen und in Eilmärschen gings der Richtung des Feuer scheins zu. Schon bosste man die Prämie als 1. auswärtige Wehr zu erlangen, da stellte sich denn heraus, daß man sich durch den grell leuchtenden Feuerschein hatte ver letten lassen. * Chemnitz, 8. Dez. In der Stadt wird das Gerücht verbreitet, im Bereich der 7. Kompagnie des 104. Infanterieregiments sei eine Diphthe- ritis-Epidemie ausgcbrochen und die ganze Kom pagnie isoliert worden Das ist, wie von zu ständiger Stelle mitgeteilt wird, unzutreffend Es sind nur zwei leichte Erkrankungen an Diphche- ritis vvrgekommen, und man hat nur die üb lichen Vorsichtsmaßregeln, Desinfektion usw. kei neswegs aber eine Isolierung dec Kompagnie vorgenommen. — Das 3'/„ jährige Töchterchen der Familie Jänsch siel im Watchhause beim Nückwältsgehen in eine mii heiß-m Wasser gc- lüllte Waschwanne. Obgleich sofort Hiße zur Sielle war, verstarb das Kind au den erlittenen schweren Brandwunde n. — Wegen Totschlags hatte sich der 19 Jahre alte Kontorist Alexander Kurt Pötzsch vor dem hiesigen S hwurgencht zu verantwortcn. Pötzsch hat am 2. Osterfeierlag d. I. durch einen R. volverschuß seinen Vor gesetzten, den Geschäftsleute Rudolf Jovaunes Schäfer so schwer verletzt, daß er drei Wochen später im hiesigen Krankenyauje starb. In der Verhandlung gab der Angeklagte an, daß er sich auf die Liunde und die Tat selbst uichl besinnen könne. Aus diesem Grunue war über die eigent liche Ursache zur Tat nichts Bestimiwcs zu er fahren. Die Anklazcbehörde nahm an, daß Pötzsch aus Rachsucht gehandelt habe, da er der Meinung war, Schäfer sei ihm in seinem Fort kommen hinderlich Tie Geschworenen bejahten nach dem Anträge des Staatsanwaltes die Fra gen nach oollcudetem Toischlag und billigten dem Angeklagten auch keine mildernden Umstaude zu. Das Urleck lautete demgemäß auf zehn Jahre Zuchthaus und auf sechs Jahre Ehren rechtsoerlust. * Thum, 8. Dez. Ein schweres Auto- mobilunglück ereignete sich hier gesteru nach mittag in der 5. Stunde. Als -der Wrplan- mäßige Wagen der „Ekov"-Ges«llschajt die scharfe Kurve hinter dem „Waldschlößchcn" kurz vor Thum nahm, kam von der anderen Seite ein Priva-amomobil entgegeugesalrcn. Infolge der Glätte kam das Privatauto ins Rutschen, wobei beide Gefährte zusammenstie ßeu. Als ein Wunder ist es zu betrachten, daß die Insassen des „Ekov"-Automobils völ lig unversehrt blieben. Dagegen sind die In sassen des Privatautos schlimmer daDiongekom- meu. Der Bruder des Autobcsitzers erlitt leichtere Verletzungen, seine Braut aber wurde schwer verletzt. Herr Dr. Schrel'er-Thum leistete die erste H.l'e und veranlaßte die llebersührung der jungen Dame in ein« Chem- nitzer Privatklmik. Auch das Privatauto war schwer beschädigt worden. * H»isd»«ckk, 7. Dez. Ain Sonnabend mor gen Hal sich etwa 200 Meier vom Restaurant Erzschmelze entfernt an der Hauptstraße ein Erd einbruch ereignet. Die Embruchsstelle hat einen Durchmesser von etwa 8 Meter und ist von außerordentlicher Tiefe. Häuser sind nicht ge fährdet. * Dresden, 7. Dez. Der 41 Jahre alte Kutscher Pietzsch wurde init einer Kopfverletzung neben seinem leeren Langholzwagen bewußtlos aufgesunden. Er starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus ohne die Besinnung wiedercr- langt zu haben. Pietzsch hinterläßt eine Frau und drei Kinder. Da keine Zeugen vorhanden sind, läßt sich nicht feststellen, wie sich der Unfall zugelragen hat. * Leipzig, 7. Dez. Gestern vormittag wollte die 39 Jahre alte S.hlossersehefrau Marie Emilie Rothe beim Einholen von Waren die Südst,aßs überschreiten. Sie lief hierbei, um einem anderen Wagen auszuwcichen, direkt in einen, von der anderen Seite kommenden Straßenbahnwagen hinein, dessen Schutzvorrichtung nicht zu verhin dern vermochte, daß die Frau von den Nädern des Wagens erfaßt und so schwer verletzt wurde, daß sie wenige Minuten darauf verschied. * Neustädtel E., 7. Dez. Das sächsische Ministerium des Innern hat die Beschwerde der hiesigen Stadtverordneten gegen die Nichtbestä tigung des sozialdemokratisch m S adtrats Bra band verworfen. Das ist die vierte Nichibestätigung der Wahl eines Syzialdemokiaten zum stellver- lretenden Bürgermeister in Neustädtel. * Hintrrhain i. V, 7. Dez Der mit dem Einkassieren von Versicherungsgeldern beauftragte 15jährige Sohn des Versichernugsbeamten Tum ger wurde auf dem Heimwege, als er etwa 100 Mark einkassiert hatte, vori zwei Männern über fallen, die dem Knaben das Geld avnehmeu wollien. - Der Junge wehrte sich und rief mit ganzer Kraft um Hilfe. Als auf die Hilferufe ein Mann Herbeieille, suchten die Täter das Weite. Depeschen vom 8. Dezember. Halle a. S. (P r i v. -Tel.) Tie Un terschlagungen bei der Firmle der Schwarz- vurgischen La-ndesbau! in Saalfeld (siehe „Kleine Chronik") sollen den Betrag von 500 000 Mar. erreichen. Mit der Affäre soll auch eine Erpresserangelegciche.it zusammeufal lem, deren Opfer der verhaftete Beamte Kra- mann geworden ist. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Berlin. (P r i v. - T e l.) Gestern hat der 15jührioe Gymnasiast Joachim Schmidt in der Ww uung seiner Eltern Selbstmord verübt. Das Motiv zur Tat soll gekränktes Ehrgcfüll sein, jedoch lat der Vorgang mit der Schule nichts zu tun. Berlin. Aus Anlaß der Zaberm r Vorgänge und der bekannten Kundgebungen im Neichsiage waren von dein sozialdemokratischen Parte,-Vor stand in ganz Deutschland Protestoersammlnugen einbcrufen worden. In Berlin und den Vor orten fanden gestern siebzehn Versammlungen statt, in denen sämtlich gleichlautende Resolutionen angenommen wurden. Zu Zwischenfällen kam cs nicht. Hamburg. (P r i v. - T e l.) Das Zep- pelinschisf „Sachsen", das sich gestern auf der Fahrt von Dresden nach Hamburg im dich tcn Nebel verirrte und in Scküesivig-Holstein lei dem Dor'e Ouicknorn auf einem Acker nicderging, bat die Weiterfahrt nach der Luit schif Halle noch nicht autreten können. Wäh rend der Futtlsbüttcler Flugplatz noch in dich ten Nebel gehüllt ist, hat sich über dcni Not laudungsplak'e der Himmel etwas aufgeklärt. Der Führer des Luftschifes lM die Hoss unng, im Laue des Tages die Fahrt nacki Fuhlsbüttel zurickleoen zu können. Krakau. In Schaulen winde eine jüdische Familie, die ans den Eltern, zwei Kindern, zwei Dienstboten und einem Freunde bestand, von Ein brechern überfallen und durch Artschläge c rmordet. Paris. Einer Meldung des „Figaro" zu folge ist der deutsche Botschafter in PanS, Herr v. Schön, telegraphisch nach Berlin beritten wor den und sofort mit dem Expreßznge nach der Rcichshauplstadt abgercist. Herr v. Schön sag-e vor seiner Abreise, er hoffe, bis nächsten Diens tag wieder in Paris zu sein. London. (P r i v. - T e l.) Nach offi ziellen Berichten, die in Tokio aus Formosa eintrascn, wurden kürzlich in Verbindung mit Aufdeckungen Verhüttungen vorgenommen. Von 219 Verhütteten wurden 125 mangels Bewei ses freigelasicu; gegen die ü rügen wurde oor einem besonderen- Gerichtshof verhandett. Bou den Angeklagten wurden 28 freigesprochen, 6 zum Tode verurteilt und 131 wurden insgc samt zu 838 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sofia. Die gestrigen Sobranjewahten sind in großer Ordnung und bei verhältnismäßig großer Wahlveteiligung vor sich gegangen. In Sofia haben die Regicrungspürieieii in allen Distrikten gesiegt; auch die Ergebnisse ans der Provinz lassen erkennen, daß die Regierung in dcii meisten Orten die Mehrheit erzielt hat. Von der Opposition haben nur die exiremen Parteien und Sozialdemokraten einige Erfolge erlangt, dagegen sind die russoplülcn Kandidaten Gc- schows und Dancws fast durchweg dnrchgefallen. Rcwyorl Jünf Bauditen, die bewaffnet waren, drangen ,n letzter Nacht in ein Re sta-urant ans dem unteren Brodwuy ein und zwangen den Besitzer, ihnen die Kasse aus zul ef.'rn ttlsdaun gingen sic in die Restau- ratiousräuine und veranlaßten die Besucher mit voroet altenem Revctzver, sich an die Wand Zu stellen. Während drei der Banditen die teslürzten G sie in Schach hielten, plünderten die anderen beiden in voller Scelenrule die Tüschen aus. Darauf bestiegen sie ein Auto- movil und fuhren davon. Die sofort ausge nommen« Verfolgung verlief ergebnislos.