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ging, ahnte keiner,' was sie erlebt, empfun den, was sie verlor, wußte nur sie; doch auch was sie mit sich nahm. Zum mindesten eine reine, schöne Erinnerung an einen sel tenen Menschen. — Sie ahnte nicht, daß es ein Abschied für immer sein sollte. Wenige Wochen nach ihrer Heimkehr las sie in einem Zeitungsbericht von der Tat eines Landstreichers und Pilleneinbrechers. Doktor Hermann hatte seinen Angreifer schwer verwundet. Er selbst aber war einem Lun- genslich erlegen, den der Verbrecher ihm bei gebracht. Wer trauerte um den Verblichenen? Nur eine — die Fremde. — Eine eigenartige Errettung. Novellette von A. Hinze. Nachdruck verboten. Flammend rot leuchtete unter den Strah len der sinkenden Oktobersonne das wilde Weinlaub an der Hauswand des einsam ge legenen Sommerhauses der verwitweten Frau Bankier Forster. Diese, eine recht begüterte Sechzigerin, be absichtigte, in den nächsten Tagen in ihre Stadtwohnung überzusiedeln. „Den Verfall der Natur mitanzusehen, liebe ich nicht," war ihre Rede. „Auch wird es seht, wo die Abende länger werden, die Dunkelheit früh hereinbricht, hier unsicher. Landstreicher und ähnliches Volk treibt sich hier umher." Heute war die Frau Bankier einer Ein ladung nach dem eine halbe Stunde weiter liegendem Gute Gros;-Lehnshof gefolgt. Das Auto des Gutsherrn hatte sie abgeholt und sollte sie um die elfte Abendstunde auch wie der heimfahren. Frau Forster war eine gute Herrin ihrer Bedienung. Diese bestand aus „Fräulein" und einer älteren Haushälterin. So hatte sie auch herite gesagt, ihretwegen brauche niemand aus zubleiben. Sie sollten das Haus früh schlie ßen und zur Ruhe gehen; sie nehme den zweiten Haustürschlüssel mit und öffne sich selbst das Haus. Nun, der jugendliche Gast, der jetzt bei Sonnenuntergang in das weinumrankte Som- merhäuschen kam, fand jedenfalls die Tür nicht verschlossen. Hatte ihn doch heute ein Billett erreicht mit den Worten: Lieber Schatz, wenn Du heute aus ein Stündchen kommen willst, so werde ich sehr glücklich sein. Frau Forster ist nämlich ans und Mamsell erlaubt's schon. Deine Elly Rosenberg. Arm in Ann schritt jetzt das junge Paar durch den Garten. Elly Rosenberg und der junge Juweliergehilse Friedrich Scholz, lieb ten sich innig, und beabsichtigten sich dem nächst zu verloben. „Ich werde nicht eher ruhig sein, bis Ihr in die Stadtwohnung übergesiedelt seid," sagte der junge Mann jetzt. „Solch einsame Gegend ist kein Wohnort für Frauen." „Fürchtest Du, daß mich jemand entführen könnte, Liebster?" neckte Ellv, eine hübsche, blühende Blondine. .Acb," sprudelte sie wei ter, „ich freue mich a wlbsl so sehr, in die Stadt, in Deine Nade zu kommen. Da können wir uns doch öfters leben." Waren Friedrichs Gedanken auch ein wenig ernster, besorgier, so mar er doch auch froh, daß sein liebes Mädchen sich nicht durch jene Worte, die Nun entschlüpft waren, seine Mun terkeit rauben ließ. Er küßte den frischen Mund, sah ibr zänlich in die Augen und flüsterte: „Gewiß wird es schön sein, wenn wir uns erst häusiger sprechen können. Am schönsten aber wird es sein, wenn wir uns überhaupt nichr mehr zu trennen brauchen—." Dabei halte er ein Lederetui hervorge zogen und es geöffnet. Zwei Verlobungs ringe blinkten deni entzückten jungen Mäd chen entgegen. „Wozu noch warten auf das, was wir zwei doch so heiß wünschen", hörte sie den Liebsten sagen. „Da wir beide keine Eltern mehr haben, so müssen wir auf eine Ver lobungsfeier ja verzichten. Und ich meine auch, daß sie kaum schöner sein kann, als diese stille Stunde hier im Abendsonnen schein." Während er so sprach, hatte der junge Goldschmied einen der Ringe Elly, die vor Glück erglühte, den anderen Ring sich an den Finger gesteckt. „Nun gehören wir zusammen für's Leben, Süße . . ." „Friedrich, mein lieber, lieber Bräutigam." Selig hielten sie sich umfaßt. Wie war es so heimlich, so still und so friedevoll rings- um. Ein Marienfaden wallte durch die Luct. Leiser Nebeldust mischte sich in den letzten Abendstrahl und wob sich zu goldenen Dunst- strei'en über das herbstliche Land.... Der Abend hatte sich gesenkt. Und nun lag das weinumrankte Sommerhaus wirklich so still und einsam da, als sei es allein aus Gottes Wett. So weit das Auge reichte, dehnte» sich die abgeblül ten Wiese» und Fel der. Fernweg ragte ei» einzelnes Gebäude — das Gutshans von Groß-Lehnshof. Der junge Goldschmied und Bräutigam war nach einem zärtlichen Abschied von Elly gegangen. Mamsell hatte hinter ihm das Haus abgeschlossen und sich darauf zur Ruhe gelegt. Die junge Braut aber hatte lachend erklärt, sie denke nicht daran, schon schlaä-u zu gehen; sie würde vor frohen Zukunstsge danken doch nicht schlafen können. Auch wolle sie Frau Forster zurückerwarten, sobald sie das Auto höre, auffchließen und Licht machen. Bis dahin aber werde sie im Erkerzimmer ihren glücklichen Gedanken nachhänge»; im LiegestulF träume es sich so schön von — künftigen seligen Tagen. 'Das Erkerzimmer lag zu ebener Erde und bildete die Ecke des Hauses. Eines der Fen- ster stand offen, denn der Abend war milde. Aber der Himmel Ivar dunkel, regenver hangen. Trotzdem hatte Elly kein Licht gemacht; sie liebte solch' Träumen mit offenen Auge», während im Zimmer das Abenddnnkek phan tastische Schatten wob. Der Liegestuhl stand seitwärts, in der Mitte des Raumes; Elly hatte sich eine Decke übergel reitet, so daß nur ihre Holle Bluse sichtbar Ivar und der einzige lichte Punkt im Zimmer. Solch' ungestörtes Nachdenken war ihr nicht oft vergönnt. Denn am Tage gab es immer Arbeit, und abends fielen ihr bald die müden Augen zu. Heute aber, heute war es anders! Heute war ja ihr Verlobungstag; welche glückliche Braut dächte da an Schla'!? Ob sie es noch heute der Frau Bankier mit teilte, daß sie sich verlobt? Zärtlich küßte Elly de» schlichte» Gold reif an ihrem Finger und leise, träumerisch, kam es über ihre Lippen: Du Ring an meinem Finger, Mein goldenes Ringelein, Ich drücke dich fromm an die Lippen, Dich fromm an das Herze mein-. Hatte die Nachtluft, -die kühl und kühler hereinswich, sie schließlich doch »lüde gemacht? In die traumhafte Stille mischten sich traum haft leise Atemzüge: der jungen Braut Ware» die Augen zuge,allen — sie schlief!. Auch in die Stille draußen mischte sich traumhaft leise ein Geräusch. Erst ferner, dann näher und näher; und nun kam es vom Erkerfenster her. War es eine Fledermaus, die mit ihren Flügeln das Fenster gestreßt? Dann war sie jedenalls beharrlich, oenn das leise, leise Geräusch wich nicht. War es der Luftzug, der durch das offene Fenster strich, der jetzt dessen Vorhang bewegte? In dem im Abenddumkel dunkel erscheinenden Fenster rahmen tauchte jetzt ei» gleichfalls dunkler, aber beweglicher Schalten auf. War es eine Fledermaus, die sich verirrte? Oder gar ein Eichkätzchen, das sich verlaufen, und nun lautlos-behende durchs offene Fensler schlüpfte? An dem nahe stehenden Vevtikow hin, gerade, als kenne eü l ier Hausgeleg-en- heit? Merkwürdig schnei! verschwanden die kleinen, kostbaren Gegenstände, die darauf standen, doch wohin sie verschwanden, ver hüllte die Dunkelheit. Mit affenartiger Gescl wmdigkeit bewegte sich der dunkle Schatten, tastete suchend um her. Und nun hatte er gefunden, was er suchte — das Schlllssellorb am Vertikow. Der Schküssol daran fehlte. Dagegen war der Oefsnungsspalt bald gefunden. Ein Etwas ward dagegen gestemmt, lautlos fast geschah es. Nun ein heftiger Druck, dem jäh unvermftlelt — ein kurzes, klingendes Ge räusch folgte. Ein halbunterdrückter Fluch ward laut. Gleichzeitig vom Liegestuhl her ein Schrei. — Die schreckensvoße Entdeckung war offen bar doppelseitig. Denn während sich aus dem Liegestuhl eine Holle Gestalt erhob, hatte der Einbrecher die Klinge des Stemmeisens, das ihm bei seiner „Arbeit" ge! rochen war, und die er »och in der Hand hielt, blitzschnell mit einem Revolver vertauscht. — lieber die bis zum Exzeß erhöhte Span nung dieses Augenblicks aber hatte weder der Einbrecher, noch die vor Schrecken fast er- kiel' 1eiii8le!T 5 2Ü ?fg., 6IN26IN6 S ?fg. 2 fortkomme. Aber der tapfere kleine Mann wollte davon nichts hören. „Den sehen wir nicht wieder," sagten die Bürger, als man ihn auf den Weg nach dem Berge brachte, aber der kleine Tambour schlug vergnügt seine Trom mel, und noch aus der Ferne vernahm man sein lustiges „teromm, tvmm, tomm, teromm tomm, tomm." Am Fuße des Berges verließen ihn seine Begleiter, der kleine Mann aber zog wohl gemut die Allee hinauf. Als er sich dem Rie sen näherte, glaubte er, daß auf einmal ein gewaltiger Sturm ausgebrochen sei, der Wind wehte so heftig, daß er sich kaum auf den Beinen zu halten vermochte, und fürchterliches Tosen wie das Brausen eines ungeheuren Wassers drang an sein Ohr. Das war aber kein Sturm, sondern nur das Schnaufen des Niesen, der wieder im Schatten schlief und da bei so stark schnarchte. Der Knirps ließ sich nicht abschrecken, aber als er sich näherte, stieß der Riese gerade den Atem aus. Der Knirps fiel um von dem Luftzug, aber er stand wie der auf. Da zog der Riese den Atem an sich — und wie eine Feder wurde der kleine Tambour erfaßt und von dem Schläfer durch die Nasenösfnung eingcsogen. Dann noch ein Atemzug des Niesen, und er befand sich mit ten in der Kehle des Ungetüms. Der Riese verspürte im Schlafe etwas im Halse, räusperte sich ein bißchen und schluckte, ohne zu kauen, das Männchen in seinen Ma gen hinunter. Das war aber ein gefährlicher Aufenthalt für den Kleinen. Erstens war es stockfinster darin, und dann war der Magen auch zur Hälfte mit Wasser gefüllt, denn der Riese hatte vor dem Schlafe seinen gewohnten Trunk zu sich genommen. Da hätte nun der Kleine elend ertrinken müssen, wenn nicht ein halbverschluckter Ochse wie eine kleine Insel aus dem Meere herausgecagt hätte. Auf diesen kletterte der Tambour, nahm seine Trommel und schlug Generalmarsch, während er darüber nachdachle, was er anfangen sollte. V-Haglich war es hier im Magen wahrlich nicht, aber wie wieder herauskommen? Viele Stunden saß er traurig da, bis der Riese auf stand, um seine Mahlzeit einzunehmen. Das war eine sehr gefährliche Sache, denn die Speisen polterten nur so herab, ganze Wagen ladungen Kohl auf einmal, Ochsenköpfe und Fleischstücke, so groß und schwer wie Mühl steine. Der Knirps mußte sehr vorsichtig sein, um nicht erschlagen zu werden. Das war aber nicht das Schlimmste. Der Niese trank nun auch — das Wasser brauste herunter und spülte den Tambour wie ein Streichhölzchen von seinem Sitz herab, der sich nur mühsam durch Schwimmen wieder auf die Ochseninsel rettete. So lebte er drei Tage in dem Magen des Niesen. Am vierten Morgen saß er wieder trübselig auf der Ochseninsel, als er etwas Hartes in seiner Tasche fühlte. Es war sein kleines Taschenmesser. Ec klappte es auf und fing nun an, den Magen des Niesen aufzn- schneiden. Er wollte sich durch den unge heuren Leib einen Gang ins Freie verschaffen. Wacker bohrte und schnitt er drauf los, der Niese aber sprang auf und heulte und brüllte: „Ach, die Leibschmerzen, die Lcibschmerzen!" und hielt sich jammernd den Leib. „Ich muß etwas Schreckliches gegessen haben!" Dann stürzte er tot nieder — da war aber auch der Kleine schon heraus. Die Bürger in der Stadt hatten längst jede Hoffnung aufgegeben, ihn jemals wicdcrzusehen. Sie waren auf dem Marktplatz versammelt und zogen gerade wie der das Los, als sie plötzlich aus der Ferne lustiges Trommeln vernahmen. Teromm tomm tomm, teromm tomm tomm, kam cs vom Berge herunter — sollte das der kleine Tam bour sein? Ja, er war cs, heil und gesund erschien er mit seiner Trommel auf dem Markte. „Wo kommst du denn her?" fragten alle erstaunt. „Vom Niesen — er liegt oben auf dem Berge erschlagen." Da lachten sie laut, denn sie wollten cs nicht glauben. Aber er ward zornig und rief, sie möchten nur mitkommen und Nachsehen, und wirklich, der große Niese lag tot da! Unter großem Jubel trug man den kleinen Tambour in die Stadt zurück und vor den König. Der umarmte ihn, nannte ihn seinen lieben Kronprinzen und Schwiegersohn und führte ihn zu seiner Tochter, die ihn zärtlich in ihre Arnie schloß. Noch am selben Tage wurde die Hochzeit mit einem großen Volks fest zusammen gefeiert, das die Stadt in ihrer Freude über ihre Erlösung den Bürgern gab. Die Million Taler wurde auf der Stelle ausgezahlt, und der kleine Tambour steckte sie vergnügt in seine Tasche zu dem kleinen Mes ser, das später ins Museum kam, wo es jetzt noch zu sehen ist. Unterhaltendes und Belehrender. Ler Flunder. Ein merkwürdiger Geselle ist der Flunder. Schon wenn er schön goldbraun geräuchert vor uns auf dem Teller liegt, können wir die kuriose Verdrehung seines Gesichts erkennen. Kommen wir aber einmal an die See, so wollen wir uns den Flunder dann ganz ge 3 nau ansehen. Vornehmlich an der Nordsee finden wir gute Gelegenheit dazu, weil bei Ebbe in den Wattümpcln manche Zurückblei ben, die dann bequem zu beobachten sind. Wir sehen also, halb vergraben im Sand, ein breites flaches Geschöpf liegen mit schiefem Maul und drollig verdrehten Augen. Die Augen nämlich stehen beide an einer Seite des Kopfes. Bei den jungen Fischlcin haben sie zwar noch die richtige Stellung zu beiden Seiten; sehr bald aber vollzieht sich eine Wandlung; die Augen verschieben sich. Der flache obere Teil des Tieres, der die Augen trägt, ist nämlich nicht der Nücke», sondern in Wirklichkeit die eine Seite, und ebenso ist der flache, breite Unterteil, auf dcm der Fisch liegt, nicht der Bauch, sondern die andere Seite. Rückenflosse und Vauchflosse umranden den Fisch wie eine Franseneinfaffmig, und wo diese Flossen sind, befinden sich in Wahrheit Rücken und Bauch. Genau genommen ist der Flunder also nicht flach und breit gebaut, sondern im Gegenteil hoch und schmal, wo bei aber das Gesicht nach der einen Seite ge kehrt ist. Da cr aber diese Gesichtsseite beim Liegen nach oben wendet, und auf der ent gegengesetzten Seite ruht, so täuscht uns die eine Seite den Rücken, die andere Seite dcn Banch vor. Er teilt übrigens dies merkwür dige Aeußere mit den anderen Mitgliedern seiner Familie, der gemeinen Scholle, der mehr länglichrund geformten Seezunge, dem Stein butt und weiteren. Oft graben sich diese Platt fische, wie der Familienname lautet, ganz in den Sand ein, nur die grünlichen Augen leuchten hervor, nnd die Oberseite nimmt die Färbung des umgebenden Sandes an. Dies geschieht ohne den Willen des Tieres, aber mit dem Zweck, es zu seinem Schutz schwer sichtbar zu machen. Man nennt derartige Vorgänge in der Natur Schutzfärbung. Beim Schwimmen maä en die Tiere wellenförmige Bewegungen. Nun, hoffentlich werden viele meiner kleinen Freunde das alles einmal selbst beobachten können. Es fei nur noch das Märchen erzählt, das man in den Nordsee- gegcnden zur Erklärung des schiefen Flunder mauls sich zu sagen weiß. Danach fragte der Flunder einst vorwitzig den Hering, ob er denn auch cm Fisch sei? Er verzog bei dieser Frage sogar höhnisch das Maul, und zur Strafe für den Hohn hat cr das schiefe Maul behalten müssen. Der Zauberkünstler. Mit einem Glas ein schweres Stück zu heben. Irgendein schwerer Gegenstand, der aber völlig glatt ist, kann mit cincin aufgesetzten leeren Glase in die Höhe gehoben werde», als sei dies Glas ci» gilt befestigter Henkel. Außer dem Glase brauchen wir nur noch ein Stück Leder. So merkwürdig die Sache er scheint, es ist doch keine, lei Hexerei dabei. Der schwere glatte Gegenstand — sagen wir, cs ist ein Stück einer zerbrochenen Mar morplatte — wird auf den Tisch gelegt. Ec wiegt sicherlich seine drei Pfund. Ein gewöhn liches Stück Leder wird angefeuchtct, über das Marmorstück gebreitet, durch Streichen gut an- gedrückt. Nun nehmen wir ein Glas, stecken Papier hinein, zünden cs im Glas? an, dort verbrennt es. Sofort nach beendigter Verbren nung stülpen wir das Glas mit seinem Rande auf das feuchte Leder, das den Marmor be deckt und drücken wiederum fest an. Wenn wir nun das Glas hochhebeii, so heben nur zugleich die Marmorplatie, gleichsam als hätten wir das Glas durch Kilt an diese befestigt. Von einer eigcnllichcn Befestigung ist aber nicht die Rede Vielmehr wird das Glas durch die Außenluft so stark gegen das Leder und die darunter befindliche Marmorplatte ge drückt, daß diese Gegenstände fest ancinandcr- halten. Die Lösung des Rätsels liegt in der durch die Papierverbrennung stark verdünnten Luft im Glasinnern. Diese verdünnte Luft im Innern des Glases vermag dein starken äußeren Luftdruck keinen gleich starke» Gegen druck zu bieten. Es ist daher dringend ge boten, nach der Verbrennung des Papiers mit dem Aufstülpcn des Glases keine Sekunde zu zögern, denn dringt erst wieder Außcnlust in das Glas hinein, so mißlingt natürlich das Experiment. Abendgebet einer Kinder. Eh' ich abends geh' zur Ruhe, Bete ich, mein Gott zu dir! Meine Mutter du behüte, Laß sie noch recht lange mir. lind behüt auch meinen Vater, Laß mich immer ihn verehren, Meiner Eltern Glück zu werden, Wollest du, o Gott, »nch lehren! Sei auch stets bei den Geschwistern, Hüte sie vor Leid und Sorgen, Und beschütze sie, o Vater, Bis zu einem neuen Morgen. Gib, daß wir uns immer lieben, Unsre Eltern nie betrüben, Daß wir ohne Sünden leben, Immer nach dem Guten streben, Daß vom letzten Schlaf wir gleich Kommen in drill Himmelreich.