Volltext Seite (XML)
streiche», um die zu erwartenden Einnahmen mit den Ausgaben in Eingang zu bringen. Die endgültige Feststellung der Ziffern erfolgt erst im Buirdesrat. Die Matrilularbeiträge sind wieder mit 80 P g. pro Kopf der Be völkerung eingesetzt, haben also die Erhöhung auf 1,25 Mr. «noch nicht erfahren. Die Erhöhung der bayerischen Zivilliste um 1,7 auf 6 Millionen wird unabhängig voll der Königssrage lind vor dieser erledigt werden. Da die gegenwärtige Zivilliste noch aus dem Jahre 1876 stammt und Zuschüsse mos der Rente des Königs Otto lind aus dem Vermögen der greisen Herzogin von Modena ihr seit dem Negentschaftswechsel im Dezem ber v. I. nicht mehr zufließen, so wird all gemein anerkannt, daß das Einkommen des Staatsoberhauptes den gegenwärtigen Ansprü chcn nicht genügt, und die Erhöhun- der Zi villiste mit großer Mehrheit beschlossen wer den- Wird Prinzregent Ludwig Könüg, so erhöht sich sein Aufwand jährlich um 800 000 Mark, die er als Apanage an seine drei Sölme und sechs Tochter zu zahlen hat. Neues zur Krupp-Affäre. Der „Vorwärts" veröffentlicht eine Erklä rung des Herrn von Metzen, der früher im Kruppschen Direktorium be'chäsngt war, und der bei den: bevorstehenden großen Krupp- Prozeß a'ls Zeuge austreten wird. Herr von Metzeir hat erklärt, er werde jetzt jede Rück sicht fallen lassen. Wenn er früher die Wahr heit in vollem ilmfange bekanntgegeben hätte, so hätte das auf das Schicksal der We rvor läge ungünstig gewirkt. Aus der Korrespon denz, die sich noch in seinen Händen befin det und die er dem Gericht auf Verlangen ausliefern würde, gehe hervor, daß das Krupp- Direktorium über die Tätigkeit Brandts nicht im Zweifel sein konnte. Herr von Metzen steht bekanntlich im Verdacht, derjenige zu sein, der dem Abgeordneten Liebknecht Kvrn- walzer zuschickte. Tie deutsch-französische Entspaunung schreitet „ach einem Artikel des Pariser „Fi garo" fort. Das beweisen mancherlei Tat sachen: die Einigung über die Grubenaus beutung und die Vergebung der öffentlichen Arbeiten in Marolto, das Einvernebmen in allen Balkanfragen, der bevorstehende Abschluß des Bagdadbabnat kommens, das FtmuLkm» men u'w. Nur die Frage der Fremdenlegion schlösse now die Gefahr von Mißstimmungen in sich. Diese Gefahr dürfte die französische Negierung nicht verkennen und sie zu beseiti gen lrackten. — In Verdun sollen sich am jüngsten Dienstag nicht weniger als 22 junge Deubche zum Eintritt in die Fremdenlegion gemeldet haben. Das ist die stärkste Zi ffer, die je air einem Tage verzeichnet wurde. LleEtches rrrw GLMLsches, * — Witterungsaussicht für Freitag, den 17. Oktober: Feucht und neblig bei gelinder Temperatur. * — Zur Bekämpfung der Blutlaus fordert die Kgl. Amtshaupt mannschaft die Obstbaumzüchter am, ihre Obst bäume ohne Verzug auf das Vorhandersein der Blutlaus zu untersuchen und, sofern sie gefunden wird, die vorgeschriebenen Vertil- gungsarbeüen schleunigst vorzunehmen. Als Baumwärter steten u. a. die Herren Emil Weber in Langenchursdorf und Anton Grob in Dirfchleim zur Verfügung. Die AubeMsstryhe voll EaMss. Mil dem Verlust von über 100 Bergleuten in die Grubenkatastrophe von Cacdchf das schwerste ilnglück, von dem europäische Koh lenbergwerke betroßen worden sind. Die Ur sache waren auch hier wieder die „schlagen den Weiter", Selbstentzündung von Gruben gasen. Die Belegschaft der „Universal"-Grube belrug 935 Mann. Sie hatte bereits zwei Stunden lang gearbeitet, als plötzlich eine furchtbare Explosion erfolgte, durch die die ganze Förderanlage bis an den Grubenein gang in die Höhe geschleudert und in Atome zerspimert wurde. Schon hierbei wurden etwa 200 Bergleute losort getötet. Enisen licher war jedvch das Los der Eingeschlosjc nen, denn das in den Gängen ausgebrochene Feuer verbreitete sich mit rasender Lchncüig leit. Das ganze Dorf Seeghenydd wurde alar mierl, Frauen, Männer und Kinder rannten schrcuensl-eich zum Schacht. Beamte, lle cr- tagar eiier u a waren bereits um die Grube .l' u.e,l. Die Verwüstungen, die sich hier - cm ränge zeigten, ließen nur zu klar auf die Größe des Unglücks schließen. Einige drei nere Explosionen folgten, und batd darauf bahnten sich dichte Rauchmollen den Weg ins Freie, für alle Umstehenden das furcht arc Zeichen, daß die Grube brannte. In kurzer Zeit waren Reuungsmanaschaften, Feuerwehr leute, Acrztc und Krankenpfleger zur stelle, während aus den entfernter gelegenen Gru den Bergarbeiter herbciströmten, bereit, ihren verunglückten Kameraden beizustehen. Stünd Uch wurden Leichen heraufbesördert, zum größten Teil so furchtbar entstellt, daß ein Ernennen seitens der Angehörigen ausgeschlos feil war. Jammernd umstehen Frauen und Kinder die Leichen, die Nächte hindurch wei chen sie nicht von dein Grnbeneingang, in der Hoffnung, ihre Ernährer doch noch lebend wicderzusehen. Den Bemühnngen der Rettungsmannscha t ijl cs gelungen, das Feuer im Hauptschacht zu löschen, sodaß von dort aus zur Bekimp- inng des Feuers in den Neüenschächten und zur Bergung der Leichen vorgegangen werden kann. Durch den Brand ist die Grube sehr beschädigt worden; Tausonde von Tonnen Erdreich haben die Schächte verschüttet, sodaß viele Leichen überhaupt nicht werden geborgen werden können. Noch als die Rettungsmann schaften in die llnglücksgru e eindrangen, war diese mit gi tigen Dünsten angefüllt. Man alte, um die Tünfle festslellen zu können, Vögel mitgenommen, die Tiere trieben als bald tot. Tic Tzcncn vor der Unglückszechc. Llcrzzerreißend sind die Szenen, die sich weiter auf dem Zechenplatz der „Universal" auspiclen. Hunderte armer Frauen, viele nur ßüu ug angezogen, da sie die Explosion am friß cn Mergea Hörteil und sofort zur Zeche eilten, irren in Begießung ihrer Kinder wei- mmd umher, nm mit ängsllicher Spannung die letzten Mßleßungen der Reitungskolonnen zu erwarten. Die Grubenbeamten tonnen für sie jeboch weiter nichts als ein stummes Ach selzucken haben, denn über den Verbleib der übrigen läßt sich nichts Genaues sagen, da es bisher unmöglich war, zu ihnen vorzu dringen. Die Rettungsmannschaften telepho nierten aus dem Schacht, daß sic in einem halbzerfallcnen Stollen Hil enße hörten., denen sie nachgingen. In der Milte des Stollens bot sieb ihnen ein schreckliches Bild. Gegen dreißig Mens.Heu, tot oder sterbend, lagen aufeinander. Alle wiesen furchtbare Ver letzungen auf. Okur mit Mühe vermochten die Reiter hier ihrem Werke nachzugeben. Aus dem Menschenhaufen wurden insgesamt sech zehn noch lebende Knappen geborgen. Als man sie bis zum Schachtkorb geschafft hacke, waren drei von ihnen bereits tot. Der König und die Kömgin von England haben an die Grubenverwackung ein Beileidstelegramm ge richtet. Um die große Not, die das Unglück in deir meisten Familien gebracht hat, zu lindern, sind bereits Geldsammlungen veran staltet worden, die bereits mehr denn tausend Pfund ergaben. Auch verschiedene Londoner Zeitungen kündigen Sammlungen für die Hinterbliebenen des Unglücks an. In unserem Bilde zeigen wir o'cn links eine Ansicht des englischen Bergwerks, rechts die an einem der geborgenen Verunglückten vorgenommenen Wiederbelebungsversuche, »n- ien eine Gruppe der zahllos am Schachteln« gaug ßch ein iudenden Angehörigen, die in angstvoller Spannung auf Nachrichten über das Schicksal der Verunglückten warten. * Hohenstein-Crnstthal, 15. Olt. Die Weihe des neuen Friedhofes der St. Trini- tatisgemeinde wird voraussichtlich am 26. Ok tober stattfintden. Näheres über die Weihe wird noch bekauntgegeben. * Z u d e m Fa ck e l z u g e a m 18. OlU»ber haben bereits eine ganze Anzahl von Vereinen ibre Mitwirkung zugesagt. Die Ver eine, die sich noch beteiligen wollen, werden herzlichst gelelen, dies recht bald bei Herrn Rechtsanwalt Böhm zu melden. Es wird darauf hingewiesen, daß die Vereine die Fackeln oder mckclartig gestalteten Lampions pch selbst beschaffen müssen. Auch ergeht an die Anwohner der vom Fackelzug berührten Straften nochmals die Bitte, durch Illumina« iou zur Verschönerung des Festes beizu tragen. * — Ha h dns „S ch ö p f u n g". Gestern abend fand die erste Orchesterprobe für die am Nesormativns:age im Aitstädicr Schützen- Haus in Aussicht genommene Ausführung des Oratoriums „Die Schöpfung" von Joseph Haydn statu In jeder Hinsicht wird der Kirchenchor zu St. Trinitatis der Einwohner schaft auch diesmal wieder einen hohen, künst lerischen Genuß bieten. * — Das „ D o r n r ö s ch e n - Fest- s p i e l" von Franz Abt wird in einigen Woche» von der 2. Bezirksschule zur Auffüh rung gekracht. Außerdem wird noch ein Weih- nachtsftück eingeübt. * — 2. Be z i r k s s ch u l e. Seit vori ger Woche hat das Milchsxüh'tück wieder be gonnen. Es erhalten täglich 17 schwächliche oder lränlliche Kinder je j-L Liter Milch und cm Brötchen; außerdem nehmen eine Anzahl Kinder gegen Bezahlung daran teil. * — Der Mannergesangverein „H u m o r" HÄt sein 16. Sti tungsfest, be stehend ^in Konzert nnd Ball, am 26. Okto ber im Saale des Neustädter Schützenhaufes ab. * * Oberlungwitz, 16. Okt. Zu den ausgegebenen Hauslislen sei 'emerlt: Das Ausfällen der Liste lat unbedingt nach dem Stande vom 12. Oktober zu geschehen, leinen Tag früher oder später, damU Perjonen, die turz vorher oder nachher zu- oder wegzichen, nicht in verschiedenen Orten eingetragen wer den, was Doppelbesteuerungen zur Folge hätte. Auch ist die Liste bei Lttrafvermeidung recht zeitig bis 20c Ottvber bei der Gemeindebe- görde wieder cinzureichen, keinesfalls aber durch Kinder, sondern möglichst durch den Hauswirt selbst, der etwa noch nötige Aus- kunfke zur Richtigstellung von Fehlern der Liste geben kann. m. Oberlungwitz, 16. Ott. Am heuti gen Donnerstag jährt sich zum 100. Male der Tag des Beginns der gewaltigen Leip ziger Vößcrichlacht. Damals wollte man in Oberlungwitz gehör: haben, daß die Fenster davon gezittert lhitten; auch do» dumpf rol- I lenden Kanonendonner will man zeitweilig in hiesiger Gegend wahrgeuommen haben und erwartungsschwer mag manchem Einwohner damals ums Herz gewesen sein, denn daß eine Entscheidungsschlacht geplant war, wußte man auch in Oberlungwitz. Tief aufgeatmet aber wird man erst am 20. Oktober haken, a S das mächtige Ringen vorbei war und eine große Anzahl Flüchtlinge auch durch unseren Ort kamen und panikartig das Land verließen, dem sic ungebeten Gasßreundschast „schenkten". Am 16., 17., W. und 29. Ot lober hatte unser Ort wiederum Einguartie rung, nicht die letzte im Jahre 1813! m. Oberlungwitz, 16. Okt. An dem 16. Gruppen'ommers des Erzgebirgischen Sänger bundes, der am 26. d. M. im Logenhause siattfindet, sind auch die drei hiesigen Gesang vereine „Männcrgcsangverein", „Sängerluft" nnd „Eiche" beteiligt. Ersterer wird den Kist- lerschen Männerchor „Ich bin ein Deutscher", letzterer das „Reiterlied" von Julius Otto zu Gel ör bringen, während die „Sängerlust" den Löfflcrschen Männerchor „Die letzte Wacht" singen wird. Als Massenchöre sind K. M. v. Webers „Schwertlied" und „Lützows wilde Jagd" vorgesehen. m. Oberlungwitz, 16. Okt Der Hilfsmontcur Max Kühnert, der beim hiesigen Elektnzüätsweik schwere Verbrennungen erlitt, wurde auf ärztliche Anordnung dem Kgl. Kreiskrankenstift Zwickau zugeführt. * Gersdorf, 16. Okt. Der Festausschuß für die Völkerschlachtfeier ladet ini am.lichen Teil der heutigen Zeitung zum Besuche des Kommerses ein, der am Sonnabend im Saale des Gastko s „Zum grünen Tal" stackfindet. Die um 8 lllr beginnende Veranstaltung, zu der Herr Gemcindeäliester Bergdirektor Hurtzig den Vorsitz übernommen hat, sieht Fest rede, deklamatorische und Gesangsvorträge so wie turnerische Darbietungen vor. Die Ein wohnerschaft wird zur Teilnahme an der Feier ringelnden. k. GcrSdorf, 16. Okt. Wie wir hören, soll die Jahrhundertfeier in uu'crer Gemeinde auch kirchlich begangen werden. Das Fest wird Sonnabend von 12 bis 1 Uhr einge- läutct und Sonntag findet ein Festgot.es- dccnst statt, zu dem eine Kirhenparade ge- j plant ist. b. GcrSdorf, l6. Okt. Aus dem Kicchenvor. j stand scheiden mit Ende d. I. aus dic Herren j Fiicdcnsrichter Fankhänel, Kirchenrechnungsführer i Bochmann, Privatmann Pester und Privatmann ! Gimpel. Dic Wabl findet am 26. Oktober im ! Anschluß an den Gottesdienst in der Kirche statt. st. Gersdorf, 16. Okt. Anläßlich des i heute abend statifindev.de» Kirmeskonzerles im i „Grüne» Tat" läßt dic Straßenbahnverwal- tn»g einen Extrazug 12,10 Uhr nachts ab Bahnhof Hohenstein-Ernstthal und 1 Uhr ab „Grünes Tal" zurück »ach Hohenstein-Ernstthal verkehren. Interessenten seien auf diese gäw stige Fahrgelegenheit ganz besonders aufmerk- sam gemacht. Das Konzert wind von der Regimentsmusik des Infanterie-Regiments Nr. 133 aus Zwickau gespielt, einer überall be liebten Kapells. h. Gersdorf, 16. Okt. Einen originellen Kirmeskartongruß entsandten einige hiesige Herren am Montag vom „Grünen Tal" aus; an drei Kinderhuftballonen befestigten die Her ren eine Ansichtskarte von hier, die am Dienstag mittag 12 Uhr in einer Höhe von 827 Meter über dem Meeresspiegel am Fuße des Kornberges bei Hof in Bayern von dem Sohne eines Materialwarenhändlers gefunden wurde. Der Findsr sandte den Absendern diese Mitteilung auf einer Karte zu. (:) Hermsdorf, 16. Okt. Auch in unserem Orte soll der vaterländische Gedenktag an die Schlacht bei Leipzig festlich begangen werden. Am Sonn- abcnd nachmittag 5 Uhr findet eine schlichte Schulfeier, bestehend aus Deklamationen, Gesän gen und sonstigen Vorträgen der Schulkinder, statt. Bei Eintritt der Dunkelheit erfolgt Lam pionzug der Freiw. Feuerwehr und der Schul kinder durch den Ort. Nach einer Kirchenparade der Ortsvercine am Sonntag vormittag findet nachmittags 3 Uhr ein Festzug derselben stack, den eine Anzahl historische Gruppen illustriere» werden. Abends 7 Uhr schließt sich ein vater ländischer Fcstkommers in Strellers Gasthof an, bei dem der Gesangverein mit Gesangsvorträge», der Turnverein mit Stab- und Damenreigen so wie Gruppenstellungen und einem Theaterstück für Unterhaltung sorgen werden. Außerdem werden eine Reihe lebender Bilder „Aus großer Zeit" nach Gemälden berühmter Künstler geboten, die den Abend verschönen werden. Herr Lehrcc Oehmichen wird in seiner Festrede über „Die Erhebung des Volkes und die weltgeschichtliche Bedeutung der Völkerschlacht bei Leipzig" sprechen. Die Einwohnerschaft ist hierzu herzlich cingc laden. s. Wüstcnbrond, 16. Okt. Die vaterländisch gesinnten Vereine unseres Ortes werden Sonn abend, den 18. Oktober, abends '/,8 Uhr auf dem Heidelberg neben dem Carolaturm einHöhen- feucr anzüuden unter den Klängen patriotischer Lieder von feiten der Männergesangvereine. An diese Feier soll sich ein zwangloser Kommers im Gasthof „Zum Kronprinz" anschließen, zu dem auch Frauen herzlich willkommen sind. Z-. Mittelbach, 16. Okt. Die Wahlen zuni Ausschuß der Ortskrankenkasse finden Sonnabend mittag von 12 bis 2 Uhr in Naumanns Restau rant statt; an der Wahl können u. a. nur die jenigen Hausgewerbetreibenden und Dienstboten tcilnehmen, die sich in die Liste haben eintragcu lassen. * Chemnitz, 16. Okt. Ein bedauer licher Unfall ereignete sich gestern «nachmittag im Haufe Uferstraße 30. In diesem Haufe wohnt die Familie Baldauf- Während die vere el. Baldauf auf kurze Zeit ihre Wohnung verließ, um etwas zu besorgen, stieg ihr 4 Jahre altes Töchterchen auf das Fewstev brett, öffnete das Fenster und stürzte in den Hof hinab. Bewußtlos blieb das Kind liegen und halte am Kopfe solch schwere Ver letzungen erlitten, daß es nach Verlaus von einer Stunde verstarb. * Dresden, 15. Okt. Das amtliche Er gebnis der Reichstagswahl im 4. Wahlkreise Dresden rechts der Elbe wird gegenwärttg veröffentlicht. Die Zahl der abgegebene» Stimme» betrug 56 683, wovon 56 441 gül tig und 242 ungültig waren. Auf den Kan didaten der rechtsstehenden Parteien Dr. Hart mann- entfielen 14 240, auf deu fortschritt licke» Rechtsanwalt Kloeppel 10 979 und auf den sozialdemokratischen Arbeitersekretär Stadt verordneten Buck 31 202 Stimmen. Wie be reits mitgeteilt, ist Stadtverordneter Buck ge wählt. 20 Stimmen waren zersplittert. Im ß Wablkreise waren am Wahltage 68 203 Wa' lberechtigte vorhanden; 11 520 Wähler haken nicht gewählt. — Tot aufgefunden wurde gestern abond gegen 8 Uhr in seiner am Leisniger Platz gelegenen Wohnung der 54 Jal re alte Stationsschaffner Tb. Der un- ver eiratete Mann hak, wie sich herausstellte, zweifellos im Schlafe durch Rauch, der in folge einer Explosion der Stubenlampe das Zimmer angefüllt hatte, den Erstickungstod erlitten. * Leipzig, 15. Okt. Mit Ausnahme des Kaisers werden die an den Einweihungsfcicr lichkeiten teilnehmende» Fürstlichkeiten sämtlich am 17. Oktober in Leipzig eingetroffen sein und teils i» Hotels, teils in Privat Woh nung nelmen. Nur die Vertreter der fremd- tändiscken Höfe nehmen im Königlichen Pa lais Wolmung. — Großfürst Kyrill vou Ruß land, der Vertreter des Zaren bei der Ein weihung des Pölkcrschlachtdenkmals, ist heute abend, von Dresden kommend, auf dem hie sigen Hauptbahnhof eingetroffen. Ein offi zieller Empfang fand nicht statt. — In der Riebeckstraße wurde das unbeaufsichtigte drei jährige Mädchen des Bierfahrers Zille von einem Straßenbahnwagen überfahren und so fort getötet. — Am Hauptbahnhofe wurde der bereits 19 Jal re im Dienste der Großen Leipziger Straßenbahn stehende Weichensteller Schröder, Vater von sieben Kindern, von einem Kra'tonmibus überfahren und so schwer verletzt, daß er bald darauf im Krankenhaufe starb. — Der Kassierer Kramer, der bei der Leipziger Feucrverficherungsgesellscha4 300 000 Mark unterschlagen hatte, hat sich am Diens tag abend in seiner Wohnung erschossen. Von der Verhaftung hatte man wegen schwerer Erkrankung des Desraudanion Abstand ge nommen. * Borna b. Leipzig, 16.' Okt. Der Schauplatz eines blutigen Ereignisses war