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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191310121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-12
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.10.1913
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Oberst mit seinen Leuten hielt. Er befahl strengste Stille, um den kostbaren Fang sich nicht entgehen zu lassen, und Klaubte schon gewonnen Spiel zu haben, als im setzten Augenblick Waffengeklirr die Begleiter der beiden Herrscher aufmerken ließ. Im Nu waren die Pferde gewendet, Verstärkungen schnell herbeigerufen, sodaß die Franzosen mit langer Nase abziehen mußten. Die Schlacht bei Wachan am 1V. Oktober. Napoleons Schlachtplan war, die rechte Flanke seiner Gegner durch den Marschall Macdonald umklammern und ihn aufrollen zu lassen, während er selbst dem feindlichen Zen trum den Gnadenstoß gab. Aber die Ver bündeten wollten nicht warten, bis er seine ganze Macht in die vorgesehenen Stellungen gebracht hatte, und so erhielt der Prinz Eugen von Württemberg den Befehl, am 16. Ok- ber vormittags mit seinen Russen und einer preußischen Brigade vorzugehen. Es herrschte feuchtes Nebelwetter. In scharfer Bajonett) attacke drangen die Angreifer in das von den Franzosen erst schwach besetzte Dorf Wachau ein, wo die Explosion eines Munitionswagens die feindliche Artillerie zum Rückzüge nötigte. Man glaubte schon gewonnenes Spiel zu ha- ben, als Napoleon selbst erschien, wie ge wöhnlich einen Schimmel reitend, und auf dem Galgenberge zwischen Wacha» und Lie- bertwolkwitz Ausstellung nahm. In kurzer Zeit hatte sich das Blatt gänzlich gewendet. 100 französische Geschütze waren in einer knappen Stunde zu einem mörderischen Feuer auf Wachau vereint, 22 Geschütze der Verbündeten waren schnell de moliert. Die Truppen litten unter diesem Geschoßhagel fürchterlich, und nun ging die französische Infanterie unter dem Marschall Viktor vor und warf sie wieder aus dem Dorfe heraus. Trotz alledem hielt der württember- gische Prinz in der Nähe von Wachau stand in dem Bewußtsein, daß eine Zertrümme rung der Schlachtordnung unberechenbare Fol gen hätte zeitigen können. Inzwischen waren die Preußen gegen das Dorf Markkleeberg rechts von Wachau und Russen und Oesterreicher gegen Liebertwolkwitz und Holzhausen im Osten vorgegangen. Sie stießen aber hier sofort auf so starke franzö sische Streitkräfte, daß sie stutzten. Die man gelnde energische Befehlsleitung machte sich bei den Alliierten wieder einmal bemerkbar, die in verhältnismäßig geringer Entfernung grö ßere Truppenmassen untätig stehen haben, die bei rechter Disposition pünktlich hätten ein greifen können. Am Nachmittag des 16. Oktober glaubte Napoleon seinen Gegnern den Gnadenstoß geben zu können; ein allgemeines Avancieren der Infanterie wurde mir einer Attacke der Kavallerie unter König Murat verbunden, während die Artillerie ein konzentrisches Feuer aufnahm. Die Kavallerie stürmte bis zum Wachberg bei Göhren vor, wo die drei ver bündeten Monarchen frühstückten. Sie mußten schleunigst ihre Pferde besteigen und davon- reitcn. Um drei Uhr sah Napoleon die Schlacht als gewonnen an; er ließ dies dem in Leipzig anwesenden König von Sachsen melden und ordnete an, daß alle Glocken zum Zeichen des Sieges läuten sollten. Die geängstigten Bewohner von Leipzig und der umliegenden Dörfer glaubten tatsächlich, der Sieg süi errungen. Aber so weit war es noch nicht. Die heranmarschierenden Verstärkungen der Ver bündeten waren in neue Stellungen eingerückt, und hier staute sich der französische Angriff. Wenn der im Norden von Leipzig stehende Marschall Marmont mit seinem Korps seinem Kaiser hätte zur Hilfe kommen können, wie dieser am Morgen angeordnet hatte, so wäre der Tag von Wachau wahrscheinlich ein völ- 'iger französischer Sieg gewesen. So blieb er unen'scbieden. Marschall Marmont aber halte, plötzlich vvu Blücher angegriffen, durch das preußische Korps Dort eine entschiedene Niederlage erlitten. Damit war schon der Ansgang des ganzen großen Ringens be zeichnet. OertNches und Sächsisches. * — Die amtliche Hauptver sammlung der Direktoren, Leh rer und Lehrerinnen des Schulaus- sichtsbezirkes Glauchau findet am 23. Okto ber vormittags 10 Uhr im Saale des Kvy- stallpalastcs in Lichtenstein statt. Tie Ta gesordnung für die Versammlung ist fol gende: 1. Gemeinsamer Gesang. 2. Ge^ct (Herr Oberlehrer Bergmann-Lichtenstein). 3. Amprache des Bezirksichulinspektocs. ä. Mo tette für Männerchvr „Sei du mit mir'/ von Tswirch; vorgetragen vom Bezirkslehrervsrein Lichtenstein. 5. Vortrag des Herrn Direklor Dr. Hüttig-Lichtenstein über: „Die Durchfüh rung des Arbcitsprinzips in den realistischen Fächern". 6. Vortrag des Herrn Dire kor Schlund Meerane über: „Lichtbilderapparal und Kinematograph im Dienste des Volks- schuluntorrichts". 7. Aussprache über die Vorträge. 8. Mitteilungen des Bezirksschul inspektors. 0. Schlußgesang. Nachm. ^2Uhr findet ein gemeinsames Mittagsmahl statt, an das sich nachmittags 5 Uhr im gleichen Saale ein geselliges Beisammensein mit The ater und Musikaufführung anschlteßt. * — E i s e n b a h n e x p r e ß g u l. Für den Geschäftsverkehr ist eine schnelle Beförde rung von Paketen von besonderem Wert. Es wird daher aus die Einrichtung des Eisem bahwerpreßgutes aufmerksam gemacht. Solches Gut wird mit größter DeMeunigiung besör- ! dert und von den Gepäckabfertigungen inner- halb deren Dienststunden, also vielfach auch nachts und an Sonntagen, angenommen. Als Eisenbahnpakete oder Expreßgut können alle Gegenstände versendet werden, die sich, ohne besondere Vorkehrungon zu erfordern, zur Beförderung im Packwagen eignen, und zwar von und nach solchen Stationen deutscher Bahnen, die für den Gepäckverkehr eingerich tet sind, nicht jenseits einer Gronzzollabfer- tigungsstelle liegen, und für die durchgehende Expreßgutfvachtsätze bestehen, was übrigens im sächsischen Binnenverkehr fast durchweg der Fall ist. Aber auch im Verkehr mit Preußen und Süddeutschiland ist eine ausgedehnte Ab fertigung möglich. Jeder Sendung ist eine Ei enblaln Pakctadresfe beizugeben, die der Absender auszuMen hat. Aus eine Adresse können bis zu 5 Stück aufgeiliefert «werden. Bei regelmäßiger Versendung von Expreßgut empfiehlt es sich, vom „Bescheinigungsbuch ütcr omgcael eue Expreßgüter" Gebrauch zu machen, das zum Preise von 55 Pf. bei den Gepäckabfertigungen abgegeben Wird. Die Ge päckabfertigungen erteilen Auskunft über die lei der Ausgate von Expreßgut zu beach tenden Bestimmungen. * — Rückgängige Konjunktur. Die Wirkungen der rückgängigen Konjunktur und besonders des Darniedovliegens der Stil kereitndustrie zeigten sich soeben in dem Diivi deudensiurz der alten Chemnitzer Maschinen fabrik Kappel. Diese konnte für das ak ge laufene Jakr eine Dividende von nur 10 Prozent gegen 28 Prozent im Vorjahr aus- übütten. Auch der Geschäftsbericht der Ver einigten Königs- und Laurahülte, der großen oberschlesischen Kohlengruben und Eisenwerke, bezeichnet den Ausblick in die Zukunft als unfreundlich. Wie sehr die Marktlage in dor Eisenindustrie sich verschlechtert hat. so heißt es in dem Bericht, geht am besten daraus hervor, daß ein so fest gefügtes SynNkat wie der Düsseldorfer Stahlwerksverband innerhalb der letzten Monate den Preis für Halozeug zweimal um je 5 Mk. hat ermäßigen müssen. Man kann daraus ermessen, wie sehr die durch Verbände nicht geschützten freien Pro dukte von- dem heftigen Wettbewerb umstrit- len werden. * — Sachsen gegen auslän dische Sparkassen. Gegen die aus ländischen., insbesondere die böhmischen Spar lassen sind von der sächsischen Regierung so eben Maßnahmen ergriffen worden. Die böh mischen Sparkassen zal-len ein Proz. ZinPu mehr; sie laben zur Erleichterung des Ver kehrs Postscheckkonten eingerichtet. Begreif licherweise schassen viele ihr Geld dovlhin, wodurch die sächsischen Gemeinden, in deren Besitz die Sparkassen sind, geschädigt werden. Jetzt hat die Regierung den ausländischen Sparkassen die Postscheckkonten entziehen las sen und die Amtsblätter angewiesen, keine Empfehlungen derartiger Kassen aufzunehmen. * — Zur Leipziger Feier. Wie immer bei großen Feiern, so sind auch bei der bevorstehenden Einweihung des Leipziger Völkerschlachtdenkmais die Fensterpreise ins Fabelhafte gestiegen. Für einen Fensterplatz in den Straßen, durch die sich der Zug der Fürsten bewegen wird, werden jetzt schon Preise von 50 bis 100 Mark gezahlt. Ein Pwh auf den unmittelbar vor dem Denkmal errichteten Tribünen, von denen man der feierlichen Weihehandlung gut beiwohnen kann, kostet 105 Mk. An Wohnungen für auswärtige Gäste herrscht dagegen kein Man gel. — Eine interessante Bereicherung des Festprogramms der Einweihungsseier werden die Sprechchöre bilden. Im Anschluß an die Einweibung findet nämlich das deutsche Aka demische Olympia statt. Aus dieser Veran- stattung sollen unter Leitung des Lektors der Vortragskunst, Professor Dr. Martin Sey del, Sprechchöre von Studenten vorgottagen werden, und zwar wird der Bedeutung der Tage gemäß der „Aufruf" von Theodor Kör ner und Ernst Moritz Arndts Gedicht „Die Leipziger Schlacht", letzteres als Doppelchor, gesprochen. * Langrnchursdorf, 11. Oki. Der hiesige Gcmeinderat erledigte in seiner letzten Sitzung zunächst eine Armensache. Da-auf beschloß er, dem geplanten Gemcindcvcrbandc zur Verfolgung des Staatsbahnprojcktes Limbach-Waldenburg —Gößnitz unter der Bedingung beizutreten, daß in den Satzungen ein Kündigrmgsrccht vorgesehen wird. Wci'er wurde beschlossen, über die Be ratungen des Gemeinderatcs K 21 der Geschäfts ordnung gemäß in der Presse zu berichten, sowie unterhalb der neuen Brücke im Oberdorfe eisernes Geländer anbringen zu lassen. I. Erlbach-Kirchberg, 11. Okt. Nach endgül tiger Entscheidung des Oberversicherungsamtes kommt der Sitz der Hauptkasse der Vcrbands- octskrankenkasse von Kirchberg, Erlbach, Ursprung, Seifersdorf und Pfasfenhain nach Seifersdorf zu liegen. I . Kirchberg, 11. Okt. Hier treiben Diebe auf den Feldern ihr Unwesen, indem nachts Kar toffeln und Kraut gestohlen wird. Selbst von zwei Wendpflügen sind nachts die Pflugschare abgeschraubt worden. Es wäre zu wünschen, wenn dem lichtscheuen Gesindel das Handwerk gelegt werden könnte. * Wüstenbrand, 11. Okt. Das Konkursver fahren über das Vermögen des Materialwaren händlers Heinrich Schulz ist nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben worden. * Siegmar, 10. Okt. In der Nacht zum Donnerstag in der 1. Stunde brannte das Stall- und Seitengebäude des dem Mö- belbändler Knepper gehörigen Bauerngutes, welches als Werkstelle und Niederlagsraum benutzt wurde, vollständig nieder. Das Wohn Haus konnte erhalten werden. Es wird Brand stiftung vermutet. * Niederlnngwitz, 10. Okt. Der Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung, die Zahl der Gemeindevertreter von 12 auf 15 zu erhöhen und die Gcmeindevertreter wie folgt zu verteilen: Ja die Klasse der Gutsbesitzer 7, der Gartenguts- besitzer 1, der Hausbesitzer 4, der Unansässige^j, die jährlich über 20 M. Gemeindesteuer entrichten, 1. der lluansässigen, die jährlich weniger wie 20 M Gemeindesteuer entrichten, 2. Das neue Ortsgesetz wurde genehmigt. * Mülsen St. NiklaS,' 10 Okt. Die Weber innung, die weit über 100 Jahre bestanden hat und vor der Einführung der Gewerbefrciheit in hoher Blüte stand, ging immer mehr zurück. Zuletzt betrug ihre Mitgliederzahl nur noch 11. Man beschloß jetzt, die Innung ganz anfznlösen und die beiden der Innung gehörenden histo rischen Fahnen der Gemeinde zur Aufbewahrung zu übergeben. * Burgstädt, 9. Okt. Unter reger An- teiluahme der zuständigen Behörden,, der städtischen Körperschaften und der Bürger, fand gestern Mittwoch die Weihe der nach den Plänen und unter der Leitung der Architek ten Gebrüder Kießling in Kötzschonb-roda- Dresden mit einem Kostenaufwande von rund 600 000 Mk. erbauten neuen Zentoa'- schulanlage statt. Die eigenartige Baufchöp- lunal, welche der Stadt Burgstädt zur Zierde gereicht, ist ein Wahrzeichen opferfreudigen, eden Bürgersinns — ein MenPein aus dem Gebiete neuzeitlichen Schulhausbaues. — Die Zahl dec Geburten ist auch in hiesiger Stadt zurückgegangen. Im Jahre 1911 wurden 209 und im Jahre 1912 nur 185 Kinder geboren. Der Rat beschloß anscheinend aus diesem Grunde und um den Spavsiun zu heben daß in Zukunft jedes Angeborene Kind ein Spar kassenbuch mit einer kleinen Einlage erhält. * Dresden, 9. Okt. Ein tragisches Ge schick hat die 70 Jalre alte Lehrers- und Kantorswitwe Ida Matthes ereilit. Die Gre'- sin verlor vor zwei Jahren ihren Lebensge fährten, der ihr wohl eine kleine Pension von monatlich 86 Mk., sonst aber nur eine große Schnädcwast, die sich auf insgesamt 16 000 Mark belief, hinterließ. In Unkenntnis der gesetzlichen Bestimmungen über das Erbrecht trat die alte Fran die „Erbschaft" an, das heißt, sie übernahm die sämtlichen Schulden ibrcs Mannes. Sie geriet jetzt selbst in arge Bedrängnis und suchte sich dadurch über Was fer zu haltew, daß sie unter Verschweigung ii res mißlichen Vermögensverhäl nisscs Dar lehen aurnahm und dann pünktlich Rückzah lung versprach. Auf diese Weise gelangte sie in den Besitz von mehreren tausend Mark, die aber wieder in die Taschen dec Gläu'i ger ihres verstorbenen Mannes flossen. Das Gericht verurteilte die Siebzigjährige zu vier Monaten Gefängnis. * Rabenau, 10. Okt. In der vergangenen Nacht hat sich der Bildhauer Goltzsche, der ver heiratet und Vater mehrerer Kinder ist, von einem Zuge der Eisenbahn Dresden - Tharandt überfahren lassen. Goltzsche, der schrecklich ver stümmelt wurde, war sofort tot. Nahrungssor- gcn sollen ihn in den Tod getrieben haben. * Leipzig, 9. Olt. Der bei dem jüng sten Zusammenstoß eines Wagens dor eleltrj scheu Straßenbahn mit einem Automobil omnibus am Windmühlenweg schwer verletzte Kaumann Rudolf Elrenfreund aus Wien ist 'einen Verletzungen heute im hiesigen Kran kenhause erlegen. — Gestern vormittag wurde an der Ecke der Hardenberg- und Bayerischen Straße eine Frau Hochmut von- hier von einem Fleischergeschirr übersä'reu. Sie erlitt einen schweren Schädelbruch und innere Per lehmigen und mußte sofort nach dem Kran ienlaus gebracht werden. Die Fran war von einem Straßenbahnwagon algestiegen und hatte hinter dem Wagon die Straße übcr- ühreiten wollen, ohne daraus zu achten, daß aus der entgegengesetzten Richtung der Flei' scberwagen herannahte. * Riesa, 9. Okt. Die Sozialdemofta'on ha en im Stadcverordnctenkollegium don An- lrag auf Einführung der Kuvertwahl bei den Stadtverlordnetenwa. len gestellt; ferner bean tragten sie, daß jeder wahlberechtigte Bürger durch Postkarte zur Teilnahme an der Stadt- vcrordnctenwahl ausgefordevt wird. Die Stadt verordneten sahen zunächst von einer Stel lungnahme zu den Anträgen ab und verwie- cn sie an den Rat. * LampertÄwaldc, 9. Olt. Am Sonn abend nachmittag wurde unser friedliches Dörfchen durch einen Bienenschwarm in nicht geringe Aufregung versetzt. Der Knecht des Gutsbesitzers Johne bestellte ein in unmittel barer Nähe des Ortes gelegenes Feldgrund- stück, das, gleichlaufend mit der Bahnhof straße, etwa 40 Meter von größeren Bionem- stünben entfernt ist. Der Tag war für d e gegenwärtige Jahreszeit außerordentlich warm. Plötzlich kommen die Vorboten eines Bienen- 'chwarms, setzen sich aus die sonst sehr rußi gen Pferde und stechen diese. Im nächsten Augenblicke sind Lausende per Insekten an gelangt, überfallen gleichfalls die Zugtiere, besetzen- deren Rücken und Leib, kriechen- ihnen in die Ohren, Nüstern und Hals und verletzen, Ivo sie nur können. Die Pferde werfen sich nieder, stürzen übereinander, schlagen gequ lt und geängstigt um sich und stoßen Weith » hörbare Klagetöne aus. Ein aus der nahen Landstraße daherkommender Herr versucht mit lobenswerter Entschlossenheit die erste Hille zu bringen. Im Nu sind auch zahlreick e Dorfbewohner mit Bienenhauben, Säcken, Decken und Schürzen herbeigeeilt. Sie alle wurden aber von dem wütenden Bienenvolte angegriffnen und trotz aller Sicherung arg zu gerichtet. Endlich gelingt es, die Pferde vom Geschirr loszuschneiden, fortzuschleppen, um er eine Wasserleitung zu bringen und dort mit Erde abzureibem Später wurden die armen Tiere nach ihrem Stalle gebracht, wo sie die Schranken zertrümmerten, mit den Husen um sich schlugen, röchelnd abwechselnd aussspran- gen und sich wieder niederwarfen. Nach eiui ger Zeit konnte der Tierarzt Balz die BW Handlung der Tiere übernehmen, deren un förmige Glieder das Mitleid jedes Beschauers erregen. Zurzeit ist nach nicht zu beurteilen, ob die Pferde erhalten werde,» können. * Plauen, 10. Okt. Der in den 30er Jahren stehende, ans der Oberpfalz stammende Knecht Josef Michel des Gutsbesitzers Dietz in Willers dorf bei Reuth, stürzte auf der Straße zwischen Kloschwitz und Tobcrtitz von einem Wagen. E n Vorderrad ging ihm über die Brust. Der II glückliche war sofort tot. — Wie hyperempfindllch die Menschen des 20. Jahrhunderts eigentlich sind, beweist wieder einmal eine Notiz im „Vogtl Anz.": Zum Vesten der Ferienkolonie sind uns 10 M. als Sühne in einer Klagsachc (Beleidig», g eines 2' 2jährigen Kindes) zugegange». (Beln- digung eines 2' 2jährigen Kindes! Ob cs späi r — im gereiften Alter — selbst Freude Halen wird an seiner durch 10 M. reparierten Ehn?) Kinder und Scotts Emulsion. Sic sollten einmal dabei sein, wenn meine Kinder Scotts Emulsion bekommen, wenn sie um die Mutier beramstehen, vor Freube s,anz aufgeregt sind end sich darum streiten, we- am Schluß den PftopMl und den Löffel ablecken darf. Meine sämtlichen Kinder, 2 Buben und 2 Mädchen, haben Scott« Emulsion vom dritten Monate an erhalten und si d dabei kräftig gediehen. Der Einfluß des Präparat s auf die ganze Entwickelung der Heranwachsenden Kleinen ist unverkennbar, ein gehöriger Appetit gebt mit regelmäßiger Gewichtszunahme Hand in Hand, ebenso fehlt es nicht an Munterkeit und geistig r Regsamkeit. Daß bei meinen Kindern die so gefürch lete Zahnz it sozusagen spurlos vorübergegangen in, veisteht sich bei Scotts Emulsio i ja ganz von selbst Alle meine Bekannten, denen ich dieses vorzügliche Kindeilräftigungsmittel empfohlen habe, sind m r hierfür sehr da-ikb ir gewesen, auch sie si>d, geri.d - so ivic ich, des Lobes voll über ScoUS Emulsion. Grnusthal i. Els, I». Sept. ISIS. Josts Wagner- In keiner Kinderstube sollte Scotts Emul sion als Kinderstärkungsmittel fehlen. Den Kleinen gereicht das regelmäßige Einnehmcn von Scotts Emulsion zum Segen — die Aus gabe hierfür wird sich reichlich lohnen. Man achte auf die Schutzmarke — Kischer mit großem Dorsch ans dem Rücken — der Krennd der Kinder. Scott« Emulsion wird von uni auöschlicßlich im großen verlaust, und -war nie lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur in vcrsicgrllen Originalflaschcn in Karton mit unserer Schutzmarle lFischcr mit dem Dorsch). Scott L Bownc, G. m. b. H., Franksurl a. M. Gehalt, ca.: Feinster Mcdizinal-Lcbcrtran 150,0, prima Glyzerin bü,0, unicrphoiphorigsaurer Kalk og, untcrphotphorigsaurci Natron 2.0, pulv. Traganl 3,o, seinstcr arab Gummi pulv. 2,0, Wasser 12a,', Alkohol 11,0. Hieri» aromatische Emulsion mit Zimt-, Mandel- uno Gaultheriaöl je 2 Dropsen. H e r b st st ü r m e und Altweiber sommer künden die nahende rauhe Ja,- reszell an mit ihren- zahlreichen, lästigen Ev kältungskrantl etten. Wer sich gegen Schnup- se», Huste» und Influenza schütze» will, der Härte sich beizeiten durch tägliche kalte Wa- schnngen ab. Er benutze dazu eine gute, neu trale, milde Seife, wie die Steckenpferd-Liliem milchfeise, die dank ihres hohen Gehaltes au Borax ihm die Gewähr bietet, daß alle Haut Unreinigkeiten, wie Schweiß, Schuppen, Fett und Schmutz gründlich beseitigt werden, so daß die HaupPoreii stets geöffnet bleibea und die Haut ihre Weichheit und Zartheit selbst bei den rauhesten Ostwindcn behält. Das all gemeine körperliche Wohlbefinden selbst j„ der schlechtesten Zeit des Jahces ist reichlicher Lohn für die kleine Mühe. SsmW Wwch d. Kitz. ZI. — W Tägliche Verzinsung, m Empfehlung. Den geehrten Bewohnern nvn Gersdorf und Umgegend wird der in der Landesblindenanstalr mit bestem Erfolge ausgebildete Herr Richard Gradier in Erlbach-Kirchberg Nr. 53 zu Aufträge» nngelcgentlichst empfohlen. Er stimmt auch Zithern und übernimmt die Ausführung von Klavierreparaturen. Chemnitz, im September 1913.
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