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HtOÄ-GOWerMMr Tageblatt für Hohenstein-Errlsttyal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Ecldach Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Dcr„Hol,enstcin-Eri'stthn!tr Anzeiger" crse!>eiiU mil ^insnahnic der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bet Abholung in den Geschäfts stellen Alk. 1.25, durch die Post bezogen Puster Bestellgeld) Alk. l.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen A rUnge erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigengebühr für die bgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg-, für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die 2gejpaltene Zeile im amtlichen Tei! 50 Pfg. 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Prinzes sin Vittoria Luise wird vorerst bei ihrer Mut ter verbleiben und ihrem Gatten nur nach- rciwu, wenn i'zr Gesundheitszustand die lange Ei.eniw ufahvl gestattet. Der Austu halt des Prinzen Ernst August in Gmunden wird sich voraussichtlich auf vier bis fünf Wochen er strecken Tas Befinden der Königin Mannet von Portugal getorenen Prinzessin Auguste Vittoria von w mzottern-S igmariugen, ha! sich wesentlich go essen. Die Fürstin hatte sich durch Evi öl jung au der Hochzeitsreise eine unangenehme Influenza zugezogen, die sie zwang, das MünAeuer Hotel, in dem die hohen Herr schaften iogecrten, mit dem Krankenhaust zu vertauschen und dort mehrere Tage lang das Vet zu Eiten. Jehl ist die Krise überwun den, die Patientin fieberfrei. Die geplante A'e'ne des jungen Paares nach Aichmoud, dem e > suchen Schlosse des ErkönigK Manuel, uw- de einstweilen anfgege" cn. Tie Köuigin : »v j » stb zur voll'gen Wiederherstellung ihrer Grmudcheit in den nächsten Tagen nach Sig- mai-gen zu i rem Vater, dem Fürsten Wil Helm von Hohenzollern. Aenderung in der Lliafrcgistersühnnlg? Zwischen den Bundesstaaten und dem Aeichsjustizamtc schweben seit gcranmer Zeit Ver'andlunocu, die eine Regelung der Von schritten über die Führung der Strafregister zum Zwecke ha^eu. Diese Verhandlungen sind iebt nahezu beendet, und ihr Ergebnis wird demnächst veröffentlicht werden. Ter Teutsche Arnieupflegelongieß wurde in Stuttgart unter außerordentlich zahl »ei er Beteiligung eröffnet. Der würllembcr gische Kultusminister Dr. Fleischauer übcr- trackte die Gonge des Königs und der Re gieruia, Kabincltsrat v. Kübel die der Kö nigin. Ramens der Neichsrcgieruug begrüßie Gelcimrat Fung den Kongreß. Die Tagung soll d e Grundlage eines einheitlichen Rcichs- nrmengesebcs schassen. Das neue Gesetz soll Vie durch das Unterstühnngswolmfitzgeseh ge- scha 'ene 'ormelle NechtSeinheit aus das Gebiet des materiellen Rechts ausdehnen. Es soll iür das ganze Reichsge'iet übereinstimmend jcstgestgi werden, ivelche lllufgaben der öffent licken sslrineuschlege zufallen, wie deren Orga nisation sei, wie die Regelung der Rechtspre chung er'olgen soll und wie die Behandlung gewisser Gruppen von Fnrsorgebedichfugen w-ohznführen ist. Durch die gcplanbc ciubeit i j.p,/ Regelung sollen dem deutschen Volke jgllch ch Millionen erspart werden. In längc- ,-,i Rcstuatcn erstatteten die Mitglieder des zue Behandlung der Fragen eingesetzten Ans- s.mBes Bericht. Sie hoben namentlich den Gedanken hervor, daß nur jeder wirklich hilfs- vedückstge Deutsche uuterstützungsberechtigt ist. Unsere „Luft-Marine." Das Luftschiff- und Fliegerpcrfonal unsc- ier Marine soll vorläufig auf 1500 Köpfe ge bracht werden. Nach der letzten Wehrvoülage Warden bekanntlich bis 1918 10 Marineluft- schi'fc beschafft, wofür 35 Millionen Mark cw/chließlich der Kosten für den Bau der Hal len vorgesehen sind. Ein neuer Spionageprozest. In Thorn, der Festung vor dem „russi schen Emsallstor", sind in letzter Zeit häufig Spionage- oder Landesverratssälle zu ver zeichnen. gewesen. Einer der schlimmsten Fälle war der des Sergeanten Wölkerling, gegen den jetzt in der Berufungsinstanz vor dem O erkviegsgerickt des 3. Armeekorps in Ber lin verhandelt wird. Wdlkerling war wegen Vevrats militärischer Oieleimnisse an Ruß land, wobei er in Thorn sogar nicht vor Ein- ! l rächen in militärische Bureaus zurückgejchreckt Ivar, zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wor den. Daß der Landesverräter, der in der jetzigen Reoifiousverhandlung ein ziemlich an maßendes Benehmen zur Schau trägt, billiger davoukommeu wird, ist nicht anznnehmen. Sozialdemokraten in Gemeindevertretungen. An den Stadtverordneten- und Gemeinde- vcrtreterwa len nehmen die Zugehörigen der > ärgerlichen Parteien ein zu geringes Inter eüe, sonst wäre die stetige und starle Zunahme oziatdemokratischer Mitglieder in den kommn nalen Vertretungen nicht möglich. Wie stark dieser sozialdemvlraiische Zuwachs ist, lehrt ein Vergleich der Pavteitagsberichte von 1912 und dem laufenden Jahre. Im vorigen Jahre waren iu 470 Städten 2531 sozial- demo'iratische Stadtverordnete vorhanden, in 2680 Landgemciuden 7593 Gcmeindevertreter, m 50 Städten 101 Magistratsmitgliedor und in 157 Landgemeinden 204 Gemeindrschösfen. Alles in allem waren also im Jahre 1912 10 112 sozialdemokratische Gemeindevertveter in den dentstben Gemeinden vorhanden. Am dl. März dieses Iahocs waren dagegen in 509 Stabten 2753 Stadtverordnete, in 2973 Landgemeinden 8928 Geineindevertreter, in 65 Swdstn 133 Magistrats-Mitglieder und in 120 Landgemeinden 187 Mitglieder des Gemeindc- vorstandes, zusammen 12 001 sozialdemokrati sche Gemeindevertreter. Demnach hat sich also im letzten Geschäftsjahr ihre Zahl um 1559 verstärkt. Ter Zinsstreil wird als neueste Waffe der Sozialdemokratie im Kampfe gegen den Kapitalismus empfah len. Professor Staudinger, der eifrigste För derer der sozialistischen Konsumgenosscuschaf- ten, befürwortet diesen Streik, indem er s treibt: Die deutschen Sparkassen hasten etwa 15 000 Millionen Mark Spareinlagen. Diese zu einem Drittel von den Aermften zusam- mcngetragcncn Summen stehen dem Kapita- stsmns zur Ausbeutung der Massen zur Ver- > gung. Dies Kapital und das der Organi sation muß den Genossenschaften zugeführt und damit der Zinsstreik proklamiert werden. Das würde schneller vorwärtsbelstn als alle Lo'ustreiks. Ein anderer Genosse empfiehlt, kie Spargelder einer neu zu grüudeudeu Ge- werkfckastsbauk zuzuführen. Hoeßcndorf bestätigt die Gerüchte von seinem Rücktritt. Ein Mitarbeiter der Wiener „Kronenzei tung" veröffentlicht ein Interview mit dem zurzeit in der Nähe von Graz weilenden österreichischen Generwlstabschef Conrad von Hoetzendorf, welches ein indirektes Zuge ständnis seiner Demission enthält. Hoetzen dorf gibt auch das Vorhandensein persönlicher Verstimmungen zu, bestreitet aber, daß sie zwischen ihm und dem Grafen Berchtold be stehen. Er bedauert es, daß sich die Oeffent- lichkcit so sehr mit ihm beschäftige, uud be zeichnet es als selbstverständlich, daß Generäle nach einer gewissen Zeit dem jüngeren Nach wuchs Platz machen müssen. Ausschreitungen von Tschechen. In Prödkitz bei Aussig wiederholten sich die tschechischen Krawalle wegen der Sper rung der tschechischen Schule. Die Gendar men wurden von dein tschechischen Pöbel at tackiert und beschimp t. Mebrere Gendarmen trugen Verletzungen davon. Die Bezirks- hauptmannfchaft verhängte über den Ort Aus nahmebestimmungen. Ein französisches Panzerflngzeng. Wie das Pariser „Journal" meldet, wer den in den nächsten Tagen auf dem Flug» felde von Ebalons-sur-Marnr Versuche mit einem neuen Panzerflugzeug unternommen werden, das mit einem starkkalibrigen Geschütz ausgerüstet ist. Mit diesem Geschütz, das sich in einem kleinen DrMturm befindet, können unter den verschiedensten Winkeln Schüsse, auch auf große Entfernungen, abgegeben werden. Dieser „Zeppelinjäger" — so könne man die ses Flugzeug wegen der ihm zugedachten Rolle nennen — werde sich dank seiner Schnel ligkeit den Flugkreuzern nähern und deren Feuer wirksam erwidern können. England. Wie die Londoner „Times" melden, ist eine Vereinigamg, genannt „Arbeitgeberschmtz- vcrband für das Vereinigte Königreich" ge gründet worden zu dem Zwecke, die Hilfs mittel der Arbeitgeber znsaminenzufassen und ibre Rechte und Freiheit im Vermehr mit den Arbeitern der Trade Unions austechtzuerhal- ten; es wird beabsichtigt, ein Verbandsver mögen von fünfzig Millionen Pfund Ster ling zu schaffen. Irische Revolution. Die protestantischen Ulstevleute von Belfast laben gegen die Irland zugedachte und be reits gesicherte Selbständigkeit den Kampf bis auks Messer beschlossen. Sie organisierten zu dem Zweck eine eigene Regierung mit Abtei lungen für Militär, Finanzen, Post und Telegraphie. Der Führer der Uststevleute, Sir Edward Earsvn, der König von Ulster, wie er ironisch genannt wird, feuert seine Getrauen zum Widerstand bis auf den letzten Bluts tropfen gegen die Homerulebill an, von der die Protestantische Minderheit eine völlige Un- terwarfung unstr die katholische Mehrheit des Landes befürchtet. Auch einige konservative Mitglieder des Londoner Oberhauses halten .'s mit den Ulsterlenten. Gleichwohl befürchtet inan keine ernsten Störungen der Ruhe, son dern bosit, daß nach den lauten Worten die Einfübrung des neuen Gesetzes in Irland verhältnismäßig leicht vonstatten gehen wird. König Alphons über die spanischen Beziehungen zn Frankreich. Der König von Spanien empfing im Schlosse Miramar in San Sebastian einen Vertreter deS Pariser „Newyork Herald" und erklärte diesem aus die Frage, wie er über die gegenwärtige Bewegung zugunsten einer französisch-spanischen Entente denke, folgendes: „In deu elf Jahren, die ich König bin, glaube ich gezeigt zu haben, wohin meine Sympathien gerichtet sind. Ich kann nicht vergessen, daß mein Name Bourbon ein fran zösischer Name ist. In dem schwierigen Werk, welches beide Länder in Marokko untornom- mon haben, ist ein enges Zusammenwirken notwendig. Frankreich und Spanien müssen deshalb Hand in Hand gehen. Obwohl in den Worten des Königs manches enthalten ist, was französischen Ohren angenehm klin gen muß, so können die Franzosen doch das nicht herauslesen, was sie so gern hören möch ten, nämlich die unbedingte Zustimmung zu einem festen Bündnis. Die Politik Spaniens bewahrt nach wie vor eine gewisse Zurück haltung. Die politische Vergewaltigung der Finnländer. Das Petersburger Schwurgericht verurteilte den Bürgermeister von Wiborg Sanäbek und den Ratmaun Loukander zu vier Monaten Gefängnis und erklärte sic für die Dauer von 2 Jahren für unfähig, ein öffentliches Amt zu bekleiden, weil sie gegen das Gesetz, wo nach Russen und Finnen in Finnland die gleichen Rechte besitzen, verstoßen hätten. Verhaftete Verschwörer in Japan. Die Polizei in Tokio hat einen gewissen Tating verhaftet unter dem Verdachte, eine Verschwörung zur Ermordung des Ministers des Aeußeren, Makino, angezettelt zu haben. Er wurde betroffen, als er sich in der Um gebung des Ministeriums des Aeußeren zu schaffen machte. Eine Pulvermenge befand sich in seinem Besitze. OertNche« und SSchstsche». * — Witterungsaussicht für Sonnabend, den 27. September: Nvrdostwind, heiter, kühl, trocken. *— Der er st e Reif. Nachdem sich der Herbst schon seit längerem durch starke Abend- und Frühnebel verkündet hatte, glitzer ten heute morgen die Dächer, Fluren und Gärten im Weihsilber des ersten herbstlichen Nachtreifes. Der bedeutende Demperaturrück gang hat auch die Blumenwelt in Mitleiden schaft gezogen, glücklicherweise aber noch nächt so stark, daß er ibre Blüten zu töten ver mocht hätte. Wir Haffen, uns noch lange der Pracht der Astern, der Dahlien. Gladiolen und wie die Herbstschönen unserer Gärten alle heißen, freuen zu können. *— Urwahle u für die Han dels- und Gewerbekammer zu C h> e m n i tz. Wie die Kgl. Amtshauptmaun- schaft bekannt gäbt, sind im Amtsgerichlsbe- zirk Hohenstein-Ernstthal zur Handelskammer 3 und zur Gewerbekammer 4 Wahlmänner zu wählen. Die Wahlen finden Freitag, den 28 November d. I., von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 2 Uhr statt. Als Stimmabgabe stelle ist für die Handelskammer das Vereins zimmer des Ratskellers in Hohenstein-Ernst thal und für die Gewerbekammer der Sitzungs saal im Natbaust in Hohenstein-Ernstthal und der Rathaussaal in Oberlungwitz bestimmt worden. Die Urwähler zur Gewerbekammer aus den Orten Hahenstein-Ernsttbal, Meins dorf, Langenberg und Tirschheim haben ihre Stimme in Hohenstein-Ernstthal, diejenigen aus den Orten Gersdorf, Hermsdorf und NMA in ^6k'i'6N-I7l8l6l'n, ?3l6lol8, eleganter 7üngling8- und Knaben- r^--. - -- Kleidung, Duetten und 8uot(8kin8, Hüten und I^ülren. - * UMx« Lussdotv 8Lek8isekv8 SLräsrodv-llLmr Mvk. Ai*nkolil, vslsaitr t. Lrrxvb —— Hl, sVarlv^tv 8t»tion).