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den Gesichtern un» ein schwaches Lächeln huscht Wer die gebräunten Züge. „Dees sollt mi doch wundern, daß der Ellinger sein Gaul nit in Raison bringen kamt, ischt doch fascht der beschte Reiter in der Schwadron^ — „I glaub'sch an nit/ erwidert der andere, „wer weisch, was der vorhat." „Du — halt!" ruft nun der würt- tembergische Reiter, der sich von den Seinen ge.rennt hat, dem voranjagenden Sachsen zu, als sie außer Sehweite ihrer Truppenteile sind, „Dei Gaul ischt doch au net durchgange — dees tannste einem weiß mache, wo nit reite kann!" Der Sachse verhält den Schritt seines Pferdes ein wenig, sodaß der Fuchs an seine Seite gelangte. „Nu Herjemersch," sagte er dann gemütlich, „meenste denn, daß mir das bassen däte, jetzt in der Reserve zu stehen, und nicht einhauen zu dürfen, wenn die aw deren ihre Glingen aus die Gebbe van die verfluchten Franzosengerle spazieren lassen? Nu — nä — das gibts nicht! Wenn Du ewa so gesonnen bist wie ih, dann schwen ken mer driewe zu den Meißen, gann die Gerte sonst nicht ausstehn, awer diesmal mis sen mer uns an se vanhalten — und wenn mer dode kreische Gavalleristen finden, ziehn mer denen ihre Recke an und reiden mit in de Reihen." Der Württemberger stimmte freudig zu, und nun sausten sie an Schönefeld vorbei und machten an einem mit Leichen besäten Hügel ihr Vorlaben wahr. Bald nachdem sprengten zwei preußische Dragoner über das Schlacht feld und hielten gerade auf eine Talsenkung zu, wo preußische Dragoner mit stanzosstchen Kurableren im harten Kampfe lagen. Eine dicke Staubwolke hüllte die Kämp-enden ein — Geheul, Fluchen, das Schnaufen der Rosse, die schrillen ehernen Klänge der Trompeten, das Klirren der Säbel, ganz in der Nähe der scharfe Knall von Pistolenschüssen, nicht allzuweit Pelotonfeuer wie knisternde Flam men in dürrem Unterholz und von weither das Dröhnen der Geschütze. Nach kurzem Kampfe bricht jubelndes „Hurra" aus den Reihen der Preußen, die schweren Panzevrei- ter lösen sich in wilde Flucht auf, verfolgt von den leichten, katzenartigslinken Dragonern, lind noch oft heften die Dragoner den Sieg an ihxe Fahnen. Nicht weniger als sechs Attacken reiten sie, und die Sonne neigt sich in ihrer Bahn stark ge» Westen, da bläst es wiederum zum Ärmmvln. Und noch ein Augenblick der Ruhe ist den Tapferen ver gönnt, dann heißt es wieder: Auf zur Ver- solgung! Schnaubend und wiehernd setzen die Rosse an und in wilder Kampshegier stürmen sie vorwärts, einerlei, ob sie einen Reiter auf ilzcem Rücken tragen, oder ob sie mit lee- rein Sattel davonstürmen. Aber mancher Brave kann nicht mehr, er liegt lang ausge streckt auf der Wahlstatt, das gebrochene Auge gen Himmel gerichtet, oder er liegt jammernd und stöhnend aus der feuchten Erde, aus tie- en Wunden blutend, oder er schleppt sich, kann, noch fähig, sich aus den Beinen zu halten, hinter die Front, ein Plätzchen zu suchen, um zu sterben. Uni) einen Reiter lockt auch nicht der Rus der Attacke ins Kampfgewühl. Langsam rei tet er über die Erde, Schritt für Schritt, zit ternd Ivie Espenlaub, bleich wie der Dod, die Hände am Sgttelknopf festgellammert, die Zügel über den Hals des Pferdes gehängt. Ein großer Blutshom ergießt sich aus dem Wafenrock, den Leib und das Bein des Pferdes Herunter^ und mischt sich mit dem Blute des braven Braunen, das aus einer hassenden Hiebwunde an der Lende hervor- quilln Deshalb braucht er auch das wackere Tier nicht zu zügeln,, denn es kann selber kaum vorwärts. -Ein anderer Reiter kommt dahergesprengl. Ein herrlicher Fuchs trägt i n, dem das feurige Blut prickelnd durch die starken Adern tosh Er ist nicht umzubringen und trotzdem er den ganzen Tag in Bewe gung ist, kann er die quellende Lebenssülle kaum lcmeistern. , Der Reiter selbst ist weni ger cut zuwege: eine Weiße Binde trägt er um den Kopf, den rechten Arm im Verband. „Bischt es wirkki, Sachse?" fragt er, „Di suech i siet einer Schdund! Hab Di ver loren von meiner Seite im Gesiecht — aber was ischt — wie geht's Dir denn?" „Wie Du siehst — ich — ich gann nicht mehr," presge dar Sachse mühsam hervor. „Komm — steig ab von Dein'm Notz." „Ich gann nich — so ä franzescher Hal lunke hat mer eenen Schdich in den Unter leib gegeben — uni) jede Biewägung macht mer Schmerz." „No — schau her, vüll ischt mit mir aa nimmer und der . rechte Arm ischt entzwei! Aber dees kann i do noch, Dir vom Pferd helfen." „Will versuchen, ob ich »och die baar Schritt reiten gann — bis an die drei Lin den, da liegen noch nicht so viel Dole." Am Hügel angekommen, umfaßt er mit der Rechten den Hals des Kameraden, der ihn mit dem linken Arm umschlingt und langsam zu Boden gleiten lästt. „Danke — hast noch ä Schutz in Deine Pistole?" „Ja — aber warum?" „So eirbarm Dich iewer mei Pferd — sieh das bvave Die»! Jammerts Dich nich? Zu helfen ist dem doch nicht mehr." „Ischt scho recht — mi jammerts a — un i werd's scho kurz machen — a Schutz hinters Ohr — un alles ischt vorbei." „Dann führ es so, daß ich hier ihm den Gopf auf den Hals legen gann, so will ich denn schdärben!" „I, was — steroe — wer red denn da von? Lewe sollfchte —" „Red nich, wetzt ja alleene, wenn Du mich anguckft." Der Württemberger sühne das P'erd an den Hügel, setzte ihm die Mündung der Pi stole hinters Ohr und drüulc ab. Laublos brach das ermattete Tier zusaunnon und fiel ans die Seite. Der Sachfe kroch wimmernd heran, zerdrückte eine Träne im Auge und ließ sich den Kopf auf des Pferdes Hals legen. „Stirb nvch riet, Kamerad — i hab Dir uo was zu erzählen. Heut nachmittag 2 Uhr sind Eure Infanterie und Artillerie zu den Verbündete 'nübergange —" „Wahrhaftig?" „Und brav sinds gewesen — wie die Hel den hailens gefochten. Hörfcht von driewe die Feldmusit? Un wie die Glocke leite in Leip zig?" Da richtete sich der Sachse mit der letz ten Kraft aw, sein Auge glänzte groß und fiebert a t und die roten Strahlen der unter- gehende» Sonne krassen sein erd'ahfes Gesicht. „Ja" — rief er — „ich hvr's, wir haben gesiegt. Herr Gott, wie dank ich Dir, daß ich hab dabei sein dürfen un die Meinigen auch — nun sin wir einig Ost und West um Sied un Nord — oh — nu nach Paris! A — Viktoria — Viktoria mein Deutschland — mein Deutschland!" Er richtete sich mit der letzten Kraft auf, — hob dien Arm, sank schwer zurück und — war nicht mehr. ^iuklk»LL«LL kiRUx ui» ! kauft MSN Normal 8trAmpkv Wi! 8oek6v M? Art im IMot- u. 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