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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-25
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1913
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Freiwillig« strömten in Massen l)«rbei. Nach dem Waffenstillstand und Friedensschtuß zu Tilsit traten Napoleon die drei verbündeten Heeiae Preußens, Rußlands und Oesterreichs entgegen. Diese suchte Napoleon während des Anmarsches einzeln zu vernichten, doch es ge lang ihm niicht, und es kam schließlich zur Völkerschlacht bei Leipzig, die er verlor Das geeinte Deutschland wuchs oder, entgegen der Erwartung, nicht aus den Trümmern hervor, bis endlich der Krieg von 1870/71 dieses große Werk vollbrachte. — Unser König ist ein treuer Freund des geeinten Deutschlands und damit unseres Kaisers. Unter seiner weisen Regierung ist viel zum Besten unseres neliebten Sachsenlandes geschehen. Er schuf ein Wahlrecht, wonach der Volks Wille mehr zum Ausdruck kommt usw. Für eine gute Landwirtschaft und blühende Industrie inter essierte er sich in hohem Matze und keine größere Stadt unseres Sachfenlandrs wird es geben, die er nicht aus diesem An atz schon besucht hätte. Der Verehrung des hohen Herr schers gesellte sich noch die Liebe hinzu, die alle Sachsen zu ihrem König fühlen. Freudig gelobe man ihm auch heute wieder die alte Treue und auch die Schule steht da mit in erster Linie. Freudigen Herzens feiere man den Geburtstag und gedenke des Königs, auf den der Redner sodann ein dreifaches Hoch ausbrachte. Deklamationen, Gesänge und Ge bet des Herrn Lehrer Otto beschlossen die schönverlaufene Feier. OertlicheS und «SchfifcheS. * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 25. Mai: Westwinde, wolkig, geringe Temperaturänderung, zeitweise Niederschlag. —r. Turnerisch es. Der 19. Niedererz- gebirgische Turngau hat für Sonntag, den 1. Juni, seine 111. Gauvorturnerstunde anberaumt; sie findet beim Turnverein Oberlungwitz (Post restauration) statt. Pflichtübungen, Kreisübungen und Freiübungen für das deutsche Turnfest bil den den Kern der Lehrarbeit des Tages. Auch in der nachfolgenden Sitzung nimmt die Be sprechung des deutschen Turnfestes einen breiten Raum ein. —r. Die Turnfe st fahrt nach Leip zig, die durch die Masse der Festteilnehmer be sondere Schwierigkeiten bietet, wird vom Turn kreis Sachsen dergestalt erledigt bezw. in Angriff genommen, als zunächst 5 Sammelstellen festgc- legt worden sind; das sind Dresden, Riesa, Chemnitz, Zwickau, Reichenbach i. V. mit den Führern Rasche, Hugo, Roßburg, Neubert, Ficken wirth. Werden von einzelnen Gauen von rück- liegenden Stationen aus Sonderzüge gewünscht, so hat die Meldung dieser Unternehmen nur beim Verkehrsausschuß in Leipzig — Vors H. Strunz, Vorsteher des Börsenpostamtes — zu geschehen. * — Die Roggenähren zeigen sich und kommen aus den Halmen hervor, wie man bei einem Gange durch die Felder überall beobachten kann. * Hohenstein-Ernstthal, 24. Mai. Morgen Sonntag findet Platzmusik auf dem Altmarkte vorm ttags von 11 —12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Garde-Jäger zu Pferd, militärisches Charakterstück von Linke; 2. Jubel-Ouvertüre von C. M. von Weber; 3. Walther vor der Meisterzunft, aus den „Meistersingern von Nürn berg" von N. Wagner; 4. Soldatenleben, mili tärisches Tonbild von Kcler Bela; 1. Anbruch der Nacht, 2 Des Kriegers Liebesständchen, 3. Marsch, 4. Gebet vor der Schlacht, 5. Finale; 5. Divertissement aus Falls Operette „Die Dollarprinzessin" von Reckling; 6. Esperanto- Marsch von R. Mayer. * — Rosenausstellung. Alljährlich in der Hauptblütezeit der Rosen werden Rosenaus stellungen veranstaltet, welche alle Roscnliebhaber und -Freunde gern besuchen, sei es, um an dem herrlichen Flor alter und neuester Sorten sich zu erfreuen oder seine Kenntnisse in der Roscnwelt zu erweitern. Interessant ist es aber auch, Ver gleiche anzustellen, wie die Rosenneuheiten zucht bestrebt ist, diese prächtige Blume noch mehr zu vervollkommnen und Farbe, Form, Geruch oder, was ganz besonders erwünscht ist, ihr mehr Winterhärte zu verleihen. Eine muster gültige Ausstellung arrangiert stets der Rosen verein von Hohenstein-Ernstthal. Dieses Jahr findet dieselbe Sonntag, den 29. Juni, im „Logenhaus" statt. Von seinen früheren Ge pflogenheiten weicht er diesmal insofern ab, als nur ein Ausstellungstag stattfindet. Mit besonderer Sorgfalt werden die Rosen ausgestellt, auf Sorten echtheit geprüft und entsprechend mit Namen versehen. Einige große auswärtige Nosenschulen werden in besonders empfehlenswerten Neuheiten die Ausstellung beschicken. Sachscngruß, Gruß an Dresden, Louise Katharine Breslau, Sunburst und noch mehrere der Neuen werden sicher durch ihre Großartigkeit überraschen, aber auch die hübschen Polyanthas (vielblumige Zwergrosen) sind in prächtigen neuen Sachen vertreten. Die Ausstellung wird geöffnet sein von Mittag bis abends L'/z Uhr. Nach Schluß derselben erfolgt wie alljährlich Verteilung der ausgestellten Rosenblumen. * — Speisen zette: der Schul küche vom 26—31. Mai: Montag: Rindfleisch mit Nudeln; Dienstag: Spinat mit Bratkartoffeln; Mittwoch: Rindfleisch mit Ro sinensauce ; Donnerstag: Rinderschmorbraten mit Salzkartoffeln; Sonnabend: Schöpsenfleisch mit Kartoffelstückchen. * — Ziel Hohenstein-Ernstthal. Der Lugauer Frauen-Sparverein „Frohsinn" unternimmt morgen einen Ausflug nach hier, wobei in der Hüttenmühle Einkehr gehalten wird. k. Aus dem Vereinslebcu. Die Faustballriegc „Germania" vom Turnerbund hält ihr 1. Stiftungsfest am Sonnabend, den 31. d. M. im „Bergmannsgruß" ab. Verschwunden ist ein hiesiger Arbeiter, gegen den von einem auswärtigen Landgericht ein Haftbefehl wegen Nichterscheinens erlassen worden war. *— Einen wenig günstigen Eindruck wissen die Angestellten eines zum Schützenseft eingetroffenen Unternehmens »Die Teufelsmühle" hervorzurilsjen. Nachdem, wie berichtet, erst vor einigen Tagen drei Ange stellte wegen grober Exzesse verhaftet werden mußten, belästigten gestern wiederum einige Angestellte vorübergehende Personen, die ge legentlich des Austritts am Dienstag die Po lizei unterstützt hatten. Bei weiterem unange patzten Benehmen der Gesellschaft empfiehlt es sich, sofort die Polizei zu benachrichtigen. * Oberlungwitz, 24. Mai. Die Königs- Geburtstagsfeier der Schule wurde heute vor- m'ttag im Saale des Gasthofs „zum Lamm" im Beisein von Vertretern der Gemeinde, Kirche, königlicher Behörden und der Einwoh nerschaft abgehalten. Von Glauchau war fer ner Horr Bezirksschulinspektor Dr. Mäder er schienen. Mit Allgemeingesang, Deklamation und Chorgesang wurde die erhebende Feier würdig eingeleitet. Die Festrede hielt diesmal Herr Lehrer Träger, der hierbei etwa fol gendes ausführte: Pfingsten mit seiner Früh lingspracht liegt hinter uns und neugestärkt haben wir die schulische Arbeit wieder ausge nommen, um schon nach kurzen Lagen wieder einen Festtag zu begehen: den Geburtstau un seres allvarehrten und geliebten Königs Fried rich August, dem wir als bestes Geburtstags geschenk die alte Treue auch weiterhin ent gegenbringen wollen. Diese Treue tritt uns in der Geschichte wiederholt entgegen und be sonders in trüben Tagen muß das ganze Volk wie ein Mann zu seinem König stehen. Diese Treue wollen auch wir heute wieder neu ge loben. In früheren Jahren waren es haupt sächlich die Bewohner von Sachsens Burgen, die für Erhaltung der Treue zum Landes fürsten und Vaterland Sorge trugen. War die Abhänge unseres Erzgebirges und das ganze Sachsenland durchstreift, der findet heute noch ein; große Zahl von Schlössern und Burgen, die von vergangener Pracht rind Macht zeu gen; sie bildeten früher die Schirmstätten für das Land. Die ersten Burgen, die sich schon seit mehr wie tausend Jahren vornehmlich an der Westgrenze unseres Vaterlandes, in den Tälern der weißen Elster rc., vorfinden ge boten dem Eindringen der Sorben Halt. Eine der wichtigsten Burgen der Saalegegend, die Stammburg der Wettiner, die Wettinburg, hielt gar ost den Anstürmen räuberischer Sor ben stand. Heute sind leider viele der alten Saaleburgen zerfallen und der Fuß des Wan derers streckt gar oft die alten Trümmer. Das Lied „An der Saale Hellem Strande" nihrt uns dies im Geiste vor. (Der Schulchor brachte das Lied sodann zum Vortrag.) Aber die Saale blieb nicht die Ostgrenze des deut schen Reiches, die immer weiter nach Osten verlegt wurde. König Heinrich ließ die Burg Meißen als Wächter des Deutschen Reiches errichten und die deutschen Mtter zogen oft von der Albrechtsburg aus in den männer mordenden Kampf. Im Muldental auf stei lem Fe sen erhebt sich die Rochsburg, weiter Wollenburg, Rochlitz rc. Im Zschopautal ent standen Lichtenwalde, Sachsenburg; Redner knüpfte sodann an das Gedicht von Theodor Körnen, die Sage von „Harras, dem kühnen Springer", an, das von einem Schüler zum Vortrag gebracht wurde. Die sächsischen Fel senburgen wurden Zwingburgen der Deutschen gegen die Sorben. An der Müglitz entstanden Burgen, an der Weitzeritz, an der Zwickauer Mulde, wie Stein, Hartenstein usw, in der Lausitz Königswartha rc. Im Elbsandsteänge- birge ist es heute nur noch die Feste König stein, während es früher in der Gegend wohl an die 20 Burgen gab. Meist waren diese Burgen einfach gebaut, mit einem Graben umgeben; sie waren aber nicht nur Stütz punkte deutscher Macht, sondern auch deutschen Glaubens; denn mit den Rittern kamen auch die Mönch« ins Land. Die Sorben, um nicht übertreten zu müssen, wanderten damals z. T aus. Viele sächsischen Städte, wie Meißen, Rochlitz, Zschopau rc., verdanken ihr Entstehen den Burgen. Ein fesselndes Bild entwarf der Redner von dem Leben und Treiben cuck den Burgen, deren Glanzzeit jetzt vorbei ist Die Albrechtsburg wurde zur Porzellansabrik, das Kofferschloß Mühlau beherbergt eine Spinnerei und sogar die Wcktinbuirg mutzte als Viehstall herhalten. Heute lätzt man die Burgen wie der erneuern und zu würdigen Zeugen großer Zeiten Herrichten. Man tut recht daran; denn wollte man sie verfallen lassen, so wäre das genau so, als wenn man aus der säcMchsn Geschichte die Taten unserer Vorfahren aus löschen wollte. Nach einem weiteren Chorge sang und Deklamation ergriff Herr Bezirks schulinspektor Dr. Mäder das Wort zu einer wohlverdienten Ehrung unseres beliebten Schul direktors, Herrn Dr. Groschopp. U. a. betonte er: Das Gefühl der Dankbarkeit, das uns zum Geburtstage unseres allverehrten Kö nigs durchzieht, können wir nicht besser als durch das Gelöbnis unwandelbarer Treue zum Ausdruck bringen; tausendfache Beweise der Liebe sind es, die heute und morgen dem König bezeigt werden, doch nicht als Gebende allein steht das Sachsenvolk da, sondern es empfängt auch. Nach einem alten Herkommer, nehmen die Fürsten an solchen Tagen Ge legenheit, Gnadenbewei'e ihrer Huld auszutei len; Männer, die sich um das Wohl des Va terlandes besonders verdient gemacht haben, werden bei solchen Anlässen ausgezeichnet. Zu solchen Persönlichkeiten gehört arrch der hoch verdiente langjährig« Leiter des hiesigen Schulwesens, Herr Dr. Groschopp, dem ich im Auftrage Sr. Maj. des Königs da- Ritterkreuz ü. Klasse des Verdienstordens zu überreichen habe. Jede wahne Treue im Leben findet ihren Lohn und Sie, verehrter Herr Schuldirektor, haben, wohin man Sie auch stellte, Ihre Befriedigung in treuer Amts ausfüllung gefunden. Sie haben Ihre Pflicht um der Pflicht willen gatan und nicht nach äutzerer Anerkennung gestrebt. Ihren Fähig keiten stand das höhere Schulfach offen, doch einem Herzensdrange folgend, haben Sie sich der Volksschule zugewendet. 1895 wurden Sie in ehrenvoller Weise als Leiter des hiesigen Schulwesens berufen und haben dies große Vertrauen glänzend gerechtfertigt. Mit tiefer pädagogischer Einsicht und Umsicht, mit kla rem Blick haben Sie für das Schulwesen des wirtschaftlich aufstrebenden Ortes Vorbildliches geleistet. Die Schaffung der Selekta mit fremd sprachlichem Unterricht genügte Ihnen nicht und ging Ihr von Erfolg gekröntes Streb«n dahin, aus der einfachen eine mittlere Volks schule zu schaffen. Buchführung und Steno graphie wurden in den Lehrplan ausgenom men und besondere Aufmerksamkeit widmeten Si? dem Fortbildungsschulwesen; es ist auch Ihr Verdienst, die schulentlassen« weibliche Ju gend in den Bann der Fortbildungsschule ge zogen zu haben, dank dem Entgegenkommen des Schulvorstandes. Mit der Errichtung die ser Fortbildungsschule sind Sie bahnbrechend gewesen, nicht nur für den Bezirk, sondern auch für das übrige Land und sogar im Aus land ist Ihre Schule als Vorbild genommen worden. Die Mädchenfortbildungsschule ist für den Ort ein« Quelle reichsten Segens gewor den. Oberlungwitz ist zurzeit der einzige Ort im ganzen Bezirk, der ein eigenes Heim für die Fortbildungsschule besitzt, was anderen Gemeinden als Vorbild dienen kann; wün schenswert ist es, daß dies NachiHmung fin det. Sie gaben ferner die Anregung zum Spiel- und Turnplatz im Hirschgrund, der jetzt er richtet wird. Das hiesige Schulwesen hat sich unter Ihrer besonnenen, tüchtigen un) um- sichtigen Leitung zu einem mustergültigen in jeder Hinsicht herausgearbeitet. Sie wurden hierin von einem verständnisvollen Schulvor stand und von einem anerkannt tüchtigen Kolle- gium unterstützt. Ihre Mitarbeiter haben Sie als Freund und Weggenossen betrachtet und stets den Wahlspruch hochgehalten: „Mild in der Form, aber fest in den Sielen!" In der Bekundung idealer, selbslloser Gesinnung, echt nationaler und christlich-religiöser Betätigung sind Sie vorbildlich gewesen. Ihre außer- ordenclichen Verdienste finden nun Anerken nung in der heutigen außergewöhnlich hohen Auszeichnung, zu der ich die herzlichsten Glück- wüniche für Amt und Haus anschließe. Mögen Sie noch lange Jahre sich der Auszeichnung und des Amtes erstellen. — Herr Schuldirek tor Dr. Groschopp dankte sodann in herzlichen Worten für die Auszeichnung und schloß in diesen Dank auch das Kollegium lind den Schulvorstand für treue Mitarbeit ein Mit einem dreifachen Hoch auf Se Majestät Kö nig Friedrich August schloß seine Ansprache. Mit Gesang und Gebet fand die Feier ihr Ende. K. Oberlungwitz, 24. Mai. Einen über 120 Zentner schweren Dampfkessel läßt Herr Bleicherei besitzer Ferdinand Herold in das neuerbaute Kesselhaus seiner Bleicherei unterbringen. Der Transport des Kessels, der von der Dampfkessel fabrik Fr. Franz L Sohn in Gersdorf geliefert wird, erfolgt in den nächsten Tagen m. Oberlungwitz, 24. Mai. Die hiesige sozialdemokratischeOrtsgruppe veranstaltete gestern abend im „Casino" aus Anlaß des 50jährigen Parteijubiläums einen Unterhaltungsabend, wobei u. a. Herr Hergt aus Hohenstein-Ernstthal einen Vortrag hielt. — Eine ähnliche Veranstal tung fand auch in Gersdorf statt. k. GerSdorf, 24. Mai. Aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Königs wurde Herrn Gemeindevorstand Göhler das Albrechts- kreuz verliehen. Die hohe Auszeichnung wurde Herrn Gemeindevorstand Göhler durch Herrn Amtshauptmann von Koppenfels unter ehrenden Worten der Beglückwünschung überreicht. (:) Gersdorf, 24. Mai. Zu einer eindrucks vollen Feier des 48. Geburtstages Sr. Majestät König Friedrich Augusts hatten sich heute mor gen die Oberklassen der hiesigen Schule im Schul saal der Centralschule eingefunden. Erschienen waren neben Herrn Schuldirektor Pfeifer und dem Lehrerkollegium auch Vertreter der Ge meinde, Kirche und des Schulvorstandes sowie Eltern der Kinder. Mit Allgemeingesang und Gebet wurde die schlichte Feier eingeleitet, worauf Klaviervorträge folgten. Nach Gesangsvorträgen des Schulchores unter Leitung des Herrn Kirch schullehrers Hohlfeld und einigen, dem Charakter des Tages angepaßten Deklamationen, die wir kungsvoll zum Vortrag gelangten, hielt Herr Lehrer Günther die Festrede, die „Unsern König als Soldat und Jäger" behandelte. In fesseln der Weise wußte der Redner ein getreues Lebens bild unseres Königs zu zeichnen und vor allem den Herzen der Kinder den König menschlich näher zu bringen. Mit Gesang fand die schön verlaufene Feier ihr Ende. * Wüstenbrand, 24. Mai. Die Gemeinde- ratSvertreter der Unansässigen von hier hatten bekanntlich gegen einen Beschluß des hiesigen Gemeinderats Einspruch erhoben, daß der wegen eines Vergehens seines Amtes enthobene Gemein devorstand Eichler noch einige Monate im Ge meindeamte beschäftigt wurde. Diese Beschäftigung geschah in der Weise, daß E. Arbeiten in seine Wohnung geschickt bekam, während die Verant wortung dem Gemeindeältesten oblag. Inzwischen ist E. ausgetreten, sodaß der Fall an und für sich schon erledigt wäre. Der Bezirksausschuß der Kgl. Amtshauptmannschaft Chemnitz erkannte in seiner Donnerstagsitzung den Standpunkt der Amtshauptmannschaft an, daß der Beschluß deS Gemeinderates zu Recht bestehe und daß die Handlung ein Akt der christlichen Nächstenliebe gewesen sei, da E. mit seiner Familie sonst brot los gewesen sei. Auch sei die Klasse der Unan sässigen nicht geschädigt worden. Die Einwendung wurde demzufolge zurückgewiesen. i. Wüsteabrand, 24. Mat. Das Parkfest soll in diesem Jahre am 22., 23. und event. auch 29. Juni abgehalten werden und ist der OrtS- verein mit den Vorarbeiten bereits beschäftigt. x. LsugeuchurSborf, 24. Mai. Tine wohl verdiente Auszeichnung erhielt gestern aus An laß von Königsgeburtstag Herr Pfarrer Steglich, der seit 1890 hier amtiert, überreicht. Zu diesem Zweck hatten sich außer Herren deS Krrchenoor- standes die Herren Amtshauptmann von Koppen- fcls, Superintendent Neumann-Glauchau, Ge meindevorstand Stiegler u. a. eingefunden und überreichte der Herr Amtshauptmann dem lang jährigen Seelsorger der Gemeinden LangenchurS- dorf und Falken das Ritterkreuz l. Klasse vom Albrechtsordcn; an die Ueberreichung knüpfte er herzliche Glückwünsche, denen sich auch die üb rigen Herren anschlossen. k . Kallenberg, 24. Mai. Herrn Gemeinde vorstand Hermann Siegel verlieh der König anläßlich seines Geburtstages daS Ehrenkreuz mit der Krone. Die Auszeichnung wurde Herrn Siegel durch Herrn Amtshauptmann von Koppenfels überreicht. I r. Grumbach, 24. Mai. Se. Majestät der König hat Herrn Vorwerkspächter und Amts verwalter Wilhelm Sonntag den Titel „Oekono- mierat" verliehen. * Oelsuitz i. E., 24. Mai. Heute früh wurden dem Aushänger Anke auf der Bergbaugcscllschaft, als er einen Kohlenhunt auf ein Fahrgestell schieben wollte, beide Hände abgequetscht. ' Lichtenstein, 24. Mai. Im benachbarten Rödlitz brannte vergangene Nacht gegen 12 Uhr das Gebäude des ehemalig Hermann Knnzschcn Gutes bis auf die Umfassungsmauern nieder. Es wird Brandstiftung vermutet. * Dresden, 24. Mai. Der unter dem Ver dacht der Unterschlagung amtlicher Gelder in Untersuchungshaft genommene Eisenbahnkaffierer Maschek ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die gerichtliche Voruntersuchung ist zwar noch nicht gänzlich abgeschlossen, doch dürfte sie zur Einstellung des Verfahrens führen. * Leipzig, 24. Mai. Der Dresdner Defrau dant Bureauvorsteher Weigel ist hier verhaftet worden. * Schneeberg, 24. Mai. Eine 21 jährige Lehrerin in Neustädtel nahm ein starkes Schlaf mittel zu sich, das sofort den Tod derselben herbeiführte. Depeschen vom 24. Mai. Berlin. (Prim-Tel.) Der heutige Tag der Hochzeitsfeier im Kaiserhaus« bringt mit der Trauung in der Schloßkapelle den Höhepunkt des Festes. Die Menge, die die Linden und all« Zugänge zu dem Schloß viertel besetzt hält, läßt sich auch an der aus- darwrnden Teilnahme nicht durch die ungun füge Witterung abhatten. Tausende sind u den Beinen, die Prinzessinhochzeit wenigstens von fern mit anzusehen. Man darf spgen, daß die einzige Tochter des Kaisers außer ordentlich populär ist und die Sy«nen, die sich heute aus den Straßen abspielen, erinnern an die Hochzeit des ältesten Kaisersohnes, des Kronprinzen. Berlin (Priv. - Tel.) Aus Anlaß der heu tigen Vermählung der Prinzessin Viktoria Louise haben sämtliche Schiffe auf der Potsdamer Matrosenstation, darunter auch die Fregatte „Vittoria Louise", Flaggenschmuck angelegt. Auf Befehl des Kaisers wird während der Trauung von der Potsdamer Garnisonkirche das Glocken- spiel erschallen. Berlin. (Priv.-Tel.) Die evange tischen Jungfrauen Deutschlands haben gestern der Prinzessin Viktoria Luise als Hochzeits gabe den Erlös einer Sammlung übergeben. Die von jungen Mädchen Deutschlands veran staltete Sammlung ergab die Summe von 77 000 Mk., die in kleineren und größeren Beträgen eingingen. Sie soll mit Genehmi gung der Prinzessin zum Bau eines Bundes hauses der deutschen Jungfrauen Verwender werden, das in Dahlem bei Berlin errichtet werde» soll. Attvna. Beim Exerzieren des 45. Artillerie regiments hat sich gestern ein schwerer Unfall ereignet. Ein Geschütz stürzte um und begrub die Bedienungsmannschaft unter sich. Ein Kano nier erlitt schwere Verletzungen, einem anderen drang die Spitze des Lafettenschwanzes in den Rücken. London. Hier wächst das Gefühl der Be friedigung über die dem englischen Königspaar in Berlin dargebrachten Beweise der Popularität, und es gilt als feststehend, daß der Besuch des Königs, gleichviel ob er politische Bedeutung hat oder nicht, ausgezeichnete Früchte für die gegenwärtige Volksstimmung zeitigen wird. Rewyork. Aus Eagle Paß in Texas wird gemeldet, daß die mexikanischen Aufständischen 100 Mann Bundestruppen, die sie im Nordwcstcn Mexikos in einem Hinterhalt gelockt hatte», getötet haben. BaenoS-Airet. Der Dampflessel des hydrau lischen Dienstes im Hafen explodierte. Hierbei wurden zwölfPersonen getötet und zwanzig verletzt.
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