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Halbzeit 2 : 0. Der Schiedsrichter brach we- gen Eintretens der Dunkelheit das Spiel 20 Minuten friiler ab. n. Bernsdorf, 13. Nou. Die Annahme, daß der frühere Einwohner V., der gefäng lich eingezogen wurde, als Brandstifter in Frage kommt, ist nicht zutreffend. V., der zuletzt in Chemnitz wohnte, dürfte an den Brandstiftungen des letzten Jahres unbetei ligt sein, doch steht fest, daß er an den Ge meindevorstand einen anonymen Brief in der Angelegenheit geschrieben hat. Die Unter suchung dürfte wohl Licht in das Dunkel bringen. § Mittelbach, 13. Nov. Als harmloser Mensch versuchte sich der schon oft bestrafte, am 15. Februar 1854 in Stollberg geborene Korbmacher Christian Heinrich Weißflog in der am Dienstag stattgefundenen Vevbamd- lung vor dem Chemnitzer Landgericht hinzu- stellen. Nicht weniger als acht Diebstähle legte ihm die Anklage zur Last. In Stollberg und der nächsten Umgehung hatte er, zum Teil in der Nacht und mittels Einbruchs, bei ver schiedenen Leuten gestohlen. In einem Falle hatte er sich durch ein Mistloch Eingang in den Kubstall eines Gutsbesitzers in Mittelbach verschafft, dort drei Hühner getötet und mit- genommen. Den Hühnerdiebstahl leugnete er glatt; wegen der anderen Diebstähle leugnete er, die Wegnahme in diebischer Absicht vor- genommen zu haben. „Die Leute kennen mich doch; ich hätte die Sachen schon wieder zu- rückgebracht/ sagte er. Der umfangreiche Zeu- genbeweis zeigte den Angeklagten aber als einen schlimmen Gewohnheitsdieb. Das Ge richt verurteilte ihn zu zwei Jahren vier Monaten Gefängnis und zu 4 Jahren Ehren rechtsverlust. * Reichenvrand, 13. Nov. Seit 9. d. M. wird der hier wohnende, in den 60er Jahren stehende Strumpfwirker Weise vermißt. Längere Krankheit hat ihn wahrscheinlich zum Selbstmord verleitet. * Limbach, 13. Nov. Diese Nacht vergiftete sich der Rentier Robert Viertel durch Einatmen von Leuchtgas Die Ursache ist in Krankheit zu suchen. * Chemnitz, 13. Nov. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern nachmittag auf der Schloßstraße. Ein kleiner Wagen, in dem ein sechssähriger Knabe saß, wurde von einem aus dem städtischen Bauhof fahrenden schweren .Kohlenwagen überfabren. Dem im Wagen sitzenden Knaben ging ein Hinterrad über das linke Bein, das vollständig zerquetscht und gebrochen wurde. Der bedauernswerte Knabe wurde ins Krankenbaus gebracht. * Freiberg, 12 Nov Die städtischen Kolle gien beschlossen, Ostern 1914 den stenographischen Unterricht als wahlfreien Lehrqeqenstand für Knaben und Mädchen an allen Volksschulen der Stadt Freiberg eirnuführen. Ferner stimmte die Stadtverordnetenversammlung einem RatSbe- schlusse zu, der die Einführung der automatischen Fernzündung bei der öffentlichen Gasbeleuchtung vorsieht. Die erforderlichen Mittel belaufen sich auf etwa 34000 Mark. * Bühlau b. Dresden, 12. Nov. Als am Dienstag abend in der neunten Stunde der Straßenbahnfahrer Lehmann der Mih- lauer Linie vom Dienst zurückkehrte, fand er sein« Frau ulnd sein Jahre altes Kind, sowie ein 3 Jahre altes Eickelkind bewußtlos in der Küche auf. Es hatten sich in der kleinen Küche Kohlengase angesammelt, ohne daß die darin befindlichen Personen etwas bemerkt baden. Eine genau« Untersuchung ergab, daß die Ofenklappe geschlossen worden war. Lehmann brachte die drei Personen sofort ins Freie und rief Hausbewohner her- bei. Zwei sofort hinzugezogene Aerzte ver mochten zwar die Frau Lehmann mittels eines Sauerstofapparates wieder ins Leben zurückzurufen, aber bei den beiden Kindern kam die Hilfe zu spät, sie waren bereits ver- sckffeden. Auch ist der Zustand der Ehefrau I noch sehr bedenklich. Sie ist noch nicht ver nehmungsfähig, sodaß über die eigentliche Ursache des Voralles noch Unklarheit herrscht. * Lotzdorf bei Radeberg, 12 Non. In der Nacht zum Dienstag, kurz nach 12 Uhr, wurde ein hiesiges 20jähriges Mädchen, das die Dorf straße hinunterging, kurz vor dem Gasthofe von drei gut gekleideten Männern angesprochen, gepackt und am Gasthofe vorbei nach der Tobiasmühle zu verschleppt. Durch ein vor den Mund ge haltenes Taschentuch wurde das Mädchen am Schreien verhindert. Das Mädchen setzte sich den drei Männern kräftig zur Wehr. Als die Burschen die Erfolglosigkeit ihres Tuns einsahen, stießen sie das Mädchen in die Röder, nachdem sie ihr vorher Uhr, Kette und Brosche geraubt hatten. Dem Mädchen gelang es, sich aus dem Wasser zu retten. Die drei im Alter von 28 bis 30 Jahren stehenden Täter sind unerkannt entkommen. * Neustadt i. S., 12. Nov. Die Prämie der Landeslotterie, die in die Kollektion von Zimmermann hier fiel, ist in die Hände eines Fabrikbesitzers gekommen, der sämtliche zehn Zehntel bei dem betreffenden Kollekteur spielte. * Grimma, 12. Nov. Eine unangenehme Ueberraschung erlebte ein Ziegeleibesitzer in Ner chau, als er seinen Teich fischen wollte, in dem er vor zwei Jahren etwa einen Zentner Karpfen eingesetzt hatte. Er fand nicht den kleinsten Fisch in dem Teich. Unbefugte Fischer waren ihm zuvorgekommen und hatten den Teich seines kostbaren Inhaltes beraubt. Der Gendarm ermittelte, daß die Fischräuber unter den eigenen Arbeitern des Bestohlenen zu suchen waren. * Zwickau, 12. Nov. Zu dem Diebstahl in der Leipziger Straße ist noch zu melden, daß der Dieb aus der im Bett versteckten Kassette 1400 bis 1500 M. entwendet hat. Als Täter kommt der bei dem Fleischermeister Preiß be schäftigt gewesene Gehilfe Viehweg in Frage, der seit Sonntag verschwunden ist. Er soll sich nach dem Erzgebirge zu gewendet haben. * Niederhaftlau, 12. Nov. AIS der Bäcker Lange und 'seine Frau nachts ihre Schlafstube betraten, fanden sie ihr 1'/«jähriges einziges Kind im Bette leblos auf. Es wurden sofort Wiederbelebungsversuche angestellt, aber verge bens. Das Kind ist unter dem Deckbettßrstickt. * Treue«, 12. Nov. Der Schulausschuß beab- sichtigt eine Neuorganisation der Volksschule. Er will eine Organisation schaffen, die einheitlich ist und auch dem ärmsten Kinde eine gute Schule sichert. Zu dem Zwecke soll die zweite Bürger- schule verschwinden und die gesamte Schule auf den Stand der ersten Bürgerschule (einer mittleren Volksschule) gebracht werden. Diese Schule soll von allen Kindern gemeinsam besucht werden. * Oeltuitz i. V-, 12. Nov. Aufsehen erregte hier eine am Dienstag vollzogene Eheschließung wegen des Altersunterschiedes der Brautleute. Während der Bräutigam bereits 68 Lenze zählt, ist die Braut und nunmehrige junge Frau vor kurzem 16 Jahre alt geworden. * Marienberg, 12. Noo. Von einem Kauf mannslehrling wurde gestern ein Geldbeutel mit ca. 1700 Mk. in Kassenscheinen verloren. Eine arme Frau hat den Beutel gefunden und diesen nebst Inhalt auf der Polizeiwache abgegeben. * Asch, 11. Nov. In dem bayerischen Grenzorte Selb ereignete sich ein noch nicht ganz aufgeklärter Ueberfall. Zwei auf dem Heimwege befindliche Einwohner aus Nau litz, und zwar der verheiratete Oekonom Hans Kripp-ner und dessen Schwager, der Landwirt Friedrich Richter, wurden, als sie ein Wäld chen passierten, aus dem Hinterhalte ange- schofsen. Krippner erhielt einen Schuß in die Brust, Rßchter wurde dreimal getroffen, und zwar zweimal in die Brust und einmal in den Kopf. Die Verletzung Krippners scheint eine leichtere zu sein, während Richter schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Als Täter wurde der 19jährige Por zellanmaler Johann Müller aus Mitterteich ausgejorscht und verhaftet. Es verlautet, daß der Täter zwei anderen Personen, mit denen er in Feindschaft lebt, aufgelauert, sie im Düweln verkannt und die beiden Landwirte dabei getroffen hat. Depeschen vom 13. November. Berlin. (Priv. - Tel.) Der russische Ministerpräsident Kokowzew, der am nächsten Sonntag nach Berlin kommt, wird auch vom Kaiser empfangen werden. Der Kaiser wird ihm nach Rückkehr aus Kiel am 19. Novem ber im Neuen Palais in Potsdam eine Audienz gewähren. Berlin. Die sozialdemokratische Reich stags- fraktion trat heute zu einer Sitzung zusammen, um zu der Frage Stellung zu nehmen, ob Lieb knecht in die Kommission zur Prüfung der Rüstungslieferungen gehört. Friebrich-tzafeu. Der Pilot Schirrmeister hat gestern einen neuen Weltrekord im Fliegen mit dem Wasserflugzeug ausgestellt. Er flog mit 2 Passagieren sechs Stunden 16 Minuten über der Fläche des Bodensees und erreichte eine Höhe von 1100 Metern. Karlsruhe. (Priv.-Tel.) Infolge der schweren Regengüsse, die in den letzten Tagen über das Mroßherzogtum Baden niedergingen, führen der Rhein und seine Nebenflüsse Hoch wasser. Wie aus Rastatt gemeldet wird, ist die Murr aus ihren Ufem getreten und hat das Murrtal völlig überschwemmt. Wien. (Priv.-Tel.) Die „Zeit" bringt heute die aufsehenerregende Meldung von einem Konflikt zwischen dem General stabschef, Fveiherrn von Hötzendorfs, und dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand, der bei der Jahrhundertfeier in Leipzig an wesend war. Bei einem Bankett äußerte der deutsche Kaiser den Wunsch, die anwesenden österreichisch-ungarischen Regimentskomman deure kennen zu lernen und ersuchte den Frei- Herrn von Hötzendorfs, ihm die Herren vor- zustellen. Der Generalstabschef, suchte sofort die österreichisch-ungarischen Regimentskom mandeure auf. Der Erzherzog Franz Ferdi- uand erfuhr das und machte dem Freiherrn laute Vorwürfe, die auch von Umstehenden gehört wurden. Der Erzherzog vertrat den Standpunkt, daß es sich bei dem Wunsch des Kaisers keineswegs um eine gesellschaftliche, sondern um eine dienstliche Angelegenheit han delte, bei welcher der Erzherzog als Höchst- kommandierender nicht umgangen werden durfte. Wien. Hier verlautet, König Ferdinand von Bulgarien werde demnächst nach Berlin kommen und dort mit Kokowzew zusammen- tresfen. — Rußland hat in Sofia die Wie deraufnahme der diplomatischen Beziehungen in Serbien empfohlen. London. Etne sensationelle Wendung hat gestern der Streik in Dublin genommen. Als Antwort auf die Einstellung von 100 Streik- brechern laben die Streikführer zur völligen Stillegung des Hasenbetriebes aufgefo-rdert. Sämtliche 400 noch arbeitende Docker verließen daraus die Schiffe. Kairo. Der japanische Dampfer „Madasen Maru", mit Kohlen nach Port Said unterwegs, ist im Roten Meer gesunken. Die Besatzung ertrank. Torento. Die letzten Nachrichten über den Schaden, welchen die Stürme auf den Seen und besonders aus dem Huronsee an- gcrichtet baben^ lassen erkennen, daß die Stürme noch im Wachsen stehen. Bis jetzt sind 31 Leichen geborgen und man glaubt hier, daß über 100 Personen während der Stürme umgekommen sind. Man hat die Ge wißheit, daß bis jetzt sechs kleine Schiffe un tergegangen sind. Eine andere Meldung spricht davon, daß man sich auf mindestens 200 tote Personen gefaßt machen müsse. Mexiko. (Priv.-Tel.) Huerta hat das durch Lind übermittelte amerikanische Ultimatum nicht beantwortet und damit abgelehnt. Todesfälle von Hohenstein-Ernstthal und Umgegend: Iran Anna Marie verw.?Medel, 67 Jahre'alt, "in"Lugau. 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