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Claus, (uatl.) namens der Beschwerde- und Peti- tionsdeputation über die Petition des Hand schulwirkers Wendelin Barthold in Grüna bei Chemnitz aus Erstattung des ihm angeblich durch eine falsche Auskunft des Gerichts eut standenen Schadens in Höhe von 4800 Mark und der bisher entstandenen Gerichts- und Anwaltskosten von 1080 Mark aus Staats mitteln referierte. Er beantragte: die Kam mer wolle beschließen: Die Petition aus sich beruhen zu lassen. Einstimmig und ohne De batte beschloß die Kammer demgemäß. Abg. Drescher (L>oz.) referierte dann über die Petition des Hilfsstationsschaffners Arno Beckmann in Lichtentanne um Gewäh rung einer Entschädigung aus der Staats kasse. Auch hier beschloß die Kammer dem Anirage des Referenten gemäß einstimmig und ohne Debatte, die Petition aus sich be ruhen zu lassen. Abg. Donath (kons.) berichtete zum Schlüsse über die Petition des Baumeisters Ernst Eduard Erler in Dresden um Bewillu gung einer Entschädigung für den durch den Bau der Königlichen Frauenklinik in Dresden erlittenen Bcrmögensverlust. Er beantragte, auch duffe Petition ans sich beruhen zu lassen. Die Kammer schloß sich anch diesem Anträge debattelos und einstimmig an. Hiermit war die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung: Dienstag mittag 1 Uhr. Tagesordnung: Schlußbcratnng über die Etats- »achtel, betreffend die Kalkwerke, die Landes lotterte, die Landtags.osten usw. Ser Parteitag der sächsischen Konservativen. Ter Konservative Landesverein im König reich Sachsen lrai am Montag nachmittag in Dresden zu seiner diesjährigen Generalver sammlung zusammen, die aus allen Teilen Sachsens sehr gut besucht war. Die Verhandlungen eröffnete der Vorsitzende des Landesverbandes, Erzellenz Dr. Mehnert, mit einem Hoch aus den König. In dem von dem Vorsitzenden erstatteten Jahresberiä t heißt es, daß die konservative Sache in Sach sen im verflossenen Jal re einen kräftigen Auf schwung genommen l at, was darin zum Aus druck kommt, daß die Mitgliederzahi im Jahre 1913 um rund 4000 gestiegen ist. Besonders bemerkenswert sei, daß die sächsischen Indu strielle-n sich im Konservativen Landesverein zu einer besonderen Vereinigung zusammenge schlossen haben, die jetzt 47 sächsische Jndu- striebranchen umfaßt. Ein besonderer Aus schuß dieser Vereinigung, der aus 51 sächsi schen Industriellen besteht, wird die Inter essen die'er Vereinigung nach außen hin wah ren. Daß es überhaupt zu solch einem Zu sammenschluß gekommen ist, sei lediglich der Tätigkeit der konservativen Gegner zu danken. Weite Kreise der sächsischen Industrie seien heute mit der Ar't, wie ihre Interessen ver treten würden, nicht mehr einverstanden. Die Vereinigung der konservativen Industriellen Sachsens werde bereits in den nächsten Ta gen ihre öffentliche Tätigkeit aufnelmen. Aus Vorschlag des Vorsitzenden wurde dann der Staatsminister a. D. und jetzige Hausminister von Metzsch-Neichenbach einstim mig zum Ehrenmitglied des Landesvereins gewählt und an den König Friedrich August als Schirmherrn der bundesstaatlichen Grund lagen- unseres Reiches ein Huldigungstele gramm abgesandt. Der Redner gedachte dann der Negierung Kaiser Wilhelin ü. und der Weihe des Völkerschlachtdenlmals in Leipzig, bei der das leuchtende deutsche Bekenntnis un seres Königs vorbildlich gewesen sei. Exzel lenz Dr. Mehnert kam dann aiü das politi sche Parteilebe» zu sprechen und betaute, daß die Haltung der Konservativen zur Sozial demokratie noch genau dieselbe sei wie früher Kein Paktieren und Kampf bis aufs Messer! Mit der Aeußerung des Ministers Grafen Vitzthum in der Zweiten Kammer hinsichtlich der Nich.bestätigung sozialdemokratischer Ge meindevorstände könne man sich einverstanden erkläre». Die weitere Aeußerung des Mini sters aber, daß vielleicht das sozialdemokrati sche Programm bald als „tote Literatur" in der Deutschen Bücherei in Leipzig schummern werde, ja zu bedauern, da sie irreführend und geeignet sei, im Lande falsche Hoffnungen zu erwecken. Der Redner dankte dann der kon servativen Fraktion der Zweiten Kammer für ihre Haltung bei der Präsidentenwahl, wandte sich scharf gegen die Hochpolitik in Baden und streifte dann die Vorgänge im Reiche. Die direlte» Steuern den Staaten, die indirekten dem Reich, dieser Bismarcksche Grundsatz müße in unserer Finanzpolitik ein für allemal mas - gebend sein. In der Ar eitsloffnfrage sei darauf hingcwicsen, daß nie der Arbeitermauv gcl auf dem Lande größer gewesen sei als gerade jetzt! In der Stadt schreie man nach billigem Brot, aus dem Lande aber sei zum ffeil die Ernte verfault, weil der Bauer nickt genug Arbeitskräfte gehabt habe. Der Redner erörterte dann zahlreiche Fragen der inneren Politik und kam u. a- auch aus den „Zalern- Skandal" zu sprechen. Bedauerlich sei, daß die Natio-nalliberaten hier zum ersten Male sich gegen- das Heer gewandt haben- Weg mit der Politik der Versöhnung, die nichts anderes sei als eine Politik der Schwäche. Wäre dieser Grundsatz von vornherein in allen politischen Fragen, namentlich aber in der Elfaff-Lothringischen, befolgt worden, so hät ten wir den Zabernskandal nicht gehabt. Nach den mit großem Beifall aufgenom menen Ausführungen Dr. Mehnerts sprach Geh. Kommerzienrat Weber-Gera über „Stär keren Schutz den Arbeitswilligen". Er erörterte zunächst die juristische Seite dieser Frage, um dann ihre geschichtliche Entwicklung und die Haltung der politischen Parteien hierzu zu charalicrisieren. Den unerträglichen Terroris mus der sozialdemokratischen Gewerkschaften und Verbände gegen die ihnen nicht ange hörigen Berufsgenossen, gegen Arbeitswillige und Gewerbetreibende sei es zuzuschreiben, daß das Verlangen nach stärkeren Maßnah men, namentlich nach dem Verbot des Streik postenstehens, immer mehr hervortrete. Es sei charakteristisch, daß selbst große Handels.am- mcrn, die sonst durchaus liberale Ideen ver treten, das Verbot des Streikpostenstehens energisch gefordert haben. Leider sei von der Reichsregierung eine Initiative in dieser Frage nicht zu erwarten, obwohl der weitaus größte Teil der wirtschaftlichen Verbände und Kor porationen die Regierung dabei unterstützen würde. Der konservative Landesvcrein würde sich den Dank der Industrie erwerben, wenn es ihm gelänge, die sächsische Staatsregierung zu einem Vorgehen im Bundesrat in der Frage des Arbeitswilligenschutzes zu veran lasse». Ma» käme dadurch zweifellos zu bes sere»' soziale» Verhältnissen. Hieraus wurde einstimmig die folgende Entschließung angenommen: „Da die gegen wärtig geltende» gesetzliche» Bestimmungen zu einem durchgreifende» Schutze der Arbeits willigen nicht als ausreichend sich erwiese» haben und der Terrorismus der Streikenden gegen die Arbeitswilligen fortgesetzt zunimnft, ist die Einführung eines erhöhten Schutzes der Arbeitswilligen dringend erforderlich, die je doch nicht bis zum Abschluß der Reform des Strafgesetzbuches verschoben werden darf, son dern vielmehr ungesäumt in Angriff genom men werden muß. Aus diesen Gründen rich tet der Konservative Landesverein für das Königreich Sachsen die Bitte, im Bundesrat für einen erweiterten Arbeitswilligenschutz, be sonders auch für ein Verbot des Streikpostcn- stehens, einzutreten." Zur Frage der Arbeitslosigkeit, die mit der von Geheimrat Weber behandelten Frage des Arbeitswilligenschutzes in einem gewissen Verhältnis steht, wurde Hiera» ohne Debatte aus Vorschlag des Justizrats Möller-Plauen folgende Entschließung ebenfalls einstimmig angenommen: „Um über die Unzulänglichkeit ihrer' eigenen Leistungen gegenüber der Ar beiterschaft hinwegzutäuschen und um die Not der Arbeitslosen agitatorisch zu verwerten, er hebt die Sozialdemokratie die Forderung staat licher Arbeitslosenversicherung. Wenn auch gegenwärtig die Arbeitslosigkeit mit dem Kon- junklurrückgang in Verbindung steht — so ist es doch in zahllosen Fällen gerade die Sozial demokratie gewesen, welche durch Anzettelung aussichtsloser oder ungerechtsevtigter Streiks sowie durch Terror gegen Arbeitswillige und »ihffozialdemokratische Arbeiter Arbeitslosig keit hervorrief. Und während sie selbst nicht in der Lage ist, den Arbeiter» Brot zu ver schaffen, ist sie beständig bemüht, de» Arbei ter» das Brot, das sie essen, nach Möglichkeit zu verleiden. Die Sozialdemokratie weiß sehr Wolff, daß die unbedingte Voraussetzung für die Bewilligung ihrer Forderungen in der Möglichkeit bestände, zwischen unverschuldeter und verschuldeter Arbeitslosigkeit eine scharfe Grenze ziehe» zu können. Diese Möglichkeit ist mindestens so lange nicht gegeben, als die Sozialdemokratie forffährt, die Arbeiterschaft zu einem Staat iin Staate zu- organisieren und die Kontrolle der Arbeitsbedingungen in der bisherigen Weise auszuüben. Bekanntlich stellt sich die Sozialdemokratie als die Vor- sehung der Arbeiter hin und giät an, zur Durchführung dieser Rolle von den Arbeitern Beiträge zu benötigen — die sie ja auch tat sächlich erzwingt, welche nur das Vielfache höher sind. Wir meinen, daß die Sozial demokratie an die sich hieraus für sie ergeben- de» Pflichten auf das Nachdrücklichste erinnert werde» muß. Im Interesse der Arbeitslosen — die, durch sozialdemokratischen Zwang nie dergehalten, gar nicht in der Lage sind, ihre Ansprüche geltend zu machen — ist allseitig die Forderung in der Oeffentlichkeit zu stellen: daß die Sozialdemokratie die Arbeitslosen nicht in der üblichen, gänzlich ungenügenden, sondern in ausgiebigster Weise unterstütze. Dan» würden die über 100 Millionen Mark jährlicher Arbeitergroschen — von denen die »»eiste» Arbeiter kaum je etwas Wiedersehen statt im wesentlichen teils zu Kapital anhäufungen zu dienen, teils ganz unproduk tiv sich in Partei und Gewerschaften zu ver krümeln — endlich einmal von wirklichem wirtschaftlichen Nutzen für Arbeiter werden können." Für das zweite Thema des Tages „Kampf Die Herren von Dreskau Original-Roman von Franz Treiber. v. Ioasetz»ng. (Nachdruck verboten.) „Umd Sie sind so früh Walle geworden!:" „Das Geschick wollte es so und es hat mich wlld im Leben umhergewirbeb», aller ich befielt das Steuer in der Hand und ge bangte zum User Einige Freunde und die tiefe L.ebe zu meinem Heimatsvolk erhielten mich in allen Fährnissen treu dem Baterlande und ich trage mit Stolz von Zoi. zu Zeit de» Rock des deutschen Kriegers." Hilda fühlte, daß die Unterhaltung vom Sattel herab schon zu lange gedauert hatte. So ungern sie abbrach, sagte sie doch: „Wir erwarten Sie also auf Dieskau, Herr Holtau, Fran von Hcrstell wird Sie mit Ver gnüge» empfangen." „Ich werde nicht zögern, gnädiges Fräu lein,!" Schon neigte sie das Köpfchen verabschie dend und zog die Zügel des in aller Ruhe verharrenden Tieres an, als eiliger Huffchlag von der Straße her klang, die Hilda gekom men war. Sie sowohl als auch Holtau horch- :en aus und gleich darauf bog auf hochge stellten: Rosse Harald von Dieskau uin die Bmmgruppe, die hier den Weg eincngte. Das Gesicht des jungen Mannes war gerötet, es war dies wohl eine Folge des genossenen Weines und des eiligen Rittes; auch s«ß rr nicht gang fest im Sattel. Der anscheinend übel gelaunte Ankömm- 'mg gewährte keinen freundlichen Anblick. Von Mutter Natur zwar wohlgestaltet, hatten un gezügelte Leideuchasten und ein wüstes Leben den Züge» einen häßliche» Charakter ausge prägt, der ganz besonders stark herportrat, wenn die Geister des Weines lebendig waren. Harald rief oder sckrie vielmehr schon von weitem: „Wo treibst Du Dick den» wieder Herm», daß man Dich überall suchen muß?" Dabei parierte er sein Pferd dicht vor ihr, mit gla sige» Auge» Holtau anstarrend, der mit Ver wunderung und Staunen aus den Reiter blickte. „Wer isl denn das? Was hast Du hier für Gesellschaft?" schnauzte Harald. Das Antlitz Hildas zeigte bei diesem Auf treten ihres Bruders einen eigentümlichen Ernst, der in den so weichen und sanften Zü gen überraschend wirkte. „Vergiß Dich nicht, Harald." „Der Satan möge Deine Spazierritte ho- lcnl Du gehörst ins Haus, wenn Gäste da sind!" „Mein Bruder Harald — Herr Holtau," sagte sie ruhig. Holtau lüstete leicht den Hut. „Wer ist denn das eigentlich? Gibst wohl aus offener Straße ein Rendez-vous?" und wieder starrte er Holtau an, in dem er ver geblich einen Nachbarn zu erkennen suchte. Hilda, von dem Benehmen ihres Bruders auf das Peinlichste berührt, sagte nur: „Ich hoffe Sie also recht bald auf Dieskau zu sehen, Herr Holtau," wandte ihr Pferd und sprengte in: Galopp davon, dem Schlosse zu. Harald, statt ihr nachzureiten, wie sie ge hofft, hielt noch und fragte rauh: „Wie kom men Sie denn mit meiner Schwester zusam men?" Mit der Gelassenheit des vornehmen Man nes erwiderte Holtau: „Ich werde Ihre Frage gelegentlich beantworten, Herr von Dieskau, hier ist kaum der richtige Ort dazu!" Er hob etwas den Hut und wandte sich zum Gehen. Diese Ruhe und die etwas verächtliche Art des Grußes erbitterten den Jmcker. Er trieb das Pferd an und verlegte Holtau den Wog. Holtau blieb stehen und sah zu den: von: Wein erregten Reiter mit einem Blick auff der ihm wohl zu denken gegeben haben würde, wenn es sein Zustand ihm erlaubt hätte. „Wie kommen Sie dazu, mir so frech zu antworten? Sic stehen auf meinem Grund und Boden, wer sind Sie?" „Wollen Sie mir gefälligst Platz machen, Herr von Dieskau?" Das Pferd, vom Reiter veranlaßt, machte eine Bewegung auf Holtau zu. Mit einer blitzgoschwinden Bewegung faßte dieser zu und hielt die Zügel in einer Weise, die ungewöhnliche Kraft und Geschicklichkeit verriet. „Lassen Sie die Zügel los, oder Sie be kommen die Reitpeitsche, Bursche!" Der hochgewachsene Holtau richtete sich in seiner ganzen Höhe auf und sagte in einem Tone, -essen Ruhe, unterstützt von einem viel- sagenden Blick, etwas ungemein Drohendes an sich Hatto: „Herr von Dieskau, Sie wür de» das zeitlebens bereuen." „Meinst Du, Bursche?" Die Hand mit der Reitpeitsche hob sich. In: nächste» Moment aber hatte Holtau die Reitpeitsche mit einem kraftvollen Ruck den: Reiter entrissen. Ein wuchtiger Hieb auf des Pferdes Kruppe und in jähen Sprünge«: setzte das Tier davon. Nur mit Mühe hielt sich der wankende Reiter in: Sattel. Holtau warf die Reitpeitsche auf den Wald boden und war im nächsten Augenblick in den den Weg einzäunenden Büschen verschwunden. Mit einem gemeinen Fluche brachte der vor Wut schäumende Harald sein Roß endlich zum Stehen und schaute sich mit verzerrten: Ant litz um. „Kanaille!" brummte er ingrimmig, „warte!" Dann jagte er Hilda nach, die schon einen weiten Vorsprung gewonnen hatte. Weder der grimmige Harald noch Holtau hatten den Alten gesehen, der jetzt vor Hol tau stand, als dieser in die Büsche trat. Nebcrrascht blickte er aus den eisgrauen Forst mann, der de» Vorgang von der Landstraße mit angesehen Huben mußte. Aus einem ge bräunten, derb ehrlichen Antlitz schauten ihn unter weiße» Brauen scharfe, graue Augen an- „Nehmen Sie sich vor diesen: in acht," sagte der Jäger, „der Bursche ist gefährlich!" „Sie haben gesehen, daß ich mich zu weh ren verstehe!" „Ich habe es wohl gesehen, aber der Jun ker ist tückisch, hüten Sie sich " „Ich werde mich vorsehen. Wohnen Sie hier in der Nähe?" „Ich bin Waldmeister auf Dieskau." „O," erwiderte Holtau überrascht, „und doch warnen Sie mich vor dem Herrn?" „Ich diene den Dieskaus schon seit fünfzig Jahren, schon mein Vater und Großvater ha ben ihnen gedient. Aber sie starben weg wie die Fliege» — drei Söhne des Alten fielen bei Königgrätz und in Frankreich. Junker Her mann fiel in Amerika. Da kan: diese Rasse zur Herrschaft auf dem Gute. Aber mir kann diese verschwenderische und leichtfertige Sippe, die sich zum Glück nur selten hier herumtreibt, die Wälder ausraubt und die Güter verkom men läßt, nichts anhaben, — mir ist Haus und Deputat verbrieft für Lebenszeit vom alten Herrn. Bei Gott, wäre das Fräulein nicht, man sollte an dem ganzen Geschlecht verzweifeln. Ja, wäre Junker Hermann an das Majorat gekommen statt dieses Wüstlings, dann wäre alles anders — Gott hat cs nicht gewollt." (Fortsetzung folgt.