Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191310248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131024
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-24
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.10.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
können. Bisher stehen 32 Abgeordneten des Zentrums und der Rechten 20 Mitglieder des Großblocks gegenüber. Kammerwatzle« in Württemberg. Bei der gestrigen Ersatzwahl im Oberamt Gerabronn behauptete die Volkspartei gleich im ersten Wahlgange ihr bisheriges Mandat. Mit dem Siege der nationalliberalen Partei in Rottweil verfügt nunmehr die Linke in der Zweiten Kammer iiber 47 Sitze, und die Rechte, die das Präsidium stellt, über 45 Sitze, während bisher beide Gruppen je 48 Sitze hatten. Kein Erbrecht des EtaateS? Die Meldung, es sei eine Regierungs- er lärung in der Budgetkommiffron des Reichs tags zu erwarten, die darauf hinauslaufe, das; die verbündeten Regierungen unter den ver- änderten Umständen auf die Verabschiedung des Entwurfs über das Erbrecht des Staates keinen Wert mehr legen, wird von der Deut schen Tageszeitung bestätigt. Der Reichsvcrbavd ber deutschen GtSdte, d. h. die Vertretung der Städte unter 25 000 Einwohnern, faßte auf seiner Leipziger Ta gung als wichtigsten Beschluß den, an die Staatsregierungen eine Eingabe um Zuwei sung der Wevizuwachssteuer an alle Gemein den zu richten. Von den für die Adrefsen- anfertigung zum Regierungsjubiläum des Kai sers durch die Mitglieder aufgebrachten Bei trägen konnten 4400 Mk. der Veteranenstif tung des Deu.scheu Kriegerbuudes überwiesen werden. Mit der allgemeinen Förderung des Seesffchverkaufs durch die Städte erklärte sich der Reichsverband auf Antrag Bremens und Altonas einverstanden. ArbeitSlosen-Debatte im bayerischen Landtag. Nachdem der Minister des Innern Frei herr v. Soden auf den Antrag von freisinni ger Seite, Bayern müsse im Bundesrat auf den Erlaß einer Arbeitslosenversicherung hin- wirken, erwidert hatte, daß eine solche Ver sicherung von reichswegen in absehbarer Zeit nicht denkbar sei, teilte er am nächsten Tage folgendes mit: Die bayerische Regierung hat für diejenige Städte, die eine Arbeitslosenver sicherung einführen wollen, im Budget 1914/15 insgesamt 150 000 Mk. als Staalszuschuß eingestellt. Für künftig ist die Erhöhung die ser Summe auf 300 000 Mk. vorgesehen. Ge gen diese Absicht der Regierung hat die baye rische Neichspartei Front gemacht. Der Kavalleriesäbel. Bei den neuen Jägerregimentern zu Pferde soll probeweise statt des Kavalleriesäbpls das kurze Infanterie-Seitengewehr eingeführt wer den. Bei den Gefechten zu Fuß, zu denen die Kavallerie bei den letzten Manövern sehr häufig herangezogen wurde, hat sich der Sä- bel als unprakrische Waffe erwiesen, das In fanterie-Seitengewehr soll bessere Dienste lei sten können. Die Ansichten darüber sind jedoch noch geteilt. Beim Angriff würden Lanze und Säbel niemals ihre Wirkung verfehlen; ob die Wucht des Säbels durch das dolch artige Seitengewehr, selbst wenn es geschickt geführt wird, ersetzt werden kann, muß durch die Versuche erwiesen werden. Gefangene Europäer in Mexiko. Nach einem Telegramm aus Mexiko hält der Rebellenführer Villa in Torreon 12 Eng länder, 40 Franzosen, 43 Deutsche und meh rere Spanier als Geiseln gefangen. Er erklärt, daß alle geopfert würden, falls die Regie rungstruppen ihre Versuche, die Stadt wieder zuerobern, nicht aufgeben würden. OertlicheS ««o VächstscheS. *— Die schölten Tage, die uns der Oktober jetzt noch beschert, locken die Freunde der Natur wieder hinaus, um aus giebig die letzten Reize des immer weiter vorwärtsschreitenden Herbstes zu genießen. Wenn es auch nachts bereits empfindlich kühl ist, am Tage lacht ein freundlicher blauer Himmel und Frau Sonne, die während des vergangenen Sommers so wenig zur Herr schaft kam, will das Versäumte doppelt nach- holcn, zur Freude der Spaziergänger. Die fast sommerliche Wärme am Tage bringt nicht nur Veilchen und andere Blumen, sondern auch die Lbsibäume an geschützten Orten zur nochmaligen Blüte. Wie lange noch, dann werden rauhe Novemberstürme über das Land brausen und unter ihrem eisigen Hauche wird die ganze herrliche Pracht ersterben. Die Sonne wird sich hinter dicke Regenwolken ver bergen, trostlos grau spannt sich der Himmel und die Menschen werden immer seltener die schützenden Häuser verlassen und mit tausen derlei „bewährten" Mitteln gegen Schnupfen und Heiserkeit mit mehr oder weniger Erfolg zu Felde ziehen. Toch vorläufig ist es noch nicht so weil, noch ist die „blühende" goldene Zeil und darum hinaus, so lange es noch schön ist und dankbar alles genießen, was eine gütige Natur uns darreicht. * — Witterungraussicht lür Freitag, den 24. Oktober: Neblig, zu Nieder schlägen geneigt. * — Ein schönes Himmels- Schauspiel wird sich in der Frühe des 28. Oktober dem Auge des Beschauers dar bieten. Die schmale abnehmende Mondsichel nähert sich dem in herrlichem Glanze strahlen den Morgenstern. Die beste Beobachtungszeit ist 4j^ bis 5X Uhr. Der Mond befindet sich um diese Zeit links unterhalb der Venus. * — Kreisausschuß - Sitzung. In der gestern unter dem Vorsitz des Herrn Kreishauptmann Lossow jm Sitzungssaale der König!. Kreishauptmannschaft Chvmnitz abge- haltonen Sitzung des Kreisausschusses wurde u. a- beschlossen, die in Vorschlag gebrachte Aenderung des § 16 des Statuts der Dienst- boten-Kranken- und Begräbniskasse sür Hollen- stein^Ernstthal zu befürworten. Weiter fand Genehmigung die Uebevnahme bleibender Ver bindlichkeiten auf die Stadtgemeinde Hohen stein-Ernstthal. * — Zur Festlegung des Schul jahr b e g i n n e s. Der Vorstand der Dresdner Gewerbekammer sprach sich deni Ministerium des Innern gegenüber dahin aus, daß die landesgesetzliche Festlegung des Schul jahrbeginnes, unabhängig von dem beweg lichen Osterfeste, notwendig sei und der Bc ginn des Schuljahres mit dem 1. April' zweck mäßig erscheine. Sollten sich in einzelnen Jahren infolge großer Entfernung vom Oster feste Mißstände im Schulwesen ergeben, so könnte der Beginn des Schuljahres auch aus den 15. April verlegt werden. * — Der Entwurf des neuen sächsischen Staatshaushalts für 1914/15 ist nunmehr abgeschlossen und mit dem Finanzplan für die neue Budgetperiode in Druck gegeben worden. Ein Ausgleich der Ausgaben und Einnahmen war, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, möglich, ohne daß die Steuerguote heraulgesetzt oder der Finanzplan verlassen worden wäre. Aller- dings hat auch eine Herabsetzung der Steuer- guote nicht erfolgen können. Der Etat wird bis zur Eröffnung des Landtages streng ge heim gehalten werden. * — F o r t b i l d u n g s k u r s u s für sächsische W e b s ch u l l e h r e r. Auf Anordnung des König!. Ministeriums des Innern findet an der Höheren Webschule und Webereifachfchule zu Chemnitz im laufenden Winterhalbjahre ein Fortbildungskursus, und zwar in „Mechanik und Maschinenelement" statt. Der Kursus, den Herr Fachlehrer Ing. Beckers von vorgenannter Anstalt abhält, wurde von Herrn Direktor Prof. Gräbner am 19. Oktober eröffnet. Zu dem Kursus haben sich 39 Teilnehmer aus Chemnitz, Franken berg, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein, Lim bach, Lunzenau, Mittweida, Glauchau und Hainichen eingefunden. Den auswärtigen Teilnehmern zahlt das König!. Ministerium des Innern außer den Reisekosten noch eine tägliche Beihilfe. Es ist dieses bereits der 3. Kursus, der an obengenannter Anstalt statt findet. * — Eine humorvolle Ant wort gab, wie die Zittauer Gewerbekammer mitteilt, ein Schneidermeister auf eine Sub missionsaufforderung, die seiner Auffassung nach zu den Interessen des Handwerks in schar'em Widerspruch stand, mit folgendem „Submisfionsausfchreiben": „Ich beabsichtige, am nächsten Freitag mittag einen Schneider karpfen, sogenannten Hering, zu verzehren und will die Lieferung dieses Seefisches öf fentlich mindestfordernd im Submigionswege vergeben. Der Hering soll aus der Nordsee stammen, männlichen Geschlechts, nachweislich jung, fxisch, fett und weichfleischig, sowie gut gesalzen sein und muß folgende Mindestmaße besitzen: Länge vom Kops bis zum Schwanz 25,25 Zeniimeter, Breite am Kiemenansatz 5,0 Zentimeter. Die Zugabe von einigen Zwiebelscheiben sowie Abfällen anderer Heringe erhöht die Zuschlagsmöglichkeic. Ich ersuche lieferungslustige Unternehmer, versie gelte und verschlossene Offerten bis zum Sub missionstermine, Donnerstag nachmittag 6 Uhr, um welche Zeit die Eröffnung der eingegan genen Offerten in Gegenwart etwaiger Sub mittenten erfolgt, in meiner Wohnung abzu geben. Der Zuschlag wird sofort erteilt, je doch bleibt die Auswahl unter mehreren gleichfordernden Unternehmern Vorbehalten." *— In der 2. Dekade des Oktober stellten sich die Witterungsvcrhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Niederschl. in Lit. pro Niedrigste Tem- Höchste Tem- Temperatur mittags Tag Quadr.-Met. peratur peratur 12 Uhr 11. 1.1 -s- 3.5 9.5 8.5 12. 0.3 5.2 11.4 11.0 13. 3.6 7.5 7.0 14. — 1.5 7.2 7.0 15. — 0.5 6.2 6.0 16. 2.6 -s- 4.0 10.5 10.0 17. 3.2 12.4 12.1 18. 2.0 14.7 14.0 19. 3.0 14.2 13.6 20. 0.3 14.0 14.0 Sa.: 4.0 -s- 24.8 107.6 103.2 M.: 0.40 2.48 10.76 10.32 * Hohenstein-Ernstthal, 23. Olt. Die Einweihung des neuen Friedhofes der St. Trinitatisgemeinde wird voraussichtlich erst am 2. November d. I. stattfinden; bis zu diesem Zeitpunkt hofft man die gärtnerische Ausschmückung fertig zu stellen. * — Wiederum ein Baumsre- v e l wurde am Röhrensteig verübt, wo schon im Vorjahre fünf Bäumen die Krone abge brochen wurde. Auch diesmal wurde einem dort hebenden Baum die Spitze abgebrochen. Etwaige Wahrnehmungen, die zur Ermittlung des Täters führen könnten, wolle man der Polizei melden. * — Bettlerfrechheit. Heute vor mittag ist auf dem Plarrhain bei mehreren Frauen ein frecher Bettler ausgetreten, der sich als Maschinenbauer einführte, schließlich aber, als die Gaben nicht die von ihm ge wünschte Höhe annahmen, sehr ausfällig wurde. Auch scheint der Unbekannte es auf Gelegenheilsdiebstähle abzusehen, da er in j einem Hause einen allein anwesenden Knaben aus dem Zimmer schicken wollte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auf das Konto des Bettlers auch ein Bodenkammerdiebstahil, der in einem Hause der Dresdner Straße verübt wurde, und bei dem dem Täter eine Uhr in die Hände fiel, zu setzen ist. Es empfiehlt sich, auf derart freche Bettler ein besonderes Augenmerk zu haben und in gegebenen Fäl len die Polizei zu benachrichtigen. m. Oberlungwitz, 23. Okt. Die Fest ordnung für das am Sonnlag stattsindende 25jährige Jubiläum des Evang. Arbeiterver eins ist nunmehr fertiggestellc. Vormittags findet ein Festgottesdienst statt, zu dem Herr Pfarrer Tammenhain aus Zabeltitz die Fest rede hält und der Kirchenchor die Steinsche Motette „Lobe den Herrn" zum Vortrag brin gen wird. Nachmittags zur Familienfeier ist folgendes Programm aufgestellt worden: All gemeingesang, Begrüßung, Ehrung der vier Gründer, Vorträge des Jungfraueuvercins, Festrede des Herrn Pfarrer von Dosky, Po- sauneuvortrag des Jünglingsvereins, Vercins- bericht, Gesangsvortrag der Frau Pfarrer von Dosky, Ansprachen und Gesänge. Freunde des Vereins seien auf diese Veranstaltungen ganz besonders aufmerksam gemacht, da zahl reicher Besuch erwünscht ist. v. Oberlungwitz, 23. Okt. Am Sonntag spielte die erste Elf des Stollberger Sport klubs gegen die gleiche Mannschaff des Fuß ballklubs „Wacker"; letztere war dem Gegner überlegen und konnte einen Sieg von 2 : 0, Halbzeit 0 : 0, verzeichnen. Daran schloß sich ein Spiel der 2. Mannschaft gegen die Ju gendmannschaft „Normannia"-Kappel; das Spiel verlief wiederum zugunsten Wackers und brachte ein Resultat von 6 : 0, Halbzeit 4 : 0. )( Oberlungwitz, 23. Okt. In der ver gangenen Nacht ging ein wertvolles Pferd des Herrn Gutsbesitzer Hermann Köhler ein. Es wird Bornaische Krankheit vermutet. h. Gersdorf, 23. O't. Der vom Orts und Verkehrsverein für den Reformationstag in Aussicht genommene Familienabend im „grünen Tal" verspricht den Besuchern beson ders genußreiche Stunden. Den konzertlichen Teil hat die Küchlerlche Kapelle, den turne rischen Mitglieder des Turnvereins I und „Germania" übernommen. Mi'wirkende sind ferner neben Frau Dr. Laabs, die durch meh rere Lieder erfreuen wird, die Herren Kirch- schullehrer Hohlfeld und Kapellmeister Haase, während Frl. Sieber und Herr Techert mit einer Berceuse für Mandoline und Schlag zither aufwarten werden. Don Schluß bildet ein erzgebirgisch-vatcrländisches Festspiel „Ein frohes Weihnachten anno 13" von Schuldirek tor Hermann Uhlig-Lauter. Hs Gersdorf, 23. Okt. Der hiesige Hausbe sitzerverein beschloß in seiner letzten Vorstands sitzung, am 27. November die satzungsgemäße Generalversammlung im Gasthaus Ratskeller ab- zuhalten. Das diesjährige Stiftungsfest findet am 9. November im Gasthof „Zum grünen Tal" statt. Es soll bestehen aus Konzert, Tafel und Ball. Die Musik wurde der Kttchlerfhen Ka pelle übertragen. Ausgenommen wurden zwei neue Mitglieder. Kenntnis wurde genommen von der Einladung des hiesigen Orts- und Verkehrs- vercins zu seinem am 31. Oktober, abends >/;8 Uhr stattfindcnden Familienabend. Da dem selben ein hervorragendes Programm zugrunde gelegt ist, wurde der Besuch deu Mitgliedern nebst Angehörigen warm empfohlen. h. Gersdorf, 23. Okt. Der gestrige Fa- milion-abeud des Gesangvereins „Ariou" konnte sich guten Besuches erfreuen. Lebhaffen- Bei fall fanden die Mitwirkenden der theatralischen Aufführung, die erfolgreich bemüht waren, dem Festspiel „Anno 1813", verlaßt von Schul direktor Uhlig-Lauter, eine gute Wiedergabe zu sichern. Der Abend verlies in schönster Harmonie. s. Langenberg, 22. Okt. Auch an dieser Stelle wird hi-ngewiesen auf die nächsten Sonntag, den 26. Oktober, in hiesiger Paro- chie stattsindende Kirchenvisit-atiou. Im Hanpt- gottesdicnste, welcher, wie üblich, 9 Uhr be ginnt. wird Herr Superintendent Neumann aus Glauchau die Visitationsansprache l-alten. Unmiffelbar an den Gottesdienst schließt sich eine Hansvüterbesprcchung in hiesiger Schule, an der auch Hausfrauen teilnehmen können. Nachmittags ^2 Uhr wird in Anwesenheit des Herrn Superintendenten eine kirchliche Unterredung mit den Konfirmierten beiderlei Geschlechts abgebalten werden. Eine Besichti gung der kirchlichen Gebäude und Gerätschaf ten und des Gottesackers in Gemeinschaft mit dem Kirchenvorstand beschließt das Visita-tions- werk. Es ist dringlich erwünscht, daß die Gemeinde recht zahlreich sich an demselben beteiligt. g. Langenchnrsdorf, 23. Okt. Jm „Erb gericht" findet Sonntag ein öffentlicher Vortrag des Herrn Richard Dost aus Grüna statt, der über seine Erlebnisse während seiner 13jährigen Tätigkeit in der Fremdenlegion sprechen wird. Das aktuelle Thema hat in Hohenstein-Ernstthal, Wüstenbrand, Grüna, Rußdorf usw. großen An klang gefunden. k. Hermsdorf, 23. -Okt. Zum bevor stehenden Kirchweihfest im Kirchspiel Berns- dorf, Hermsdorf und Nusdorf regcu sich über all geschäftige Hände, um diesen Feiertagen ein festliches und fföhliches Gepräge zu ver leihen. Umfassende Maßn-ahmon haben die Gastwirte und Restaurateure getroffen, nm dem voraussichtlich zu erwartenden Massenbe such von Fremden voll und ganz gerecht wer den zu können. Sonntag und Montag fin den Ballmusikon in den drei Gasthöfen und in den übrigen Lokalen allerhand launige Unterhaltungen statt. Am Mittwoch, Don nerstag und Freitag werden Kirmeskonzerte vom Lrompeterkorps des Artillerie-Regiments Nr. 78 aus Wurzen im Gasthof Bernsdorf, vom Trompetev'orps des 2. Husareu-Regi- ments Nr. 19 aus Grimma in Strellers Gasthof „Grüne Linde" in Hermsdorf und von der Kellerscheu Kapelle im Gasthof „Gold ner Stern" in Rüsdorf abge'alten. * Hahndorf, 20. Oki. Auf der S'raße von hier nach Lichtenstein wurde dieser Tage abends ein zur Arbeit gehender junger Bergarbeiter von einem Unbekannten Manne angefallen. Der Wegelagerer schleppte den Ueberfallencu in den nahen Wald, wo er ihn auszuplündern suchte. Der Ueberfallene schrie aber um Hilfe, wodurch einige Bergarbeiter, die ebenfalls nach der Grube gingen, hiuzueilten. Der Räuber verschwand nun schleunigst in den nahen Wald. k. Hohndorf, 23. Okt. Jm „Deutschen Haus" fand gestern abend ein sta-rkbesuchtes Kirmeskonzert statt, zu der die Kapelle des I04. Infanterie-Regiments ein ausgewähltcs Programm boü Die Darbietungen fanden lebhaften Beifall. Küche und Keller des Herrn Wagner wurde eifrig zugesprochen und ern teten manches Lob. * Lichtenstein, 22. Okt. Gestohlen wurde einer Arbeüerin in einem hiesigen Fubriketablisse- ment der Wochenlvhn in Höhe von über 24 Mark. Die polizrilicheffeits ongestcllten Erörte rungen ergaben B rdachtsspnrcwelche auf eine in der Fabrik mitbeschäftigte Person Hinweisen. Wie verlautet, soll eia Polizeihund auf die Spur gesetzt werden. s. Erlbach, 23. Okt Am 2 und 3. No vember d. I. soll hier das Kirchweihfest ab gehalten werden. s. Kirchberg, 23. Okt. Die diesjährige Kirmes wird am kommenden Sonntag und Montag gefeiert werden. i . Wüstenbrand, 23. O t In einer gestern abend in Köhlers Restaurant stattge- fundenen Versammlung wurde die Gründung eines Kaninche-nzüchtervereins für Wüstenbrand und Umgebung beschlossen; die eigentliche GründungsversammIung, in der auch die Wahl des Gesamtvorstandes erfolgen soll,, ist auf Sonntag nachmittag 5 Uhr festgesetzt wor den. Einstweilen wurde Herr Jung mit deni provisorischen Vorsitz betraut. Erfreulich ist das starke Interesse an der Sache. * Schönau, 23. Okt. Nach Unterschlagung von 4000 Mk. ist der Buchhalter bei der Ball gesellschaft Chemnitz-Schönau, W lli Max Geyer, flüchtig geworden. Der Defraudant ist am 2l. Dezember 1869 in Greiz geboren. * Hainichen, 22. Okt. Der Wutschaftsbesitzer Schwarz und der bei diesem wohnende Ziegel decker Roßberg gerieten am Sonntag abend ans dem Schwarzschen Nenbau in Streit. Roßberg griff schließlich seinen Hauswirt tätlich an und oe>letzte ihn mit einem Düngergabelstiel schwer. Später drang Roßberg noch in die Wohnung seines Gegners ein und versetzte ihm Faustschläge. Schwarz erlag am anderen Tag den durch Roß berg erlittenen schweren Berletzungen. Der Täter wurde verhaftet. * Dresden, 22. Okt Jm Ucneuhain des hie sigen Friedhofes erschoß sich vor der Urne mü der Asche seines Buers der 20 Jahre alte in Berlin wohnende Kaufmann Johannes Hermann Thiele. Der junge Mann war eigens zu diesem Zwecke von Berlin nach Dresden gekommen. * Oschatz, 22 Okt. Heale nacht ist im Alter von fast 70 Jahren der Gründer und Verleger des „Oschatzer Tageblattes", Fedor Göthel ge storben. — Anläßlich der Jahrhundertfeier stiftete ein hiesiger Herr, dessen Namen auf Wunsch ver schwiegen werden soll, für den Bau einer städtischen Turnhalle, der seit längerer Zeit geplant wird, die Summe von 1000 Mk. * Werdau, 22. Okt. Zurzeit herrscht in unserer Stadt eine Mandelentzündungs-Epidemie, sowohl unter den Erwachsenen, als auch unter den Kindern. * Weißbach bei Zschopau, 23. Okt. Die Dampskesselcxplosion in der Strumpffabrik von Rößler L Pilz, bei der der 69 Jahre alte Feuermann Pfoh seinen Tod fand und mehrere Arbeiter schwer verletzt wurden, hat noch ein Opsergefordert DerArbeiterDrechsler, ber sich unter den Schwerverletzten befand, ist gesternimChemnitzer Krankenhaus gestorben. Von der Gewalt der Explosion kann man sich einen Begriff machen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß der schwere Dampfkessel samt Feuerung durch daS Kesselhaus, durch einen mit Garnvorräten gefüllten Naum, also durch drei Wände, über den Garten hinweg, durch einen Hcckenzaun, über den Weg, eine Wiese und nach Dnrchschlagung eures drei Meter breiten Erdwallcs noch etwa 20 Meter weit in einen Teich, gleich einem gewaltigen Geschoß, geschleudert worden ist Die Seiten- und Rück wand des Kesselhauses wurden ebenfalls durch brochen, während das Dach und dec Schornstein erhalten geblieben sind. Da der Kessel ganz ge blieben ist, vermutet man eine Kesselgascxplosiou. * Johanngeorgenstadt, 22 Okt. In ver flossener Nacht gegen 1 Uhr brannte, wie ge meldet, die mit Erntcvorräten gefüllte Scheune des Herrn Meinelt nieder. Der Schaden ist teilweise durch Versicherung gedeckt. Es liegt Brandstiftung nor. Em Bettler soll die Scheune angezündet haben, und zwar aus Rache, weil ihm niemand Unterkunft gewähren wollte. Gestern nachmittag entstand auch Feuer im Grundstück des Bäckermeisters Heymann, das aber bald von der Feuerwehr gelöscht werden konnte. * Weida, 22. Oktober. Jm Betriebe der Dixschen Lederwerke wurde gestern früh der dort beschäftigte 19jährige Willy Trognitz ans Oppurg, der einen Treibriemen anslegcn wollte, von- der Transmisfionswelle erfaßt und an die Wand geschleudert, wobei er einen schweren Schädelbruch erlitt und ihm ein Arm herausgerisse-n wurde. Infolge die-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)