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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-25
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1913
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Pflegt. — Das Blockhaus fah 91 Gäste mit 1536 Tagen bei sich und mar in den Mittel Monaten ganz oder doch gut besetzt, meist von grauen, auch mit von Kindern bis zum Säug ling l erunter. Auch hier, mitten im Kiefern- waidc, haben Lust und Pflege recht gute Er folge gebracht. An Beiträge», Spenden rc. erhielt das Stift nicht ganz 10 000 Mk., die aber, mie der Jahresbericht hervorhebt, in diesen Zeiten der Teuerung bei weitem nicht ausreichen. — Mit Gesang und Gebet fand die »Her ihr Ende. * — Zur G e s e l l e n p r ü f u » g Die Pev.reteic der sächsischen Gewerbekammern wa ren vor einigen Tagen in Leipzig zu einer austerordentlichen Konferenz versammelt und beschästigten sich hierbei u. a. mit den Bestie bungen, Lehrlingen, die eine Gewerbeschule besucht haben, den mündlichen und schriftlichen Tül der Gesellenprüfung zu erlassen. Das Re sultat dieser Beratung war die einstimmige Ablehnung dieser Bestrebung und die Be tonung der Forderung, das; grundsätzlich jeder Lehrling, der sich der Gesellenprüfung unter zielt, diese in allen ihren Teilen vor dem Prüfungsausschuß abzulegen hat. * — Besuch oldenburgischer Landwirte im Erzgebirge. 60 ol- dcnburgische Landwirte begannen am Donners tag in Dresden eine Studienreise durch Sach scn, bei welcher vor allem das Erzgebirge be- rücksichrigt wird. Am 26. Mai werden das Kirchner.che Gut in Birkenhain und die dor tige Geuossenschastsweide besichtigt, dann das Rittergut des Geh. Oekonomierates Andrä in Bräunsdors und die Genossenschaftsmolkerei Ei emnitz. Am darauffolgenden Tage begeben sich die Gäste im Kra/wagen »on Chemnitz aus um j^7 llhr früh nach Wiesenbad, nm dort die Flachsverarbeitungsanstalt Meher Co. und den dortigen Auftrieb erzgebirgischer Zugochsen zu besichtigen; von Wiesenbad aus wird die Fahrt nach Stdeckenwalde forigefetzt, wo das Gehöft sür Warmblutpferde des Geh. Kommerzienrats Schmidt besucht wird, ferner nach Annaberg, Oberwiesenthal (mit Besuch des Fichtelberges), Crottendorf (dort Besichti gung des aufgetrKbenen erzgebirgischen Fleck viehes), Scheibenberg, Elterlein, Bernsbach, Pfannenstiel bis Aue. Am 28. Mai fahren die Herren nach Wcrnsgrün, Stützengrün, Rit tergut Liebau, Auerbach i. V. und Jocketa. * (shemnitz, 24. Mai. Ans dem Neubau des Warenhauses Tietz an der Poststraße stürzte gestern der 22 Jahre alte Handarbeiter Stübig vier Stockwerke hoch in das Innere des Gcbäudes hinab. Er erlitt sehr schwere innere Verletzungen, denen er bald nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus erlag. * Zwickau, 23. Mai. Die 77jährige Frau Wächtler stürzte sich heute nachmittag aus dem 3. Stockfenster auf die Straße und war sofort tot. Der Grund wird in ehelichen Zwistigkeiten gesucht. — Ein fünfjähriger Knabe hier stieß sich vor einiger Zeit so heftig an den Kopf, daß eine innere Verletzung mit Eiterung und dadurch der Tod des Kindes eintrat. * Obercunnersdorf bei Deuben, 23 Mai. Schrecklich verbrüht wurde hier die elfjährige Toch ter des im Erbgericht beschäftigten Geschirrführers Bewald. Sic hatte sich an den Waschhauskcsstl gelehnt und war infolge Nachgcbens des Deckels hinterrücks in das siedende Wasser gestürzt. Der Unfall wurde zwar sofort bemerkt, doch ist der Zustaud der armen Kleinen lebensgefährlich. * Pirna, 23. Mai. Von einem Neubau im nahen Kleinsedlitz stürzte der 55 Jahre alle Zimmermann Neppchcn aus Heidenau aus einer Höhe von 7 Metern ab. Er erlitt einen Hals wirbelbruch. Der Tod trat nach kurzer Zett ein. * Klingenthal, 23. Mai. 35 Personen er krankten hier au leichten Vergistungserscheinuugeu nach dem Genuß von Mettwurst. Es trat bei den Erkrankten Schwindel, Mattigkeit mit Brech durchfall ein. Die eiugelcitete Untersuchung hat noch kein greifbares Urteil ergeben. * Verrat von KonftruktionSgeheimnissen der Zeppelin-Luftschiffe an England? Von gut un terrichteter Seite wird berichiet: In Untertürkhcim bei Stuttgait wurde ein früherer Arbeiter der Zcppelin-Wersl in Friedrichshafen verhaftet, weil er angeblich wichtige Konstruktiousgcheimnissc der Zcppelinschiffc an England verraten habe. * Geschiitzerplosion. In dem Fort Moultrie bei Charleston au der Ostküste Nordamerikas ex plodierte ein schweres Geschütz. Ein Hauptmann und zwei Soldaten wurden getötet. Neun Sol daten wurden schwer verletzt. * Schweres Unglück bei Spre»gungsarbcitcn. Bei Sprcngungsarbeiten auf der Straße nach Caldonazzo in Tirol, die von Militär ausgesührt werden, wurde durch das vorzeitige Losgehcu einer Mine ein Soldat getötet. Mehrere andere Soldaten wurden leicht verletzt. * Flucht eines Verbrechers aus dem Zuge. Aus Hof wird gemeldet: Am Freilag vormittag ist auf Stanon Schwarzenbach der 42 Jahre alte Uhrmacher Robert Zurkopp, ein gefährlicher Ver brecher, dem Transporteur, der ihn zur Verbü ßung einer Strafe in eine Strafanstalt bringen sollte, aus dem Zuge entsprungen. Der Flüchtige konnte noch nicht crg iffen werden. * Tie Angelegenheit Trocmel. Die franzö sische Negierung ist geneigt, den in geistiger Verwirrung in die Fremdenlegion eiugetrcienen Usedomer Bürgermeister Trocmel freiznlasscn, aber — dec Fall soll umständlich erledigt und sehr sorgfältig behandelt werden, damit nicht elwa später Fremdculegionäre ebenfalls auf Bernfung geistiger Umnachtung ihre Freilassung beantragen Trocmel soll unicrsucht und nochmals befragt weiden, ob er in der Fremdenlegion bleibe» will. Hoffentlich holl man bei der Be obachtung das Gutachten der deutschen Aerzte ein, die Trocmel bei seinen früheren Anfällen behandelt haben. * Bei einem Gerüsteinsturz sechs Personen Verletzt. Im Gießereigebäude der Borsigwerke in Tegel werden Malerarbeiten ausgeführt. Als am Freitagvormittag ein Gerüst verschoben wer den sollte, brach ein morsches Rundholz, auf welchem die Laufbretter lagerten. Vier Maler stürzten aus einer Höhe von zwölf Metern ab. Das riachstürzende Gerüstmaterial traf zwei un ten stehende Leute der Gießerei. Von den ver unglückten sechs Personen wurden drei schwer verletzt. Ihr Zustand ist besorgniserregend. * Ucbcrfall auf einen Newyorlcr Kassenboten. Ein frecher Naubüberfall ist in Newyvrk nm Hellen Tage auf offener Straße verübt worden. Vier Banditen hielten einen Wagen an, in dem sich der Knsstnbvle einer Fabrik befand, und versuchten, ihm die Tasche zn entreißen, in der er die Löhne für die Arbeiter aus der Bank geholt hatte. Der Kassenbvte leistete seinen Angreifern, die mit Revolvern, Totschlägern und Messern auf ihn eindrangen, heldenmütigen Widerstand. Es gelang ihm auch, seine Tasche in Sicherheit zu bringen, er wurde indessen sehr schwer verletzt und nahezu skalpiert. Die Polizei nahm einen der Banditen fest. Ein weiteres Mitglied der Bande wurde nach einer Hetzjagd auf Tod und Leben verhaftet. Den anderen beiden Räubern gelang es, zu entkommen. Der Zustand des Schwerverletzten ist hoffnungslos. * Marokkanische Räuber überfielen vor den Toren der Stadt Merada einen Postwagen, tö teten den Kutscher und einen Reisenden und ent führten zwei europäische Frauen. * LiebeSbrama. In Kaiserslautern verübten Donncrslaguacht der 21jährige Kaufmann Otto Hofmann und die l 9jährige Marie Seeberger Doppelselbstmord durch Erschießen, weil sich ihreni Liebesverhältnis Schwierigkeiten in den Weg stellten. * Ucber den Nährwert der Liebe veröffentlicht die „Medizinische Klinik" eine interessante Ab handlung des amerikanischen Professors Halkms. Die Theorie des Amerikaners geht von der Voraussetzung aus, daß das Leben phpsio ogisch betrachtet ein fortwährender Verbrennungsprozeß ist. Die mit deni Verliebtsein verbundenen seelischen Prozesse steigern die Wärmcbildung m dem Organismus, der zu seiner Erhaltung täglich etwa 3000 Kalorien verbraucht. Da die Liebe hiervon nach der Behauptung des ameri kanischen Gelehrten ca. 500 zu erzeugen oerniag, so braucht ein verliebter Erwachsener durch Speise und Trank nur noch 2500 Kalorien täglich herzustcllen, wodurch er ueuneuswerte Ersparnisse zu machen in der Lage ist. KirMenrraichrLKHterH. Aarochie St. Griaitatts zu Loyeast«!« Krnstthat. Vom 17. dis 84 Mai 1913. Getauft: Chailottc Margarcle, T. d. Kaufmanns Karl , rOdrich Hugo Colditz. 1 unehelicher Sohn. Getraut: Backer Karl Ernst Meher, Junggeselle hier, »!.d Jungfrau Helene Hedwig Müller von hier. Begraben: Webermeister und Bürgerdeiminsasse Karl Heinrich Dix, Wnwer, 73 I. Helmut Waller, S. d. l adclmachers Hugo Althur Claus, 3 M. Selma Lucic, T. d. Nadclsabnkantcn Robert Hermann Semmler, 3 M. zabrikwebcr Rodert Emil Funke, Ehemann, 39 I. Am 1. Sonmag nach Trinilatis, den 25. Mai, vor- ittags 9 Uhr Prcdigtgottcsdienst über Luc. 16, IS—31. verr Pastor Bocßncck Kirchenmusik: Kinderchor: „Segne den König". Jünglmgsvclcin: Abends 8 Uhr im Gemeindehaus Vor- l ag des Herrn Lehrer Götze über seine Reise nach Frankreich. Jungsraucnvcrcin: Abends halb 8 Uhr im Gcmcindc- >!US. Wochenamt Herr Pastor Bocßncck. facochitSt. KHriüophoriKo-r«ü«ta--rr»üt-ai. Am I. Sonntag n. Tein., vormittags 9 Uhr Haupt- ..ottcsdienst. Mitscicr des Königs Gcburlslag. Predigt über Luk. 16, w—31. Nach der Predigt Beichte und rkommunion. Herr Pfarrer Albrecht. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den lonfirmierten Jungfrauen. Ev.-luth. Jungfraucnvercin: abends 8 Uhr im Psarr- lartcn und Vcreinslokal. Jünglingsvcrcin: Sonntag früh ^/«ü Uhr Sammeln im Lcrcinsgartcn zur Tageswanderung ins Muldcntal. Ab marsch punkt 5 Uhr. Abends 8 Uhr im Vcrcinslokal. Wochcnamt Herr Pastor Dydcck. Mo« Göerluugwltz. Am I. Sonntag nach Trinilatis, den 85. Mai 1913, vormittags 9 Uhr Gottc-dirnst mit Predigt über Luc. 16, 1b—31. Hcrr Pastor Schödel. Vormittags bald 11 Uhr Tausgotlcsdlcnst. Nachmittags 2 Uhr KmdcrgotteSdicnst. Evangcl. Arbcilervercin: Familicnansslug. Abmarsch früh 7 Uhr ab Waldschlößchen. Jungfraucnvercin: NachmtttagS 6 Uhr aus dem Spiel platz: halb 8 Ubr im Vcrcinszimmcr. Wochcnamt Herr Psarrcr von Doskh. Po« chersoors. Am 1. Sonntag nach Trinilatis, den 2b. Mai, vor mittags 9 Uhr Gotlcsdicnst. Hcrr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heiliges Abendmahl. Taufen punkt 2 Uhr. Abends halb 8 Uhr Jungsiaucnvcrcin. Jünglingsvcrcin: Abends halb 8 Uhr Bercinsabcnd. Dienstag, den 27. Mai, abends 8 Uhr Bibclstundc in dir Kirchschule. Die Woche sür Taufen und Traunngcn hat Hcrr Pastor Hildcbland, für Hanskommnnioncn und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. mit Mct«2S»rf Am 1. Sonntag nach Tritt., den 85. Mai, früh halb 9 Uhr Bcichte. Vorm. 9 Uhr Hauptgottcsdicnst mit Predigt über Luk. 16, 19-31 und anschließender Abcndmahlsscicr. Nachm. halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Konfirmierten der drei letzten Ostern. Taugenchursdorf mit Falten Ain I. Sonntag nach Trinitatis, den 25. Mai, früh halb 9 Uhr Beichte. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt nnd Heist Abendmahl. Nachm. halb 2 Uhr Bibelslunde. Ao« Aernsdorf Sonntag, den 25. Mai, 1. n. Trin, vorm. 9 Uhr Lese- § gottcsdicnst. Milscier von Königs Geburtstag. Mittwoch, den 28. Mai, nachm. 3 Uhr Bezirksversamm lung des LandlSrerbandcs für christl. Frauendienst im Metstcrhause zu Glauchau. Hierzu sind alle Klrchgcmcinde- gl jeder, insbesondere die Frauenvereine der Parochic herz lich eingeladen. Ao« Krköach-Kirchöerg. Am 1. Trinitatissonntag Mitseier von König-Geburtstag. Kirchberg: Vormittags halb 9 Uhr Festgottesdienst mit Kirchcnparaoe der Köntgl. Sachs Militärvereine von Kirchberg, Neukiichbcrg und Erlbach. Kirchenmusik. Erlbach: Vormittags halb 9 Uhr LcsegottcSdienst. Erlbach-Kirchberg: Mittwoch, den 28. Mai, abends halb 9 Uhr Bibclstundc im Psarrhausc. Ao« Arspnmg. Am 1. Sonntag nach TrinitatiS, 25. Mai, vormittag» halb 9 Uhr PrcdigtgotttSdicnst. Im Vormitlagsgottcsdienst findet anläßlich der Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Königs Kirchen Parade des Ursprünge! Kgl. Sächs. MilitärveremS statt. Heute über acht Tage findet im VormtttagSgottesdienv Feier des heil. Abendmahls statt. Bcichte 8 Uhr. Mittwoch, den 28. Mai, vorm S Uhr Wochcnkommunion. Ao« Mittelbach. Am 25. Mai, 1. Sonntag nach TrinitatiS, vorm. halb 9 Uhr Predigtgoltesdicnst. Vorm, halb 11 Uhr Kindergottesdicnst. Ao» Wüsteovraa» Am 1. Sonntag nach Trinitatis, den 25. Mai 1913, vormittags 9 Uhr Predigtgoltcsdienst. Vormittags halb 11 Ubr kirchliche Unterredung. Mittwoch, 28. Mai, abends viertel 9 Uhr Versammlung des cv. Jüngling-Vereins im Pfarrhause. Donnerstag, 29. Mai, abends viertel 9 Uhr Bibclstunde der landeskirchlichen Gcmcinschast im Psarrhausc. Standesamts Nachrichten von Gersdorf auf die Zeit vom 1«. bis 23. Mat 1913. ») Gebürte«: Ein Sohn: Dem Bergarb. Karl Kühnl; dem Berg- arb. Max Hugo Tauscher; dem Bergarb. OSkar Albin Borwergk. - Eine Tochter: Dem Wassermeister Max Willy Uhlmann; dem Bergarb. Ernst FAedrich Müller. Außerdem eine unehel. Geburt. d) Aufgebot«: Der Strumpfwirker Oswald Arno Martin hier mit der Trckotagennaherin Marie Wally Kunze -in Limbach. Der Maschinenschlosser Ernst Richard List in Zwickau mit der Verkäuferin ^lara Elsa Stark hier. Der Bohrer Hans Alfred Schubert in Chemnitz mit der Näherin Helene Marie Glänzel, hier. v) Eheschließuugen: Der Schmied Max Ernst Weinhold in Leipzig mit der Zuschneiderin Frieda Mitzscherling, hier. Der Werk schlosser Ernst Emil Schmiedel mit der Wirtschafterin Hermine verw Graube geb. Heinig, beide hier. Der Verkäufer M ax Willi Richler mit der Verkäuferin Paula Flora Müller, beide in Chemnitz. Der Schmied Arthur Paul Franke in Chemnitz mit der Haustochter Elsa Johanne Windisch, hier. Der Fleischer Paul Otto Wötzel in Zwönitz mit dem Dienstmädchen Paula Rosa Herrmann in Gersdorf. Der Schlosser Robert Arthur Fritzsche mit der Handschuhnäherin Frieda Elsa Funke, beide hier. Der Bergarb. Richard Eduard Müller hier mit der Wirtschafterin Helene Marie Hanemann in Lugau. S) Sterbefäll«: Max Arthur Buhrig, ohne Beruf, 19 I. 4 M. 26 T. Rudolf Erich, Sohn des Bergarb. Friedrich Rudolf Dörr, l M. 13 T. Emil Vinzenz, Sohn des Strecken^ aufsehers Josef Neumann, 2 M. 12 T. Der Privat mann Maximilian William Hillig, 69 I. 7 M. 16 T Hclene Johanne, Tochter des Bergschmieds Otto Herm Kühnert, 5 i». 19 T. Der Maurer Hermann Paul Orgis, 42 I. 10 M. 2 T. Der Berginvalid Paul Lind ner, 49 I. 8 M. 16 T. Quer durch die Gegend. „T r e s saciu » t c o l l e g i u m" sagl schon das alle römstche Recht und „Dreie sind ei» Verein" gilt auch heute noch. Die heilige Dreizabl isl zuerst in das ini itärischc Leben übernommen wo-cden nnd spielt jetzt auch in der Politik eine große Roile: nach dem Drei- buno die Tripleentenle und in Deutschland sagt man ja allgemein, wo drei Mensche i einer Meinung sind, gründen sie einen Verein. Das dachte wohl auch jenes dreiblätt rige Kleeblatt, das tagelang die Schrebergapicnbesitzer no sonstige „Hausagra rier" der ganzen Gegend in Unruhe versetzt hatte und das nun endlich von -er Polizei in Nummer Sicher gebracht werden konnte. Dort bestreiten nun zwar die Herren Bach mann, Lässig und Lippmann noch ilre Zunft- zugel örigkeit, meinen vielmehr, die Polizei m isse ihnen glauben, wenn sie ernsthaften To nes versichern: „Wir waren bloß pazieren" — zn mitternächtiger Stunde und in strömendem Rege». Die Wahrheit dieses Spruches aber hatte» »mb die drei Teufel s m ii h l e n- a » g e st e I l t e » erfahre», die am Dienstag glaubten, dieweil sie zur Teufelsm ihle ge . orig, mit der übrigen Mitwelt beliebig her um pringen zu können. Das Gegemeil aber be- wie e» ihnen die drei städtischen Schutzleute, die wirHicb einen Verein bildeten nnd den Rauh- einen so heim-leuchteten, daß sie wohl für iaugrre Zeit an die Hohenstein-Ernjtthal-Nen oberlungmitz-Hüttengrunder Polizei denken wer den, die sie, statt in die Teu elsmühle in des L e » s e l s K ii ch e gebracht hat, wo sic nun selbst zum Prügelknaben geworden sind. Da schreibt mir nun ein gnter Freund und Dchrcbergartenbefitzer einen Schreibebries: Fast läglich liest man in den Zebnmgen von aller hand Rol eiten, von Garten- und anderen Ein- br ckc», von Vogelstellern nnd Banm.revel, von Sittlichteitsvergehen und sonft'gen Be drohungen ustv. usw., wie die Pilze schießen sie aus der Erde und lassen ihre Wui an den harmlosesten Gegenständen aus, wie Türen, Fenster und derzt. Für solche Sorte müsste nbedingt die P v ü g e l st r a f e cim geführt werden. Wir leben in einer Zeit der Gestihls- d» c ei und kommen dabei zu keinem Ziele; hier muß ganz gewaltig eingesetzt werden, um den hier ständig auftretenden Baumfrevlern und auch Tierguälern ein Beispiel zu geben: is hierher und nich' weiter. Dis gesamte oeut ehe Volk müßte einmütig dafür stimme», da die Prügelstrafe offiziell eingeführt wird, ^ie Heirre» Gesetzgeber werden freilich nichts davon wissen wollen, aber diese Maßnahme wird eigentlich von der eisernen Notwendigkeit geboren. (Wer mag denn da woht Hebamme gewesen sein? E. v. H.--O.) Die HnmaMät darf eben die Grenzen nicht überschreiten: des- h-lb, dewtsches Volk, schütze dich vor solchen Ro lingen und führe die Prügelstrafe ein! So ganz unrecht hat ja der Briefschreiber nun zwar nicht: eine Portion unge brannter Asche auf einen gewis sen Körperteil ist mitunter das beste Rezept für hartge ottene Sünder, denen eine Geiängnisstrafe unter Umständen ein« sehn lichst herbeigewünfchte Sommerfrische ist. Da würde schließlich auch Platz für eine» neuen Peru,: den Prügelmann, der ebenso wie Schutz-, Dienst-, Haus- und andere Män ner ihres Amtes zu walten hätte. Nur dürfte der Prügelmann dann nicht streiken; denn wer soll denn nachher all' die Keile austeilen? Wen» sie die Arbeit dann einstellen, ähnlich wie städtisch« Dienst-, Haus- und andere Män ner, dann sieht's böse aus in Patzen d or f und seinen Nachbarstädten. Das Feh len des städtischen Hausmannes machte sich be sonders gelegentlich der letzten Stadtverord netrusitzung bemerkbar, wo die Türen ver schlossen, der Garderobenständer im Zuhörer raum verschwunden (wo seit langer Zeit wie der einmal „Massenandrang" herrschte) und selbst der Tisch der Presse „verschwunden" ivar und einem „besseren" Platz gemacht hatte. Nur die Männer im Rate der „Fünfmrdzwan zig" sind dieselben geblieben. Sie dekretiecken ien jungen Leuten bis zu 17 Jahren Kinder Vorstellungen und verbannten Liebes-, blut rünstige und andere Dramen aus diesen Vor ührungen und bestimmten, daß die Ziegele-- arbeiter in Zukunft nicht mehr zu zweien in einer Bettstelle schlafen dürfen; einem on dit zufolge haben die Ziegelstreicher beschlossen, die Bestimmungen des Cölibats in vollem Um fange auf sich zu nehmen, und iu Zukunft nicht mehr zu ehelich««. Ist das nicht ein bis chen hart? Montag in 8 Tagen, al o am 2. Juni d. I., findet eine interessante Zählung im gan zen Deutschen Reich statt: Die Schweine, jene liel-Nchen Borstentiere, sollen fein sorgsam in Lasten usw. geführet und gezählet werden. Das ist streng genommen ein schwieriges Beginnen; denn es laufen doch gar so viele Schw . . . auf oer Welt herum, nicht nur vier-, sondern auch wcnigerbeinige. Hältst du Esel oder Pferd', Schweine, Ochsen oder Kiih', Ziegen, eine Hammelherd', Bienenstöcke, Federvieh — Mußt du redlich es berichten; Doch die Gans, die schmort im Tops, Brauchst zu melden du mitnichten; Aut, des Schweins gespickter Kopf lind der Würste tief« Mystik Jnt'ressiert nickst die Statistik. Auch wenn dir ein Floh zu eigen, Darfst dis'ret du es verschweigen. Mit dem Schweigen ist das sonst im allgemeinen so eine putzige Sache: zu Königs Geburtstag kommen bekanntlich wieder eine ganze Anzahl der üblichen Auszeichnungen erans, die, oweit sic den hiesigen Beziirk au- gehen, auch schon bekannt sind. Einzelne Aus zmchmingen waren Mittwoch, andere Donners lag und Freitag bereits ausgehändigl und, wie das in kleinen Orten üblich ist, auch be- lannt. Der Eine erzählts dem ander», u»d mit der Maßnahme einer hohen Staatsregie- rvng, die mit der Bekanntgabe solange zn warten befahl, bis die Regierungsorgane, die m Leipzig erscheinende Leipziger Zeitung nnd das Dresdner Journal, darüber berichtet h^l ten, war's also nichts. Gehen einer Zestung olcke Berichte zu, so werden sie naturgemäß veröffentlicht, das verlangen schon die an allen Orlen vorhandenen Berichterstatter, die doch Wert daraus legen, daß ihre Nachrichten nicht in den Papierkorb wandern, was ge chelen würde, wenn die Dresdner oder Leip ziger Regierungsblätter, die doch Privatper sonen überhaupt nicht zu Gesicht kommen, die Auszeichnungen schon vorher veröffentlichen. Was die Heimlichtuerei in diesem Falle zu bedeuten hat, ist nicht klar ersichtlich; jedenfalls werden gerade durch solche Heimlich 'eilen allerlei Gerüchte hervorgerusen, die sich bei näßerer Prüfung als e t t c Ente n" erweisen. Auskunft dursten, wie hier noch er- wälmt sei, die Behörde» »ämlich »icht ertei le» n»d so standen allerlei haltlosen Vermu ningen Tür und Tor osten Im allgemeinen ist die ganze Sache ja »icht soviel Aufhebens wert, wenn nickst der Durchschnittsdeutsche ihr eine übergroße Wichtig keit beimessen würd«. Der ist nämlich nickst selig, wen» ihm nicht irgend so 'n Piep matz im Knopfloch baumelt. Dabei fällt mir eben ein, daß der P a tz « n dvrfcr B e r s ch ö n e r u n g s v e r c i n, einem dringenden Bedürfnis folgend, gleich falls einen Orden gestiftet hat — oder heißt es einen Stift beordert hat? Solche, die sich besonders um die Hebung von Kunst und Wissenschaft verdient gemacht haben, erhalten ihn überreicht. Er ist, wie noch vcrraten sei, ivie alle hohen Orden „aus dem Halse" zu tragen. Das ist doch wenigstens noch Sache nnd keni blauer Dun st, wie ihn irgend so 'n Fritze aus Reichenbach vor Augen ge habt Hasen möchte. Jetzt lM er die iiolichen Koste» »och dazu und das Wasser auf de» schöne» Happen läuft ihm im Munde zn jammen. Aber auch sonstwo läuft noch viel Wasser zu jammen nnd fort, z. B. in der Eisenstras«, an Si'lergäßchen ustv. Eigentlich ist es doch llhpde, das:, wo wir einmal das schöne Was-
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