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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191311224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131122
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-22
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.11.1913
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ist, also zwei völlig getrennte Abteilungen be sitzt. Deshalb ist eine große Baracke nötig, die vorgeschlagene aber nicht ausreichend. Der 3. Punkt der Kreishauptmannschaft betraf die innere Einrichtung des Krankenhauses selbst. Die Frage des Herrn Stadtv. Ebersbach beantwortet Redner dahin, daß die Olbern hauer Baracke zwar benutzt werde, doch sei sie hauptsächlich fstr Infektionskrankheiten be- stimmt; nach der Vorschrift der Kreishaupt- mannschaft dürfe sie anderen Zwecken nicht dienen. — Nach Ansicht des Herrn Stadtv. Ebersbach dürfe man sich nicht auf den Standpunkt stellen, die Forderungen der KreiS- hauptman-nschast restlos zu erfüllen, dann dürfe man überhaupt nicht erst mit einer Baracke anfangen. Die Ratsvorlage stelle einen zweck mäßigen Ausweg dar, denn bei Anschaffung einer zu großen Baracke würde höchstens der Bau selbst zu weit hinausgeschoben. — Auch der V o r st e h e r schließt sich dieser Ansicht an; zudem könne man ja auch gar nicht wis sen, ob nicht über kurz oder lang schon wie der ein anderer Beamter komme, der hinsicht lich der hygienischen Anforderungen wieder anderer Ansicht sei. Wenn auch ein Zuwachs nicht zu erwarten sei, müsse man doch mit gemilchten Gemblen an die Sache herantreten, wenn man bedenke, daß die Mehrzahl aller Aufnahme Nastsuckrenden landarme Personen seien, während das Krankenhaus doch in erster Linie für hiesige Kranke bestimmt sei. — Herr Sradtrat Lange verbreitet sich noch einmal über die Zuwachsmöglichkeiten. Bisher sei von Neustadt, Kappel usw. viel Zuzug ge wesen, der jetzt durch Errichtung des Bezirks- krankenhausts in Rabenstein in Fortfall kom men dürste. Van Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Langenberg, Falken, Langenchurs dorf usw. habe man Zuzug nicht zu erwar ten, da hinsichtlich der Unterbringung von Kranken dort geregelte Zustände bestehen. Eine kleine Baracke mit 15—16 Betten genüge für diesige Zwecke vollkommen. — Herr Stadtv. Kretzschmar glaubt, daß den Anforde rungen der Kreishauptmannschaft völlig ge- nügt werde, wenn eine Baracke mit einem gerneinsamen Eingang aber zwei völlig ge trennten Flügeln geschaffen werde. — Der Herr Bürgermeister wirft die Frage auf: Was wollen wir denn eigentlich mit der Baracke machen? Die Kreishauptman-uschast bat gerügt: 1. die zu starke Belegung des Krankenhauses, 2. daß die Geschlechter inner halb der Etagen nicht getrennt sind und 3. daß üw ansteckende Krankheiten keine geson derten Räume vorhanden sind. Der Wochen- durchlcimftt der Belegung rechtfertigt die An- scha-fung einer 10bettigen Baracke. Sind wir denn durch eine etwas größere Baracke, die ! Besten mehr enthält, gesichert bei anstecken den Krankheiten? Ich bezweifle das stark, das: bei schweren ansteckenden Krankheiten, wie Cholera, Pocken usw. ausreichender Raum bczw. genügend Betten vorhanden sind. Wenn beute wirklich ein solcher Fall eintreten würde, dann müßte sofort das Armenhaus oder event. ein Teil der Schule geräumt werden; wenn al'o bei Epidemien 10 Betten nicht genügen, sind auch 14 nickst ausreichend, aber der Un- er'chicd zwischen 21- und 28 000 Mark sind 7000 Mark, was bei unseren finanziellen Auf wendungen, die uns noch bevorstehen, Wohl etwas bedeuten will. Deshalb ist es wohl angebracht, aut die kleinere Baracke zuzukom- men, die wir nicht nur leerstehen lassen bezw. für ansteckende Krankheiten reservieren wollen, sondern gegebenenfalls auch benutzen. Bei den vielen Lasten, die wir in der nächsten Zeit auf uns zu nehmen haben, sind auch die klei nen Mehrkosten schon wesentlich. — Herr San - Rat Dr. Eichhoff betont, daß bei schwe ren ansteckenden Krankheiten, wie z. B. Pocken, überhaupt das ganze Krankenhaus geräumt werden müsse. Schon bei dem gemeinsamen Auftreten von Dipbtberitis, Scharlach und Masern, wie es im Vorjahre erst wieder der Fall war, sei die Belegung des Krankenhau ses mit sonstigen Kranken in Frage gestellt. Der Kretzschmarsche Vorschlag ist nicht durch führbar, es müssen aus Zweckmäßigkeits- und gesetzlichen Gründen zwei völlig getrennte Ein gänge vorhanden sein. Zurzeit befinden sich 8 Frauen im Krankenhaus; hei einer Baracke mit nur 10 Betten wäre dann überhaupt schon kein Platz mehr sür ansteckende Kranke. Ich stehe auf dem Standpun't und als Arzt muß ich den aussprechen, daß die einfache, billigere Baracke entsprechend den Anforderun gen der Kreishauptmannschaft ziemlich wertlos ist; sie genügt nur für einen Zweck, ent weder Frauen oder ansteckende Krankheiten. Herr Stadtv. Ebersbach empfiehlt nochmals die Ratsvorlage; auch dürfe man nicht aus, Vorrat bewilligen, mache sich plötz lich Platzmangel rc. geltend, so könne man schnell noch eine weitere kleine Baracke aus- stellen. Vorsicht in den Ausgaben sei ange bracht, zumal das Steuersoll im nächsten Jahre ohnedies schon in die Höhe schnellen werde. — Herr Stadtv. Griestbach bittet, nicht so abgeschmackt von den Landarmen zu urteilen; jeder könne noch einmal in die Lage kommen, von solchen Einrichtungen dann selbst Gebrauch zu machen. Da das Provisorium, das man doch mit der Baracke schaffen wolle, mindestens 10—15 Jahre in Gebrauch bleiben dürfte, empfehle sich ganz von selbst, eine aus reichende Baracke anzuschaffen. Selbst der Sachverständige steht nicht auf dem Stand punkt des Rates, weshalb er die große Ba racke in Vorschlag bringe. — Gleicher Ansicht ist Herr Stadtv. Nobis, der den Rückgang der Landarmen nicht als Anlaß ansielst, eine kleine Baracke aufzustellen. — Der Herr Bürgermeister fragt, für welche Sache nach den Griestbachschen Andeutungen denn doppelt Geld bewilligt worden sei? Zuruf des Herrn Grießbach: Der Friedhof in der Neustadt! — Redner Whrt fort: In der Frage ist die Kirchenbehöra^nur allein zuständig, nicht aber die Kollegium hat sich dazu aber Redner lstilt es für recht die Kranken innerhalb des Hauses nach Geschlechtern zu trennen, indem die Frauen event. unten, die Männer oben lingelegt werden; jedes Stock werk hätte also nur ein Geschlecht auszuneh men, was bei der geringen Zahl der Frauen dock; wohl möglich wäre. — Herr Sanitäts rat Dr. Eichhoff hält eine solche Eintest lung sür völlig ausgeschlossen. Der Durch, schnittsbestand von ca. 17 Kranken mache da schon Schwierigkeiten, wie solle es aber da werden, wenn, wie in Wintern schon gehabt, 42—45 Kranke vorhanden seien? Bei größerer Kälte strömen die Landarmen hinzu und die Verantwortung, auch nur einen einzelnen schließlich wegen eines erfrorenen Fingers weg zuweisen, will Redner nicht übernehmen. Von den vorhandenen Zimmern gebt ab je 1 Zim mer sür Geschlechtskranke, Schwindsüchtige, Röntgenbehandlung, Unterleibsleidende und mit Krätze Behaftete. Die ehemals ca. 40 Betten seien nicht mehr alle belegbar. Eine Trennung, wie vorgeschlagen, hält Redner für gang unmöglich. — Herr Vorsteher Lohse bezeichnet ein solches Vevlangen der Oberbe hörde als zurzeit nicht erfüllbar, während Herr Stadtv. Eichler die große Baracke verlangt. Nur schwer hätten sich seine Freunde überhaupt sür einen Barackenbau entschieden und nur die miserablen Finanzverhältuisse un serer Stadt hätten schließlich den Ausschlag gegeben. Herr Ebersbach wolle doch sonst immer so großzügig gelten, aber der Vor schlag, event. später noch- eine weitere Ba racke antzuschaffen, komme ihm vor, wie dem Kranken das Rezept, alles löffelweise zu neh men, damit er besser schlucken kann. — Herr Stadtv. Ebersbach rechtsertigt seinen Vor schlag damit, daß außergewöhnliche Umstände auch ebensolche Wege veranlassen. Herr Stadtv. Bennewitz ist für eine große Baracke, da mit man sich nicht, wie das z. B. beim Rat hause der Fall sei, später sagen lassen brauste: hätten wir gleich größer gebaut, dann brauch ten wir jetzt nicht schon wieder zu bauen. An der weiteren umfangreichen Aussprache betei ligen sich noch die Herren Dr. Eichhohs, Bürgermeister Dr. Patz, Vorsteher Lohse, Stadtrat Lange, Stadtv. Ebersbach und Grießbach. Die Ratsvorlage wurde sodann gegen die Stimmen der Herren- No bis, Nudelt, Wappler und Ebersbach abge lebnt. Kerr Stadtv. Grießbach beantragt, Abstimmung iiber den Krankenhausausschuß Vorschlag betr. die Ansstastpng der größeren Baracke. Dem widerspricht der Herr Bür - germeister, da das Kollegium rechtlich nur über Vorlagen des Rates abllimmen rönne. Aust! müsse dann gleichzeitig die Deckungsfrage mit erledigt werden. Herr Stadtv. Griestbast macht sodann den Krankenhausausschußvorsstlag zu seinem eige nen und betont, daß Vorschläge hinsichtlich der Mitteikaufbringung wie in allen anderen Fällen auch diesmal vom Finanzausschuß ge macht werden könnten. Nach weiterer Debatte hierüber wird abgestimmt. Gegen die An schaffung einer größeren Baracke stimmten die Herren Weigert, Krumbiegel, Held, Ebers bach, Kretzschmar und Wappler; die Mittel wurden sodann einstimmig aus Auleihemittelu bewilligt. 10. Herstellungskosten für die ehemalige Knnjtschenne. Die bereits bewilligten Kosten sollen aus Stammvermögensmitteln entnommen- werden- 11. Regulierung der Schönbnrgftrahe. Nach einem früher angeblich zwischen der Stadt und Gärtnereibesitzer Wächter abgeschlos senen Vertrage dar' eine Verfüllung der Straße nicht erfolgen, was aber doch geschehen ist. Hierdurch ist der Zustand dort derart, daß eine Blenderung eintreten muß. Herr W lat rüher 3,5 Ar Areah zur Straßeuher- stellung unentgeltlich abgegeben und soll jetzt die Böschung aus ca. 20 Meter Länge in leinen Garten hereinnehmen. An der ziemlich aus gedehnten Debatte beteiligten sich die Herren Vorsteter Lohse, Bürgermeister Dr. Patz, Stadtv. Wächter und Ebersbach; es kam in- bezug auf die Straße zum Ausdruck, daß die ganze Anlage verbunzt sei. Schließlich wur den die Kosten mit 271 Mark bewilligt, die Rechtslage selbst bleibt vovläufig noch unge klärt, da sich aus den Akten des Rechtsan walts Vagt-Chemnitz nichts ergibt, was für das Vorhandensein eines Vertrages spricht; auch ist ein solcher in den Akten des Sta-dt- rates nicht auszufinden. 12. Lieferung elektrischen Ltromes betr. Nach einer längeren Darstellung der Sach lage teilt der Vorsteher mit, daß man sich über die Frage schlüssig zu machen habe, ob die Stadt in Zukunft auch elektrßcge Jnstst- lationen aussül.ren solle und ob man für die Abgabe der elektrischen Kraft rc. einen selbst ständigen Geschäftsbetrieb einrichten oder den Betrieb mit^ der Gasanstalt zusammenlegen solle. In Falkenstein habe man gute Er ah- rungen damit gemacht, Olbernhau, wo gleich falls beides unter einer Leitung stehe, könne, da im Privarbesitz, keine Auskunft geben, während in- einer anderen Stadt wenig gute Erfahrungen mit der vereinigten Geschäfts, -ührung gemacht wurden- — Der Herr Vor- st e h e r bezeichnet es als ein Muß ssir die Stadt, schon im Interesse der Konsumenten Installationen auszusühren; es sei das auch ein Ansporn für die Privat-Jnstallaterwe, mo derne und ausgeprobte Gegenstände zu lie fern-, andererseits würden dadurch auch schon jetzt mißliebige Zustände aus der Welt ge schafft. — Nach weiteren Erläuterungen des Bürgermeisters hält Herr Stadtv. Ebersbach es für richtig, wenn die beiden Betriebe, Gas und Elektrizität, zusammenge legt würden; die bisherige Ar» eit des Gas- inspektors bürge dafür, daß, wenn er die Sache mitübernehme, sie zu einem gedeihlichen Ende führe. Die Gaswerkserwcistrung solle voraussichtlich 1015 erfolgen; dazu werde ein technischer Ersatzmann gebraucht, der zur Un terstützung des Inspektors zu dienen- habe. Die Räume im Ratbaus könnten dann für andere Zwecke benutzt werden. — Der Herr Bürgermeister wendet sich gegen eine solche Handhabung; die allgemeine Verwal tung müsse atls dem Rathause erfolgen. Für die Buchführung sei ein neuer Assistent not wendig und ob die Gaswerkserweiterung schon 1914 oder erst 1915 zu erfolgen habe, hänge ganz von den- näheren Umständen ab. Der Gasinspektor erklärt sich schon jetzt überlastet, da wird doch die Mehrarbeit gar nicht von ihm geleistet werden können, zumal diese, wie Herr Stadtrat Anger als Vorsteher des Son derausschusses bestätigen wird, ziemlich um fang-reich ist, da es sich ost um selr prekäre Fragen handelt. — Herr Stadtv. Grieß bach ist für Trennung, da es unmöglich sei, daß ein Beamter, der noch dazu schon jetzt erklärt, überlastet zu sein, beide Arbeiten bezw. die Leitung beider Lichtgeschäfte über nehmen könne. Eine ordnungsgemäße Durch führung sei ausgeschlossen; der Ausschuß aber ha-t sich schon jetzt an Mangel von Arbeit nicht zu beklagen-. — Herr Stadtv. Ebers bach betont, daß die Gasanstalt bei ihrer Höchstleistung angekommen, das Kriegsspiel zwischen Gas und Elektrizität aber unnötig sei. Ob nicht doch ein bischen persönlicher Hauch- vorlieg-e, fragt Redner. — Herr Stadtv. Rudel t ist für Trennung, die Elektrizität erfordere einen ganzen Beamten für sich. Auch ihm scheine es, als ob ein persönlicher Hauch vorliege-, aber von anderer Seite — Auch Herr Stadtv. Grießbach verwahrt sich gegen- die Ebersbachssten Ausführungen. Ledig lich das schriftliche Gmastten sei für seine Stellungnahme ausschlaggebend. — Herr Stadt rat A n ger erklärt, daß bei geringer Zu nahme mit deni Erweiterungsbau noch ge wartet werden könne. Persönliche Momente 'ommen nicht in Frage. Der Gutachter hält eine Trennung im Interesse beider Sachen für empfehlenswert. — Herr Vorsteher L o b. s e ist aus wirtschaftlichen Gründen für Vereinigung; unsere Stadt habe alle Ursache wirtschaftlich sehr sparsam und etwas ratio neller zu arbeiten. (Zuruf Griestbast: Das war schon lange Zeit!) Das ist richtig, aber wir müssen umsomehr sehen, daß wir sparen wo es irgend angängig ist. Deshalb müllen wir beide Geschäfte zusammenlegen, nickst st er versuchen, aus dem krümmsten Wege das Ziel zu erreichen. Unsere Gasanstalt ist im weiten Umkreist eine Musteranstalt und das ha^cn wir nicht zuletzt dem Vertreter zu verdanken. Wenn der überlastet ist, so muß ihm ein As sistent, der so oder so kommt, die Arbeit ab- nebmen — lieber die Richtigkeit des Gut achtens entwickelt sich eine längere Aussprache. — Herr Stad'v. Wappler ist für Teilung der Lichtgu-ellen und auch Herr Stadtv Stützner, der die Tätigkeit des JuPe'- tors sehr anerkennt, ist für Trennung, die Herr Stadtv. Bobnc im Interesse der Sache gleichfalls für erforderlich hält, während Herr Stadtv. Terl entgegengesetzter Ansicht ist. Ebenso der Herr V o r st e h- e r, der u. a. noch betont, daß durch den eventl. Erweite rungsbau keine Mehrarbeit entstehe, durch En- richtung mit neuzeitlichen Maschinen w. würde die Arbeit sogar noch erleichtert. — Herr Stadtv. Terl hebt noch hervor, daß der Gasinipck"or seine Tätigkeit doch schließlich am besten selbst beurteilen könne. Er biete sich für den Posten an und deshalb sei es doch wölb sicher, das er die Arbeit mit überneh men onne. — Herr Stadtv. Krumbie gel ist für Angliederung an die Gasanstalt, Herr Stadtv. Wächter gegen; letzterer gibt zu bedenken, daß zur Berechnung des Stro mes re. immer ein Ingenieur erforderlich sei, was vom Ratsvorsitzenden als be achtlich bestätigt wird. Nach weiterer Aus sprache findet ein Alttrag Ebersbach auf namentliche Abstimmung nicht hinreichende Unterstützung!, worauf zur Abstimmung ge schritten wird. Für die Zusammenlegung stimmen die Herren Gruber, Terl, Ebersbach, Lohse, Wächter, Held, Weigert und Krum biegel, die damit in der Minderheit bleiben. Es wird mithin ein besonderer Beamter an- gestellt. Die Installationen wünscht Herr Stadtv. Grießbach einstweilen nicht durch die Stadt ausgeführt, die Zukunft würde ja die Entwicklung der Sache lehren. — Der Herr V o r st e h e r ist für Einführung, Herr Sladtv. R udelt verwendet sich gegen die städtische Installation, da man doch genügend Schere reien hinsichtlich der Gasanstalt gehabt habe. — Ohne Installation wäre es besser, es biiebe beim alten, dann wären wir doch noch richtiger beim bish-erigen Zustand verblieben, ist die Ansicht des Herrn Stadtv. Ebers- b a ch-, dem der Herr B ü r g e r m e i st e r widerspricht, während Herr Stadtv. Held zu stimmt. — Der Herr Bürgermeister glaubt, abgesehen von dem- geringen Ver dienst, keine große Freude durch die lstber- nahme der Installationen, die event. gleich, zeitig mit der Uelberna-Hme des Leitungsnetzes am 1. Juni 1914 zu erfolgen hätte, zu er- leben-, während der V o r st e h e r bei event. Ablehnung keine Wahrung der Konsumenten- interessen erkennen kann. Gegen die Einftih rung der Installationen stimmten nach länge rer Debatte die Herren Wappler, Nudelt, Kretzsstmar, Bohne, Stützner, Müller, Grieß bach und Wächter, die übrigen Herren für die Einführung, die damit beschlossen ist. 13. Auftelun, einer juristischen Hilfskraft. Infolge Aroeitsüber-bürdung des Ratsvor- siOenden macht sich die Anstellung eines Rats assessors mit vielleicht 2400—3000 Mr. Gehalt erforderlich. Nach eingehender Begründung und Aussprache wurde der Vorlage einstimmig beigetreten-. 14. Hilfsarbeiterstellen. Es sollen mehrere Lehrling-sstelleu im Nat- hauS eingezogen und dafür einige Assistenten- und Expedienstnstellen begründet werden. Der Mehraufwand beträgt 400 Mk. jährlich und wurde bewilligt. An die öffentliche Sitzung schloß sich in später Stunde noch eine geheime an. OertN»eS «ud TSckNsche». * — Witter ungsausficht für Sonnabend, den 22. November: Wenig Aendenmg des gegenwärtig benschenden Weiters. * Hohcnstein-Grnstthal, 21. No, Das letzte Stündchen des Ra Stellers dürste nun mehr bald geschlagen haben- In der gestrigen Stadtverordnetensitzung wurde beschlossen, dst elektrische Stroma-bgabe, die bekanntlich ab 1. Juni 1914 in städtische Regie erfvlgt, nicht mit der Gasanstalt zusammenzulegen, vielmehr einen besonderen Fachmann für EleNrizitz t anzustellen, dem gleichzeitig auch die elektri sche Installationsabteilung übergeben wird. Die Geschäftszimmer werden im Untergeschoß des Rathauses untergebracht. Einer Erhöhung der Einkau'sgeldcr im König Albert-Stist stimmte man zu-, ebenso der Anstellung einer juristischen Hilfskraft zur Entlastung des Bür germe.sters. Weiter bewilligte man die Kosten ür eine Krankenh-ausbarackc zum Preise von 2-5 000 Mk., die als Provisorium für den be absichtigten Krankenhaus-Neubau bestimmt ist. * — Ein seltener Transport wird morgen hier zu beobachten sein. Von 20 P'erden gezogen, wird, von Chemnitz kom mend, ein 600 Zentner schwerer Dampfkessel, der für die Meicherei Hüttengrund bestimmt ist, hier eintrefteu. * — D i e b st a h l. In der Nacht zum Donnerstag wurde auf der Schön-burgstraße ans dem Schuppen der Dünger-Abfuhv-Gesell schäft eine h-undertkerzige elektrische Lampe al geschraubt und gestohlen. Der Dieb l at erst die Umzäunung übersteigen müssen. Sachdien liche Wahrnehmungen erbittet die Polizei. — Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß es sich um einen schon früher hier ausgetretenen Spitz- l-nöcn handelt. * — B e ' i tz w-e ch s e l. Das Restaurant „Alberßchlößcheu" ging durch Kauf in den Besitz des Herrn Rudolf Kühn aus Leipzig über, der die Wirtschaft an, 15. Dezember von Herm Hermann Wappler übernimmt. Herr Kühn ist ein Bruder des hiesigen Bahnhofs Wirtes. l. Oberlungwitz, 21. Nov Beim An- slreichcn der Obstbäuinc kippte der Hausbesitzer Louis Ctuhldreher von der Leiter, wobei i m ein Eimer mit frischgelöschstm Kalk über den Kopf siel, sodaß er sich erhebliche Verlren- nungen im Gesicht zuzog; das Augenlicht blieb unversehrt. l. Oberlungwitz, 21. Nov. Beim Stel len von Krautlöp'en wurden mehrere Schul kinder in einem hiesigen Gartengrundstück! über rascht. Trotz sofortiger Verfolgung entkamen die -leinen Spitzbuben. -tz Gersdorf, 21. Nov. Sonntag den 23. November 4 Uh-r und Sonntag den .30. No vem'cr s^8 Ulr soll von 26 Mitgliedern un serer Jugendpflege, der Jünglinge zwischen Schulzeit und We! rpfftcht angehören im „Grü nen Tale" unter Leitung unseres Herrn Schul direktors ein Theaterstück artzgefül-vt werden. Das gewählte vievalftige Schauspiel: „I e - naer Studenten und Lü tz o- w e r" führt auf das Lebendigste in die große Zeit vor 100 Jahren und in seine Frei! eitskwnpse ein, sodaß der Zuschauer mit zu erleben meint und mit eigenen Augen sieht, daß jene Zeit wohl eine große, aber auch eine sehr schwere war. Dieses Zeitbild wurde^mi' durch schlagendem Erfolge bereits von Stollberger Realschülern wiederholt aufgeührt. Möge durch recht za- streichen Besuch die ausgewandte Zeit, Mühe sowie die Kosten der Auff-ihrung ge lohnt und unser junger Verein zu weiterer patriotischer Betätigung ermutigt werden! Noch sei bemerkt, daß der Besuch der Vor stellung nur für reifere Kinder, etwa vom 11. bis 12. Jahre an, von Nutzen ist. h-, GerSdorf, 21. Nov. Die Diphtheritis tritt in letzter Zeit hier wieder mehrfach auf. In diesen Tagen starben zwei Kinder an-die ser furchtbaren Krankheit. h. Gersdorf, 21. Nov. Die Genera'ver- sammlung des Konsumvereins „Frisch Glück", die sich u. a. auch mit der Verschmelzungs frage beschäftigen wird-, findet am 30. d. M. in der „Teutonia" statt. * GerSdorf, 21. Nov. Ein Sittlichkeitsver brecher ist am Dienstag vom hiesigen Gendarm in der Person des 56 Jahre alten Berginvalidcn S. von hier ermittelt und in das Amtsgertchts- gcfängnis zu Hohenstein-Ernstthal eingcliefert worden. S. haue seit längerer Zeit mit der 8jährigen Tochter des in seinem Hause mit woh nenden Bergarbeiters Fr. unzüchtige Handlungen vorgenommen.
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