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WeWMOMAilMr 48. Jahrgang Freitag, den 7. November 1813 Geschäftsstelle Bahnstraße 3. Rr. M Fernsprecher Nr. 151. die Königskrone aut sein Haupt setzen. und erhalte als andere Firmen. Auch der militärische Sachverständige, die Infor gleichmäßig Zum Besuch König Merts von Belgien in Zeutschland. An a. von daß in Staatrinteressen und Krupp-Prozetz. UN NI mationen würden allen Firmen erteilt. Direktor Eccius legte noch Wert aus die Feststellung, daß ihm die Kornwalzer, wenn er krank oder verreist war, niemals nach geschickt wurden, daß er ihnen also keine be sondere Bedeutung beilegte. Ein Zeuge be stätigte das, bemerkte aber, daß Direktor Ec cius in der Handhabung aller geschäftlichen Dinge eine gewisse burschikose Gemütlichkeit an den Tag legte; boi der Heeresverwaltung habe es geheißen, daß Direktor Eccius eine „schnoddrige" Art habe, Geschäfte zu erledi gen. — Heute Donnerstag wird die Zeugen vernehmung beendet, Freitag und Sonnabend werden die Plädoyers gehalten, das Urteil wird am Montag erwartet. Tageblatt MMenvrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg Lrwach. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Lugau, Langenberg. Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf -c. konnten. Er beantragte jedoch, Herrn Metzen als Zeugen dalür zu vernehmen, er zu keinem belgischen Offizier jemals unlauteren Beziehungen gestanden hat. Herr v. Metzen gab diese Zusicherung ter seinem Eide ab. Natürlich habe er streng privaten Charakter trägt. Unser Bild zeigt die alte interessante Stadt Lüneburg (die jetzt im Zusammenhänge mit der Wcl- sen-frage viel genannt wurde), wohin sich Kö nig Albert, dessen Medaillonporträt wir zei gen, von Hamburg aus begeben hat, um das 2. hannoversche Dragoner-Regiment, dessen Chef er ist, zu besichtigen und der Feier des hundertjährigen Regimentsjubiläums bcizu- w oh neu. Belgien mit Militärpersonen verkehrt, aber die Gespräche, die er mit den Herren führte, betrafen stets ausnahmslos artilleristische An gelegenheiten. Die betreffenden belgischen Of fiziere seien bereit, unter ihrem Eide die gleichen Bekundungen zu machen. Es folgten nun die Erklärungen des ersten militärischen Sachverständigen, Majors von Weitershauscn. Die militärischen Geheimnisse, von denen die Firma Krupp Kenntnis erhält, beziehen sich auf neue Bestellungen oder Er gänzungen des Materials der Heeresverwal- tu na. Eine umfassende Kenntnis aller mili tärischen Dinge bei Krupp ist ganz ausge schlossen. Es herrscht zwischen der Heeres verwaltung und der Firma Krupp ein reges Zusammenarbeiten, aber die Firma nimmt Die Mittwochverhandlung des Krupp-Pro zesses brachte als Wichtigstes eine Erklärung des Oberstaatsanwalts zu der Prcßdebatte, die über das bisherige Ergebnis des Krupp- Prozesses bereits geführt worden ist. Der Oberstaatsanwalt sagte: „Es sind Andeutun gen gefallen, als ob die Ehre belgischer oder italienischer Offiziere verletzt worden wäre, und wir haben ein Interesse daran, klarzu stellen, daß in diesem Saale irgendein aus ländischer Offizier oder irgendeine andere aus ländische amtliche Stelle mit keinem Wort an gegriffen worden ist, und daß auch nicht die mindeste Grundlage für einen derartigen An griff vorhanden ist." Der Oberstaatsanwalt verwahrte sich dann weiter gegen Angriffe eines Berliner Blattes, als ob er das Staatsintereße nicht voll ge- -wahrt habe, und bestritt auch die Angabe, ihm sei eine offiziöse Rüge erteilt worden. Die Angriffe des Berliner Blattes hatten die unter Ausfchlnß der Oeffentlichkeit erfolgte Verlegung von Bric'en betroffen. Der Ober staatsanwalt erklärte, daß diese Briefe, die das deutsche staatliche Interesse berührten, nicht in der Ocffemlichkeit verlesen werden Freibank Hohenstein-Ernstthal Gekochtes Rindfleisch, Psd. 35 Pfg. sh - steskrankheit des Königs Otto die Thronfolge zu eröffnen sei, wird der bisherige Regent Ludwig am Sonnabend den Königseid leisten (Äettkenfle ^eitnno in Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Langenberg, Falken, Mmsdorf Langenchursdorf, ^cz^enne LMMNg E ! ' d Mittelbach, Erlbach, Kirchberg, Ursprung, Bernsdorf, Rusdorf Ilsw. In Hohenstein (Smdttcil Altstadt) selbst mehrere hundert zahlende Abonnenten, ferner verbreitet in Hermsdorf, Niederlugml, Rußdorf re. Einzige Zeitung im hiesigen Amtsgerichtsbezirk, die eine ständig steigende Abonnentenztffer Nachweisen kann Untere Freibank Oberlungwitz. Freitag von vormittags V,9 Uhr ab junges Ochsensteisch, roh, Pfund 50 Pfg Xagesgeschichrr. Der Besuch des Königs von Sachsen in München. König Friedrich August trifft, wie bereits mitgeteilt, am 14. November abends 5,52 Uhr zum Besuch des Königspaares in Mün chen ein. Am Hauptbahnhof findet großer Empfang durch den König von Bayern, die Prinzen, die Staatsminister und den großen Dienst statt. Eine Ehrenkompagnie des In fanterie-Leibregiments nimmt mit Fahne und Musik auf dem Bahnsteig Ausstellung. Im Gefolge des Königs befindet sich u. a. der Minister für auswärtige Angelegenheiten Graf Vitzthum vou Eckstädt. Zum Ehrendienst beim König sind kommandiert der kommandierende General des 1. Armeekorps, General der In fanterie von Mlander, der Kommandeur des 15. Infanterie-Regiments, dessen Inhaber der König ist, Oberst Tutschek, und Oberleutnant von Wachter, Regimentsadjutant im 1. Feld- artillerie-Negiment. Am 14. November abends findet beim Königspaar Fannlientafel statt, worauf die Festvorstellung im Refidenzlheater besucht wird. Am 15. November wird der König das Alpine Museum und das Deut sche Museum besichtigen. Nachmittags ist große Galata'el in der Residenz, abends er folgt die Abreise des Königs. Interpellationen für den Reichstag. Eine Reihe interessanter Interpellationen erwartet den Reichstag, wenn er demnächst seine Arbeit wieder aufnimmt. Die Sozial demokraten werden die Regierung über die keine Sonderstellung im Geschäftsverkehr mit der Heeresverwaltung ein. Der Sachverstän dige gab auch an, daß in keinem der Korn walzer Dinge enthalten waren, die die Hee resverwaltung im Interesse der Landesver- tcüdigung vor der Firma Krupp hätte geheim halten müssen. Angeklagter Direktor Eccius wies darauf hin, daß die Firma Krupp natürlich keine Sonderstellung einnehme, aber daß infolge ihrer Waffenlieferungen, die doch mehr oder minder wichtige militärische Geheimnisse seien, sich ein besonderes Verhältnis zum Reich her- ausgebildet habe, das zur Folge habe, daß Krupp mehr Informationen von reichswegen das bestritt — — Nierteliährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts- Der.Hohenstein-Ernstthalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages- sowie sämtliche Kaiser!. Postansialten und die Landbriefträger entgegen, stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld, Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- un « ' oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die A. ettage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt-. -Anzetgengebühr für die vge,P^ ^-aden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, 2gespattene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. Anzeige,.-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 grogcre « » jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine ^^^ADDDGVGGDGGGGTcSGTTTcDDGTDTGTDG LDGDGGGGDGVGGGDGCTGGTGGMC-TGTTGTGTDTGGGOG die Redaktion nicht verbindlich. — - ... den Besuch des Königs der Belgier, dec am Dienstag die Hamburger Hastnanla- gen besichtigt hat, haben sich in der deutsch- emdlichen Presse allerhand Vermutungen ge knüpft über Verhandlungen, die zwischen dem deutschen Kaffer und seinem Gast in Pots- dam über koloniale Fragen stattfindcn wür- Gerüchte werden an maßgebender Stolle als völlig unbegründet und falsch be zeichnet und dabei betont, daß der Besuch König Ludwig III. ist erst der sechste König Bayerns, obwohl das Haus der Wittelsbacher seit 734 Jahren un unterbrochen in Bayern herrscht und König Ludwig in gerader Linie — es sind 22 Ge nerationen — von jenem Otto I. abstammst dem Kaiser Barbarossa 1180 das damalige Herzogtum Bayern verlieh. Ein sehr aus- üihrlicher Arti'el der „Köln. Ztg." behandelt die Genealogie des Hauses Wittelsbach in ihren Einzelheiten und lebt hervor, daß der ! jetzt regierende Zweig der Wittelsbacher erst 1790 mit dem Urgroßvater des jetzigen Kö nigs zur Regierung gekommen ist, da die Ebe, die der kunftliebende Kurfürst Karl Theo dor 71jährig mit einer erst 18jährigen öster reichischen Erzherzogin schloß, kinderlos blieb. Es kam infolgedessen die jetzt regierende Pfäl- zisch-l irken eldische Linie auf den Thron, und 1806 nahm Kurfürst Maximilian IV. die Kö nigswürde an. Aus so kleinen Verhältnissen der erste -bape- rische König auch kam, so bezeichnend ist es doch für diesen uralten deutschen Fürstenge- schlechtcrn innewohnenden Geist, daß Napo leon I. am Ho'e des von ihm zum König gemachten Kurfürsten geradezu in die Schust ging, um sich moralische Anstandsformcn an zueignen. Die bisherige stanzöfische Richtung »räch einer echtdeutfchen, als 1825 König Lud- wig I., der Großvater des jetzigen Königs, zur Negierung kam. Wenn 1918, also 50 Jahre nach seinem Tode, der schriftliche Nach laß König Ludwig I. veröffentlicht werden wird, so hat man zwar nicht Enthüllungen, wie von dem noch ausgehenden dritten Bande der Gedanken und Erinnerungen Bismarcks, immerhin aber mancherlei Interessantes zn erwarten. Maximilian II-, Ludwig II. und der geisteskranke König Otto I. sind die drei anderen bayerischen Könige, denen jetzt Lud wig III. als sechster König Bayerns folgt. Einen un-gemein schmerzlichen Eindruck von dem Geisteszustand des Königs Otto ge- w cm neu die beiden Abgeordneten Casselmann (lib.) und Giehrl (Ztr.) sowie die Präsiden ten des Reichsrats und der Abgeordnetenkam mer Graf Fugger und Dr. v. Orterer, die an den beiden jüngsten Tagen in Furstenried waren, um sich von der Unheilbarkeit der Geistes'rankheit des Königs persönlich zu überzeugen. Sie beobachteten den König eine Stunde laug. Der Kranke leidet an fortwäh renden Sinnesstörungen und Halluzinationen, die sich in unartikulierten Lauten äußern. Nachdem Im Laufe des Freitags beide Kam mern ihre Zustimmung dazu ausgesprochen haben werden, daß wegen unheilbarer Gei-