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Prinz" «^wartete. Die Darbietungen fanden aEeitig beifällige Ab nahme, ebenso die mun teren Zugaben, niit der die Kapelle über den Applaus quittierte. Kliche und Keller des Herrn Otto fanden manches Lob, und bis zur frühen Morgenstunde wurde eifrig dem Balle gehuldigt. * Rabenstein, 5. Nov. Die Trockenheit des überaus milden, warmen Herbstes hat eine Sel tenheit geschaffen, die wert wäre, daß sie in die Chronik ausgenommen würde. Auf hiesiger Flur, kurz vor der neuen Rabensteiner Schule am so genannten Hardtwege, steht frischgemäqter Wei zen in Puppen. Die Puppen erregen das all gemeine Interesse der den Weg von und nach Altendorf benutzenden Spaziergänger. Wer im September den Weizen hat blühen sehen, zu einer Zeit, 100 überall längst das Erntefest ge feiert worden war, hat jedenfalls nicht gedacht, daß er noch reif werden würde Und doch ent halten die Aehren schöne, gelbe Körner. Einer solchen Seltenheit, im November frischgcmähtcs, gereiftes Getreide in Puppen, dürften sich wohl die ältesten Leute nicht zu emsinncn vermögen. * Dresden, 4 Nov. Vom Zuge überfahren und getötet wurde gestern früh in der Nähe der Waldvilla zu Trachau der 1889 in Stetzsch ge borene Streckenarbeiter August Evwiu Noack. Es liegt ein bedauerlicher Unglücksfall vor. — Die Verhaftung einer Hochstaplerin ist der Kriminal polizei gelungen. Die Hochstaplerin, deren durch Heirat erworbener Adelsname Eva v. Sanden ist, vermochte eine ganze Reihe Portiers und Hotelbesitzer zu veranlassen, ihr auf ungültige Scheckformvlare, die sie von einem früheren Gut haben her besaß, größere Darlehen zu gewähren. In Berlin hat die Verhaftete ein größeres Schuld tonio hinterlassen * Leipzig, 4. Nov. Ein dreister Wohnungs- dicbstahl ist dieser Tage hier verübt worden. Während die Wohnungsinhaber der Beerdigung des Familienhauptes beiwohnten, drang ein Dieb mit einem Nachschlüssel in die Wohnung ein und stahl eine Menge Schmucksachen und Bargeld. * Riesa, 4. Nov. Bei einem Einbrüche in der Villa des Mühlenbesitzcrs Hertzsch im benach barten Oelsitz fielen den Dieben 1500 Mark in die Hände, außerdem erbeuteten sie Wertsachen und andere Gegenstände. * Crimmitschau, 4. Nov. Im Connewitzer Holze bei Leipzig schoß sich am Sonntag früh die von hier gebürtige Frau eines Postbeamten in die linke Brust und verletzte sich dabei so schwer, daß sie im Krankcnhause verstarb. Die Frau lebte mit ihrem Manne in Scheidung. Im Gram über verlorenes Eheglück versuchte sie vor Wochen, sich und ihr sechsjähriges Söhn chen durch Leuchtgas zu vergiften. Das Kind starb, die unglückliche Frau aber ward ins Lebt n zurückgerufen Die Frau zog nun zu ihren hiesigen Verwandten, deren Aussicht sie sich am Sonnabend entzog, um ihn Leipzig zum zweiten Male Hand an sich zu legen. * Glauchau, -1. Nov. Zur Verhaftung des Betriebsleiters Ludwig bei der Firma Felix Weißbach, Seiden- und Klapphutfabrik hier, wird jetzt bekannt, daß L. das Ver trauen seines Che s in der gröblichsten Weise mißbraucht lat. Vor zwanzig Jahren trat er bei der Firma als Hutmacherlehrling ein und hat sich bis zum Fabrikleiter emporge schwungen. Alk solcher bezog er ein Gehalt von 7200 Mart. Da er unbegrenztes Ver trauen genoß, wurde er von seinem Chef in alle Fabrikations- und Betriebsgeheimnisse ein- geweiht. In den letzten Jahren trug sich L. mit der Absicht, sich selbständig zu machen, wollte dies aber auf möglichst leichte Weise erreichen. Zu diesem Zwecke stahl er seinem Ches gange Posten Atlasstoffe, Seide, Garne, Modelle usw- Durch Abzeichnen und Photo graphieren verschiedener Maschinen machte er sich auch des unlauteren Wettbewerbs schul dig. Die Nachforschung nach den gestohlenen Sack en ergab u. a-, daß zwei große Kisten mit Rohmaterialien, Zeichnungen und Pho tographien bei einer Speditionsfirma in Mee rane lagerten. Da ferner eine Haussuchung erdrückendes Belastungsmaterial zutage för derte, erfolgte die Verhaftung des ungetreuen Beamten. L. ist 34 Jahre alt und verhei ratet. * Pirna, 4. Nov. Ein frecher Ein- bruchsdielstahl ist in Sporbitz in der Woh nung des Schutzmanns mittels Einsteigens durch ein offenes Fenster unbemerkt, anschei nend von zwei Dieben, ausgesührt worden, wobei ihnen ein größerer Geldbetrag und eine silberne Uhr mit Stahlkette in die Hände fiel. Später versuchten dieselben einen wei teren Einbruch in einer FahrradhandlunA, bei dein sie von einem wachthabenden Schutzmann überrascht wurden und ein Paket zurückließen. Bei der aufgenommenen Verfolgung und ver suchten Festnahme des eilten der Diebe gab dieser einen Schuß ab, der durch die Dienst mütze des Schutzmanns ging, ohne diesen zu verletzen. * Ebersbach (Lausitz), 4. Nov. Plötzlich die Sprache verloren hat hier die 12jährige Tochter des Bahnarbeitcrs Lampel. Sie war in der Schule über etwas so erschrocken, daß sie plötzlich keinen Laut mehr von sich geben konnte. Durch die ärztliche Untersuchung wurde Lähmung der Stimmbänder festgestellt. * Kamenz, 4 Nov. An Blutvergiftung ge storben ist ein hiesiger Einwohner. Er zog sich durch unvorsichtige Behandlung eines an der Lippe entstandenen Blütchens eine Blutvergiftung zu, die in wenigen Tagen den im kräftigsten Alter stehenden bedauernswerten Monn zum Tode führte. Angesichts dieses Vorganges sei erneut die größte Vorsicht empfohlen. * Gera, 4. Nov. Ein Grabfchänder und Erpresser wurde hier in der Person des Stein bildhauers Riedel festgenommen. Seit Jahr und Tag wurden auf den Friedhöfen drei Gräber erbrochen, in denen Urnen einge äscherter Verstorbener sich befanden. Die An gehörigen der beraubten Gräber hatten von unbekannter Hand geschriebene Erpresserbriefe erhalten, in welchen sie aufgefordert wurden, an näher bezeichneten Stellen Beträge bis zu MO Mk. niederzulegen, oder die Asche der Verstorbenen würde in alle Winde zerstreut werden. Eine Frau, deren Grab die Asche ihrer Tochter entnommen wurde, wurde be denklich krank. Der Kriminalpolizei gelang es mit Hilfe eines Tricks, nachdem der Festge nommene annehmen mußte, daß ein Brief an bezeichneter Stelle für ihn niedergelegt sei, den Täter festzunehmen. * Zeitz, 4. Nov. In der Nacht zum Sonntag wurde ein arff dem Rittergut Kühn dorf arbeitender Pole zwischen Kühndorf und Nasberg ermordet aufgefunden. Der Mörder ist ein polnischer Arbeiter, der mit dem Er mordeten längere Zeit im Gasthofe von Kühn dorf zechte und dann mit ihm nach Rasberg gehen wollte. Unterwegs hat er jedenfalls die Tat ausgeführt. Depeschen vom 5. November. Berlin. (P r i v. - T e l.) Im Krupp- Prozeß gab der Staatsanwalt zunächst eine längere Erklärung ab, in der er gegenüber Blättermeldungen seststellt, daß vor dem Ge richtshof die Ehre weder eines italienischen noch eines anderen Offiziers angegriffen wor den sei. Er erhebt Protest gegen die Blätter meldungen aus Belgien, daß Herr v. Metzen unlautere Beziehungen zu belgischen Offizieren unterhalten habe. Herr v. Metzen selbst nimmt Stellung gegen diefe Verleumdungen und er klärt unter Eid, niemals irgendwelche unlau tere Handlungen mit belgischen Offizieren be gangen zu hoben. Berlin. (Priv.-Tel.) Heute vormittag ^10 stürzte in Johannisthal ein russischer Flug schüler aus 10 Meter Höhe ab. Er erlitt Infolge der ständig steigenden Auflage unseres Blattes müssen wir, um die rechtzeitige Ausgabe zu ermöglichen, bereits mittags mit dem Druck beginnen und ersuchen deshalb unsere geschätzten Inserenten wiederholt, Inserate möglichst frühzeitig aufzugeben. Alle nach st Uhr vormittags eingehenden Anzeigen müssen für die nächste Nummer zurückgestellt werden. Die Geschäftsstelle. erhebliche, jedoch nicht lebensgefährliche Ver letzungen. München. (Priv.-Tel.) Der Prinz regent hat heute vormittag auf Grund der Verfassungsänderung als Ludwig lll. den Thron bestiegen. In der an den Harkpiplätzen der Stadl angeschlagenen Proklamation heißt es: „Die ernste Sorge um das Wohl des Landes hat den schweren Entschluß bestimmt, auf Grund der Verfassung die Regentschaft zu beendigen und den Thron als erledigt zu erklären. Hiermit ist die Krone des König reichs Bayern auf den Nächstberufenen ange fallen. Wir hoben daher als König die Ne gierung des Landes angetreten. Den in der Verfassungsurkunde bestimmten Eid werden Wir in Gegenwart der Staatsminister und Abordnungen beider Kammern im Landtage alsbald leisten." Weiter heißt es: „Das baye rische Volk hat von jeher seinem Königshaus unwandelbare Anhänglichkeit bewiesen. Wir erblicken darin eine Sicherheit mehr, daß die Liebe des Volkes auch fernerhin Unser Wir ken geleiten wird." München. (Priv.-Tel.) Die Notifizierung der Thronbesteigung erfolgt bei allen Mächten. Die Eidesleistung des Königs erfolgt am Sonn abend vormittag 11 Uhr, die Vereidigung der Truppen am Sonntag. Straßburg. In St. Marieaux-Chenes hat sich eine schwere Bluttat ereignet. Die Brüder Wcißenstein hetzten auf einen Mann, der ver sehentlich in ihre Küche geraten war, sich aber gleich wieder entfernte, ihren Hund, der den Mann zu Boden riß. Beide Brüder schlugen den Mann mit Stöcken tot, nachdem sie ihn vor her mit Messerstichen verletzt hatten. Paris. In der Nähe von Melune stieß gestern nachmittag der Lyoner Eilzug mit einem Postzug zusammen. Die beiden Lokomotiven prallten mit solcher Wucht zusammen, daß die Waggons zertrümmert wurden. Bisher wurden nach einer Meldung 14 verbrannte Leichen, nach einer anderen 10 geborgen. Doch ist es wahr scheinlich, daß noch mehr Tote unter den Trüm mern liegen. Der „Matin" spricht von 21 Ver mißten. Sofort, nachdem das Unglück bekannt wurde, sandte man von Paris aus einen Hilfs zug mit Aerzten und Personal und Werkzellgen. Man hatte aber in der Eile vergessen, einen Scheinwerfer mitzugeben, sodaß alle Arbeiten in der Dunkelheit vorgenommen werden mußten. Wie später bekannt wurde, befindet sich unter den Verwundeten ein Deutscher namens Max Aberbach, aus Hamburg gebürtig. Der größte Teil der Reisenden, die sich in dem Marseiller Zuge befanden, war holländischer Nalivnalität. Der Zug führte auch die indische Post mit sich. Es fehlen noch verschiedene Postbeamte. Heute früh fanden Soldaten, die zu Aufräumungs arbeiten hinzugezogen waren, eine Anzahl Wert gegenstände, Juwelen, Brillanten usw. Paris. (Priv.-Tel.) Um 2 Uhr nachts wurde der Lokomotivführer des Marseiller Zuges in Haft genommen. Er wird beschuldigt, die Signale nicht beachtet zu haben. cii6 riickffetteociö klautcr-emo Wokikcr.'-. M ph. ilmmlil in HV»nckuIn «». Neue Gongschläge: Harfen- fi». "---»gong, Glockcngong, Harmoniegong, Orgcl- s>?^MiWgong, Triogong re. <' Vilttafte Preise. - ^Mk. 18, 20, 22, 24, 26, 30 bis 50. ii>el>»IIptr»tt< n. doppelseitig, von 1.25 Mk. an. ^V»r»n: Linsen, Lesegläser, Lupen, Fadcu- zähler, Barometer, Hygrometer, Brillen, Pincenez. Ferngläser Mk. 1.50,6.50,9.50, 12.—,15.—, 20.— bis 100.—. »rill«» ohne Einfassung, Orlxln»! D itslll leichter, doch fester Sitz, unauf fällig. Butter - Thermometer, Milchprober für Landwirte. KM kkinkM, UlNckM, Hoh.-Er., Dresdner Straße 28. 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