Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191310092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131009
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-09
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.10.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ain Montag hatte sich nun di« Familie P. wegen Hehlerei vor der 3. Strafkammer des Chemnitzer Landgerichts zu verantworte». Au' der Anklagebank hatten, wie die „Chemn. Allg. Ztgc" mitteill, Platz genommen: die am 11. Januar 1871 in Niederwürschnitz ge borene Milchhändlersehefrau Alma Agnes Päßler und deren Töchter, die am 11. Sep tember 1896 in Lugau geborene Fabrikarbei terin Klara Elsa Päßler und die am 12. Ja nuar 1895 in Lugau geborene Fabrikarbeiterin Alma Klara Päßler, sämtlich in Lugau wohnhaft und bisher noch unbestraft. Der Zuhörerraum war mit Luganer Einwohne rinnen dicht gefüllt, die ihr Interesse an der Verhandlung wiederholt so deutlich bekundeten, daß der Verhandlungssührer oft um Ruhe bitten mußte. Der Verhandlungssaal selbst erschien in einen Schnittwarenladen umgc- wandelt. Alle möglichen Arten von Wäsche stücken, wie Damenunterkleider, Männerhem den, Tischdecken, Bettüberzüge, Babywäsche lagen in großen Mengen als Beweismittel aus- Die Angeklagten waren sehr ruhig. Die Beweisaufnahme erforderte die Vernehmung von insgesamt 21 Zeugen. Die Angeklagten Klara Elsa Päßler und Alma Klara Päßler gaben zu, wiederholt seit dem Jahre 1907 Wäsche und Stoffe vion der Tochter der Sch- scheu Eheleute geschenkt erhalten zu haben. Beide wollten sich! jedoch dabei nichts gedockt ha en und bestritten, das Mädchen jemals zum Stellen ausgefordert zu haben. Die Mutter der beiden Angeklagten, die Haupt- angellagte Päßler, leugnete hartnäckig, sich in irgend einer Weise der Hehlerei schuldig ge macht zu haben. Sie hätte von den Geschen ken, die das Mädchen ihren Töchtern ge macht, überhaupt nichts gewußt. Die Wäsche stücke wollte sie zum größten Teil von Hau- delssrauen gekauft haben. Ein anderes Bild des Sachverhalts bekam man durch die Zeugenaussage. Die Inhaber des Geschäfts, die Eheleute Sch., schätzten die abhanden gekommenen Waren auf rund 3000 Mark. Besonders interessant war die Aus sage der 15 Jahre atte» Tochter der Sch - scheu Eheleute. Diese bekundete, daß sie von den Angeklagten fortgesetzt ausgefordert wor den sei, zu stehlen. Die Hauptangeklagte, Frau Päßler, habe sie eines Tages auge- schriei^, als sie sich geweigert habe, weiter ihre Eltern zu bestehlen: „Du dumme L . . . ., Du bist viel zu dumm, Du mußt viel aus- gewiefter werden!" Als die Päßlersche Fami lie einige neue Wohuräume bezogen hatte, habe Frau Päßler zu ihr gesagt: „Nun fehlt noch ein- Spiegel, kannst Du nicht zum Geld Deiner Eltern?" Daraufhin hat die Zeug n 35 Ml. gebracht und der Angeklagten ge geben. Unter Tränen gab die Zeugin au, daß sie die sänttttche Ware ihren Eltern ge stohlen habe. Trotzdem leugnete die Haup - angcklagte hartnäckig weiter. Auch den beiden anderen Angeklagten hat die Zeugin mchr- mchs Geldbeträge gegeben. Das Gericht hielt auf Grund der Zeugen aussage die Schuld der Angeklag.en sür er wiesen und verurteilte die Hauptangeklag e Alma Agnes Päßler wegen gewerbs- und oc- wvt nheitsmäßiger Hehlerei zu einem Ja r neun Monaten Zuchthaus und drei Jal re El rcnrcchtsverlust. Die Klara Elsa Päßler wurde ebenfalls wegen gewcrbs- und gc- wohn! eitsmäßiger Hehlerei verurteilt, doch wurde bei dieser, weil sic noch jugendlich ist, von der Zuchthausstrafe abgesehen. Sie cr- l iett vielmehr ein Jahr Gefängnis. Die dritte Angeklagte, Alma Klara Päßler, wurde lvc« gen- einfacher He'ierei zu drei Monaten Ge fängnis verurteilt. Die Angeklagten- nahmen das Urteil ruhig entgegen-. * * * Ter Mordprozeß gegen die Kontoristin Müller. In dem forensischen Drama, das die Ver handlung gegen Hedwig Müller gewesen ist, Ivar die Rede des Staatsanwaltschaftsra s Gyfae besonders bemerkenswert. Die Auge- lwgtc halte einen menschlichen Ankläger im testen Sinne des Wortes gesunden. Staats- an-waltschaslsrat Gysae, der die Angetlag e jeden- Morgen höflich und teilnahmsvoll na h ihrem Befinden gefragt hatte, ließ ohne wei teres die Anklage auf Mord fallen, hielt Tok- fchlag für vorliegend, billigte aber der Ange- klagten mildernde Umstände in weitgehendem Maße zu. Ten medizinischen Sachverständi gen, die die Angeklagte für schwer hysterisch cr'lärt batten-, trat or entgegen. „Hedwig Müller", so sührte er u. a. aus, „die aus wohlhabendem Hause stammt und deren Vater zeitweise einen gewissen morali schen Tiefstand erreicht hat, hat sich gewandt durchs Leben- geschlagen-. Sie hat sogar ihre Muller zeittveise mit unterhalten und ist da bei frZch rind wohl ich und guter Dinge g> wesen. Meine Herren, das ist keine Kleinig- leit, ich kann Ihnen das bestätigen aufjGrund meiner Erfahrungen als Staatsanwalt. Denn ich erlange durch meine Berufstätigkeit Ein» blick in hunderterlei Verhältnisse. Frau-Müller und ihre Tochter haben mit geringen Mit- lel» anständig gelebt und sich einwandfrei durchs Leben geholfen. Da kann man nur sagen- „Hut ab", das ist aller Ehren wert. Aber, meine Herren, so sieht keine Geisies- I ranke aus. Eine Geisteskranke kann nicht, Ivie es die Ange^agle getan hat, tagsüber ihren- Beruf versehen, lustig und guter Dinge sein und abends »joch einen erfolgreichen Kur sus für Stenographie und Schreibmaschine absolvieren." Der Staatsanwalt stellte schließlich die Sache so dar, als ob die Müller durch- die Zudringlichkeiten des Laufburschen Reimann zur Verzweiflung getrieben worden sei, sie habe Selbstmord verüben wollen, aber auch den Zerstörer ihres Liebesglückes mit Dr. St. habe sie mit in den Tod nehmen wollen. Daß sie sich überhaupt -mit Reimann einge lassen habe, sei ihre Verfehlung gewesen. Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und ersuchte, einen gro ßen Teil der Untersuchungshaft der Ange klagten auzurechnen. Der Gerichtshof erkannte auf 2 Jahre 6 Monate Gefängnis unter An rechnung von- 6 Monaten der Untersuchungs haft. Die Angeklagte erklärte sich- nicht be reit, die Strafe anzutreten. Kleine UhroNit * Eine Stadt vom Stnrmwetter zerstört. Die Stadt Nome an der Alaskakttste wurde durch ein furchtbares Unwetter gänzlich zerstört. Ein Orkan von nie vorher beobachteter Stärke, verbunden mit kolossalen Wolkenbrüchen, brach über die unglückliche Stadt herein. Der Himmel war so verfinstert, daß, obgleich es Tag war, tiefe Nacht herrschte. Hunderte von Menschen sind ums Leben gekommen, die genaue Verlust- ziffer konnte noch nicht festgestellt werden. Nome ist in der Hauptsache eine Goldgräberstadt; die meisten Einwohner sind in den Minen beschäf tigt, die übrigen sind Kaufleute. Die Häuser sind nur leicht gebaut, daraus erklärt sich auch, daß die Katastrophe ciuen so großen Umfang nehmen konnte. * Russische Bahnen. In Rußland häufen sich die schweren Eisenbahnkatastrophen in er schreckender Weise. Dem Unglück von Rostow am Don, das 30 Todesopfer forderte, ist das von Dünaburg gefolgt, bei dem, wie schon gestern gemeldet, 17 Personen gleich getötet und 18 hoff nungslos schwer verletzt wurden. In beiden Fällen war grobe Fahrlässigkeit die Ursache der Unfälle. Bei Rostow mußte man konstatieren, daß die Schwellen verfault und die Schienen verrostet waren, bei Dünaburg war falsche Weichc»- stellung die Ursache der schweren Katastrophe! Die Statistik weist nach, daß Rußland unter allen Staaten die meisten und schwersten Eisc»- bahnkatastrophcn zn verzeichnen hat, dann folgt Amerika. * Ein Drama. In Karlsruhe erschoß der Landhausbesitzcr Macklcy seinen Nachbarn, den Kausmann Schweyer. Mackley, ein 50 Jahre alter Junggeselle, war der Tochter des Schweyer sehr zugetan und wollte ihr sein Ver mögen hinterlassen. Schweyer wollte die Erbschaft früher antretcn und beschloß, Mackley zu ermorden. Während eines Zusammenseins bat er Mackley, mit ihm in den Badcraum zu gchm, um dort in der elektrischen Leitung etwas nachzusehen. In dem Augenblicke, als Mackl y auf einem Stuhle stand, stieß Schweyer ihn in die gefüllte Badewanne. Es entspann sich nun ein Kampf, bei dem es Mackley schließlich gelang, seinen Revolver, den er ständig bei sich trug, aus der Tasche zu ziehen und ihn auf seinen Angreifer abzufeuern. Durch eiuen Schuß in den Kopf wurde Schweyer, der Frau und fünf Kinder hinterläßt, getötet. Mackley erstattete unverzüglich bei der Polizei Anzeige von dem blutigen Vorgänge. * Um 3 Marl erschossen! Der aufsehener regende Vorfall in Wiesbaden, wo der Direktor Krieger der Ellbotengesellschaft „Blitz" den Bolen Ebel erschoß, hat nach dem Ergebnis der Unter suchung folgenden Verlauf gehabt: Der junge Eoel, der in diesen Tagen als Rekrut beim Militär cinzutrcten hatte, glaubte noch einen rückständigen Lohnbetrag von 3 Mark von dem Direktor Krieger bekommen zu müssen. Er war mit zwei Freunden in dem Geschäftslvkal er schienen, und als Krieger die Zahlung aus irgend welchen Gründen verweigerte, nahmen die Drei eine drohende Haltung an und machten Miene, den Direktor zu mißhandeln. Krieger zog nun einen Revolver und feuerte, in der Meinung, Notwehr üben zu müssen. Nach der Tat sammelte sich eine tauscudköpfige Menschen menge vor dem Geschäftslokal, warf die Scheiben ein und versuchte den Täter zu lynchen. Bei der Verhaftung wiederholten sich die Szenen. Das Publikum durchbrach die Schutzma»»"- kette und bewarf das Automobil mit Steinen und Knütteln. Mehrere Personen wurden ver letzt. 25 Schutzleuten gelang es nicht, die Menge zurückzuhalten. * Die Mörder Schmidt und Spencer stehen gegenwärtig im Mittelpunkt des Interesses in Amerika. Schmidt hat angegeben, er habe seine Braut gemordet, weil zu viel Menschen ans der Welt seien und weil es ein Gott gefälliges Werk sei, Arme und Unglückliche von ihrem Schicksal zu erlösen! Der in Chicago verhaftete Spencer hat zehn Frauen und zwei Männer ermordet. Er gestand ein, daß er jedesmal, wenn er Geld brauchte, eiuen Menschen niederschoß. „Das ist die leichteste Art, sich durchs Leben zu schlagen!" gestand der Mörder mit rohem Lachen vor dem Untersuchungsrichter. Der Unmensch kann als einer der raffiniertesten Verbrecher gelten, nach jedem Morde verübte er eine kleinere Straftat, um den Mordverdacht von sich abzulenken. * Zum Großfeuer in der Hamburg-Schu- lauer Zuckerfabrik. Eine gewaltige Feuersbrunst zerstörte gestern, wie schon gemeldet, die Ham- burg-Schulauer Zucke, fabrik von Michahellcs L Cie. in Schulau. Gegen IO Uhr vormittags explodierte plötzlich in der Mühle Zuckcrstaub. Das Feuer verbreitete sich mit so gewaltiger Schnelligkeit, daß an ein Löschen des Brandes nicht zu denken war. Ehe die Feuerwehr ein traf, stand das ganze Mühlenanwesen in Flam men. Das benachbarte Hauptgebäude, in dem die Zuckerfabrik betrieben wird, wurde vom Feuer ergriffen. Von hier «ms teilten sich die nommen von Zeit zu Zeit ein wenig Milch, verweigert und ist gestorben. Bei dieser Ge legenheit wird betont, daß man eine Anhängerin des Frauenstimmrechts noch niemals an Hunger sterben ließ. * Der Tod unter dem Zuge. Auf dem Hauptbahnhof Witten-West wurde der Stations vorsteher beim Ueberschreiten eines Gleises von dem heranbrausenden Eilzug überfahren und zermalmt. — In Barmen fiel ein Dienstmädchen aus einem Personenzug. Dem Mädchen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. — Auf der Strecke Kosten—Deutschpreffe (Posen) wurde der sechzigjährige Arbeiter Kasprzak von einem Güterzuge, dem er trotz andauernden Läutens cntgegenging, überfahren und getötet. * Interessante« Besuch hat Berlin augen blicklich zu verzeichnen: das lebende Vorbild der unzähligen Detektiv- und Sherlock Holmes-Ro mane, Mister Pinkerton, den hervorragendsten amerikanischen Detektiv. Er ist ein bereits im Greisenalter stehender, gutmütig aussehender, kräftig gebauter Mann. Pinkerton hat sich bei den Polizeiorganen der ganzen Welt dadurch berühmt gemacht, daß er über die Sippe der internationalen Hoteldiebe und Spieler stets am besten unterrichtet war. Sein Burean unterhält Hunderte von Angestellten, in jeder größeren Stadt befindet sich ein in allen Kreisen verkeh render Vertreter, der alle verdächtigen Personen genau beobachtet. Durch diese riesige Organisa tion gelingt es, ständige Kontrolle über das Ver brechertum zu haben. Pinkerton selber Hai in Hunderten von Verkleidungen als Detektiv gear beitet, und die Erlebnisse dieses Mannes dürften selbst die tollste Phantasie eines Schundromans übertreffen. Flammen dem zweiten Hauptgebäude mit und setzten dann auch das große Arbciterwohnhaus in Brand. Dieses Gebäude, sowie die Honig- fabrik wurden total vernichtet. Der Schaden beläuft sich auf über 2 Millionen Mark. 600 Arbeiter sind brotlos geworden. Die Feuer wehren von Schulau, sowie der gesamten Um gegend und von Altona standen dem entfesselten Element machtlos gegenüber. Es wurde von Hamburg Hilfe erbeten, und der 2. Zug der Feuerwehr rückte auf Dampfern elbabwärts nach Schulau. Gegen 1 Uhr hatte» die vereinigten Feuerwehren jedoch den Brand soweit auf siäucu Herd beschränkt, daß eine weitere Verbreitung ausgeschlossen war. * Kein Kellnerinnen-Mord. Es bestand der Verdacht, daß die bei dem Autounfall bei Magdeburg ums L-ben gekommene Kellnerin von dem Besitzer des Antos und seinem C laufieur ermordet sein könnte. Amtlich müd jetzt erklärt, daß die Gerüchte nach der bisherigen Unter suchung jeder Begründung entbehren. Der Kopf der Toten weist eine tl ine Wunde auf; aus dem Ohr war Blut getreten, das typische An zeichen eines Schädelbruchs, der durch Anprall an einen Baum oder den Schutzrahinen des Autos verursacht sein mag. * Die Aufwartefrau als Millioucnerbin. Eine in Wiesbaden verstorbene alte Dame ver machte der Frau des Tischlergesellen Gibner in Wiesbaden, die lange Jahre bei ihr Aufwarte- dicnstc verrichtete, ihr Vermögen von anderthalb Millionen Mark. Das Testament ist nach Aus spruch von Juristen unanfechtbar Der Bruder der Verstorbene« hat sich mit einer Abfindung von 300 000 Mark zufrieden gegeben. * Ein Förderlorb in einen Fluß gestürzt. Aus Brixcn wird gemeldet: Als gestern abend drei Personen, die über den Eisack führende, nur für den Materialtransport dienende Seilbahn des Ziegelwerkes Vahr» benutzten, stürzte der Förderkorb infolge Defektes in die hochgehendcn Fluten des Flusses Zwei Personen, darunter die Schwägerin des Ziegelwcrkbcsitzers Baum gartner, ertranken. Eine dritte Person konnte gerettet werden. * Mit dem Förderlorb in den Schacht ge stürzt. Auf dem Schacht 3—4 der Zeche „Holland" bei Bochum riß bei der Personenbe förderung in einem Stapel auf der 8. Sohle das Seil eines Förderkorbs, in dem der Steiger Stolte den Stapel befahren wollte. Korb und Steiger stürzten in den Schacht hinab. Stolte erlitt dabei einen Genickbruch und war sofort tot. * Zwei Kinder vom Zuge überfahren. Am Montag nachmittag überfuhr ein V-Zug bei Rings heim im Breisgau auf einem Bahnübergang zwei Kinder, die sofort tot waren. Die Schranke war nicht geschlossen. * Ein Zcchenzug auf einen Staatsbahnzug gestoßen. Bei Duisburg geriet ein Zcchenzug dec Friedrich-Alsrcd-Hüte auf das Staatsbahn gleis und stieß dort mit einem Güterzug zu sammen. Der Lokomotivführer wurde getötet, ein Rangierer schwer verletzt und eine Anzahl Wagen zertrümmert. * Seit Januar 1912 vermißt. Seit Januar 1912 wurde der Gynmasialprofcssor Michael Glock aus Weinheim an der Bergstraße vermißt Seine völlig verweste Leiche wurde jetzt bei Güntcrs- blum im Rhein gciandct. * 15 Fürsorgezöglinge entwichen. Wie aus Bromberg gemeldet wird, sind aus der evange lischen Erziehungsanstalt Zerkwitz 15 Fücsvrgc- zöglinge in Aiisialtskleidimg entwichen. * Mit großer Energie haben die Suffragetten in London die Propaganda der Tat wieder auf- > genommen. Wegen der Verhaftung der Führerin Aimie Kenney kam es zu einer wüsten Slraßen- schlacht zwischen Hunderten von Suffragetten und etwa 50 Schutzleute». Den letzteren riß schließ lich auch die Geduld und sie schlugen mit ihren Gummiknüppeln hin, wo es traf Gellendes Geschrei erfüllte die Straße». Nach der „Schlacht" veranstalteten die Wahlweibcr eine Auktion mit eroberten Trophäen. Polizeihelmc, Gummiknüppel, abgerissene Uniformstücke wurden unter höhnischem Jubel zu je 100 Mark das Stück verkauft. * Einbrecher in einem Breslauer Juwelen geschäft. In der vergangenen Nacht drangen Diebe, vermutlich iiiteriiationale Einbrecher, in das Juwelengeschäft von Karl Schubert in Breslau I ein, erbrachen zwei Panzerschränke und raubten I Geld und Juwele» im Gesamtwerte von 70000 I Mark. Die Einbrecher hatten sich Zugang zu I dem Laden verschafft, indem sie vom Keller ein I Loch durch den Fußboden schlugen. * Bon Kongoucgern gefoltert und getötet. I Ein belgischer Staatsbeamter auf einer Station I im Kongogebiet kam mit einem Häuptling der I Eingeborenen in Streit, in dessen Verlauf er den I Häuptling durch einen unglücklichen Tritt in den Magen tötete. Die wütenden Neger ergriffen I den Weißen und folterten '.yn auf entsetzliche I Weise. Sie schlugen ihm die Zähne aus, zwaii- I gen ihn, die Haare, die man ihm ausriß, zu ver- I schlingen, schnittcn ihm das Fleisch in Streifen I von seinem Körper nnd gaben ihm erst nach ! stundenlanger Qual den Gnadenstoß. Einer l Strafexpedition gelang es, die schuldigen Neger festzunehmen. * Das Wrack des Marineluftschiffes „L. 1", das bei Helgoland auf dem Grunde der Nord- I fee ruht, ist aller Wahrscheinlichkeit nach von I der Gewalt des Wassers schon zerbrochen und I zerstört worden. Soeben wurde von dem I Schleppnetz eines Gcestemünder Fischdampfers I ein Propeller des Luftschiffs aufgrfischt. Vor I einigen Tagen fanden Fischdampfer Stücke des Alunüniumgerüstes. * Todesfall infolge Hungerstreiks. In dem Gefängnis von Bedford in England ist der erste I Todesfall als Folge des Hungerstreiks erfolgt. Ein Mann, namens Davis, der zu 15 Monaten I Gefängnis wegen Diebstahls verurteilt worden war, hatte jegliche Nahrungsaufnahme, ausge- ' Magdeburg, 7. Okt. Kornzucker exkl. 88prozentig. Rendemei t 8,95 9,05. Nachvrodukte exklusive 78prozent. Rendem. 7,30—7,40. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade I 19,50. Kristallzucker I —. Gemahlene Raffinade 19,25. Gemahlene Melis 18,75. Stimmung: Ruhig. Rohzucker I Produkte trinsito frei an Bord Ham burg per Oktober 9,42'/, Gd., 9,45 Br., ver November 9,42'/, Gd., 9,45 Br., per Dezember 9,47'/, «d., 9,50 Br., per Jan.-März 9,60 Gd., 9 62'/, Br., ver Mai 9,90 Gd-, 9,82'/, Br., per Aug. 10,02'/, Gd., 10,05 Br. Stimmung: Behauptet. Hambnrg, 7. Okt. Weizen ruhig. Mecklenburger, und Ostholsteiner 187—190.00 Roggen ruhig, Mecklen burger u. Altmärkischer neuer 158—160,00 russischer cif. 9 Pud 10^15, loko —, -. Gerste stetig, südrusstsche cif. Okt. 111,75. Hafer träge, neuer Holsteiner und Mecklen burger 161—174. Mais ruhig, amerikaner mixed cif. per Januar-April —. La Plata cif. neue Ernte per Oktober-November 166,00. Wetter: bewölkt. Baumwolle. Breme«, 7. Okt. Offizielle Notierungen der Baum wollbörse. Tendern. Schwach. Upland middl. loko 7150. Breme«, 7. Okt. Fully middling Tulf 74,00. Liverpool, 7. Okt Anfangsbericht Mutmaß licher Umsatz 10000 Ballen. Stimmung: Ruhig. Import 17000 Ballen. Preise 4 bis 5 Punkte niedriger. Liverpool, 7. Okt. Umsatz 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Amerikan. ruhig, 13 Punkte, Brasilianer 13 Punkte niedr Aegyptrr träne, 15 Punkte niedr. Lieferungen schwach. Oktober 7,36, Okto ber-November 7,24, Dezember-Januar 7,15, Februar- März 7,15, April-Mai 7,14. Alexandrien, 7. Okt. Acgyptische Baumwolle. Anfang: Futures full« good fair brown November 19,12/32, Januar 19.15,32. Mär, 19,19/32. Schluß Nov. 19,09 32, Januar 19,12 32, März 19,16/32, Mai 19,19. Zufuhren: 62000 Cant. Seide Lho«, 6. Okt. Die Seidentrocknungsanfialt hat gestern registriert: 33 Ballen Organzin, 41 Ballen Dra men, 100 Ballen Grsgen und hat 168 Ballen gewogen im Gesamtgewicht von 11105 Kilo. Mäßiger Verkehr. HabluugSeiusterlungen. Hubert Rich. Rosner, Bürstenmacher, Bautzen. Kirchennachrichterr. harschte St. ßyristopyori z« Koymstein-Krnsttyak. Donnerstag, den 9. Oktober, abends halb 9 Uhr Mis- fionSstundc im Waisenhausbcisaale. Handeld-Nachrichte« Berlin^ Ein treuer Freund ist Goldes wert. So auch Scotts Emulsion stür die Kleinen und Heranwachsenden. Regelmäßig genommen hält sie die Eßlust wach, unterstützt die Bildung der Scotts ^Emulsion Muskeln nnd Knochen, kurz, sic wirkt vorteilhaft auf die ganze Entwicklung ein. Somit ist Scotts Emulsion sür die Jugend im besten Sinne ei« Freund und Helfer. Geholt, ca.: Lebertran ISO,«, Glyzerin r>u,u, uutcrplMphorizl. Kall 4,s, miterphoS- plwriu. Natron 2,0, Tragant Z,0, arab. Einami 2,0, Waller l2U,o, Alkohol N,0. Zimt-,Mandeb u.Gaultheriaölje 2Tropscn , 7. Okt. 1913. Wechselkurse Amsterdam 8 Tage 168,85 do. 2 Monate — . Brüssel 8 Tage 80,425 do. 2 Monate —- Italien. Plätze 10 Tage 80,00 do. 2 Monate . — , —— Kopenhagen 8 Tage — , — - Scheck London vista 20 455 London 8 Tage 20.425 do. 3 Monate 20,20 Madrid 14 Tage 76,25 Newyork vist» 420,25 Scheck Paris vista 80,925 Paris 8 Tage ' -- - , do. 2 Monate . — Petersburg 8 Tage do. 3 Monate Schweiz 8 Tage 80,75 Stockh. Gotheub. 10 Tage 112,15 Warschau 8 Tage —.— Wien 8 Tage 84 75 do. 2 Monate - ,— 20 Franks-Stücke 16 185 Oesterreich. Banknoten 84,80 Ruff. Banknoten 216 25 Reichsbankdiskont 6°/, Privatdrskont 4'/.°/°
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite