Volltext Seite (XML)
VMM M WjMm-MWlkk AMNUk Tageblatt. Rr. SSO Sonntag, deu SO Oktober 1018 40. Jahrgang Wochenschau. Die groben Tage der Jahrh-undertseier für den 18. Oktober liegen hinter -uns. Selten lat eine national Festlichkeit einen so tiefen Eindruck gemacht wie die Weihe des gewal ligen Völkerschlacht-Denkmals in Leipzig, der mit dem Kaiser zahlreiche Fürsten and Herren beiwohnten, bei der aber mit dem Leipziger Bürger Clemens Thieme, dem eigentlichen Schäp er des Monumentes, auch das ganze deutsche Bürgertum zu seinem Rechte gelangt ist. Darum wird diese Bolksfeier, in der männliche Kernworte erklangen, unbergessen sein. Ties bedauern wir es, daß auch der 18. Oktober von bösen Zusalls-Schlä-gen um geben Ivar. Ein Denkstein soll die Stelle der Katastrophe des zweiten deutschen Marine- Lustschiffes weisen, bei der 28 wackere Kampier für die Herrschaft in den Lüften das Leben einbüßten. Wenn nach weiteren Generationen das Ziel erreicht, eine Lust reise selbstverständlich erscheint, dann wird man immer noch dieser Opfer für die grobe Idee godenkcn, die dazu beitrugen, das Fun dament zu zimmern. Die Geburtstagsfeier der deutschen Kai serin an der alle Mitglieder des Hobenzo- lernhauses mit Ausnahme der noch immer der Schonung bedürftigen Kaisertochter teil nahmen (ilr Gemahl Ivar zugegen), hm tat sächlich gezeigt, daß die Erörterungen über einen Zwiespalt in der kaiserlichen Familie wegen der abweichenden Anschauung des deut- sck-en Kronprinzen über die Braunschweiger Thronfolge ganz überflüssig waren. Der Kai er ist kein Monarch, der anderen das Recht der eigenen Meinung bestreitet, auch seinem ältesten Solne nicht, das hat er ost genug in seinen Reden k-largelegt; er hat den Kron prinzen beim ersten Wiedersehen sehr herzlich begrüßt, und dasselbe hat der Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg gegen über seinem Schivager getan. Bis zum Ende der nächsten Woche werden sowohl in Berlin Ivie in der Residenzstadt Braunschweig die Be schlusse des Bundesrates wie des Braun schweiger Landtages vorliegen, welche die Festsetzungen für den Regierungs-Antritt des neuen Herzogspaares bestimmen, und dann steht dem Einzüge in Braunschweig nichts mehr im Wege. Der förmliche Verzicht auf Hannover steht bekanntlich aus, aber man darf schon annehmen, daß alles im guten Stncmvögel. Ein Schisfsroman aus dem Nordland von Anny Worh e. 36. Forts. (Liachd.uck verboten.) Jetzt stießen die Boo.e ans Laird, und der Schwarm der Reisenden ergoß sich in die Stadt, die malerisch zwischen zwei Hügeln ini Sonntagskleide dalag, wie aus einem tiefen Traum erwacht. Während die Mehrzahl dem Touristen bureau zuströmtc, wo eine Anzahl Wagen und Reitpferde bereilstand, um die fremden Gäste nach den heißen Quellen und den Lavafel dern zu befördern, blieb Olaf von Boden- bringk auf einen Wink Marnes niit Sigrun clivas zurück. Noch immer lag die UnmutsfMc auf der weißen Stirn des Knaben. "Aufmerksam späte er die Hafmarstraeti entlang, deren umfangreiche Lagerhäuser heute geschlossen waren. „Die Pferde sind nicht am Hafen," be merkte er zu- Sigrun. „Es wird nichts Hel sen, wir müßen zu Thomsens Magazin-. Gnudson wird da unserer harren." Sigruns blaue Augen strahlten auf. „Nun fürchte ich nichts mehr," lächelte sie, „die Heimat lat uns wiodcr." Olaf sah, das: Marne nicht ganz so zu versichtlich Ivar. Auch- i n beschlich plötzlich das Gc ühl der Sorge. -Olaf tastete nach seiner Waffe. Wohlgclorgen trug er sie auf feiner Brust. Por dem Touristenbureau herrschte ein reges Treiben. Jeder bemühte sich, einen der flicken, kleinen Ponics zu- erobern und seine Reitkünste zu zeigen. Die älteren Damen stürmten fast die Wagen, denn sie wagten nicht, sich den kleinen, flinken Pferdchen a-n- zuvcrtraucn, die, sobald sie den Reiter oder die Reiterin- aus dem Rücken fühlten, sich auch schon- mit st rcr Last munter in Galopp setz ten. Das verursachte allerlei komische Si tuationen und Eder und überall tönte fröh liches Lachen und ängstliches Kreischen, wenn eines der kleinen Pferdchen es gar so ii/bev- mütig trieb. Olch hatte nur einen Gedanken, von dem er nicht los kam: Nun muß es sich zeigen, verläuft. So- viel darf man dem jungen Her zog und seinen Braunschweigern zutra-uen, daß sie eine rei-chsfeindliche Agitation sich vom Leibe zu hallen wissen werden. Die politischen Wollen, die sich im Bal kan gezeigt hatten uotd sich auch wohl noch öfter zeigen werden, sind schwächer geworden, da die serbische Regierung gemäß dem Wunsche der Wiener Forderungen ihre Trup pen aus dem Fürstentum Albanien zurückzu rufen begonnen hat. Für die weitere Hal tung Oesterreich-Ungarns in den Orient-An gelegenheiten ist der Besuch von Bedeutung gewesen, den der Deutsche Kaiser dem Thron folger Erzherzog Franz Ferdinand in Kono- pischt in Böhmen abgestattet ha , und mit dem ein kurzes Beisammensein bei dem greisen Kaiser Franz Joseph in Wien verbunden wird. Ein Politischer Verwandlungskünstler ist der englische Marin-eminister Churchill. Unbestreit- ear besitzt er eine rastlose Energie, aber an Folgerichtigkeit des Denkens mangelt es bei ihm sehr. Im Marokkostreit ist gerade er es gewesen, der die Alarm-Trompete blies und dann später zu allerlei san'ten Melodien, über ging. Nur, daß es bei dem musikalischen Ton blieb-, pra tische Wirkungen sich aber nicht eiustellten. Sein neuestes Auftreten, das wie der die zeitweise Aussetzung der beiderseitigen Flottenbauten- in Anregung bringt, ist mit so vielen „Wenn's" verknüpft, daß die englischen Zeitungen sogar den Kopf schütteln. Zu der so wünschenswerten Beseitigung der flauen Konjunktur, nach der sich auch die britischen Haudelskreise sehnen, tragen jedenfalls solche Reden nicht bei. Und England kann wegen seiner inneren politischen Verhältnisse Ruhe gebrauchen. Auch die Franzosen können den Wunsch nicht unterdrücken, vorläufig einmal die aus wärtigen Verhältnisse auf sich beruhen zu las sen. Die Kommando-Enthcb-ung einer ganzen Anzahl höherer Offiziere ist keineswegs so harmlos gewesen, als sie die Pariser Zeitun gen laben darste-llen wollen; die Zuspitzung zwischen Zivil- und Militärgewalt mußte in dem Augenblick sich bemerkbar machen, als die gewaltige Armeeverstärkung praktisch in die Erscheinung trat. Die Generalttät hat zu den Schnitzern, die von den Behörden bei den Vorbereitungen gemacht worden sind, kein Blatt vor den Mund genommen, und eins I hat dann das andere gegeben. Die Manövcr- ob mein Verdacht begründet ist. Man kennt Marne Jensen sicher in Reykjavik. Ist er ein Weib, so wird sich bei seinem Anstlick unverhohlenes Erstaunen in den Augen derer spiegeln, die iln grüßen. Aber nichts von alledem geschah. Por deni Touristenburcau löste sich aus einer Gruppe von älteren Leu'en und halb wüchsigen Knaben ein Mann mit braunem Gesicht und strohgelbem Haar. Mit einem jauchzenden Jubellaut stürzte er auf Marne und Sigrun zu- und küßte ihnen in strallen der Freude die Hände. Sigrun grüßte den alte» Knecht ihres Hauses mit Tränen. Marne aber lächelte und klopfte Gnudson wohlwollend auf die Schul ter. dann rief er laut nach de» Pferden. „Du gibst Deinen Hildur dort dem frem den Herrn," Ivies er den Knecht aus Islän disch an, aus Olaf deutend, „und Du suchst Dir hier ein anderes Pferd, um uns zu fol gen. Du- reitest etwa dreihundert Schritte hinter uns her und gibst ach-!, daß uns nie- maud folgt. Sollte es doch geschehen, so Paßt Du- aus, ob er sich in irgendeiner ver dächtigen Weise lins nähert. Geschieht es, so weißt Du, Ivas Du zu tun hast. Sigrun will frei sein. Hast Du mich verstanden?" Der Knecht neigte das blondmälnigc Haupt. In seinen Hellen, blauen Augen fun- lelte es von Kampfeslust. Er legte die braune Hand auf die Brust, ein Zeichen demütigen Gehorsams. Marne nickte leicht, und doch barg sich eine Fülle von Güte in diejem Blick Kein Zug in dem Antlitz Gnudsons hatte verraten, daß sein junger Herr ein Gewand trug, in dem er sonst nicht heimisch war. -Olaf klopfte plötzlich ganz wild das Herz in der Brust. Wie ein Schwindel legte es sich über seine Sinne. Hatte er nicht in den stillen, grauen Näch ten beim Meeresbrausen so süß und sicher ge träumt, daß- dieser prächtige Junge dort sich ihm eines Tages als Wem off-ew' aren würde? Und welch seltsame, krause, bunte Pläne hatte er dabei gesponnen. Und nun sah er Marne ' lächelnd hier und da Händedrücke austauschcn, alle Freunde, die sich herzudrängten, grüßen, und niemand wunderte sich über den Knaben, fel-ler kamen weniger a-ls diese Umstände in Betracht. Die Zustände in der Republik Portugal erzeugen immer neue Versuche, eine Umwäl zung herüeizuführen, und der soeben in Lissa bon vereitelte Putsch war der bedenklichste, der bisher zu bekämpfen war. Früher wur den dem Hofe Vorwürfe wegen zu verschwen derischer Ausgaben gemacht, aber von diesem Aufwand zogen die Geschäftswelt und die Ar beiter in der Hauptstadt Nutzen. Jetzt liegt alles darnieder, während die Lebensmittel steigen und, das wird wenigstens behauptet, die. republikanischen Parteigänger mehr als wünschenswert ist, an ihr eigenes Interesse denken. Daß für die Monarchie eine beson dere Teilnahme besteht, darf man wohl kaum sagen; aber die Leute vergleichen und sagen, daß sie früher sich besser gestanden hätten- Ungeklärt sind auch noch immer die mexi kanischen Verhältnisse, und es will beinahe so scheinen, als wenn es wirklich eine Wohltat für das Land wäre, wenn eine Zeitlang eine fremde Intervention für die Wiedereinfüh rung eines straffen Regiments sorgte, wie es der vor zwei Jahren aus seinem Amte ge schiedene und nach Europa übergesiedelte alte Präsident Porfiro Diaz mehrere Jahrzehnte aufrecht zu- halten gewußt hatte. Dessen Nach folger Madero ist bekanntlich gestürzt, gefan gen genommen und dann „zufällig" in einem nächtlichen Krawall erschossen worden. Der gegenwärtige Machthaber Huerta ist noch we niger ein Musterexemplar von einem Staats oberhaupt, und jetzt kommt als ein neuer Be werber der Neffe des alten Diaz. Gestohlen wird in Mexiko stets; es kommt nur darauf an, daß es nicht zu arg wird. Amtliche HMMrsMMlMg der Direktoren, Lehrer und Lehrerinnen des Tchulauffichtsbezirks Glauchau am 23. Oktober 1013 zu Lichtenstein. Noch brauten Nebelschwaden über den TUern und Wäldern unserer Heimat, als sich die Direttoren, Lehrer und Lehrerinnen des Schulaufsichlsbezirks Glauchau nach deni schmucken Städtchen Lichtenstein aufmachten, um an der diesjährigen Hauptversammlung teilzunehmen. Der nicht gerade feierlich an- mutende, einen nüchternen Eindruck machende Saal des Krystallpalastcs war durch Blatt der doch nach- seines Herzens heißem Sehnen ein Mädchen- war, ein Mädchen sein mußte? Ein halbwüchsiger Junge brachte die Pferde. Zwei falbe, kleine, kräftige Tiere und einen Brannen, denen- die Schweife tief herabhingen und die Mähnen im Winde flatterten. „Troll," hörte er Marne mir einem fast schluchzenden Laut sagen, während er mit beiden Armen den .Hals des Ponys umsing, das mit freudigem Wiehern den Herrn er kannte. Olaf half Sigrun in den Sattel. Als er sich nach Marne umwandle, saß dieser schon auf dem Rücken Trolls nach Männerart, und schnalzte leicht mit der Zunge. „Wollen Sie hier bleiben, Herr von Bo- denbringk?" scherzte Marne. „Hurtig, hurtig, nehmen Sie Gnudsons Braunen, sehen Sie, da fliegt schon Sigrun uns voran durch die Stadt." Im Augenblick saß -Olaf im Sattel. „Lassen Sie die Zügel locker," gebot Marne. „Die Gäule finden den Weg ohne Führung. Sie sind sehr eigenwillig, aber sicher." Seite an Seite trabten die Pferdchen da hin durch die seltsame, stille Stadt. Nur hier und da belebte ein grellfarbiger Häuseranstrich der mit Wellblech beschlagenen Gebäude das graue, einförmige Bild. War es nicht, als ginge der Tod bestän dig durch Reykjavik? Die hohen, ernsten Frauengestalten, alle in 'chwarzen Gewändern, die so stolz zur Kirche ritten, kamen -Olaf vor wie die Nonnen, die Schicksalsfrauen am Webstuhl des Lebens. Er grüßte sie alle, und sie dan'ten ihm ernst und hoheitsvoll, und die Männer, die ihnen folg ten, hatten alle so weltferne Augen, ein ver sonnenes Blau und dock so fest, scharf, weit in die Ferne schauend. Hier und da trugen die Frauen über ihrer schwarzen Tracht auch einen lang herabfließen- dcn Mantel. Meist war er von Purpursamt mit Hermelin verbrämt. Wie Königsmäntcl umhüllten sie die Hoben Gestalten, und es dünkte Olaf, als wären die ernsten Frauen aus der Edda wieder lebendig geworden. Bo- denbringk wischte sich den Schweis: von der breiten Stirn. „Ihre Heimat ist ein Zaubevland," be merkte er zu Sigrun, die, ihren Falben an- SSSSSSSSSSSSSS^SISSSSSSSSSSSSSSSIWI« pflanzengrün verschönt, das die Büste unseres Königs umgab. Die Versammlungsstätte war vollständig durch die Erschienenen gefüllt, unter denen sich verschiedene Ehrengäste, dar unter Herr Amtshauptmann Graf v. Ho-Itzen dorf und Herr Bürgermeister Steckner-Lich- tenstein, befanden. Leider ließ die Akustik des Saales viel zu wünschen übrig, so daß ein großer Teil der Ausführungen der Herren Redner nicht verstanden wurde. Nach einem gemeinsamen Gesänge nach der Weise des altniederländischen Dankgebetes (lei der fehlte der Dichter des schwungvollen Tex tes aus der Vortragsfolge) sprach Herr Oberl. Bergn ann-Lichtenstein herzliche Gebctswoile. Hierauf begrüßte Herr Kgl. Bezirksschulin spektor Dr. Mäder warmsühlend die An wesenden, insbesondere die zahlreichen Ehren gäste. Er ging dann weiter auf die Leip ziger Völkerschlacht und die Ereignisse vor 100 Jahren ein. Ernst und eindringlich ist die Geschichte dieser Zeit. Möchte sie nicht ohne Wirkung auf das lebende Geschlecht sein! Wohl ist der Idealismus von damals noch zu finden. Aber es gibt viele, denen der Spruch: „Mit Gott für König und Vaterland" verloren gegangen ist. Worin liegt der Grund? Wohl hat die Schule ihre Pflicht getan. Aber sie hat zu sehr den Intellektualismus betont, daher das Hervortreten des Individualismus. Und darum der Ruf: Mehr Herz und Gemüt im Unterricht! Die moderne Pädagogik sucht dem Schaden zu begegnen durch die Arbeits schule. Durch sie soll die Gefühls- und Wil lensbildung gehoben werden. Herr Dr. Mä der führte nun weiter aus, wie die Willens- bildung in der Volks- und Fortbildungsschule erstrebt werden kann Die Notwendigkeit der Willensbildung zeigt ein Blick in die Zeit vor 100 Jahren. Die Willens- und Charak- rerstärke war es, die unser Volk damals auf die Höhe führte. Wir fassen das Wort Cha rakter auf als die auf das Göttliche und Gute gelenkte dauernde Grundrichtung des Willens. Zwei Anschauungen stehen sich hier gegenüber: Schopenhauer sagt: Die Erziehung vermag nichts, Leibnitz dagegen: Die Er ziehung vermag alles. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Mit der Frage der Charakterbil dung hängt die der Willensfreiheit zusammen. Motive des sittlichen Handelns müssen in die Kindesseele gepflanzt werden. Die Anhänger des neuzeitlichen Freiheitskultus des Kindes stellen sich hier in schroffen Gegensatz zu der haltend, jetzt mit glücklichem Lächeln aus die beiden Männer wartete. Die Stadt lag nnn hinter ihnen, und über Stein und Geröll führte jetzt ein schmaler, unwegsamer Pfad. Sigrun hörte ihm gern zu. Ihr ganzes Wesen war wie umgewandelt. „Es ist ein ernstes, feierliches Land," sagte sie. „Ringsum von Gefahren umlauert sehen wir alle Tage dem Tode ins Antlitz. In Nacht und Grauen warten wir oft Mo nate lang ans den Tag, der nicht kommt, und da verloren wir das Lachen." „Die Frauen sehen hier aus, als wenn sie einen begraben, und die Männer, als sähen sie das Unheil nahen. Eine zähe Kraft aber spricht aus den starkknochigen Gesich- tern, ein starres Festhailten, ein Kämpfen bis zum letzten Atemzuge. Ich liebe solche ernsten, festen Männer, solche gefestigten, hoheitsvollen Frauen." Sigrun hörte ihm gern zu. Ihr ganzes Wesen war wie verklärt. Unsagbar lieblich schaute sie mit sehnsücküigen Augen in die Ferne. Marne setzte seinen Troll in Galopp. Wie prachtvoll der Junge im Sattel saß, und wie kühn die blauen Äugen blitzten. Olaf konnte den Blick nicht von ihm wenden. Marne hatte jetzt die Führung übernom men. In der Mitte ritt Sigrun. Ihr Schleier webte im Winde. Den Beschluß machte Bo- denbringk. Von Zeit zu Zeit sah sich Marne nach jbm um, und ein glückliches Lächeln flog dann über das stolze' Knabengesicht. Als es wieder geschal-, stutzte er einen Moment. Schnell warf er sein Pferd herum und spal te aufmerksam in die Ferne. „Siebst du etwas?" forschte Sigrun ängst lich. Die dunklen Brauen Marnes schoten sich forschend zusammen. „Ein Reiter folgt uns," sagte er gepreßt. „Auch ich sehe ihn," bestätigte Boden- bringk. „Aber er ist weit von hier." „Es wird Gnudson sein, der hinter uns ist," ergänzte Sigrun sorglos. (Fortsetzung folgt.)