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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191311021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-02
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.11.1913
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I^ertlicheS «nd SSchfifcheS. * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 2. November: Trocken, mild, ziem lich klar. * — Lotterie. In der heutigen Zie- hmig der Kgl. Sachs. Landeslotterie entfiel die Prämie von 300 000 Mk. mit einem Ge winn von 5000 Mk. auf die Nummer 33 873. * — Kirchweihfestlichkeiten finden morgen und Montag in Langenberg, Zacken, Meinsdorf, Langenchursdors^ Nuß dorf, Kuhschnappel, Erlbach und Ursprung statt. h . 19. Niedererz gebirgsturn- g a u. Gestern fand beim Turnverein in Lich tenstein das 12. Turnwartturnen unter Lei tung des Gauturnwarts Wohlfahrt-Hohndorf statt. Im Anschluß an die 2stündige Turn- nrbeit wurde nachmittags 2 Uhr im Johan nisgarten eine Sitzung unter Bekanntgabe des voraussichtlichen Jahreskalenders für 1914 ab gehalten. Hiernach sollen statlfinden: Die 113. Gauvorturnerstunde am 18. Januar in Hohn- dors, die 114. Gauvorturnerstunde am 28. Juni in Erlbach verbunden mit 50-Jahrfeier des dortigen Turnvereins, ein Spieltag am 11. Oktober in St. Egidien; Bezirksversamm lung am 26. April in St. Egidien und am 29. November im Hüttengrund; 15. Turn- wartsturnen in Callnberg bezw. Neuölsnitz; 10. Mai Turnballenweihe in Gersdorf; 21. Juni Turn- und Spielfest auf dem Pfaffen- berg; 5. Juli 25-Jahrfeier beim Turnverein Rödlitz; 12. Juli 50-Jahrfeier beim Turnver ein Lugau I und 26. Juli 50-Jahrfeier mit Turnhallenweibe in Falken. Nach Erledigung verschiedener turnerischer Arbeiten wurde die von 32 Turnwarten besuchte Sitzung gegen 4 Uhr nachmittags geschlossen. m . Die Bezirks Versammlung des Bezirks Glauchau des Kgl. Sachs. Mili tärvereinsbundes, die gestern in Glauchau statt and, hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen. U. a. wohnten ihr Herr Amts- hauptmann v. Holtzendorff und Vertreter der Stadt bei. Den Geschäftsbericht erstattete Herr Bezirksvorsteher Merres, der u. a- be tonte, daß in der Bundesgeneralversammlung die Erhöhung der Bundessteuer aus 60 Pfg. abgelehnt und dafür 30 Pfg. zutzüglich 7 Pfg. Bezirkssteuer zur Erhebung beschlossen wurde; alle unter 900 Mk. Einkommen habende Vete ranen sollen aus dem Ertrag des Kornblu mentages bedacht werden; zum 40jährigen Bundesjubiläum nahmen vom Bezirk Glau- chau 939 Mann mit 59 Fahnen teil. Einstim mig wurde beschlossen, Herrn Oberstleutnant Wirth zum Bezirksehrenmitglied zu ernennen, während Herr Bezirksvorsteher Merres auf weitere drei Jahre wiedergewählt wurde. Herr Merres betonte noch, daß er daraus hinwir ken werde, die Grenze von l)00 Mk. Einkom men für Veteranen zur Anwartschaft ausj Bei hilfe aus dem Kornblumentagertrag auf 1200 Mark zu erhöhen. Weiler teilte er mit, daß Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. aus Anlaß seines Negierungsjubiläums unter Einwilli- I gung der Protektoren über sämtliche Landes- kriegerverbände das Protektorat übernommen hat. Nachdem Herr Amtshauptmann v. Holtzendorff für die ergangene Einladung ge dankt und versprochen hatte, im Sinne seines Vorgängers die Militärvereinssache fördern zu helfen, schilderte Herr Militärvereinsvor steher Wappler aus Hohenstein-Ernstthal seine diesjährige Reise über die Schlachtfelder bei Metz, Wörth usw., womit die Versammlung ihr Ende erreichte. Die nächste Bezirksver sammlung findet in Schlunzig statt. * — Das B e t h I e h e m st i s t hat am Donnerstag seine Pforten bis März nächsten Jahres geschlossen; in diesem Jahre wurden ülar 1200 Kinder verpflegt. * — Wegen Ankaufs desMine- rulbades durch die Leipziger Ortskran kenkasse, die es a.s Erholungsheim ausbauen will, schweven Verhandlungen. * Hohenstein-Ernstthal, 1. Nov. Die Kirchgemeinde zu Lt. Trinitatis Hat bekannt lich einen neuen Friedhos anlegen müssen, da der alte, an der Dresdner Straße gelegene den Anforderungen nicht mehr genügle. Un weit der Aue, liurs vom Bahndamm, gegen über dem Logenlause, erhebt sich die neue schmucke Friedhofskapelle auf einem Ausläufer der Lungwitzer Höhe. Ehemals gehörten die Ländereien den Gutsbesitzern Wagner und Kunze-Oberlungwitz und Schmiedermeister Gräßler hier, d. h. das von den beiden Letztgenannten übernommene Areal wurde in der Hauptsache zu Wegeherstellungen gebraucht. Das eigentliche Fricdhofsgelände umfaßt ca. 14 400 Quadratmeter des ehemals Wag- nerfchen Grundstückes. Der Friedhof ist von der Bahnstraße aus durch das Gentschgäßchen, zu dessen Verbreiterung die Anlieger Flei- scher, Bennewitz und Gräßler in dankenswerter Weise Areal abtraten, zu erreichen; die Lage ist, wenn auch keine ideale, so doch eine ruhige zu nennen. Das Gebäude selbst ist unter Leitung des Herrn Kirchenbaurats Ju- lius Zeißig-Leipzig erstanden und macht in seiner schmucken Ausführung, die durch Herrn Baumeister Rich. Müller erfolgte, einen freund lichen Eindruck. Die Halle salbst ist 84 Qua dratmeter (7 X 12 Quadratmeter) groß und besitzt 6 Fenster nach Entwürfen des Kunst malers Schulz-Dresden. Das ganze Grund stück, das von Herrn Zimmermann Röhner mit einem Zaun versehen wurde, weist hübsche, geschmackvoll angelegte Anlagen auf, die von der Architehensirma Dalch-Einsiedel entwor fen und hergestellt wurden. An den Arbeiten waren als Handwerker beteiligt die Herren Tischlermeister Bonitz, Schwabe, Schubert, Schlossermeister Fritz Schulze, Venter, Jnstal- lateurmeister Layritz, Glasermeister Heinke, Bohne, Malermeister Nudelt und Baustian, Dachdeckermeister Anders und Klempnermeister Preiß. Am morgigen Sonntag, nachmittags 2 Uhr, soll die Gesamtanlage in schlichter Weise geweilt werden. * — Die Stadtverordneten werden sich in ihrer nächsten Sitzung mit der Wahl von drei Ratsmitgliedern zu beschäfli gen haben. * — „D e r S ch a ch t b r e n n t", so lau tete die Annahme, die der Donnerstag abend in der Nähe des Bergmannsgruß st-attgefun- denen Samariter-Nachtgeländeübung des hie sigen Samaritervereins zugrunde lag. Eine Schlagwetter-Explosion halte mit brutaler Hef tigkeit gewütet und noch befanden sich im brennenden Schacht zahlreiche brave Bergleute, denen die Sanitäter unter Leitung des Herrn Dr. Lange schleunige Hilfe brachten. Der na türliche Weg war nicht mehr passierbar, wes halb die Transporte unter schwieriger Ge ländebeschaffenheit über Schutt und Geröll zunächst nach einem dort gelegenen Felde, daun in den als Notlazarett eingerichteten Saal des Bcrgmaunsgruß gebracht wurden. Herr Dr. Lange sand in der nachfolgenden Aussprache sehr zufriedenstellende Worte über den Verlauf der Uebung, die hinsichtlich der Transporte und vor allem auch der Verbände zu besonderen Ausstellungen keinen Anlaß gab. — Der gutverlaufenen Uebung wohnten auch Herren aus der Einwohnerschaft bei. * — Vor ausverkauf temHause brachte gestern abend im Logenhause der theatralisch-artislischc Verein das bekannte Kneiselsche Volksstück „Die Lieder des Musi kanten" zur Aufführung. Alle Mitwirkenden gaben sich die größte Mühe, die Charaktere der einzelnen Personen aufF genaueste wie derzugeben, was ihnen auch in bester Weise gelang. Der Verein dürfte sich mit seiner gestri gen Ausführung sicher wieder eine große Zahl neuer Freunde erworben haben. g. Aus dem V e r e i n s l e b e u. Wie alljährlich, so veranstaltete auch diesmal der MännergesanWerein „Humor" eine Nachfeier seines Stiftungsfestes im Stadthause. Herr Vorsteher Oskar Kraft dankte hierbei den zahlreich Erschienenen für ihre dem Verein bewiesene Treue und Förderung des Män nergesanges. Vorträge verschiedener Art ver schönten die gesellige Veranstaltung. * — Aus S ch Wermut und weil sie befürchtete, völlig zu erblinden, machte Don nerstag mittels Leuchtgases eine in der Alt stadt wohnhafte 57jährige Ehesrau ihrem Le ben ein Ende. * — Wieder eingefunden haben sich die beiden Schulknaben Eichler und Hei nig aus der Alstadt, die angeblich nach Bäh men auswandern wollten, um ein Abenteu rerleben zu beginnen. * — Allerlei Schwindeleien ließ sich ein angeblicher Zigarcenreisender, der A. von Bülow heißt, hier zuschulden kommen. Eine ganze Anzahl besserer Einwohner besuchte der sicher auftretende Mann, der angab, in Gc« desberg a. Rhein bezw. in Amsterdam zu wohnen und Besitzer einer Zigarrenfabrik zu sein. Er verkaufte Zigarren zu ganz annehmbaren Preisen, ließ sich das Geld vorausbezahlen und die Kund schaft auf Lieferung warten. Der Verhaftete be streitet irgendwelche betrügerische Manipulationen; die Ermittlungen der Polizei schweben noch, v. B., der steckbrieflich verfolgt wurde, ist dem Kgl. Amtsgericht zugcführt worden. l. Fußball. Sandows 1. Fußball- Mannschaft wurde gestern in Zwickau von Olympia I! mit 3 : 0 geschlagen. Sandow mutzte Ersatz für seinen rechten Verteidiger und den Halblinken Stürmer stellen. Beson ders das Fehlen des 'letzteren machte sich recht fühlbar bemerklich. Sandows Sturm tonnte sich nicht zusammenjinden, zumal nach Halb zeit der Rechtsaußen wegen einer unbedacht samen Aeußerung herausgestellt wurde. San dow hatte zuerst gegen den Wind zu kämp fen, wodurch der Ball meist in seiner Hälfte war. Schon in den ersten fünf Minuten hat Olympia einen Er olg zu verzeichnen. Kurz vor Haltzeit konnte Olympia durch die Schuld der Verteidiger noch einmal erfolgreich sein. Nach Halbzeit hätte Sandow leicht ausgleicheu können, wenn jeder Spieler seine Pflicht ge tan hätte. Es schien eine gewisse Unlust bei Sandow platzzugreisen. Wenn es aver auch bedauerlich ist, daß Spieler ohne Grund sern- bliebcn, so ist cs doch sehr, sehr bedauerlich, wenn Spieler ihrem Unmut dadurch kund- geben, daß sie selbst bei gefährlichen Momen ten mit verschränkten Armen dem Spiel un tätig zuschauen. Der schwache Sandowsturm versuchte in der 2. Halbzeit mehrere verzwei felte Durchbrüche, die für den Gegner wohl gefährlich wurden, aber nichts Zählbares cin- brachtcn. Olympia II hatte eine bedeutend bessere Mannschaft gestellt, bei der besonders die große Balltechnik einzelner Spieler auf siel. Sandow hofft trotzdem, die Punkte zu erhalten, da 3 Leute aus der 1. Mannschaft mitgespielt haben sollen. — Morgen Sonntag spielt Sandows 2. Mannschaft gegen Gl. Sp.- V. V hier. Anfang 3 Uhr. Sandows neu- gebildete 3. Mannschaft wird in Oberfrohna ihr erstes Spiel gegen die dortigen Germanen (3. Mannschaft) ausfechten. - Oberlungwitz, 1. Nov. Im Post saale fand gestern abend ein außerordentlich stark-besuchter Familieuabend statt, der mit dem gemeinsamen Gesang des Neformattonsliedes „Ein' feste Burg" eingeleitct wurde. Sodann nahm Herr Pfarrer von Dosky das Wort zu einer Ansprache, in der er besonders der Frauengestalten aus der Reformationszeit und derjenigen aus der Zeit der Freiheitskriege gedachte und Parallelen zog zur Betätigung der Frauen in der Jetztzeit. Der erste Teil des Abends war dem großen Werk der Re- jormation geweiht, während der 2. Teil ge wissermaßen eine Nachfeier zum 18. Oktober, des bedeutsamen Völkerfrühlings von 1813, darstellte. Der Jungfrauenverein verschönte den Abend durch eine Anzahl Gesangs-Vor träge, die Herr Sparkassenkafsierer Franke in uneigennützigster Weise einstudiert hatte und leitete. Herr Franke, der sich schon mehrfach als geschätzter Komponist erwiesen, hatte für den gestrigen Abend einen Hymnus „Kommt, laßt uns anbeteu!" komponierc, ein innig empfundenes Merk, das reichen Beifall iand. Ein kleiner Chorgcsang, eine Arie des Jialieners Tcrziani, ein schwieriges Stück, dessen Solostellen bei Frau Pfarrer von Dosky, unserer heimischen Sängerin, in besten Händen lagen, kam harmonisch zum Vorirag. Lebhafter Beifall war der Lohn für die Darbietungen. Im 2. Teil wurde ein größeres Festspiel geboten-, betitelt „Königin Luise" von Rosa Kell-erbauer. Die sehr gute, gelungene Wiedergabe wurde ver schönt durch sinnige Deklamation und ei-ngc streute Chöre. Gedanken wurden dabei wach- gerufen, die die Volksseele ganz besonders ini Jubiläumsjahre 1913 beherrschen und ver wandte Gefühle erklingen ließen. Der Rein ertrag des in allen seinen Teilen schön ver laufenen Abends dient zur Beschaffung von neuen Paramenten für die Hauptkirche. m. Oberlungwitz, 1. Nov. Vor einem gutbesuchten Hause gab gestern die Sänger vereinigung Gersdorf-Lugau, Unterverband des Deutschen Arbeiter-Sängerbundes, im Gasthof „Deutscher Kaiser" ein Konzert. Die Gesangvereine von hier, Gersdorf, Lugau und Oelsnitz hatten hierzu ein vorzügliches Programm aufgeste'llt, das u. a. Kompositio nen von Hegar, Bastyr, Uthmann und Sil- cher enthielt. Die gesanglichen Vorträge und besonders die Massenchöre erzielten eine starke Wirkung; unter der tätkräftigen Leitung des Herrn Musiklehrer Jandeisek brachten die Sän ger die einzelnen Darbietungen gut zu Gehör, sodaß der starke Bei'all vollauf berechtigt war. Die Ausführung der instrumentalen Werke lag bei der Lichstnsteiner Stadtkapelle, die un ter Leitung des Herrn Musikdirektor Warnatz künstlerische Auffassung verriet. Die Veran stalter dürften in dem Gelingen des Abends ihren besten Lohn gefunden haben. h. Oberlungwitz, 1. Nov. Am gestrigen Freitag land im Hirsckgrund eine Gelände Übung des hiesigen Samaritcrvercins statt, wozu sich auch viele Zuschauer aus der Ein- wolnerschast eingefunden hatten. Insgesamt wurden 11 Verbände bezw. Behandlungsarten unter Leitung des Obersamariters vorgeführt. In einem anschließenden Zusammensein ini Postgastho' sprachen sich der Vorsteher, Herr Branddirektor August Härtel, und der Obcr- samaritev, Herr Hugo Haase, in anerkennen dem Sinne über die Uebung aus. Die nächste Uebungsstunde findet am 23. November im Vereinslokal statt. m. Oberlungwitz, 1. Nov. Der Kgl. Sachs. Militärverein I hielt gestern im Saale des Gasthofs „Zum Lamm" einen Ball ab, dem auch Mitglieder des Brudervereins als Gäste beiwohnten. Die Veranstaltung nahm einen schönen Verlaust m. Oberlungwitz, 1. Nov. lieber „Die Nahrungsmittelindustrie und ihre volkswirt schaftliche Bedeutung" sprach Donnerstag abend vor einer sehr zahlreichen Zuhörerschaft im Saale des Gasthofs „Zum Lamm" Herr C. H. Aug. Müller aus Cleve, Repräsentant der weltbekannten Van den Berghs Marga rinewerke. An Hand von 50 großen Licht bildern evläuterte Redner die Herstellung dgr Margarine, die in hygienisch einwandfreier Weste er olgt. Kostproben, die herumgereicht wurden, fanden anerkennende Abnehmer. Der Vortrag, der lebhaften Beifall erntete, dürfte der Sache neue Freunde geworben haben. * Gersdorf, 1. Nov. Wolch großer Sympathien sich der neugegründete Orts- und Verkebrsverein allenthalben in den Kreisen der Einwohnerschaft erstellt, davon legte der gestrige Familienabend, die erste Veranstal tung des Vereins, glänzendes Zeugnis ab. Ein wahrer Kassensturm entwickelte sich abends gegen 7 Uhr und wohl ca. 1000 Personen saßen oder standen dichtgedrängt in dem gro ßen Saale des Gasthofs „grünes Tal", um den gutgewählten Darbietungen zu lauschen, während Hunderte infolge Platzmangels un verrichteter Dinge wieder heimkehren mußten. Eille gewählte Mustksolgc der Küchlerschen Kapelle, schöuausgeführte Freiübungen von Mitgliedern des Turnvereins I, gesangliche Darbietungen der Gattin des Herrn Dr. Laabs, die, von Herrn Kirchschullehrer Hohl feld dezent am Klavier begleitet, „Das Herz am Rbein" von Dippel und „Was ich längst erträumte" aus „Göttergatte" von Lehar mit pr chtig geschulter Sopranstimme sehr anspre chend vortrug, ein Violinsolo des talentierten Herrn Kapellmeisters Haase, eine Berceuse für Mandoline und Schlagzither, von Frl. Siebert und Herrn Tech-ert dargeboten, und schließlich noch exakt ausgeführte Leiterpyra miden des Turnvereins „Germania" bildeten den Inhalt des ersten Teils des Abends, der durchweg großen Anklang fand. Der Ver- einsvorsteler, Herr Kaufmann Claus, dankte in seiner eingangs erfolgten Begrüßungsan sprache für die zahlreiche Anteilnahme und bat um weitere Unterstützung. Im zweiten s Teil des Abends wurde von Mitgliedern des Gesangvereins „Arion", die sich in schätzens werter Meise in den Dienst der guten Sache stellten, das erzgebirgisch-vaterländische Fest spiel „Ein frohes Weihnachten anno 13" von Schuldirektor Uhlig-Lauter zur Aufführung gebracht. Die Wiedergabe des herzerfrischen den, naturwüchsigen Werkes, das an spannen den Szenen und fesselnden Schilderungen reich und von Gesängen umrahmt ist, war eine selten schöne. Platzmangel verbietet uns, nä her auf die mustergültige Au sührung des von vaterländischem und bodenständischem Geiste durchwehten Stückes einzugehen, nur soviel sei betont: die Wiedergabe hinterließ einen außer ordentlich nachhaltigen Eindruck und dürste in den Besuchern den Gedanken an die erste Veranstaltung des Vereins noch lange wach- i-a'ten. Von verschiedenen Seiten wurde eine nochmalige Wiederholung des Abends ge wünscht. h. Gersdorf, 1. Nov. Das Andenken des am 30. Oktober 1881 verstorbenen P^pr- rcrs Zöfsel wird alljährlich einmal gelegentlich der Verteilung von Bibeln aus der Zöffel- stiftung wachgerusen. Auch im Anschluß an den gestrigen Nesorm-ationssestgottesdienst brachte Herr Pfarrer Böttger wiederum eine Anzahl Bibeln zur Verteilung; die Mehrzahl war von Gaben anderer Schenkungen beschafft worden. k. Lugau, 1. Nov. Gestern abend gegen 8 Uhr ging ein einem hiesigen Gutsbesitzer gehöriger Strohfeimen in Flammen auf. Ver mutlich liegt Brandstiftung vor. v. Langenberg, 1. Nov. Am Neformation?- feste standen sich im Revanchespiel die 1. Mann schaft des hiesigen Sportklubs und die 2. Mann schaft des Sportklubs Falken gegenüber. Das Spül stand zur Halbzeit 2:0 zugunsten ersterer Kurz nach Anfang der zweiten Halbzeit wurde das Spiel infolge einer unliebsamen Störungab- gebrochen. Der Vorfall wird dem Fußballsport wohl nicht zur Ehre gereichen. g. Falken, 1. Nov. Die Weihe der neuen Turnhalle des hiesigen Turnvereins wird in Verbindung mit der 50-Jahrfeier des Vereins am 26. Juli 1914 abgehalteu. r. Kirchberg, 1. Nov. Ein von Mißge. schick verfolgter Mensch ist der 16 Jahre afte Sohn des Altwarenhändlers Reinh. Thoß in Neukirchberg. Derselbe brach jetzt innerhalb 3 Monaten zum zweiten Male den Oberschenkel. Es ist dies bei ihm der 5. Knochenb-ruch. Thoß ist erst seit 3 Wochen aus dem Stadt krankenhaus Stollberg entlassen und jetzt in das Kreiskrankenstift Zwickau eingeliefert worden. t. Ursprung, 1. Nov- Das älteste Kirch- weihstst der hiesigen Gegend ist bekanntlich das Ursprungev, das in der seit altersher be rühmten Kirche gefeiert wird. Bevor diese Feste in Oberlungwitz, Hohenstein, Gersdorf, Langenchursdorf usw. gefeiert wurden, hielt man hier schon länger solche Feste aib; mor gen nimmt das hiesige Kirchweihfest wieder um seinen Anfang, während das Kirmeskon- zcrt am Donnerstag stattljudet. Depeschen vom 1. November. Berlin. (P r i v. - T c l.) Eine Sonder ausgabe der amtlichen „Braunschw. Anzeigen" veröffentlicht die Proklamation des neuen Herzogs. In dieser heißt es: „Nachdem die Hindernisse, welche sich bei dem Ableben des hochseligen Herzogs Wilhelm der Uebergabe der Regierung im Herzogtum Braunschweig- Lüneburg entgegenstelltcn, durch Gottes gnä dige Fügung m beglückender Weise beseitigt sind, haben Wir die uns aus so hochherzi gem Verzicht Unteres inniglftgeliebten durch- inuchtigftcn Vaters, des Herzogs Ernst August, Königliche Hoheit, angefallene Regierung des Herzogtums mit dem heutigen Tage angc- teeten. Wir versichern bei Unserem fürstlichen Wort, daß Wir die Landesverfassung in al len ihren Bestimmungen voll und ganz auf recht erhalten und beschützen wollen. Als deut scher Fürst werden Wir stets in unerschütter licher Treue zum Reiche und seinem erhabe nen Oberhaupte steten, im Vertrauen zu Unseren holen Verbündeten allezeit Unsere Verpflichtungen erfüllen, die Uns durch die Reichsver'asfung und den ihr zugrunde lie gendem Bundesvertrage auferlegt sind. Berlin. (P r i v. - T e l.) In dem heu tigen Krupp-Prozeß kam es zunächst zu einem Worchreit über die Entwendung von Korn- walzern durch Herrn v. Metzen. Dieser soll gegenüber Brandt geäußert haben, er habe sich gesichert, er möchte dasselbe tun. Dann wurde Zeuge Wingen vernommen, -der sich über seine Verhandlungen mit v. Metzen we gen der Vertretung Krupps in Italien äußerte. Zeuge hatte zu Herrn v. Metzen kein Zutrauen, v. Metzen Hat 100 000 Mark Abfindung verlangt; schließlich sei eine Eini gung zustande gekommen. Posen. (P r i v. - T e l.) Eine Bombe fand man im Host des Ursulinerinnenklöfters in Galcnde. Die Bombe war stark geladen und ihre Explosion hät-c sicher großes Unglück he-rvorgerustn. Man vermutet das Werk eines Anarchisten. Mailand. Der Fluß Po ist wieder um 6 Me ter gestiegen. Der Tessin und der Oliono sind stellenweise über die Ufer getreten und über schwemmen weite Gebiete des Po-Talcs. Einige Dörfer stehen ganz unter Wasser. Newßork. Ein Telegramm aus Potosi in Mexiko bringt die MUdung, daß die Revolu tionäre 25 berittene Polizisten ermordeten, nach dem sie die Beamten vorher den grausamsten Qualen unterworfen hatten. Die Polizisten hatten den Auftrag, ein Dorf zu schützen.
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