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„Annemarie — teures Fräulein — ich b«. greife wirklich nicht — „Ader erinnern werden Sie sich doch noch daran — a, was frage ich? Unauslöschlich wird in Ihnen der Groll sein Wer jene Sache!" „Ader, mein Gott, was können Sie denn damit zu schaffen t-aben, Annemarie?" rief er erregt. „Sie sollen es wissen, Herr Professor. Es Ivar vor fünf Jahren und ich damals eine recht wilde Hummel, voll toller Einfälle r.nd ein täglicher Gast in deni Elternhause meiner Freundin, der Tochter des Philosophen Doktor Wertheim." Holthausen war erblaßt. . .v , „Wertheim ist mein väterlicher Freund, in dessen Hause damals mein Manuskript ver- loren ging, olm« daß man heransbekommen l;ah wodurch," sagte er leise. Annemarie fuhr fort: „Ina, meine Freun din, Imtle mir erzählt, sie beabsichtige, ihr Tagebuch mit all seinen Backfischtorheiten, die darin standen, den Flammen zu übergehen. Als ich am nächsten Tage zu Ina ging, fand ich das Enlreezimmer leer. Es war ein Kitter kalter Tag. Im Kamin brannte ein Helles Feuer. Au' einem Stuhl sah ich ein Paket — beschriebene Blätter — liegen. Inas Tage buch! ging es mir durch den Sinn. Gewiß bat sie beabsichtigt, es jetzt dem Feuer im Kamin zu übergeben, ist aber abgerufen wor den. Ueberrasche sie mit der Tatsache, daß du bereits für sie gehandelt! Und schon hatte ich die Blätter in das Feuer gestreut, das <in Hellen Flammen dar- iiber emporschlug. Und dann? Wie ich er- iubr, war die Freundin garnicht daheim; doch machte ich mir noch keine Gedanken. Erst als sie zu mir gelaufen kam mit der Schreckens nachricht: Professor Holthausens Manuskript, an dem er Jahre gearbeitet, ist aus unserem Enlreezimmer, dahin er es gelegt, als Papa ibn zurück rief, spurlos verschwunden und nir gends zu finden! Die Eltern sind untröstlich, denn nun mutz der Professor, will er das Wer! von neuem schreiben, abermals nach Amerika zur Forschung! erst da kam mir der Zusammenhang zum klaren Bewußtsein, und mrzweiielt gestand ich der Freundin, was ich getan. Zie Hal mich nicht verraten; ungeschehen ließ sich die Sache ja doch nicht machen. Zu meinen Ellern habe ich nie davon ge sprochen: aber mein Uebermut war seitdem gebrochen. Was sch empfunden, als mir das Schick sal Sie, Herr Professor, in den Weg führte, und — ich — Sie — lieben lernte — immer — mn dem Bewußtsein — der Schuld im Herzen — vermag ich nicht mil Worten zu schildern. Nicht aber bärte ich vermocht, mir mein Glück aus der Derbehlung des Ge schehenen auszu-bauen — „Und «den weil Du ehrlich gewesen, Ge liebte, ist mein Groll verschwunden wie Nebel vor der Sonne!" fiel er mit leuchtenden Augen ein. „Zur Sühne für Deinen kindlichen Uw verstand damals, aber fordere ich pun von Dir, daß Du mich heiratest! Dazu, aber ge hört zunächst der Verlobungskutz! Willst Du ihn mir geben, Annemarie?" Schelmisch sah er ihr in die Augen, die zu ihm aufstrahlten. Und nun küßten sie sich - . . Christentum und Kirche. vier Ltzvmirs,»»t«ße. Es sind vier Ad- oentSsonntaye. An ihrer Zahl ist viel gedeutet worden. Vier Adventszeiten unterschied man in Israel: von der Weltschöpfung bis Noah, die Zeit der Urväter; von Noah bis Mose, die Zeit der Erzväter; »on Mose bis Samuel, die Zeit der Gesetzgebung und der Richter, und zuletzt die Zeit der Könige und Propheten — Kis zur Er füllung. — Vier Weltreiche gehen voraus, ehe das Gottesreich kommt; vier Weltalter kennt das Heidentum, ahnungsvoll weisend auf das „gol dene Zeitalter", daS in Thristo wieder anbficht in der „Fülle der Zeiten." „Vier Himmels gegenden" — so erklären die Alten, nach denen das Evangelium durch die Boten Gottes getragen werden soll; vier Altersstufen vom Kind bis zum Greise — zu allen kommt der Herr, alle nahmen aus seiner Fülle Gnade um Gnade. Viermal tönt der Ruf in der heiligen Geschichte: „Der Herr kommt: zur Schöpfung, zur Erlösung, zur Heiligung, zum Gericht". Magst du also deuten nach deiner Art — mir war immer das Zu sagendste: die drei Advente zusammenzunehmen und den letzten, den Herold und Türhüter, frei zu lassen: der Herr kommt in- Fleisch, daS ist der erste Advent, er kommt zum Gericht — der zweite; er kommt in- Herz — der dritte. „Der Herr ist nahe", ruft der vierte. (AuS Emil Frommels Festflammen.) Ueber »den Se-en -er Gitte" schreibt die „Sächs. So. Korr." : „DaS war schon immer so" — wie ost ist uns das in unserem Leben schon entgegengeklungen, wenn wir irgend eine Neue rung treffen und Ueberlebtes abschaffen wollten. Träge Bequemlichkeit spricht so, die sich nicht gern aufrütteln läßt aus ihrem Schlendrian, oder auch Böswilligkeit, die sich hinter der alten Gewohn heit versteckt und damit ihr Gewissen und andere beruhigen will. Aber es kann auch wirklich tief gegründete Pietät gegen alteingewurzelte väter liche Sitte sein, die sich gegen das unerprobte Neue sträubt. Darum tun wir recht, zu prüfen, ob das gepriesene Neue wirklich ein Fortschritt ist, ein besserer Ersatz, und darnach zu handeln: am guten Alten in Treue halten I Es liegt doch ein großer Segen auf der guten Sitte, und so natürlich es ist, daß gar vieles im heutigen hastenden Leben fallen muß, woran man in aller Zeit mit aller Behaglichkeit sich erfreute, so wichtig ist es doch, durch Bewahrung der Sitte unserem Geschlecht die enge Verbindung mit seinen Vorfahren zu erhalten. Sind eS auch ost nur Aeußerlichkeiten, wie besondere Festgc- bräuche, zunial zur Weihnachtszeit, so dürfen wir sie doch nicht verachten. Sie stärken den Fa miliensinn, sie halten das Gefühl der Zusammen gehörigkeit mit den früheren Geschlechtern wach. Und das ist doppelt nötig in unserer Zeit, wo durch die Freizügigkeit und durch den Zug in die Großstadt das Heimatgefühl so rasch verloren geht, wo die Menschen so oft nur als einzelne Nummern gezählt, aber nicht als wichtige Glieder in einer langen Kette geachtet werden. Sie müssen sich selber wieder als Träger einer Tra dition, als Hüter eines teuren Erbes anschen lernen, dann kann die Titte wieder eine SegenS- macht werden in unserem Volk — wohlverstanden, die gute, ehrwürdige Sitte, die zugleich gottge- wollte Sittlichkeit ist. Die höchste Bedeutung als Bewahrerin guter Sitte hat bei uns die Kirche. Gott sei dank, es gibt noch viel von kirchlicher Sitte bei uns. Aber wo sie nur äußerlich, gedankenlos mitgemacht wird, da kann sie nicht wirklich Leben wecken und erhalten. Vielmehr will sie im inneren Wesen verstanden und mit Bewußtsein angceignet wer den. Die Gemeinden mit den höchsten Abend- mahlsziffern sind nicht immer die lebendigsten Die Macht der Gewohnheit kann auch geistliches Leben töten, Frucht wirkt sie nur da, wo wir in sie mit unserem Herzen hineinwachsen. Wo ein treuer Vater sein Haus versammelt zu täglicher HauSandacht, zum gemeinsamen Kirchgang, zur regelmäßigen Abendmahlsfeier, da kann auch der Segen nicht fehlen, wenn es im rechten Geiste geschieht. Erst tuen die Kinder mit, weil die Eltern es ihnen vormachen, dann werden sie durch deren Vorbild — wie heilig groß ist der Eltern Verantwortung — innerlich davon angefaßt und pflanzen die Sitte weiter, weil sie selber ihren großen Wert verstanden haben. So werden sie sie auch nimmer preisgeben, sondern sie weiter pflanzen in die Herzen ihrer Kinder. Jung ge wohnt — alt getan I Sorgen wir dafür, daß unsere Jugend zum Guten gewöhnt werde, daß sie gute, christliche Sitte als Segen durchs Leben begleite. Fundamt Gersdorf Bez Chtz. Als gefunden sind abgegeben worden: 1 Brosche, 1 Herrenuhrkette, 1 Herrenring, 1 elektrische Taschenlampe, 1 Geldbörse mit Inhalt, 1 Trauring, 1 große Anzahl Schlüssel. Zugelaufen: 1 gelber Hund. Fundsachen sind unverzüglich im Rathause — Zimmer Nr. 8, I Treppe — anzumelden. Durchgreifende Kuren bei Wz II. llMMi ist der Titel eines in unserem Verlage er- schiene neu Büchleins, in welchen: eine neue kombinierte Milch- und Wanzen-Kur beschrie- ben wird. Dieses Büchlein wird gratis au jeden Kranken versandt, der es verlangt. 'Je- der Hals- und Lungenkranke sollte es sofort verlangen, selbst wann sein Leiden harmloser Art zu sein scheint. Denn jede schwere Er krankung der Lunge, vor allem die mörderi sche Lungenschwindsucht, beginnt mit dem „bißchen Huste,:", mit dem „kleinen Katarrh" und vernichtet oft in wenigen Wochen ein blühendes Menschenleben. Das Mittel selbst besteht aus giftfreien, von alters her berühmten und auch von den, ver storbenen Pfarrer Kneipp empfohlenen Heil pflanzen. Die gute Wirkung liegt in der ge schickten Zusammenstellung, die daraus berech net ist, das liebel von mehreren Seiten zu gleich zu packen. Es wird auch bei größter Körperschwäche gut vertragen und ist so billig, daß auch der Minderbemittelte seine segenbringendc Wirkung sich hu Nutzen machen kann. Kein Arzt dürfte gegen seine Anwendung etwas einzuwenden haben, wenn man ihn darum fragt, da es sich nicht etwa um eines der teuren und dabei oft schädlichen Geheimmittel, sondern um eine wissenschaftlich einwandfreie Sache handelt. Damit jeder, der es benutzen will, es erst versuchen kann, ehe er Geld dafür ausgibt, senden wir eine Probe völlig kostenlos zugleich mit dem Büchlein. Nur 20 Pfg. für Porto usw. sind in diesem Folie in Brief- marken beizufügen. Mittellosen Kranken sen den wir das ganze, zu ihrer Wiederherstellung nötige Quantum kostenlos und portofrei, wenn sie uns eine Bescheinigung ihres Pfar rers oder der Ortspolizeibehörde über ihre Mittellosigkeit und ihre Krankheit einsenden. siont-ek« KvMKfM fiik l'llsiirknßMlmilv Berlin-Halensee st. kleinen zusammenhängenden Dingern, die wie Bläschen oder kleine Schläuche auSsehen!" „Bläschen?" — riefen die andern. — Wie, — Schläuche?" Und alle drängten sich mit neuem Eifer herbei. Der Onkel wartete, bis sie sich alle die Sache angeschaut, dann nahm er daS Instru ment wieder zusammen und indem sie ihren Weg fortsetzten, sagte er: „Was ihr gesehen, waren Pflanzenzellen. Man hat nämlich vermittelst des Mikroskopes gefunden, daß alle Pflanzen, und zwar in allen ihren Teilen, aus unzähligen kleinen Gebilden bestehen, aus Gebilden, wie ihr sie eben selbst gesehen habt und von welchen Fritz mit Recht behauptete, daß sie einem kleinen, feinen Schlauche oder auch kleinen Bläschen ähnlich seien. Wie sie sich bilden, ist noch nicht ge nau bekannt, obgleich es für einen Jeden eine Leichtigkeit ist, sie unter seinen Augen entstehen zu lassen." „Wie?" — rief hier Hermann — „man könnte beobachten, wie sich solche Pflanzen zellen bilden?" „Ganz leicht I" — versetzte der Onkel. — „Ihr dürft nur eine Flasche nehmen, ein wenig Wasser hinein gießen und dieses Wasser län gere Zeit ruhig stehen lassen. Nach einigen Tagen werden sich grüne Flocken zeigen, die, betrachtet ihr sie genauer, aus höchst zarten Fädchen zu bestehen scheinen. Bringt ihr nun aber ein solches Fädchen unter das Mikroskop, so erblickt ihr sofort eine kleine Perlenschnur von solchen feinen Schläuchen oder Pflanzen- zellen. Laßt ihr das Wasser noch länger stehen, so setzen sich täglich neue Zellen an, d. h. die kleine Pflanze wächst unter euren Augen." „Wie interessant!" — sagte Otto — „auf diese Weise vermag man ja die Natur in ihrer geheimsten Werkstätte zu belauschen." „So ist es in der Tat" — fuhr der Onkel fort — „und wir wollen einmal später den Versuch selbst machen. — Die Zelle ist also das kleinste Teilchen der Pflanze. Uebrigens gibt es sogar Pflänzchen, die aus einer ein zigen solchen Zelle bestehen." „Die muß man ja, ihrer Kleinheit wegen, gar nicht sehen können!" — meinte Johannes. „Einige doch!" — versetzte der Onkel. — „Zum Beispiel den Gallertträubling. Ein an feuchten Orten vorkommendes Pflänzchen, daS aus nichts besteht, als aus einem grünen Bläschen, ungefähr so groß als ein Senfkorn. Dieses Bläschen ist eine einzige Zell«, die sich allmählich nach einer Seite hin wurzelartig verlängert. Oft sind, nach Ueberschwemmungen, sandige Wiesen mit diesen grünen Körnchen ganz übersät." „Das wäre also die einfachste Form im Pflanzenreiche?" — sagte Ernst. „Ja!" — entgegnete der Onkel — „und zugleich die Grundform, da alle übrigen Pflan zen, — der Eichbaum, die Palme, die Ceder mit eingerechnet, — aus nichts als aus Zellen bestehen, die dann freilich in verschiedener Ge- statt vorkommen." „Und wie groß sind in Wirklichkeit diese Zellen?" — frug Johannes — „denn wir sahen sie ja eben vergrößert." „Sie kommen vor in einer Kleinheit und Zartheit, daß ihr Durchmesser nicht mehr als den dreihundertsten Teil einer Linie beträgt I" „Wie?" — riefen hier alle — „den drei- hundertsten Teil einer Linie?" „Ja!" — sagte der Onkel lächelnd — „ihr könntet an 3600 solcher Zellen auf die Breite eures Daumens in eine Reihe nebeneinander legen!" „Himmel!" — rief Fritz — „und nun denkt euch jene riesiye Eiche, die dort auf der Wiese steht, wie viele Millionen und My riaden von Zellen mußten sich da bilden, bis sie das ward, was sie jetzt ist!" „Der Gedanke ist großartig!" — sagte Otto ernst — „und — wahrlich, ich weiß nicht, über was soll ich mehr staunen, über die Millionen jener riesigen Sonnen, die die Milchstraße ausmachen, oder über die My riaden dieser mikroskopischen Gebilde, die sich vereinigen, um . . . eine Pflanze abzugcbeu?" „Staune hier und staune dort," entgegnete der Onkel — „die Natur ist gleich erhaben in allen ihren Schöpfungen. DaS unendlich Kleine gibt Kunde von jener ewigen Weisheit, die beides durch die gleichen Gesetze hervor rief, erhält und verbindet und au< Großem und Kleinem das eine schöne, harmonische Ganze schafft, das, durch sich selbst beglückt, in seiner höchsten Gestaltung, dem Menschen, zum Bewußtsein kommen soll." Nach einiger Zeit Hub der Onkel wieder an: „Die kleinsten Pflanzenzellen schätzt man also, wie ich vorhin gesagt, den dreihundert sten Teil einer Linie groß; sie kommen übri gens dann auch noch größer und zwar bis zu ein Vierundzwanzigstel Linie im Durch messer vor." „Bon was aber werden denn diese Zellen gebildet?" — frug jetzt Max. „Von einem außerordentlich dünnen, durch- sichtigen, farblosen Häutchen," entgegnete der Onkel, „das aber ganz dicht ist und keiner lei Oeffnungen zeigt; die innere Wand ist dann meistens mit einer zähen Flüssigkeit be kleidet, die man den Zellensaft nennt. Die Zellenhaut (Zellenmembran) bleibt aber nicht immer so dünn und fein, wie sie bei ihrer Neubildung ist; nach und nach lagert sich nämlich auf ihr, vermittelt durch den Zellen- saft, eine neue häutige Schicht ab. Man nennt dies den Verdickungsstoff. Diese Ver- dickung geht dann häufig so weit fort, daß die Zellen au-gefüllt werden und nicht mehr zur Zirkulation deS ZellensafteS dienen können." „Halt!" — rief hier Johannes — „wie ist denn das? Du sagtest soeben, Onkel, daß die Zellenhaut keine Oeffnungen habe, und jetzt sprichst du doch von einer Zirkulation d-.S ZellensafteS. Wie aber kann denn dieser Saft von Zelle zu Zelle dringen, wenn keine Oess- nungen da sind, die ihn durchlaffen?" „Das ist ein kleine- Wunder," — ent gegnete der Onkel — „daS ich euch erklären will ." Er ließ sich ein leeres Glas und etwa« Zucker geben. AIS dies geschehen, goß er daS GlaS halb voll Wasser und nahm dann aus der Tasche einen Behälter, und aus diesem eine Glasröhre. Die Glasröhre mochte einen halben Fuß lang und einen halben Zoll dick sein. Endlich holte er auch noch ein Stück chen Schweinsblase aus der Tasche, daS er den Freunden mit den Worten hinreichte: „Betrachtet dieses Stückchen Darmhaut. Es ist als organische Haut dicht, ohne Löcher. Nicht wahr?" Die Kinder betrachteten er, und fanden rS in der Tat so. Nun nahm es der Onkel zu- rück und verband mit ihm die untere Oeffnung der Röhre, die er alsdann halb mit Zucker wasser füllte, das er vorhin schon in einem zweiten.Blase angesetzt. „Jetzt gebt Acht I" — sagte er hierauf, in dem er das bis zur Hälfte- mit reinem Wasser gefüllte GlaS zur Hand nahm. — „Ihr sollt hier eines der merkwürdigsten Naturgesetze kennen lernen. Ich habe also hier in dem Glase reines Wasser, und hier in der Röhre Zuckerwasser, als eine Flüssigkeit, die dichter als reines Wasser ist. Stelle ich nun die Glasröhre mit der dichteren Flüssigkeit in das GlaS mit der weniger dichten, so sind beide Flüssigkeiten — wie ihr jetzt seht — durch die Darmhaut, die durchaus keine Löcher hat, getrennt. Jetzt gebt Acht, — was geschieht!" Die Kinder beugten sich neugierig vor; nach einiger Zeit stiller Beobachtung fing die Flüssigkeit in der Glasröhre zu steigen an. „Was ist daS?!" riefen alle. Der Onkel wartete noch einige Augenblicke, bi« sich die Erscheinung deutlicher gezeigt, dann sagte er: „Das ist eine Ausgleichung der Dichtig keitsverhältnisse zwischen beiden Flüssigkeiten. Die dichtere Flüssigkeit (hier das Zuckerwafstls zieht die weniger dichtere Flüssigkeit (vor unseren Augen daS Wasser) durch die orga nische Haut so lauge an sich, und gibt so lange auf die gleiche Weise etwas von sich ab, bis sich beide Flüssigkeiten, ihrer Dichtig keit nach, ausgeglichen haben. Diese merk würdige Erscheinung nennt man Endosmose, Durchschwitzung, und infolge dieser cndot- motischen Kraft vermag auch der Zellensaft in den Pflanzen durch die einzelnen Zellen zu zirkulieren, trotzdem, daß jede einzelne Zelle von einer dichten Haut umschlossen ist!" Man machte den Versuch noch einmal, um sich von der Richtigkeit der Sache zu über zeugen, und die Kinder konnten sich nicht ge nug über die wunderbare Erscheinung wundern Zum Zeitvertreib. Die Autofahrt. An diesem Spiel können beliebig viel Kinder teil- nehmen. Vian zieht mit «reibe ans der Tüchplatle oder mit Bleistift ans einem großen Bogen Papier eine Doppellinie von der Breite der vorstehende» Quadrate, in Kreisform geschloffen, teile diese in Ivo Teile und nummeriere sie von l bis 100. Nun schneide man die Quadrate a»S und lege sie auf die betreffenden Nummern. Der Start komm« auf Nr. I. Gespielt wild mit 2 Würfeln. Jeder Teilnehmer schreibt seinen Namen aus ein Stückchen Papier von dec Größe der Quadrate und belegt damit jedesmal die durch die Würfel erhaltene Zahl Wer auf Id kommt, muß einmal beim Würfeln auSsetzen; 24 muß zum Start zurück; 66 muß zweimal beim Würfeln «ussetzrn; 44 rückt tv vor: b6 scheidet ganz aus dem Spiel au«; 87 zahlt >0 Spielmarken in die Kaffe; »4 muß dreimal aussetzen; Sd bezahlt 4 Spielmarken. We, zuerst die wo erreicht, ist Sieger und hat ge wonnen.