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l>MM DM HchkOnirEriiUlilkr äyn-n Tageblatt. Sonntag, den ÄS Mai 1»13 WW»»»>M«AWW»M»M»»W»WMMGWW>W 4V Jahrgang Rr 118 am 25. Mai 1913 Mit starker Hand, mit festem Blick tenkst Du des Sachsenlands Geschick, Ghn Schwanken, olme Wanken! Der Wohlstand ringsherum erstarkt, Der Handel blüht aus jedem Markt, wie können wir Dir's danken? Denn Du in erster Lime hast Das Glück zu uns gebracht als Gast! Und Tag für Tag und Mond für Mond Lin reicher Segen uns belohnt, wenn fleißig sind die Hände! Ls blühen Runst und Wissenschaft, Ls blüht die rege Arbeitskraft Und schafft uns reiche Spende! Dein Szepter Frieden uns gewährt Und Sicherheit für Haus und Herd! Auf! Hüll' Dich in Dein Festgewand Hum Lhrentag, mein Sachsenland! Dem Rönig gilt's, dem weisen! Ihn sollen unsre Lieder heut', Ihn soll der Glocken Festgeläut In tausend Tönen preisen! Und darum rufen wir: Heil unserm Rönig für und für! Ls dröhnt ein frohes Festgeläut Durch Sachsens weite Gaue heut: Dem Rönig tönt's zu Lhren! Denn sein Geburtstag feierlich Senkt heute auf die Lrde sich, — Da sollen's alle hören, Daß ihn das Volk von Herzen liebt Und ihm an Treue alles gibt! Ls grünt das Feld, es blüht im Hag An diesem holden Maientag, Da Rönig Du geboren! Nun öffne unserm Wunsch und Wort, Leicht fließt es von der Lippe fort, Heut' gnädig Deine Ghren! Und Du wirst hören frohbewegt, wie warm für Dich das Herz uns schlägt! taut rauscht der Sang durch's Sachsenland, Ium Schwure reckt sich manche Hand, Daran kannst Du's erkennen: wie echt, wie groß, wie frohbewußt Und selig heut' in unsrer Brust Die Segenswünsche brennen, Die heute rings, ein lauter Thor, Zum Himmelszelte zieh'n empor! » » Allerlei Kurzweil. » » Lenkfprüche. Es frohlock« kein verzogenes Kind, Daß ihm Ohrfeigen so selten sind! Auszahlen wird ihm einst die Welt, Was Vater und Mutter ihm vorenthält. * * Seines Glückes Schmied — Stolzer Ruhm! Seines Glückes Meister — Heldentum! Rätselecke. Ailts«l. Gefiedert und scharf, von schlanker Gestalt, Durchschneid'ich die Luft mit des Windes Gewalt, Kann blutige Wunden schlagen. Doch willst du mich mit zwei Füßen verseh'n, So bin ich verdammt, ganz stille zu steh'n Und geduldig Lasten zu tragen. Buchstaben-RLtfel. Jetzt ratet, wie wir heißen: Mit einem R von Eisen, Mit einem S von rotem Pech, Mit einem T von blankem Blech, Wohl auch, als wie mit Z von Ton, Ich glaube gar, du weißt es schon. Homonym. Vom Ganzen ist es ein winziger Teil Und sättigt kaum ein kleines Tier. Doch ist's auch groß und hoch und steil, Und ragt bis in das Wolken-Revier. zweisilbige Schirabe. Zwanzig nicht minder als fünf und zehn, Kannst du vom Letzten als Erstes seh'n, Während dem Ganzen sein Genius Brachte wohl beides im Uebersluß. »o-ogritzh. Mir liegt ein „Wort mit n" im Sinn, Das mußt du stets hübsch grade zieh'n; Ganz anders ist „dies Wort mit l", Ein Blümlein schlank und leuchtend hell! Gleichklang. Geschütze wurdens in alter Zeit, Und Kisten werden eS noch heut. Jüngst ward's mein Pferd, da war mir klar, Daß es der Hufschmied selber war. Bilderrätsel. Vexierbild. Wo ist der andere Tourist ? (Auflösungen in nächster Nummer.) W«ftAs«ngen auS Nummer Des Rätsels: Rabatte — Rabatt. Des Sinnrätsels: Das Geld. Des Logogriphs: Lieber (lieber), Leber, Eber, Rebe. Des Homonyms: Das Quart — die Quart. Der dreisilbigen Scharade: Schwarzwaldkreis. Des Silbenrätsels: Eisenbahn. Der Scherz-Scharade: Nach — Truhe — Nachtruhe. Des Bilder-Rätsels: Eine Minute Ueberlegung erspart eine Meile Weg. Lin-er-Zeitung. Nr. 21. I Redaktion, Druck und Verlag von Horn L Ledmann, Hohenstein-Ernstthal. 1818. Grutz der Tonne. Aus den braunen Schollen Springt die Saat empor, Grüne Knospen rollen Tausendfach hervor. Und es ruft die Sonne: Fort den blassen Schein! Wieder will ich Wonne, Glut und Leben sein! Wieder wohlig zittern Auf dem blauen Meer, Oder zu Gewittern Führ'» das Wolkenheer! In den Frühlingsregen Sieben Farben streu'n Und auf Weg und Stegen Meinen goldnen Schein! Ruh'n am Felsenhange, Wo der Adler minnt, Auf d«r Menschenwange, Wo die Träne rinnt! Dringen in der Herzen Kalte Finsternis, Blenden alle Schmerzen Aus dem tiefsten Riß! Bringt — ich bin die Sonne — An das Kerkertor, War ihr habt gesponnen Winterlang, hervor. Alle finster'n Hütten Sollen Mann und Maus Auf die Aue schütten, An mein Licht heraus! Mit all euren Schätzen Lagert euch herum, Wendet eure Fetzen Vor mir um und um! Daß durch jeden Schaden Leuchten ich und dann Mit dem goldnen Faden Ihn verweben kann! Gottfried Keller. Bei de« Grönländern. Von Goa-Marie Stosch. (Nachdruck verboten.) Wir wollen heute einmal eine weite, weile Reise machen, ganz hoch zum Norden hinauf, wo der ewige Winter ist Noch ist es nicht gelungen, den eisumstarrten Nordpol zu er reichen, wie viele kühne Männer auch schon den Versuch gemacht und, ohne zum letzten Ziel zu gelangen, heimkehren, wenn nicht gar dort oben in ertötender Kälte ihr Leben lassen mußten. Von den Ländern, die dem Nord pol ganz nahe liegen, Grönland und dem arktischen Archipel, einer Gruppe unzähliger Inseln und Inselchen, ist unsere Kenntnis aber keine geringe mehr. Und von diesen Ländern soll es Grönland sein, die größte Insel de« Erdballs, — von den ganz großen, ein besonderes Land darstellenden Inseln natürlich abgesehen — die wir uns heute ein ¬ mal ansehen wollen. Daß Grönland eine Insel, ist mit fast völliger Sicherheit anzu- nehme», denn bis auf eine verhältnismäßig kurze Strecke im Nordosten des Landes ist die ganze Küste umschifft n orden. Es ist nicht immer leicht, auf Grönland zu landen, denn durch ein Gewimmel von Treibeis, flachen riesigen Schollen und Hun derte von Meter hohen Eisbergen muß das gebrechliche Schiff hindnrchgesteuert werden, das sich dem Lande nahen will Besonders die Ostküste ist von einem drohenden Treib eisstreifen umgeben, das durch den vstgrön- ländischen Polarstrom von Norden hcrabge- trieben wird, die ganze Küste entlang bis zur Südspitze des Landes, dem 300 Meter hohen Kap Farewell, und um dieses herum noch