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vuthenischen Landavbeiter aus Galizien noch größer ist. Der Kommissar, der sich v. Schulz nennt, Willi feststellen, welche Folgen für die deutsche Landwirtschaft entstehen würden, falls Rußland den Erntearbeuern das Ueberschrei- ten der Grenze künftighin verböte. Die rus sische Regierung soll die ernste Absicht haben, diese Waffe gelegentlich der künftigen Handels verträge zu verwenden, um bestimmte russi sche Forderungen durchzusetzen. Gin Eteuerluriosum hat man im Herzogtum Anhalt entdeckt. Der 8 10 des anhaltischen Steuergesetzes lautet: „Diejenigen im Inlands wohnenden natür lichen Personen, welche erst im Laufe des Steuerjahres ein steuerpflichtiges Einkommen erlangen, werden jedoch bezüglich des letzteren in dem laufenden Steuerjabre zur Steuer nicht herangezogen." Diese Bestimmung ist so anzuwenden, daß diejenigen anhaltischen Re servisten, die aus anhaltischen Garnisonen entlassen werden, und im Jnlande verbleiben, von der ZaUung der Einkommensteuer be freit sind. Diese Auslegung führt nun zu eigenartigen Konseguenzen. Reservisten, ganz gleich, ob Anhaltiner oder nicht, die ihrer Militärpflicht in Anhalt genügt haben und dort bleiben, sind im ersten Jahre steuerfrei. In Anhalt wohnende Rekruten und selbst an- haltische Staatsbürger aber, die nach einer außeranhaltischen Garnison ausgemustert wa ren und nach ihrer Entlassung wieder in An halt ihren Wohnsitz nehmen, erhalten diese Vergünstigung nicht, sondern müssen gleich vom ersten Tage ab Steuern bezahlen. Sozialdemokratie und Obstruktion. Der Parteitag der deutsch-österreichischen Sozialdemokratie hat eine Resolution ange nommen, in welcher die Obstruktion nicht als normales Mittel der parlamentarischen Taktik anerkannt wird, sondern nur für besondere Umstände und als äußerstes Abwehrungsmit- tel zugelassen würde. Nörgeleien wegen Albanien-. Einige Pariser und Londoner Blätter nör geln daran herum, daß Oesterreich und Ita lien, ohne den Mächten des Dreiverbandes vorher davon Mitteilung gemacht zu haben, Griechenland mit Nachdruck aufforderten, das südalbanische Gebiet zu räumen. Wenn sich aber die beiden Dreibundmächte nicht für die Erhaltung des von Europa auf der Londoner Botschafterkonferenz einmütig beschlossenen selbständigen Fürstentums Albanien einsetzten, dann wäre dieses von Serben, Griechen und Montenegrinern schon «längst aufgeteilt wor den. Es ist die höchste Zeit, daß in Albanien endlich feste und dauernde Zustände geschaffen werden, da die albanische Frage sonst doch noch ernstere Zerwürfnisse heraufbeschwören kann. 16. öffentliche Stadtverordnetensttzung zu Hohenstein-Ernstthal, am 4. November 1913. Vorsitzender: Herr Sladtoerordneten-Vorsteher Lohse. Am Ratslischc sind erschienen die Herren Bürgermeister Dr. Patz und Stadtrat Layritz. Vom Kollegium sind 22 Herren anwesend, es fehlt Herr Stadtverordneter Held. Nach Verlesung der Niederschrift der letzten Sitzung gwl der Vorsitzende zu Punkt 1 der Tagesordnung Kenntnisnahmen bekannt, daß eine Einladung des hiesigen Sängerverems zu dem am Montag stattfinden den 87. Suslungsfest eingegangen ist. 2. Wahl von -rei Natsmttglieoern. Hierzu hatte im Kollegium vorher eine Ausspraa>e stattgefunden. Ende d. I. scheiden aus dem Ratskollegium aus die Herren ^tadträ^e Kommerzieural Reinhard, Friedens richter Bohne und Kaufmann Schneider. Bis her wurde bei derartigen Wahlen, wenn nur ein Wahlvorschlag gemacht wurde, mit „Ja" oder „Nein" durch Stimmzettel abgestimmt, welchen Modus die Herren Vorsteher L o h s e und Stadtv. Stützner beizubehalten wün schen, während Herr Stadtv. Ebersbach zwecks Vermeidung von Mißstimmigkeiten emp fiehlt, mit Namensbezcichnung versehene Stimmzettel abzugeben. Diesem Vorschläge wird entsprochen. Für Stadtrat Kommerzien rat Reinhard wurden 13 von 22 Stimmzet teln abgegeben, 7 waren mit „Nein" beschrie ben, 1 unbeschrieben und 1 auf Scadtv. Anke lautend. Für Stadtrat Bohne wurden 22 auf dessen Namen lautende Stimmzettel abge geben. Für Stadtrat Schneider schlägt Herr Stadtv. Grießbach Stadtv. Anke vor, während Herr Stadtv. Ebersbach Stadt- ral Schneider zur Wiederwahl empfiehlt. Für Stadtrat Schneider wurden 12, für Stadtv. Anke 9 und 1 unbeschriebener Stimmzettel abgegeben. Die bisherigen Stadträte sind mithin wiedergcwählt- 3. Festsetzung der Ortspreise rc füllt aus, da die Vorarbeiten hierzu noch nicht ganz erledigt find. 4. 7. Nachtrag zur Sparkassen-Ordnung. Der Ausschuß hat einen Vorschlag zwecks Begründung von Kursausgleichsrücklagen un terbreitet. In guten Jahren soll hiernach der Kursgewinn nicht völlig dem Reingewinn zu- geführt werden, um die größeren Schwankun gen bezw. Verluste in schlechten Jahren aus- gleichen zu könneir. Bezweckt wird damit eine bessere Stabilität hinsichtlich der in den Haus haltplan einzustcllenden Neingewinnsumme der Sparkasse, die für die Bilanzierung nicht ohne Einfluß ist. Die Kursschwankungen betrugen im Jahre 1898, als der gemeinsame Spar- kassenbetrieb eingerichtet wurde, 5868 Mk. Ver lust, 1899: 18 274 Mk. Verlust, 1900: 5427 Mark Verlust, 1901: 20 707 Mk. Ueberfchuß, 1902: 4127 Mk. Ueberfchuß, 1903: 1155 Mk. Ueberfchuß, 1904: 768 Mk. Verlust, 1905: 2186 Mk. Verlust, 1906 : 7177 Mk. Verlust, 1907: 17 517 Mk. Verlust, 1908 : 8174 Mark Ueberfchuß, 1909 : 335 Mk. Verlust, 1910: 5565 Mk. Verlust, 1911: 7686 Mk. Vevlust und 1912 : 28 050 Mk. Verlust. Der Gesamt- kursveylust betrug in diesen Jahren 99 366,80 Mark, der Gesvmtüberschuß 34 167,70 Mark, sodaß ca. 65 000 Mk. als Verlust aus den Kursschwankungen entstanden. Herr Stadtv. Grießbach fragt an, ob nur Rücklagen aus dem event. Kursgewinn oder auch aus dem eigentlichen Sparkassen reingewinn gemacht werden sollen. Ersteres bejaht der Vorsitzende, wobei der Herr Bür ger m e i st e r noch hervorhebt, daß man in folge der vorgeschlagenen Regelung in den kommenden Jahren mit einer Schmälerung des Reingewinns der Sparkasse rechnen müsse, da nur noch der eigentliche Reingewinn in den Haushaliplan eingestellt bezw. verwendet werden könne. Das Kollegium ist hiermit einverstanden- 5. Bauliche Herstellung im Stadthaus. Im Stadthaus machen sich verschiedene bauliche Verbesserungen notwendig, die gut geheißen wurden, ebenso wie die Anschaffung eines Germaniaofens und einer Wascheinrich tung; für letztere Ausgaben ist Deckung im 1913er Haushalt noch vorhanden. Beschlossen wurde, die Anschaffungen sofort vorzunehmen. 6. Bauhofschuppen. Beim Abbruch der Lampertusschachtgebäude beschloß mau, den vor dem Maschinenhaus stehenden Schuppen ass Bauhofschuppen wie der aufzubauen, um bei schlechter Witterung den im Bauhof Beschäftigten Unterschlupf zu bieten. Der Schuppen ist inzwischen, ohne daß dem Bauausschuß eine diesbezügl. Vor lage zuging, auf Veranlassung des damaligen Straßenmeisters aufgebaut worden, was 495,86 Mark Kosten verursachte. Zur gänzlichen Fer tigstellung sind noch 104,14 Mk. erforderlich, sodaß insgesamt 600 Mk. Kosten für den Mannschaftsraum, der auch einen Ofen erhal ten solh entstehen. Der Herr Vor st eher bemerkt hierzu: Die Sache ist also schon fertig, wir stehen wieder einmal vor der vollendeten Tatsache, eine nachträgliche Bewilligung vornehmen zu müssen, dazu kommt noch, daß der Bau nicht allent halben freudige Zustimmung findet. — Herr Stadtv. Wächter: Ich wundere mich nur. daß der Straßcnmeister, der doch nur zwei Tage da war, schon in dieser kurzen Zeit einen Schuppen bauen lassen konnte. Ein ge brauchter Eisenbahnwagen hätte schließlich für den Zweck bessere Dienste getan und wäre billiger zu haben gewesen. Eine ideale Mann- schastsstube wird man so kaum schaffen kön nen. — Herr Stadtv. Ebersbach gibt Erläuterungen, warum das Gerippe des Schuppens wieder aufgcrichtet wurde. Besser hätte man nach Ansicht des Redners getan, wenn man den nach der Straßenseite gelege nen Raum günstiger ausgenutzt hätte, die Lösung wäre dann weitaus glücklicher gewe sen. Nachdem es nun jedoch soweit sei, müsse man der verpfuschten Sache zustimmen. — Herr Bürgermeister Dr. Patz: Die spitzen Bemerkungen des Herrn Wächter waren durch aus nickt am Platze. Der Straßcnmeister, der ein sehr selbständiger Mann war, glaubte richtig zu handeln, er war auch länger, als angegeben, hier. Die Arbeiten sind zum größ ten Teil während meines Urlaubs erfolgt; als ich zurückkam, ordnete ich sofortige Be richterstattung an. Jedenfalls muß ich sagen, daß der Vorsitzende des Bauausschussos öfter an dem Bauhof vorbeikam, wie ich. Die Auf stellung des Swappens selbst ist nach Ansicht des Rates durchaus richtig und korrekt und er entspricht den Anforderungen, die an ihn gestellt werden, vollkommen. Wem er nicht genügen sollte, der müßte ihn vor allem doch erst geselen haben und möchte ich da doch fragen, ob das geschehen. Der Straßenmeister, der ja wiederkommen soll, wird in Zukunft auch als Materialienverwalter beschäftig., um mehr nach kauänännischen Grundsätzen zu ar beiten, wie dies bisher der Fall war. Der Schuppen steht durchaus am rechten Platz und schändet nicht. Wenn wir nach dem Schön heitssinn dos Herrn Ebersbach verfahren soll ten, dann würden wir mit den 600 Mk. nicht weit kommen, das wissen Sie doch auch, was Schönes läßt sich mit dem Betrage nicht schaffen. Wenn weiter gesagt wird, das Kol legium steht »nieder einmal vor der vollen deten Tatsache, so ist das nicht ganz richtig. Wenn Sie glauben,, den Betrag nicht äewil- ligen zu können, so haben Sie es doch in der Hand, die Vorlage event. abzulehnen. — Herr Stadtv. Wächter betont, spitze Be merkungen nicht haben machen wollen, er hätte nur hervorheben »vollen, daß auch für nur 600 Mark eine andere Lösung gefunden werden konnte. Hinsichtlich der Beschäftigungs dauer des Straßenmeisters sei ihm dann eben falsch berichtet worden. — Herr Stadtv. Ebersbach erklärt, einen Eisenbahnwagen aus keinen Fall für den Zweck gutheißen zu können, er müsse sich Wundern, daß die Re gierung solche Kästen an öfsentlichen Straßen überhaupt au stelle. Eine bessere Lösung nach der Straßenseite zu, vielleicht mit einer ver brochenen, Seite, hätte gefunden werden können. — Der Herr Vorsteher steht auf dem Standpunkt, daß dem Bauausschuß vor Aufstellung des Schuppens erst noch eine besondere Vorlage hätte zugehen müssen; ohne weueres durfte der Straßenmeisier keines wegs bauen. — Herr Bürgermeister Dr. Patz: Es liegt mir fern, die Ansicht her- vorzurnsen, als wenn diejenigen Personen, die die Verantwortung dallir tragen«, sich reinwaschen wollten. Mich selbst trifft, da die Herstellung hauptsächlich während meines Ur laubs erfolgte, weniger Schuld. Das Kol legium hat beim Abbruch der Lampertus schachtgebäude selbst beschlossen, den Schuppen als Bauhofschuppen wieder aufrichten zu las sen; der erste Schritt dazu war mithin von Ihnen schon gegeben, es hätte damals schon ein solcher Beschluß nicht erfolgen sollen, wenn Sie die Wiedcraufrichtung nicht wünsch ten. Alle Beteiligten haben etwas versehen, Herr Baumeister Schneeweiß hätte es ver hindern niüssen, doch er kam damals infolge Arbeßsüberhäufung nicht oft zum Bauhof; Herr Stadtrat Bohne als sogen. Baustadtrat hätte etwas sagen- können, er kam öfter vor- bei und auch Herr Stadtrat Anger, der vor beigehr, hätte als mein Stellvertreter etwas sagen können. Aber so schlecht ist der Schup pen nicht, wie er hier hingestellt wird und möchte ich Herrn Ebersbach fragen, ob seine Ballten auf dein Berge für 600 Mark ent standen sind? Der Schuppen soll doch nur den Leuten Unterschlupf bieten und waren die spitzen Bemerkungen des Herrn Wächter deshalb nicht richtig, noch dazu er den Schup pen nicht einmal besichtigt hat. Das ist doch keine sachliche Behandlung einer Ange legenheit, wie sie eigentlich geboten erscheinen mußte. — Das Kollegium bewilligt die ge forderten Mittel ohne weitere Aussprache. 7. Abbruch des Pulverhäuschens auf Parzelle7«4. Das nach einem Schreiben eines ehemaligen Schwarzenberger Steigers an das Freiberger Bergamt im Jahre 1874 oder 1875 durch den da maligen Baumeister Hötzsch für 143 Taler er richtete Pulverhäuschen auf dem Gelände des Lampertussckachtgrundstückes soll beseitigt werden. Herr Stadtv. Bohne bezeichnet diesi Maßnahme als sehr wünschenswert, da das Häuschen bau- und hinfällig ist und ein weiteres Stehenlassen doch nur zwecklos sei. Das Kollegium ist einverstanden. Nach Verlesung der Niederschrift wird so dann noch in eine geheime Sitzung einge- treten. OertlicheZ und Sächsisches. * — Witterungsaussicht für Donnerstag, den 6. November: Kühl, Neigung zu Niederschlägen. * — S t e r n s ch n u p P e n s a l l. In der vergangenen Nacht zwischen ßz und ^f12 Uhr wurde ein interessanter Sternschnuppen- fall von 1 Meter Länge und wunderbarer bläulicher Färbung beobachtet. Er bewegte sich in südlich-nördlicher Richtung und war drei Sekunden sichtbar. * — S ch w e i n e s e u ch e mit S ch w einePc st wurde nach dem amtlichen Bericht des Königlichen Landesgesundheßs- amtcs über den Stand von Viehseuchen am 31. Oktober 1913 im Königreiche Sachsen im Bezirk Glauchau in einem Fall festgestellt, nämlich in Oberlungwitz. * — Der Verein ehemaliger H o h e n st e i n - E r n st t h a l e r i n L i m - bach hält am kommenden Sonnabend im Hotel „Stadt Mannheim" in Limbach sein diesjähriges Stiftungsfest, bestehend aus Kon zert und Ball, ab. * Hohenstein-Ernstthal, 5. Nov In der gestrigen Stadtverordnetensitzung wurden die ausschcidendcn Stadträte Kommerzienrat Reinhard, Friedensrichter Bohne und Kauf- mann Schneider wiedergewählt. Eine rege Aussprache zeitigte die zum Teck nachträgliche Bewilligung von Mitteln für den Bauloß schuppen. Den Sitzungsberich! finden unsere Leser an anderer Stelle der heutigen Nummer. * — Die Anmeldung der Ä - B - C - Schützen für die 2. Bezir'sschnle ist für Dienstag, den 18. November, von 2—4 Uhr nachmittags angeletzt worden. * — Rosegger-Abend. Der Kauf männische Verein, der den Bildungsbestrebun gen seiner Mitglieder in hervorragender Weise Rechnung trägt, hatte zu gestern abend zu einem Rezitationsoortrag der Frau Hedwig Erebenbrecker aus Dresden-Blasewitz in den Saal des Hotels „Drei Schwanen" eingeladen und zahlreich war man diesem Rufe gefolgt. Die Dame trug mit anerkennenswertem Ge fühl und inniger Anpassung die schlichten, sinnigen Dichtungen des steierischen Bauern sohnes und ehemaligen Schneiderlehr-lings vor. Die Rezitation, die vielleicht nur etwas zu umfangreich war, fand lebhaften Beifall. * — Der Hausbesitzerverein hält heute abend im Gewerbehaus eine Ver sammlung ab, in der u. a- die Aufstellung von Kandidaten zur Stadtverordnetenwahl vorgenommen werden soll. * — L i ch t b i l d e r v o r t r a g. Im Saale des Hotels „Drei Schwanen findet Sonnabend abend 8f^ Uhr ein Lichtbildervor trag statt, in dem Herr C. H. Aug. Müller aus Cleve iiber „Die NahrungsmittÄ-^ndu- strie und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung" sprechen wird. Der Eintritt hierzu ist kosten los und seien besonders Hausfrauen darauf aufmerksam gemacht- r. Der Geschäftsbericht des hiesigen Konsumvereins ist wiederum erschienen. Der Verein zählt zzt. 1174 Mitglieder, die einen Umsatz in Höhe von 268738 Mk. bewirkten. Lt. Bericht bedeutet dies gegen das Vorjahr ein Weniger von 6074 Mk. Der Kassenauszug schließt in Einnahme und Ausgabe mit 329857 Mk. ab, in letzterer Position sind 29173 Mk. für Rückvergütung vorgesehen. Das Bilanz-Konto weist in Aktiva und Passiva den Endbetrag von 159022 Mk. auf. Die Erübrigung beträgt 33 716 Mk. Der Vcrteilungsplan sieht für Ueberweisung au die Schulen 100 Mk. (im Vor jahre 60 Mk.), für den Sterbefonds 540 Mk., für den Baufonds 1000 Mk. und für den Reserve fonds 500 Mk. vor. Die Unkosten belaufen sich insgesamt auf 18 538 Mk. *— Ein Fahrraddieb und F a h r r a d s ch w i n d l e r wurde dieser Tage von der altenburgischen Gendarmerie in der Person des stellungslosen Dienstknechtes Leichsenring aus Meerane in Gößnitz festge- noinmeu und in das Amtsgerichtsgefängnis zu Schmölln S.-A. eingeliefert. Leichsenring hat bereits mehrere derartige Diebstähle zu- gestanden, die er in Lichtenstein und Hohen- stein-Ernstt'al verübt hat. Es wird aber ver mutet, daß ihm noch eine ganze Reihe sol cher Straftaten zur Last fallen. — Oberlungwitz, 5. Nov. Im Gast haus „zur Post" wird am morgigen Donners tag das diesjährige Kirmeskonzert verbunden mit Ball abgehalten, wozu die Kapelle des Feldartillerie-Regiments Nr. 78 aus Wurzen verpflichtet wurde. Der der Kapelle voraus- gehende gute Ruf bürgt für einige genuß reiche Stunden. Konzertliebhaber seien auf die Veranstaltung noch besonders aufmeusam gemacht. h. Gersdorf, 5. Nov. Die Einweisung des Herrn Gemeindevorstandes Scheunemann findet am 2. Januar 1914 durch Herrn Amts- Hauptmann Gras von Holtzendorff statt. h. Gersdorf, 5. Nov. Der Turnverein „Germania" veranstaltet am Sonnabend, den 15. November, im „grünen Tal" ein Instru mental- und Vokal-Konzert, das von Herrn Musiklehrer Rudolf Jandeisek geleitet wird. Den orchestralen Teil wird die verstärkte Küch- lersche Kapelle ausführen, während sßr die Gesänge 60 Mitwirkende ilr Können eiusetzen werden. Als Orchesterwerk ist u. a. „Ein Sonntag aus der Alm" vorgesehen: im übri gen gelangen Chöre von anerkannt guten Komponisten zum Vortrag. f. Langenchursdorf, 5. Nov. Eines sehr guten Besuches hatte sich das gestrige Kir- meskonzert im Jllingschen Gasthof „zum Erb gericht" zu erfreuen. Herr Illing hatte hier zu die Alte Geidelsche Kapelle aus Chemnitz unter Leitung ihres Kapellmeisters Eug. Ha- berwrn verpflichtet. Mit dem Florentiner- Marsch von I. Fucik führte sich die Kapelle sehr gut ein, die Ouvertüre z. Op. „Rienzr, der letzte der Tribunen" von R. Wagner ver fehlte ihre Wirkung nicht und die Einleitung und der Wajlzer aus dem Ballet „Coppelia" sowie das Pizzikato aus dem Ballet „Sylvia" von L. Delibes standen im Spiel dem Vor- ausgcgangenen nicht nach. Die Glanznummer des Abends bildete aber das Violinsolo des Herrn Kapellmeisters Eug. Haberkorn, der „Le Canari" (der Kanarienvogel) von W. Polia- kin zum Vortrag brachte. Klar und rein ec klangen die zarten- und feinen Töne aus dem Instrument hervor, sodaß man die Imitation des Kanarienvogclgefanges tatsächlich für Wirklichkeit hätte ballen können. Ein nicht endenwollender Beifall war der Daul der Zu hörer für diesen außergewöhnlichen Genuß. Die folgenden Programmnummern, wie Un garische Rhapsodie Nr. 2 von Fr. Liszt, die Ouvertüre zur Oper „Mignon" von A. Tho mas, „Die Tewelszungc" von F. Arbau, Solo für Trompete, das Herr Br. Steger recht zur Geltung brachte, sowie mit weiteren gut zum Vortrag gekommenen Musikstücken wartete die Kapelle aus. Nach beendigtem Konzert wurde dem Tanze noch einige Stun den fleißig gehuldigt. Küche und Keller san den reichen Zuspruch und machten dem rüh rigen Wirt, Herrn Illing, alle Ebre. * Bernsdorf, 5. Nov. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr hält innerhalb dreier Wochen resp. bis zum 22. November eine Nachtübung ab. Wir machen hierauf aufmerksam, damit bei den ertönenden Alarmsignalen keine Beunruhigung eintritt. s Erlbach-Kirchberg, 5. Nov. In der am Montag in Stollberg stattgefundenen Bezirks ausschußsitzung wurde der Verschmelzung der Erlbacher Armenkasse mit der Gemeindekasse zn- gestimmt Weiter wurde u. a. beschlossen: Die Bekanntmachung dec Königlichen Amtshaupt- mannschaft Chemnitz vom 11. Januar 1901, Ausnahmen vom 9 Uhr-Ladenschluß betr., wird aufgehoben und dem Erlaß einer anderweiten Bekanntmachung durch die Amtshauptmannschaft Stollberg zugestimmt, wonach die Läden in der Zeit vom ID bis 24. Dezember sowie zum Sil vester, ausgenommen die in diese Zeit fallenden Sonntage, bis um 10 Uhr abends geöffnet sein dürfen, im übrigen aber jeden Sonnabend spätestens um 9 Uhr geschlossen werden müssen. — Donnerstag abend findet im Arnoldscheu Gasthof das übliche Kirmeskonzert statt. * Ursprung, 5. Nov. Auch au dieser Stelle sei nochmals auf das morgen Donnerstag abend stattfindende Kirmeskonzert im Trommerschcn Gasthofe hingewiesen, das von der verstärkten Luganer Vcrgkapelle unter Mitwirkung einer be kannten Konzertsängerin gegeben wird. Zum Schluß gelangen Fanfaren-Märsche auf Herolds trompeten zur Darbietung. * Wüste nbrand, 5. Nov. Ein vollbe setztes Haus lauschte gestern abend den Klän gen des Trompeterkorps der 21. Ulanen aus Chemnitz, das unter Leitung des Herrn Mu sikmeisters Gröbe mit einem gntgewähttenPro gramm im Saale des Gasthofs „zum Kron-