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hat ihn, zunächst auf ein Jahr, pachtweise übernommen, um an ihm in Mitteldeutsch land einen Stützpunkt für die Militärluftschiff- jahrt zu haben,. Neben der Lustschiffhalle sind Baracken errichtet, in welchen die Mann schaften ides Luftschifferbataillons dir. 4 unter gebracht sind. Die bisher erlaubte Besichti gung des Hafens ist Hinfort nicht mehr ge stattet. Voraussichtlich wird schon in der ersten Hälfte des Oktober wieder ein Militävlust- schiff nach Gotta übergefiihrt werden, vermut lich „Z. 5". Die Herzog Carl Eduard-Flie- gerschule, welche ursprünglich aus dem Ge lände des Luftschiffhafens eingerichtet war, ist schon vor längerer Zeit auf den neuen Flug platz der Gothaec Waggonfabrik übergeleitet. Es ist 'dort immer eine beschränkte Anzahl von Offizieren anwesend, welche zu Fliegern ausgebildet werden; insgesamt sollen dem Vernehmen nach in Gotha im Laufe eines Jahres annähernd hundert Ofsiziersflieger ihre Ausbildung erhalten. Die Lohnbewegung -er nor-weftböhmischcn Bergarbeiterschast hat am Montag mit dem Streik aus dem VenuS-Tiefbauischacht bei Brüx eingesetzt. Da die Arbeiter auf, allen Gruben ihre Forde rungen aus eine 25prozentige Lohnerhöhung gestellt haben, so dürfte sich der Streik auf das ganze Revier ausdehnen. Fleischnot in Frankreich. In verschiedenen Teilen Frankreichs, be- sonders im Süden und in der Bretagne, herrscht die Maul- unb Klauenseuche un.er den Rindern in solchem Maße, daß der durch sie angerichtete Schaden bisher schon auf 800 Millionen Franks beziffert wird, eine gewal- tige Fleischteuerung eingetreten ist und eine Fleischnot auszubrechen droht. Die Ursache des Uebels liegt darin, daß die Viehhändler, entgegen der gesetzlichen Vorschrift, das in einem Marktort und besonders in Paris aus- getriebene, aber unverkauft gebtiebene Vieh nicht schlachten, sondern nach anderen Orten transportieren und dort zum Verkauf stellen. Die furchtbare Seuche soll direkt von Paris aus über das ganze Land verbreitet worden sein. Die Verordnung des Ackerbauministors, daß fortab jedes nach Paris gelangende S.ück Schlachtvieh dort in dem Schlachtviehhof La Villeite geschlachtet werden muß, einerlei, ob es verkauft wurde oder nicht, und daß Fleisch von amtlich als gesund gekennzeichneten Tie ren in die Provinz versandt werden darf, hat unter den Händlern solche Entrüstung hervor- gerufen, daß sie beschlossen,, überhaupt lein Vieh mehr auf den Pariser Schlach.bof ge langen zu lassen. Die Ankunft -eS Präsidenten Poincarec in Madrid crfolgt am heutigen Dienstag vormittags 11 Uhr. Wie bereits bei der Landung in Car tagena, so findrit auch beim Eintreffen in der Hauptstadt großer Empfang statt. Mit dem .König A- ons erscheinen die ersten Würden träger des Landes persönlich auf dein Baln- . of zi r Begrüßung des Präsidenten der Re publik Frankreich. König Alfons geleitet sei um Gast zum Königspalast, wo Herr Poin- caree in den Gemächern der verstorbenen Jn- fawtin Maria Theresia Wohnung nimmt. Um 1 Ulr ist Frühstück im Ministerium des Aeußern, um 3 Uhr ist Empfang im Schloß und Begrüßung durch die königliche Familie. Abends findet im Schlosse Galatafel statt, bei der die mit Spannung erwarteten Trinksprüche ausgebracht werden sollen. Die Präsidentenwahl in China ist am Montag ohne Ruhestörungen verlau fen. In den Straßen- Pekings war von dem wichtigen Ereignis wenig zu bemerken, nur in der unmittelbaren Umgebung des Wahl gebäudes hatten sich Neugierige angesammett. An der endgültigen Wahl Juanschikais zum Präsidenten der Republik bestand von Anfang an lein Zweifel. OertlicheS und Güchstsches. *— Witterungsaussicht üir Mittwoch, den 8. Oktober: Trocken, ziemlich heiter. * — F l e i s ch w a r e n - V e r k a u f in den Konsumvereinen. Wir werden gebeten, darauf hinzuweisen, daß es nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen den Konsum vereinen nicht melr gestattet ist, Fleischwaren an andere Käufer außer solchen, die die Mit- glwdschafl erworben haben, abzugeben. * Hohenstein-Ernstthal, 7. Okt In der obligatorischen Fortbildungsschule gelangt reute mit dem Schulbeginn nach den Michaelisserien erstmalig der vier stündige Schulunterricht zur Einftihrung. * — Die Stadtverordneten wer den sich in ihrer nächsten, am Donnerstag abend stattfindenden Sitzung u. a- mit der Bewilligung von Kosten für die Völkerschlacht feier am 18. Oktober d. I. und verschiedenen Satzungsänderungen bezw. -Ergänzungen zu beschäftigen haben. * — Die H a u s l i st e n, die alljähr- Och auszufüllenden Formulare, gelangten vom Stadtrat wiederum zur Ausgabe. Tie Listen sind nach dem Stande vom 12. Oktober d. I., also dem kommenden Sonntage, auszu- Villen und innerhalb drei Wochen durch eine erwachsene Person auf dem lsiosigen Einwah ner-Meldeamt wieder abzuliefern. * — S t e u e r e i nn a h m e im Stadthaus. An den Nachmittagen des 9, 14. und 16. Oktober ist die Sieuerein na'-me im Stadthaus am Neumarkt für Ein wohner aus der Neustadt geöffnet. * — Die Allgemeine Orts- l r a uk e n k a s fi e hielt gestern abend im Stadthaus eine außerordentliche Generalver sammlung ab, an der die am 14. November 1910 gewählten Vertreter teilnahmen. Die für die Kasse ausgestellte Wahlordnung wurde nach den Vorschlägen des Kgl. Oberversiche- rungsamtes zu Chemnitz abgeändert und ge nehmigt. Weitere Beratungsgegenstände lagen der Versammlung nicht vor. * — Der Neustädter Gewerbe verein hielt gestern abend eine gutbesuchte Versammlung ab, der sine reichhaltige Ta gesordnung zugrunde lag. Zu Begün-n der Sitzung machte der Vorsitzende von dem Heimgange des langjährigen, allgemein be- liebten Mitgliedes Herrn Bäckermeister Her mann Mothes Mitteilung, zu dessen Ehren sich die Anwesenden von den Plätzen erho len. Beschlossen wurde n. a., sich an der am 26. dss. Mts. hier stattfindendon Herbst versammlung des Erzgeb. Gauverbandes säch sischer Gewerbevereine zahlreich zu beteiligen, sowie ferner für die neue Friedhofsanlage aus der Veroinskasse 20 Mark zu stiften. Mehrere andere Beratungsgegenstände betra fen innere Vereinsangelegenheiten. r. Der Turnerbund hielt gestern abend im Saale des Altstädter Schntzenhanses eine aus Konzert und Ball bestehende stark- besuchte Festlichkeit ab. Meister Naumann hatte eine hübsche Mnsikfolge zufammengcstcllt, die von der Stadtkapelle gut erledigt wurde. Im Laufe des Abends nahm Herr Vorsteher Hofmann Veranlassung, seiner Freude über den starken Besuch des Festes Ausdruck zu geben und die Vortreter der Bruder- und anderer Vereine willkommen zu heißen. Nach Verklingen einer weiteren Konzertnummer er widerte Herr Pfarrer Albrecht auf die An sprache des Vereinsvolksitzenden in längerer, tiefempfundener Rede, die ausklang in dem Wunsche: Bleiben wir allezeit bei dem „4- fachen F", bleiben wir frisch, froh, fromm und frei! Sodann entledigte sich der 2. Vor sitzende, Herr R. Schmidt, des ihm gewor denen Auftrags, eine Ehrung vorzunehmen. Sie betraf das Mitglied Herrn Emil Schö niger, der 50 Jahre der Turnfache treu gc- dient hat. Die Würdigung der Verdienste des Turnveteranen seitens des Redners endete in der Ueberreichung eines Diploms und in der Ernennung zum Ehrenmitglied. Bewegt nalm der Jubikar die Ehrung entgegen. Nach Beendigung des Konzerts entwickelte sich in dem von den Riegen schön geschmückten Saale ein flotter Ball, in dessen Verlauf das Mitglied Herr Paul Franke ein für das Sitzungszimmer in der Halle berechnetes prächtiges Geschenk, ein Meisterstück der Schlos serkunst, überreichte. Eine weitere Ueber- raschung wurde später den Festteilnchmern durch das Auftreten der neugegründeten Tur nerinnenabteilung in ihrer neuen, schicken Turntracht zuteil. Auch die Sängerricge bot mehrere dankbar auägenommene Lieder. Ein Nickeltauz zum Besten der Kreisunterstützungs kasse ergab einen netten Betrag. Alles in allem kann die Veranstaltung eine wohlge- lungene genannt werden. Gut Heil! —r. Der 19. Niedererzgebir- gische T u r n g a u hält nächsten Sonntag, den 12. Oktober, von vormittags 9 Uhr an die 112. Gauvorturnerstunde beim „Turner bund" ab. Die Ordnung ist folgende: 1. Spiele (als Wiederholung für die Teilnehmer am Spielleiterlehrgang im Frühjahr), 2. Ge räteturnen, 3. Geineinturnen am Barren, 4. Kürturnen. Während das Turnen in der Turnhalle stattfindet, wird die um 2 Uhr nachmittags nach einer Mittagspause anschlie ßende Sitzung im Altstädler Schützenhause abgehalten. Dort findet eine Aussprache über das stattgefundene Turnen statt und wird Bericht über das 13. Gauturnen in Reichen bach erstattet. *— Der hiesige Tierzuchtver- e i n veranstaltet vom 22. bis 24. November im Saale -des Hotels „Drei Schwanen" eine Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung. Mit der Ausstellung ist eine «Verlosung verbunden, wozu 700 Lose ausgegeben werden. Die Ge winnliste gelangt in unserer Zeitung zur Veröffentlichung. r. Sein 2 0 jähriges B e st e h e n will demnächst der hiesige Zitherverein wie folgt begehen: Sonnabend, den 25. Oktober, Konzert, Theater und Ball im Altstädter Schützenhaus, Sonntag im „Deutschen Haus" Tafel für Mitglieder und deren Damen, ver bunden mit Jubilarfeier, anschließend wieder um ein Tänzchen und Montag im Vereins lokal Nachfeier. * — F e st g e n o m m e n e r E i n mie te r d i e b. Heute früh mietete sich der stel- lungs- und wvhnungslose Schreiber Friedrich Meister aus Zwickau bei dem Einwohner B. auf der König Albertstraße ein. Als er sich kurze Zeit darauf entfernte, vermißte B. eine Uhr und einen Schirm, doch konnte er den M. einholen und ihm die „versehentlich mit- gentommenen" Gegenstände wieder abnehmen. Er wurde an die Polizei abgeliefert, die ihm dem Kgl. Amtsgericht übergab. m. Oberlungwitz, 7. Okt. Die Einbe- zirkung der Wagner-, Zeuner-, Mitzscher ling- und Nündelschen Grundstücke an der Goldbach- bezw. Hofer Staatsstraße nach Oberlungwitz und die Ausäezirkung des Wald- sch'lößchens und der Nachbarwirtschaft (Guts- ' esitzer Rabe und Gasthofsbesitzcr Kluge) nach Gerstlost beschäßigte den Gersdorfer Gemeinde rat in seiner letzten Sitzung. An der Ent schädigungsfrage scheiterte die wiederholt be handelte Umbezistungsangelegenheit. )( Oberlungwitz, 7. Okt. Die Straßen beleuchtung an der Herrmannstraße soll nach einem Beschluß des Gemeinderates erweitert werden. In der letzten Gemeinderaissitzung wurde ferner beschlossen, eine Erneuerung der Wegweiser vornehmen und die Wasserwagen in Zukunft öfter in den Nebenstraßen fahren zu lassen. m. Oberlungwitz, 7. Okt. Das über 70 Acker große früher Codeirsche Gut ging durch Kauf von dem letzten Beisitzer, Herrn Kirmse, auf Herrn Bernhard Heinig aus Jühnsdorf über. m. Oberlungwitz, 7. Okt. Der Turnverein „Saxonia" veranstaltet am 9. November einen Theaterabend. Kommenden Sonntag hält der Verein sein diesjähriges Rekrutcnabsckjiedskränz- cheu ab. h. Gersdorf, 7. Okt. Die Direktion der Straßenbahn wird am kommenden Sonntag, dem ersten Kirmes'ei erlag, vormittags von 11,40 Uhr ab bei der Ueberlandbahn den Viertelstundenverkehr zur Einfährung bringen. Abends, wenn der Verkehr .allmählich ab- eböt, wird der fahrplanmäßige Verkehr st-a-tt- ftndcn, bezw. sollen die überflüssigen Wage-u wieder eingezogen werden. Montags werden nach Bodarf Doppelzüge Verkehren. h. Gersdorf, 7. Okt. Alte Familienge bräuche nehmen in unserer modernen Zeit meör und mehr ab. Um so höher ist cs zu bewerten, wenn es Familien gibt, die solche üebgewordenen Einrichtungen Hochhalten und pflegen. Schon seit Jahren begeht eine aus dem Gebirge stammende Familie, deren ca. 130 Angehörige über ganz Deutschland ver breite: wohnen, einen Familientag, dar dies mal hier im Gastlof „grünes Tal" staltfand. Die zahlreichen- Teilnehmer vergnügten sich ! ei diesem familiären Zusammensein, das durch Reden und Ansprachen noch eine be sondere Würze erhielt, aufs beste. Selbstrer- ständbich se'l'en auch Tafel und Ball nicht. h. Gersdorf, 7. Okt Angeblich in der Trunkenheit wollte ein hiesiger Gewerbsge- hil e sich mit seiner Geliebten von der Stra ßenbahn überfahren lassen. Trotz des Sträu bens des Mädchens zerrte er dasselbe auf den Bahnkörper. Zum Glück bemerkte der Wagen- übrcr den Vorfall noch rechtzeitig, sodaß er die Wagon zum Halten bringen konnte. Die Angelegen eit ist zur Anzeige gebracht worden )( Langenberg, 7. Okt. Der Gemeindrrat hat bescho ssen, für das Kranken- und Rettungs mesen eine Tragbahre anzuschaffen. Für die Gruudstücksabtretuugen bei der erfolgten Schleu- seulegung des Dorfbachs wurden einige Vergü tungen genehmigt. * Falken, 7. Okt. Zur Automobilver- bindnng Limbach—Falken—Wa-ldenbu-rg schreibt das „Schönb. Tagebl.": Infolge der Ableh nung der Wagenhalle seitens der Stadtver tretung in Limbach war der Plan ins Stocken gorcuen. Neuerdings hat aber die Stadtvcrtretnng von Waldenburg sich erboten, eine Wagenhalle zur Verfügung zu stollen, die genügend Raum für vier Kraftwagen bietet; sie lat sich weiter bereit erklärt, falls cs ver langt wird, auch für eine Chauffeurwohnung zu sorgen. Allerdings wird hierbei voraus gesetzt, daß die beteiligten Gemeinden eine finanzielle Unterstützung gewähren. Ist dies der Fall, dann dürfte der Verwirklichung der Verbindung nichts mehr im Wege stehen- Die Anregung zur Gründung eines Gemeindcver- bandes wird sich damit erledigen. l. Kirchberg, 7. Okt. Bei dem Sonntag f nachmittag ausgetretenen Gewitter schlug der Blitz in die Leitung der Straßenbeleuchtung und zerstörte eine Anzahl Leuchllörper. Auch die Telephonieitung wurde beschädigt, sodaß der Sprechverbote unterbrochen war. * Lichtenstein, 6. Okt. Am Freitag nachmittag versuchte in einem Hause der WaGenburger Straße ein ca. 12 Jal re alter Knabe ein Sittlichkcilsvcrbrcchen an einem Fahrigen gcbrcchtieben Mädchen auszuführen. Der Knabe hatte das Mädchen in den Keller gelockt, als der Vater des Mädchens in den Keller drang und fein Kind dem verwahr losten Bürschchen entriß. Nachdem das ge brechliche Kind in Sicherheit gebracht worden Ivar, suchte der orklärlichcrweisc entrüstete Va ter des Mädchens den Keller ab und fand schließlich den Knaben in einem Winkel ver steckt vor. Er brachte letzteren, der fortgesetzt um sich schlug und zu beißen..versuchte, zu seinem Vater und trug diesem vor, was so eben geschehen. Anstatt daß nun der Va-er des Knaben letzteren sofort gehörig strafte, erging sich dieser noch in Beleidigungen und Bedvohungen des zu ihm mit den besten Ab sichten Kommenden. Den Worten „Du elen der . . .", „Du Arbeiterunterdrücker", folgen solche der unflätigsten Art. Der nette Vater vcr klg.e seinen Hausgenossen sogar bis an dessen Wohnung mit Todesdrohungen. Ganz selbstverständlich mußte die Sache zur An zeige gebracht werden. Da das Bürschchen schon wiederholt bei unsittlichen Handlungen ertappt worden ist und der Vater zur Ver wahrlosung seines Sprößlings noch beizutra gen scheint, ist eine Unterbringung in eine Besserungsanstalt dringend nötig. — In einem hiesigen Schuhwarengeschäft erschien ge stern ein 15—16 Jabre altes Mädchen und bat unter Ueberreichung eines gefälschten Zet tels um zwei Paar Schuhe zwecks Auswahl. Nichts Schlechtes ahnend, wurden ihr die Schuhe übergeben, bald daraus aber nahm man wahr, daß man einer Schwindlerin in die Hände gefallen. Das Mädchen, welches, wie sich jetzt herausstcllt, ein ähnliches Ma növer hier schon vergeblich versucht hatte, Ivar verschwunden und die Schuhe mit. m t. Glauchau, 8. Okt. Im Festsaale der Lehngru-udschule fand gestern- die feierliche Einweisung des neuen Schuldirektors Herrn Dr. phil. Erich Schröbler durch Herrn- Be zirksschulinspektor Dr. Mäder in Gegenwart einer zahlreichen Versammlung statt. In sei ner von idealem wissenschaftlichen Geiste ge tragenen Antrittsrede stellte er als Grund linie seines Wirkens die Weckung und Pflege der „Schulgefinuung" hin, unter der er die rechte innere Stellungnahme zu den Leistun gen der Schule vonseiten der Eltern, Kinder und Lehrer verstanden wissen will. Der neue Direktor, der ins 30. Lebensjahr geht, war während seines Leipziger Studiums Famulus des bekannten pädagogischen Philosophen und Wundtfchülers Prof. Meumann, der jetzt in Hamburg lehrt. — Der Sattlermeister und Restaurateur Härtel in Dennheritz besuchte sei nen im Pirnaer Militärlazarett liegenden Som, der während der Herbstmanöver bei einem Unfall mit dem. von ihm bedienten Gechütz erhebliche Verletzungen erlitt. Härtel kehrte nachts nach Glauchau zurück. Beim Uebergang zum Glauchau-Gößnitzer Zug ge riet er jedoch auf noch unermittelte Weise unter den Zug und wurde sofort getötet. ff Rabenstein, 7. Okt. Herr Fabri-ant Emil Keil hier hat einen Fabrikneubau auf seinem Grundstück an der Chemnitzer Straße errichten lassen, der mit allen der Neuzeit entsprechenden Einrichtungen versehen ist. Der Bau ist nun soweit fertig gestellt, daß am 1. O tot er dor Betrieb erstmalig beginnen konnte. Ans diefem Anlaß waren am Abend sämt liche Handwerksmeister, die an dem Bau tä tig gewesen sind, sowie die Arbeiterschaft der Firma zu einem Einzugssest gstaden. Nach verschiedene n dem Tage entsprechenden An sprachen gedachte der Ches der Firma, Herr- Emil Keil, in einer Ansprache derjenigen sei ner Leute, die 10, 8, 7, 6 und 5 Jahre bei ihm in Arbeit stehen, wobei er einem jeden ein kostbares Geschenk überreichte. Die Be schenkten sind Klara Hommel, Helene Hom mel, Johanna Werner, verehel. Franke, Ri chard Funke, Alfred Steuer und Elise Zas- pct. Die Feier legte beredtes Zeugnis ab von dein guten Einvernehmen zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer. * Chemnitz, 6. Okt. Als in der Nacht zum Sonntag ein 17 Jahre alter Schlosser mit der Straßenbahn die Annaberger Straße hinausfuffr, wurde ihm vom Winde der Hut vom Kopse getrieben. Ohne daß es der Wa- genffil rer verhindern konnte, sprang der junge Manu seinem Hut nach, kam dabei zum Stürzen und blieb besinnungslos liegen. Ein hinzugerufener Arzt stellte an dem Verunglück ten Schädelbruch fest und wies ihn in das Krankenhaus ein. * Dresden, 6. Olt. Prinz Max, der infolge einer jüngst überstandenen fieberhaften Magendarmerkraulung ziemlich blutarm und erholungsbedürftig ist, begab sich aus ärzt lichen Rat gestern vormittag von hier nach dem klimatischen Kurort Partenkirchen im baherttchen Hochgebirge und wird dort einen aus einige Wochen berechneten Aufenthalt nehmen. — Im Alter von 77 Jahren ver starb hier nach langem Leiden in der Nacht zum Montag der frühere sächsische Oberhjof- prediger und langjähriges Mitglied der Ersten Kammer Dr. Ackermann. — Die Handels kammer Dresden hat wegen der Beteiligung an der Wettausstellung in San Franzisko unter den in Betracht kommenden Firmen des Bezirks e-ine Umfrage veranstaltet, mit dem Ergebnis, daß man sich wegen der u-n- günstigen Zollverhältnisse in den Vereinigten Staven von einer Beschickung der Ausstel lung keinen neunenswerten Nutzen verspreche. — Der in Vorstadt Pieschen wohnende Schlos ser Wenig wollte in einem Grundstück auf der Wildor Manu-Straße eine Gasleitung reini gen. Hierbei zog sich der in den vierziger Jabrc-n stehende Schlosser eine derartige Ver giftung zu, daß er aus dem Transport nach dem Krankculause verstarb. — Tot im Bet: aufgcsunden wurde gestern vormittag in ihrer Wolnung Tatzberg 15 die 83jährige Privata und Hausbesitzerin Ida Christiane Philipp. Es stellte sich heraus, daß sie infolge Gas vergiftung, die durch ausströmendes Gas wäh reud der Nacht eingetreten war, den- Tod er litten hatte. * Leipzig, 6. Okt. Das Direktorium der Internationalen Baufach-Ausstellung hat den Schttiß dor Ausstellung auf den 31. Ok tober nachts 1 Ulr festgesetzt. Am Tage zu vor findet eine interne Schlußfeier statt. — Von dem Direktorium der Ausstellung war auch für den dreimillionsten Besucher eine goldene Uhr gestiftet worden. Es mußte das Los entscheiden und es bat sich ergaben, daß de-r Gewinner der wertvollen Prämie der Fa- brikbgsitzer Riedel aus Chemnitz-Gablenz ist. — Einem hohen sächsischen Offizier wurde im D-Zug-e ans der Reife von Leipzig nach Berlin ein Paket entwendet, bei dessen -Ocff- nung der Dieb wahrscheinlich einigermaßen enttäuscht sein- dürste. Das Paket enthielt die Abzeichen des sächsischen Albrechtsorde-ns und des preußischen Kronen- und Roten Adler- Ordens, ferner das sächsische Verdienstaus zeichnungskreuz und die Zentenarmedaille. * Leisnig, 6 Okt. Ein recht bedauerlicher Unfall ereignete sich vorgestern mittag in Clennen. Daselbst scheuten die Pferde eines Gutsbesitzers vor einem Auto. Hierbei wurde einem 14 Jahre alten Pferdejungen aus Kroptewitz, der die Pferde leitete, und zu diesem Zwecke die Zügel um die linke Hand geschlungen'"hielt, diese Hand fast wcggerissen. * Crumbach bei Hainichen, 7. Oktober. Als sich heute früh der erste Personenzug auf der Strecke Roßwein—Hainichen zur Abfahrt aus der Station Cunnersdorf bereits wieder in Be-