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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191310102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131010
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-10
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.10.1913
- Autor
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wurde 1900 Kriegsminister. 1901 nickte er zum Ministerpräsidenten aus und bekleidete diesen höchsten Beamtenposten im Reiche zu wiederholten Malen. Er war auch Minister- Präsident im Jahre 1905, das den in Japan Hieraus unpopulären Frieden von Ports mouth brachte, der den russisch-japanischen Krieg beendigte. Als Marquis Ito im Ok tober 1909 zu Chardin von einem fanatischen Koreaner ermordet worden war, richteten sich die Augen ganz Japans auf Katsura, der als Ministeüpräsidcnt im Jahre 1910 die Unzu tänglichkeit des Portsmouther Vertrages durch di« Annexion Koreas ausglich. Durch den Annexionsvertrag trar der Kaiser von Korea alle Souveräni-tätsrechte über das gesamte Reich vollständig und für immer an den Kai ser von Japan ab. Schon vor der offiziellen Annexion hatten die Japaner in Korea man che nützliche Reformen eingeführt. So hatten sie die Zahl der kostspieligen jährlichen Festt zoremonien von 792 auf 201 vermindert und mehr als 4000 Wahrsager, Verwandte des kaiserlichen Gefolges und sonstige Gnaden- brotempfjänger ohne bestimmte Beschäftigung unbarmherzig aus dem Söuler Pak aste ge trieben. OertlicheS und TächfischeS. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 10. Oktober: Niederschläge und windig. * — Zu den diesjährigen H « p b st k o » t r o l l v e r s a m m- l u » g e n für die Stadt und die Landgemeinden des Amtsgerichtsbezirks Hohenstein-Ernstthal haben sich die Mannschaften des Beurlaubtenstandes im Altstädter Schiitzenhaus wie folgt zu stel len: Reservisten, welche in den Jahren 1906 und 1907 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückversetzt sind, am 6. No vember vormittags ^10 Uhr; Reservisten, welche in den Jahren 1908 und 1909 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückversetzt sind, am 6. November vormit tags 11 Uhr (Jahrgang 1908 saubere Fuß bekleidung anziehen, da Fußmessung stattfin det); Reservisten, welche in den Jahren 1910, 1911 und 1912 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückversetzt sind, die zur Disposition der Truppenteile und die zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassene» ani 6. November nachmittags f^2 Uhr. * — Kirchen st euern. Ueber die Belastung der Städte und Landgemeinden Sachsens mit über 10 000 Einwohnern durch Kirchensteuern hat das Kgl. Sächs. Statistische Landesamt in seiner Zeitschrift Material ge bracht, das von hohem Interesse ist. Die Einkommen st euer wird keineswegs überall mit benützt zum Aufbringen der-Kir- chcnanlagen. Nur vier Städte verwenden sie für Schule und Kirche, fünf Städte verwen den sie für die Politische Gemeinde, ev. noch mit für die Schule, dagegen 14M Dorfge meinden für die politische Gemeinde, Schule und Kirche. Die hart und rücksichtslos ver fahrende K o P f st e u e r ist endlich mehr aus dem Gebrauch gekommen, aber noch immer wird sie in Dresden, Zwickau, Schöneck, Annaberg, Lengefeld usw. erhoben. Besitz abgaben werden in 1518 Gemeinden für Kir chenzwecke verwandt. Werfen wir zunächst einen Blick aus die 85 Städte mit über 10 000 Einwohnern, so sind diese belastet mit Kirchensteuern in Höhe von 4,91 Priozent (Oschatz) bis 20,84 Prozent (Freiberg) des Staatseinkommensteuersolls, im Durchschnitt also mit 12 Prozent des Staatseinkommen kirchensteuersolls. Zieht man zum Vergleich die Steuer für die politische und Schulge meinde heran, so bewegt sich diese zwischen 101 Prozent (Löbau) bis 199 Prozent (Mei- s;en). Im Durchschnitt entsprechen die ge samten Steuern 163 Prozent des Staatsein kommensteuersolls. Leipzig und Dresden hal len sich mit 164 Prozent an den Durchschnitt. Die Kirchensteuern beanspruchen also nur 7,37 Prozent der allgemeinen Gemeindesteuern. Dabei verwenden die meisten Gemeinden für ihre Zwecke und di« der Schule noch hohe Erträgnisse aus ihren Eigenbetrieben. Nach der Dr. Bormannschen Tabelle beträgt die Höhe der Kirchensteuern im prozentualen Ver gleich mit der Staatseinkommensteuer iu Leip zig 9,49, Dresden 13,76, Chemnitz 15,88, Plauen 8, Zwickau 16, Freiberg 20,84, Mei sten 10,03, Bautzen 12, Glauchau 14, Döbeln 12, Pirna 11, Aue 17,44, Hohenstein- E r n st t h a l 16,16, Riesa 17, Oelsnitz i. V. 12,39, Radeberg 13, Grimma 16 und Löbau 12,85 Prozent usw. Hieraus ergibt sich, daß die Kirchensteuern an sich Sachen nirgends wirklich belasten. Die Kirche hat ihre Bedürfnisse so eingeschränkt, daß sie an manchen Orten infolgedessen mit den wachsen den Aufgaben nicht ganz Schritt gehalten-lat. Näheres hierüber bietet das „Neue sächs. Kir- chenblatt" in seiner Nr. 40. r. Von einem Klein st adtidtzll berichtet einer unserer Mitarbeiter wie folgt: Bei einem Besuche eines 3000 Einwohner zählenden Städtchens südöstlich von Leipzig bot sich mir am gestrigen Mittwoch ein eigen artiges Bild: Auf dem einem Baumeister ge hörigen Kartoffelfeld neben dem dortigen Amtsgericht sah ich etwa 30 Knaben und Mädchen im Alter bis zu 14 Jahren in Schützenlinie ausgestellt, am linken Flügel ein Junge, der eine Trompete zum Munde führte. Unter den Klängen des Marsches „106, 106 ist das schönste Regiment" gings dann mit dem Kartoffelauflesen los. Als die Strecke abgeerntet, ging es von der anderen Seite los mit Musik „Deutschland über alles", dies mal unter Mitsingen. Dem Eigentümer schien das zu gefallen, denn er kommandierte die Kinder. Bei mein«» Fortgehen begleitete mich der Marsch: „Gehn wir mal zu Hagenbeck. Hagenlieck, Hagenbeck!" Jedenfalls originell! * Hohenstein-Ernstthal, 9 Okt. Der Tag der Völkerschlacht von Leipzig soll auch in unserer Stadt in würdiger Weise durch Fackelzug und Höhenfeuer gefeiert werden- Wie wir hören, hat mit Rücksicht aus die ört lichen Verhältnisse der Ausschuß für vater ländische Festlichkeiten beschlossen, sowohl in der Stadt, als im Hüttengrunde einen Fackel zug zu veranslallen- Der Fackelzug in der Stadt wird vom Altmarkte ausgehen, ver schiedene Straßen der Alt- und Neustadt be rühren und auf dem Pfaffenberge endigen. Es dar' wohl erwartet werden, daß sich die valerländisch gesinnten Vereine zahlreich an dem Zuge beteiligen. Auch werden die An- wohner der von dem Zuge berührten Stra sten, die noch bekanntgegeben werden, herz lichst gebeten, durch Illumination die Er innevungsfeier zu verschönen. Nähere An gaben werden in den nächsten Tagen ver öffentlicht. * — Der Erzgebirgsverein be absichtigt, die vom letzten Bergest her stehen gebliebenen Bauten zu der am 18. Oktober anläßlich der 100jährigen Wiederkehr der Befreiung Deutschlands auf dem Psaf enberg stattfindenden Feier rc. teilweise in Betrieb zu nehmen, um so der sicherlich zahlreichen Teilnehmerschar ein entsprechendes Unternom men zu bieten. * — M i l i t ä r k o n z e r t. Das Trom peterkorps des Kgl. Sächsischen Karabinier- Regiments aus Borna spielte gestorn abend im Saale des Hotels „Drei Schwanen" ein Konzert, das sich guten Besuches und vor züglicher Ausführung erfreuen konnte. Die Darbietungen der musikalisch auf schöner Höhe stehenden Kapelle sanden denn auch eine dankbare Ausnahme -des beifallsfreudigen Pu blikums. Kämpserts Halloren-Marsch und Ker- lings Ouvertüre zu „Wallensteins Lager" lei teten das Konzert wirkungsvoll ein. Die nächste Nummer war ein Violinfolo, -die Raff sche Cavatine, die ebenso wie ein-Trompeten - solo von Hoch „Singvögelchen aus dem Thü ringer Wald" stürmischen Beifall erntete. Verdi. Kalman, Waber und Eilenberg füllten das übrige Programm aus. Letzterer war durch ein großes Tongemälde „Die Völkerschlacht bei Leipzig", eine Anlehnung an bereits frü her geschaffene Kompositionen, vortreten. Die obligaten Parademärsche auf den Feldtrom peten und Pauken „Stralsunder Fanfare" und „Die 18. Husaren im Schritt", exakt und temperamentvoll zum Vortrag gebracht, er gänzten die Musikfolge, die durch einige Zu gaben noch eine Bereicherung erfuhr. Die inner der ruhigen aber zielbewußten Leitung des Herrn Kgl. Obermusistneisters Peterlein stehende Kapelle hat den Besuchern einige genußreiche Stunden geboten und Zeugnis von gutem Können und Ausbildung abgelegt. Tein Konzert folgte ein srohbelebter Ball, der erst in später Stunde endote. Volles Lob erntete auch gestern wieder die als vorzüglich anerkannte Küche und der wohlgepflegte Kel ler -des Wirtes, Herrn Otto Lorenz, die sei nem „Benefiz" alle Ehre machten. * Oberlungwitz, 9. Okt. Als Fort setzung seines ersten Vortrages über „1813", der das Thema Preußens Niedergang und die Vorgeschichte des Zerfalls der deutschen Lande behandelte, wird Herr Pfarrer von Dosksi Sonntag abend im Militärverein „Al- bertlund" über „Napoleons Zug nach Nuß- land und die Anfänge der Erhebung in Deutschland" sprechen. Bekanntlich wurde der erste Vortrag des fesselnd erzählenden Red ners mit großen, Interesse ausgenommen, so daß erwartet werden kann, daß dies auch bei den beiden noch in Aussicht stehenden Vor trägen der Fall ist. m. Oberlungwitz, 9. Okt. Auch der Turnverein „Germania" beabsichtigt die Jahr- hunderlfeier festlich zu begehen. Jin oberen Ortsteil, nal e dem Aurichberge, soll am 18. Oktober abends ein Hölecheuer mit anschlie ßendem Feuerwerk abgebrannt werden. Ein geselliges Beisammensein im Bereinslokal, wozu Freunde und Gönner willkommen sind, soll die Feier beschließen. Gleichzeitig sei schon heute darauf hingewie'en, daß die mit großen Opfern erworbene Aufführung „Durch Kampf zum Sieg", vaterländisches Festspiel aus den, Jahre 1813, in Vorbereitung ist. Mitglieder des Vereins werden das Schau spiel am Totensonntag im Saale des Gast hofs „zum Lamm" zur Ausführung bringen. m. Oberlungwitz, 9. Okt. Eine Aus fahrt nach hier unternahm gestern abend der Ra-dfahrerklub „Wanderlust" aus Hohenstein- Ernstthal, wobei in Voitels Restaurant Ein kehr gehalten wurde. pff GerSdorf, 9. Okt. In den Tagen vom 12. bis 14. Oktober feiern wir unser Kirchweih fest, das alljährlich einen großen Verkehr mit sich bringt. Es dürfte dies in diesem Jahre um so mehr der Fall sein, als der Verkehrsverein zu diesem Feste seine Tätigkeit entfaltete. Er sorgte nicht nur für eine umfangreiche Erweite rung des Fahrplanes der elektrischen Straßen bahn, welche nun die erste Kirmes erlebt, son dern erwirkte auch bei der Direktion die Ein schaltung eines weiteren Nachtzuges in der Rich tung nach Oelsnitz an beiden Tagen der Kirmes. Weiler bemühte sich der Verein in den Nachbar gemeinden durch Aushang von Plakaten, die ans die Festlichkeit Hinweisen und sorgte auch sonst für Bekanntmachung. Es kann hieraus ohne weitere« geschlossen werden, daß ein der artiger Verein iu richtiger Erkenntnis seiner Ziele ein großes Arbeitsfeld hat und wird das hiesige Gewerbe nicht unverkennbaren Nutzen aus dieser Listigkeit ziehen. Tausende von Fremden wer den am Sonntag und Montag nach unserem freundlich gelegenen Ort fahren, um mit uns die Kirmes zu feiern, die ihre Anziehungskraft noch lange nicht verliert, da immer Neues ge boten wird. i. Wüstenbran-, 9. Okt. Die Urwahlen zur Handelskammer CH mnitz finden für unsern Ort am 24. Oktober d. I. vormittags von V,10 bis '/zl2 Uhr im kleinen Saale des Gasthofs „zum Hirsch" in Limbach statt. — Am gleichen Tage und im gleichen Lokal finden nachmittags non 4—6 Uhr die Urwahlen zur Gewerbekammer Chemnitz statt. )( Falken, 9. Ott. Die Herbstkontroll- Versammlung für die Gemeinden des Amts gerichtsbezirks Waldenburg findet am 4 No vember vormittags j^10 Uhr im Schützen- Harste zu Waldenburg statt. Zu- stellen haste» sich sämtliche Reservisten, die zur Disposition der Truppenteile und die zur Disposition der Ersatzlehörden Entlassenen; di« Reservisten vom Jahrgang 1908 haben saubere Fußbe kleidung cmzuziehen, da Fußmessung statt findet. x. Langenchursdorf, 9. Okt. Aus unserem Leserkreise wird uns nachträglich folgendes Vor kommnis mitgeteilt, das sich gelegentlich des Königsbesuchs im vorigen Monat in Callenberg ereignete. Bei der Aufstellung der dortigen Freiwilligen Feuerwehr stand auch ein Mitglied in Zivil neben der Wehr. Der König fragte: „Sind Sie auch beider Feuerwehr?" — „Jawohl, Majestät!" — „Warum tragen Sie denn da keine Uniform?" — „Ich bin passives Mitglied, Majestät!" — Der König ging weiter und fragte dann den Kommandanten: „Was machen denn die passiven Mitglieder bei Ihnen?" — „Die zahlen Steuern, Majestät!" — Der König lachte noch beim Fortfahren über die treffende Antwort, die ihn sehr amüsierte. x. Langenchursdors, 9. Okt. In Illings Gasthof „zum Erbgericht" wird Sonntag em Herbstfcst mit Ball abgehalten, dessen Reinertrag für Wohlfahrtszwecke bestimmt ist. st Hermsdorf, 9. Okt. Der Schusunter- rickt nimmt nach Beendigung dor Michaelis- ferien in- den Ovtscha ten Herursdorf, Berns dorf und Rüsdors ani kommenden- Montag früh 8 Uhr wioder seine» Anfang. — Das Ergebnis der Kartoffelernte i-n- hiesiger Ge gend ist zufriedenstellend. , — RüSdorf, 9. Okt. Die Hcrbstkontrvllvcr- sammlungen für die Gemeinden des Amtsgc- richtsbezirk Lichtenstein finden am 5. November im neuen Schützenhause zu Lichtenstein statt. Zn stelle» haben sich: Reservisten, welche in den Jahren 1906 und 1907 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklaffen zurückoersctzt sind nm '/,9 Uhr früh; Reservisten, welche in den Jahren 1908 und 1909 in den Dienst getreten oder in diese Jahresklassen zurückoersetzh sind nm Uhr (Jahrgang 1908 saubere Fußbekleidung an ziehen, da Fußmessung stattfindet) und Reser visten, welche in den Jahren 1910, 1911 und 1912 in den Dienst getreten oder in diese Jahrek- klassen zurückoersctzt sind, die zur Disposition der Truppenteile und die zur Disposition der Ersatz- Behörden Entlassenen nm '^2 Uhr nachnvt'ags. ». Bernsdorf, 9. Okt. Nächsten Montag, den 13. Oktober, findet in Carl Tuchscheerers Restaurant die Generalversammlung des Kegler- verbandcs für Hohenstein-Ernstthal und Um gebung statt. Die Bezirksvereine seien hierauf noch besonders hingewiesen. k. Kuhschnappel, 9. Okt. Vor gntbesetztem Hause wurde gestern im hiesigen Gasthof das Militär-Konzert vom Trompetcrkorps des Regi ments Oaräs cku Oorp« aus Potsdam unter Leitung des Herrn Obermusikmeisters Louis Lehmann vortrefflich zur Ausführung gebracht. Mit dem ersten Marsch „Kürassiere voran" von Machctanz verstand es das Korps, durch sein exaktes Spiel sich die Herzen der Zuhörer zu ge winnen. Das ^näanw aus der O-moll-Symphonie von Beethoven hinterließ einen nachhaltigen Eindruck Mit jedem weiteren Spiel, wie „Weißt du noch?", Walzer aus der Operette „Goldner Lächtsinn" von Alfredy, Phantasie aus der Ope-ette „Die Fledermaus" von Strauß, Offen- bachiana (Melodien aus Offtnbachschcn Opern) von Conradi, Ouvertüre zur Oper „Das Nacht lager in Granada" von Kreutzer, Walzer aus der Operette „Der Zigeunerprimas" von Kalman, ») Noch sind die Tage der Rosen, Lied von Baum gärtner, b) Der Mutter Lied, Solo für Trompete von Wagner, Aus und mit dem Publikum, Pot pourri von Fetras nnd Fanfaren für Herold-- trompeten und Pauken wurden die Konzertbe sucher mehr und mehr gefesselt. Einen wahren Beifallssturm lösten die Märsche auf Hcrolds- trompcten, die in höchster Vollendung und Sicher heit im Spiel zum Vortrag gelangten, aus. Dem wohlgelungenen Konzert schloß sich ein Ball an, bei dem die Teilnehmer sich noch einige Stun den bei fröhlichem Tanz ergötzten. Küche urid Keller des Herrn Lahl, die sich in bekannter Reichhaltigkeit und Güte präsentierten, wurde fleißig zugesprochen. * OelSnitz i. E., 8. Okt. Auf Grube „Ver einigtfeld" riß vergangene Nacht das Seil des Fördergestells. Das Fördergerüst sauste in die Tiefe, wobei dem darauf befindlichen Bergarbeiter Ullmann ein Unterschenkel zerschmettert wurde. Der Schwerverletzte fand Aufnahme im Kgl. Krankenstfft Zwickau. g. Ursprung, 9. Okt. Im Vormittags- gottesdienst >des 19. Oktober findet eine kirch liche Daukse-ier statt zum Gedächtnis der durch die Völkerschlacht bei Leipzig vor 100 Jahre» erfolgten Befreiung der deutschen Laude von schwer zu tragender Fremdherr schaft. * Erfenschlag, 9 Okt. In der hiesigen Knnststeinfabrik von Gränitz L Rößler brach gestern nachmittag infolge Explosion eines Pe troleumbehälters Feuer aus, welches in kurzer Zeit die Fabrik völlig einäscherte. Der Schaden ist groß. Die Fabrik ist erst seit kurzer Zeit in Betrieb. * Hainichen, 8. Okt. In der Nacht zum Montag hat ein 25jähriger Kuhmelker die Guts besitzerin verw. Frenzel in Cunnersdorf, bei der er in Arbeit stand, mit Erschießen nnd Erstech n bedroht. Der gewalttätige Mensch wurde von der Gendarmerie verhaftet. * Mittweida, 8. Ott. Ein Bierpaut- scher, der sich unglaubliche Unsauberkeiten-zu schulden lvmmen ließ, empfing vom hiesige» Amtsgericht seine wohlverdiente Strafe. An fang 1912 war die Bewivtschaftung des kie sigen weitbekannten bürgerlichen Restaurants „Kanone" aus den früheren Gastwirt Gustav Neubert übergegang-on. Dieser verstand es, innerhalb Jahresfrist fast sämtliche Sta-mm- gific zu vertreiben, und zwar durch eine Bier» und Weinpanlscherei, wie sie kaum für möglich zu halten ist. Die Beweisaufnahme ergab u. a. auch, daß Neubert selbst Bior herstellte, und zwar erzeugte er „Bayrisch" aus Lager und Einfachbier. Zur Gerichts verhandlung waren 15 Zeugen, meist be kannte Bürger der Stabt, geladen, die über einstimmend den Sachverhalt davstellten, wäh rend Neubert alles in Abvede stellte. Neubert wurde zu 3 Monaten Gefängnis und Tra gung der Kosten des Verfahrens verurteilt. * Freiberg, 8. Okt. Ein dritter Radfahrcr- unfall im Verlauf weniger Tage hat sich gestern morgen ereignet. Ein 27 Jahre alter Arbeiter von hier, der die stark abschüssige Dresdner Straße hinabgefahren war, hatte infolge eines Brem-- defektes in der Nähe der Muldenbrllcke die Gewalt über sein Rad verloren. Er ist an das Geländer der Brücke angefahren und durch den Anprall über die Brüstung in das Wasser geschleuste, t worden. Besinnungslos wurde der Mann ins Krankenhaus eingeliefert. * Dresden, 8. Okt. Ein schwerer Uii- qlücksf-all trug sich gestern nachmittag aus-der Herbertslraße in Vorstadt Löbtau zu. T-.-r in D-euben wohnende, 28 Jahre alte Klemp ner Karl Richter stürzte vom Dache des Grundstückes Nr. 29 aus die Straße herab und erlitt schwere Verletzungen. 11. a. brach or das Bei» dreimal, das andere zweimal. Ma» überführte ihn »ach dei» Friedrichstadter Krankenhau-se. * Niedcrlöhnitz, 8. Okt. Eme 84jährigc Dame, die bereits den ersten Eiscnbahnzng st-r Leipzig-Dresdner Eisenbahn hat fahren sehen, will am 20. Oktober an der Fahrt der „Sachsen" von Leipzig nach Haida teilnehmcn, die zur Hundertjahrfeier der Völkerschlacht vcranstal'et wird. * Gauernitz, 8 Okt. Heute mittag fand auf Schloß Gauernitz die Vermählung der Prinzessi , Mathilde von Schönburg-Waldenburg mit de,» Rcichsgrafen Gottfried von Hochberg-Fürstcnstcm statt. Zu den Hochzcitsfcierlichkeitcn sind die meisten Mitglieder der fürstlichen Häuser Neul-, Pleß und Schönburg erschienen. * Leipzig, 8. Okt. Gestern früh qegen 3 Uhr wurste von eine»'. Manne in einem Chanss e- graben in der Nähe der Chemischen Fabrik zu Leipzig-Eutritzsch ein etwa 3 Monate altes Kind weiblichen Geschlechts laut schreiend aufgefunste:,. Etwa Stunde vorher war von einem Sch: tz- mann eine etwa 25jährige Frauensperson in der DUitzscher Straße zu Leipzig-Eutritzsch gcsereu worden, die in einem Steckkissen ein kleines lautschrcicndes Kind bei sich trug. Es ist mizu- »chmen, daß dieses Kind mit dem aufgcfnndenea Kinde identisch ist. Die Mutter des Kindes I.tt noch nicht ermittelt werden können. * Meerane, 8. Okt Von der Firma I. G. Schmidt jr. Söhne, Strickgarnfabrik in Altenburg, bezw. ihrem Schwesterunternehmen iu Arnssto f, der Kammgarnspinnerei Bernhard Schmidt, ,st die hiesige umfangreiche Fabrikanlage von C F. Schmieder, die seit 15 Jahren unbenutzt dastaud, käuflich erworben worden. Für die Stadt Meerane bedeutet die Erwerbung einen großen Gewinn. Es wird durch die Wiederaufnahme des Betriebes mit einer Beschäftigung von 1200—1500 Personen gerechnet. * Zwickau, 9. Okt. Seit heute früh 6 Uhr steht ein Teil der neben der Kaserne ge legenen städtischen Baracken in Flammen. I» der Wachsblumen-fabril von Karl Schuman» war durch die U»Vorsichtigkeit eines Feuer m-annes ei» Brand entstanden, der die Fabrik in Asche legte und auch aus die Kartonnagcn fabrik von Götze Ziller Übergriff, die eben falls völlig ausbrannte. Die i-n den Baracke» »»tergebrachte Kochschule, sowie das Waisem hans waren stark gefährdet, konnten aber durch die Wehren erhalten werden. Gegen 8 Uhr war die Gefahr beseitigt. * Planitz, 8. Okt. Durch Bubcnhände ernten am letzten Sonnabend früh in der 6. Stunde mehrere zur Arbeit fahrende Rad fahrer aus -der Lengenfälder Straße in Neu döpel dadurch Unfälle, daß sie über gucr über die Fahrbahn gelegte große Steine stürzten, wobei sich zwei der Radfahrer schwere Verletzungen zuzog-en. Ein in Ebersbrunn wohnender Radfahrer evlitt bei dem Sturze derartige Verletzungen, daß -er zu seinen El tern gebracht werden mußte. Die Steine sol le» dei» Auge der Radfahrer dadurch entzo gen worden sei», daß man sie niit Laub verkleidete. * Plauen, 8 Okt. Ueber 200000 Mark Forderungen sind in dem Zusammenbruch des großen Schuhwarenhauses A. Gcüntzig angemeldet worden. Die Masse beträgt höchstens 5000 Mk. — Wegen Verwendnng von Anilin zum Färben von Knackwttrstchen wurde gestern ein hiesiger
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