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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191310057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19131005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19131005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-05
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.10.1913
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OerMcheS and LSchfifcheS. * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 5. Oktober: Halbheitcr bei öst lichen, Nebel und Dunst bei westlichen Winden. * — Straßenbahn H o h e n st e i n- E r n st t h a l — G e r s d orf — O e l s n i h. Wir weisen nochmals darauf hin, daß von Montag ab folgende Züge bis auf weiteres ausfallen: An Werktagen nach Sonn- und Festtagen der Zug 4,13 Uhr früh ab Depot nach Oelsnitz und 5,03 Uhr ab Oelsnitz nach Hohenstein-Erntstthal; an anderen Werktagen der Zug ab Depot 4,42 Uhr früh nach Kes selschmiede Gersdorf und 5,17 Uhr ab Kes selschmiede nach Hohenstein-Ernstthal. * — Einen frühe n und st r e n - gen Winter lassen die Ameisen erkennen. Die eifrig tätigen Baukünstler haben Hügel aufgebant, die sich von solchen anderer Jahre mit leichteren Wintern sehr unterscheiden. Die Bauten sind nahezu doppelt so hoch wie sonst. Aus dieser hohen Ausführung und der frühzeitigem Fertigstellung läßt sich auf einen -rühen und kalten Winter schließen. * Hohcnstcin-brnstthal, 4. Okt Der Kaufmännische Verein eröffnete gestern abend im Saale des Hotels „Drei Schwanen" seine diesjährige Vortragsreihe mit einem Licht- bildervorlrag des Herrn A. Bachmann aus Dresden über das Thema „Konstantinopel, die Anatolische und Bagdadbahn". Mit dem Hinweis auf den Bukarester Friedensvertrag, der hinsichtlich das Friedens zu den schönsten Hoffnungen berechtigte, eine feste Garantie aber auch nicht darstellt, leitete Redner seine Ausführungen ein. Durch die Verwicklungen zwischen Serbien und Albanien und neuer dings auch zwischen Griechenland und der Türkei fei der Friede auf eine ziemlich horte Probe gestellt worden. Die Micke Europas seien ganz besonders auf die Türkei gerichtet, die nach den letzten Wirren noch ziemlich gut obschnitt. Ob die schweren Wunden des Krie ges in absehbarer Zeit verheissen, das müsse der Zeit überlassen bleiben. Für Deutsch lands Handel sei es wünschenswert, daß die Türkei einer Periode wirtschaftlicher Erstar kung ontgegengehe. In kurzen Umrissen schil derte der Redner die Hauptsehenswürdigkeiten des europäischen und asiatischen Stambuls, der Hauptstadt des türkischen Reiches. Man lernte das rege Leben und Treiben auf der Brücke am Goldenen Horn kennen, die Schiffahrt auf dem Bosporus, zahlreiche Mo schecn mit ihren schlanken Minaretts, die Sn- leiman-, Achmed-, Aja Sopbia-Moschce, präch tige Marmorpaläste, Bolkstypen, viele Brun nen. u. a. auch einen von Kaiser Wilhelm gesenkten. Neben der Pracht weist Konstan tinopel aber auch zahlreiche enge Gassen mit Holzhäu'ern aus, die schon ost dem Feuer reiche Nahrung gewährt haben. Der Vortra gende führte d:e Anwesenden ferner in die Vororte, so nach S.'utari mit seinem stim mungsvollen Friedhof und den nach Mekka gerichteten Totensteinen. Den zweiten Teil des Vortrages bildete eine Fahrt aus der Anatolischen und Bagdadbahn. Redner, der 'elbß mehrere Jahre bei der Bahn als Gü tervorsteher, Fahvtdienstleiicr w. tätig gewesen war, schilderte kurz die volkswirtschaftliche und militärische Bedeutung des hervorragenden und erst zit einem Teil zur Ausführung ge langten ProjeRes, an dem durch die Deutsche Bank in Berlin deutsches Geld in erster Li nie beteiligt ist. Die Fahrt ist eine überaus interessante und abwechslungsreiche und geht bald durch enge Schluchten, bald über hohe Viadukte. Man lernte die Güterabfertigungen kennen, wobei das ehemalige Hauptverketrs- mittel nur noch eine untergeordnete Rolle spielt; das Kamel und die Büsfelochscn die neu nämlich nur noch zur Heranscha fnng bezw. zur Abholung der Waren — in der Hauptsache Getreide — vom oder zum Bahn hof. Zahlreiche Bilder veranschaulichten alles aus beste und gewährten einen hübschen Einblick iit das hochwichtige, soviel bespro chene Proje t. Redner schloß mit dem Wun sche, daß die Bohn dem Lande einen erneu leit Aufschwung bringen und daß sie deutscher Arbeit, durch die der größte Teil der Eiscn-- bal n, die zum persischen Golf führen soll, ge- schasscu ist, weiterhin zum Ruhme gereichen möge. Ten Ausführungen folgte leoha ter Beitall. * — F r i st v e r l ä n g e r u n g. Der Stadlrat gibt im amtlichen Teil der heut'gen Nummer bekannt, das die Frist für die An meldung zur Eintragung in die Wählerlisten nir die erstmalige Wahl zum Ausschuß der -.'illgemeinen Omskraukenlasse bis mit 11. Ok tober d I. verlängert wurde. f. Sein 17. S t i f l u n g s h e st, be stehend in Konzert und Ball, bleit gestern abend der Kaufmännische Turnklub im Ali- städter Schützenlavs ab. Zahlreiche G.glc, Mitglieder des Turnvereins von 1850, des Turnerbundes u. a. m., konnte der Vorsteher des Tnrnkluls begrüßen. Tein Konzert, ge spielt vom Trompeterkorps des Königlich Sächsischen Gardereiter-Regiments aus Dres den unter Leitung des Herrn Obermusikmei- slcrs H. Stock, wurde die größte Aufmerksam keit zugewendet. Besonderen Eindruck linier ließen die flotten Märsche, der noch erhöht wurde durch die schönen Lichiefsetie der Hun derte von Glühbirnen an der Bühne. Nicht eudenwollcudcr Applaus war der Dank der Zuhörer, über den mit mehreren Einladen guittierl wurde. Eine gut zusammengestellte Tanzsolge spornte zu flotter Betätigung an. Noch in später Stunde wurde dem Tanze bei gehobenster Stimmung gehuldigt. * — Der Turnerbund veranstaltet nächsten Montag im Altstädter Schützenhaus ein Kvnzert mit nachfolgendem Ball. Sonu- tag erhält der Verein den Gegenbesuch des Lunzenauer Turnvereins, der am Miner« bad abgeholt wird. Für den Nachmittag ist ein geselliges Beisammensein im Gewerbehaue vorgesehen * — M i l i t ä r k o n z e r t. Kommenden Mittwoch, den 8. Oktober, findet im Saale des Hotels „Drei Schwanen" ein Mititärkou- zcrt statt, zu dem es dem rührigen Wirt, Herrn Otto Lorenz, gelungen ist, das Tron« peterkorps des Kgl. Sächs. Karabinier-Regi menits aus Borna zu verpflichten. Herr Ober musikmeister A. Peterlein wird das Konzert, an das sich der übliche Ball anschließt, selbst leiten, sodaß den Besuchern einige genuß/ reiche Stunden in Aussicht stehen. Die hier oestens bekannte Kapelle besteht aus tüchtigen Musikern, die einen Besuch empfehlenswert machen. * — Von einem M öbelwagen umgerissen wurde gestern eine Säule der Toreinfahrt zum Gasthaus „zur Linde". Der schwere Wagen prallte gegen die Mauer au, wodurch diese ins Wanken geriet. ) ( Oberlungwitz, 4. Okt. Der hiesige Bollstreckungsbeamte Max Scheibner ist wegen Unterschlagung amtlicher Gelder gestern ver tatet und heute durch die Gendarmerie dem Kg>l. Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal zuge- ührt Morden. m . Oberlungwitz, 4. Okt. Von einem hiesigen Radfahrer wurde heute früh das 5 Jahre alte Töchterchen des Strumpfwirkers M. angefahren und nicht unerheblich verletzt. Die Schuld an dem Unfall trifft daß Kind seist, das dem Radler direkt ins Fahrrad lief. * * Gersdorf, 4. Okt. Wir berichteten gestern, daß der Güterschuppen der elektrischen Bahn bei Gutsbesitzer Kändler ziemlich ferüggestelll ist und in Kürze in Benutzung genommen wird. Wir bemerken hierzu noch, daß diejenigen, welche die Güter direkt bis ins Haus wünschen, die Absender zu verständigen haben, daß auf den Frachtbriefen der Vermerk stehen muß: „Zur Weiterbeförderung mit der Ueberlandbahn." Denn sonst wendet die Staatsbahn den früheren Modus an und schickt dem Empfänger der Güter erst eine Aviskurle ins Haus, wodurch in der Weiterbeförderung cin Zeitverlust entsteht. Die Ueberlandbahn muß erst beauftragt werden, die Güter mitzubringcn. * * Gersdorf, 4. Okt. Der hiesige Kaninchen- züchtervcrein beabsichtigt, am 9. und 10. Novem ber eine Kuninchenausstellnng mit Verlosung zu veranstalten. * Gersdorf, 4. Okt. Beim Ehreubahn- kcgeln des Keglerverbandes Oelsnitz-Lugau erhielten Herr Hübsch vom Klub „Kuhmaul" i ier einen 5. Preis und Frau Bergmann von hier einen 4. Preis. — Langenberg, 4. Okt. In Besorgnis ver setzt wurde, wie uns aus dem Leserkreise ge schrieben wird, am Donnerstag früh die Familie W. in einem Orte der nahen Nachbarschaft. Als Fran W. ihren Ehemann frühmorgens wecken wollte, fand sic das Bett noch unberührt vor. Nach kurzer Ucbcrlegung ging sic^auf die Suche nach dem fehlenden Gatten, wobei sie anr Rande des P.'schen Teiches den von ihm am Tage zu vor mitgenommenen Handwagen auffand. Voll bangen Schrecks wurde der Teich abgcsucht, da man glaubte, daß der Mann vom Wege abge kommen und vielleicht ertrunken sei. Doch siehe, die Besorgnis war nicht angebracht: nach länge rem Suchen fand man den Vermißten nn Siraßeugraben nahe dem Gasthof auf, wo er sich ein hartes Polster gesucht halte. Der müde Schläfer hatte des Guten zuviel genossen. —x. Falken, 4. Okt. In Penig wie auch in Limbach trifft man von neuem An stalt, die Weiterführung der «taatsbahu von Owrsrohna nach Penig ihrer Verwirklichung enrgegenzuführen. Akan glaubt, Blättermet- duugcn zu olge, daß gegenwärtig dazu der geeignetste Zeitpunkt sei, da das gegnerische Proje.'t Oberwohva - Waldenburg — Gößnitz durch die inzwischen erfolgte Genehmigung der Autolinie Limbach—Waldenburg als er ledigt zu bewachten wäre. Zu dieser Nach richt sind wir in der Lage, au- Grund zu verlässiger Information folgendes mitteilen zu .önneu: Von einer Genehmigung der Auto linie ist an den zuständigen Stellen mcht das Geringste bekannt. Die staatliche Autover im düng ist bekanntlich am Widerstande der Orte Limbach und Obcrfvo na gescheitert. Es ist auch keinerlei Aussicht, daß der Staat die gestellten Bedingungen zurückzieht bezw. er leichtert, da er dann anderen zu errichtenden Linien gleiches Entgegenkommen zeigen mimte. Die Ausführung der Linie durch die Erimmitschauer Automobil-Onmisbus-Gosell- Ichast aber kann wohl kaum noch in Frage kommen, denn das würde aus dem Wege zur Verstaatlichung der Autolinien einen Schritt rückwärts bedeuten. Somit kann von einer Erledigung des Projektes Staatsbahn Ober- -rohna Waldenburg—Gößnitz keineswegs die Rede fein. Das Projekt ist weder erledigt, noch gestorben, es schläft auch nicht. In al ler stille ist erst vor kurzem durch den Stad- rat zu Waldenburg eine Aufforderung an alle beteiligten sächsischen und altenburgischen Ge- memden ergangen, sich zu einem Gememdc- verbaude zusammenzuschließen, dessen Auf gäbe sein soll, das Staatsbahnprojekt wieder aufzugreifen und mit vereinten Kräften aus seine baldige Verwirklichung hinzuarbeilen. Wenn dieser neue Schritt zum alten Ziele auch vielfach hoffnungslosem Kopsschütteln begegnet, können wir doch nicht umhin, ihn auf das Lebhafteste zu begrüßen. Ist diese Beharrlichkeit doch der packendste Beweis für die Notwendigkeit einer besseren Verkehrsver- bindung für unsere Gegend. 'Möge sie end lich einmal zum langersehnten Ziele führen. b HermSdorf, 4. Okt. Der hiesige Land wirtschaftliche Verein kann in diesem Jahre auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Voraus sichtlich im Dezember soll eiW entsprechende Feier stattfinden. — Der Besitzer des hiesigen Gasthofes, Herr Streller, beabsichtigt in diesem Winter einen größeren Maskenball zu veran stalten. - w K. Hermsdorf, 4. Okt. Dis'Gründungsver sammlung des beschlossenen Kaninchenzüchter- vcreins für Hermsdorf nnd Umgegend, in der n a. auch die Wahl des Vorstandes erfolgen soll, findet am morgigen Sonntag vormittag im Restaurant „zum Bergkell- r" stakt. Freunde der Bestrebungen, die beitreten wollen, sind hierzu gerngesehen. k . Kuhschnappel, 4. Okt. Wiederum laden allerorts Plakate nach unseremIonst so stillen Dörfchen zu einem Militär-Konzert bei Herrn Gasthofsbesitzer Hermann Lahl, ein, bei dem kommenden Mittwoch das Trompeterkorps der Osrcko äu Oorp» aus PotsdaiH ^seinen Einzug halten wird. Die Kapelle, dke^sich auf einer Konzertreise befinde?, wird auch hier Anerkennung finden, denn der der Kapelle vox-usgehcnde Riis ist ein tadelloser. Ein Besuch dür, Veranstaltung sei daher angelegentlichst empfohlen. * Hohndorf, 3. Okt. Im Hofe des Garten gutsbesitzers Forberger in deAvberen Anger straße hier, spielte der siebenjährige Schulknabe Hermann Willy Lange, Sohn des in der Nach barschaft wohnhaften Bergarbeiters Lange mit anderen Kindern. Hierbei kam er der einen halben Meter in den Hof ragenden elektrisch be triebenen Dreschmaschine zu nahe. Er wurde von derselben an den Kleidern erfaßt und mehr fach gegen die Wand und den Erdboden ge drückt, daß er einen Schädelbruch, mehrere Nip- peubrüche und schwere innere Verletzungen er litt, an deren Folgen er trotz sofortiger ärztlicher Hilfe jetzt gestorben ist. Die fragliche Welle soll nicht genügend gesichert gewesen sein. * * Wiiftenbrand, 4. Okt. In den nächsten Wochen wird eine Sammlung, ^swelche in allen Kirchgemeinden, die dem „Verein für christliche Liebeswerke in Limbach und Umgegend" zuzählen, jährlich je einmal stattfindet, hie;selbst abgehalten werden. Der mit der Sammltfstg beauftragte Bote führt einen Ausweis des Lfirchenvorstandes bei sich; es wird angelegentlichst gebeten, ihm Beiträge freundlichst zu übermitteln. Jahres berichte mit geprüfter Nechnnngswiedcrgabe führt er gleichfalls bei sich. Sie setzen jedermann leicht hin in den Stand, über die ungeschmälerte Ver- wcndm'.g der Sammelgelder sich ein Urteil zu bilden. Möchte das Sammelwerk, das jährlich 14 Kirchgemeinden mit 18 Olischaften berührt, auch hierorts reichlichste Unterstützung finden und sein Abschluß ein erfreulich gümstger sein! g. Mittelbach, 4. Okt. Morgen Sonntag und Montag wird in unserm Oct das Kirch weihfest gefeiert werden. Bei gutem Wetter ist sicherlich wieder mit einem Massenbesuch zu rech nen, dessen Anforderungen die heimischen Wirte in gewohnter Weise gerecht werden dürsten, da alle Vorbereitungen hierzu getroffen wurden. Das übliche Kirmeskouzert findet am Mittwoch in Eckerts Gasthaus statt, woselbst die Wurzcucr F. ldartillerie-Kapclle konzertiert. . * bhcmnitz, 4. Okt. Einen recht guten Fang bat aus Betreiben der st k. Gendarme rie in Oberleutensdor' in Böhmen die hie sige Kriminalpolizei gemacht, da es ihr ge lang, die beiden berüchtigten'^Mubrecher Wen zel Kus und Josef Vajshaitl» aus Oi erleu tensdor; zu verhakten. Die Velden haben er- wie''enermaßen vielfache Eüchruchsdiebstähle nicht -nur in Nordböhmen, sondern auch in Deutschland und Frankreich begangen. Sie k alten mittels ge älschter Reifedokumeute in einer Spinnerei in Chemnitz Arbeit gefunden und wurden von der Chemnitzer Kriminch' Polizei in ilrer Wohnung in Haft gewom- mcu. Sie leugneten zwar anfangs hartnäckig, waren aber aus höchste erstaunt, als sie im iesigen Amtsgebälude plötzlich den beiden österreichischen Gendarmen -gegenüber-gestellt wurden. Sie gaben auch sofort das Leugnen auf und legten cin Geständnis ab. Nach einer hier eingelangten Nachricht haben sie mehrere Einbrüche ausgesührt, so in Holten, Bot:rov und Ostersetd, wo ihnen am erstge nannten Orte allein in einer Nacht 4500'Mk. in die Hände gefallen sind. Äer Vater des Joies Vajslaitl und der bs^üclstigte Dieb Wenzel Holinsky beenden sich bereits in die ser Sache als Mitbeteiligte in (Essen in Un- lersuchungsl at. Kus wird ck»3 der dortigen Gegend bereits seit mehreren Jahren verfolgt, da er mit dem im Zuchthause iu Werdau (Westfale») eine mehrjährige-«Kerkerstrafe ab- büßenden Kap Holinsky an Einbrüchen mit- be eiligt war, sich aber stets Lurch die Flucht feiner Festnahme zu entziehen wußte. Alich ste en Kus und VajshaitlFin dringendem Verdacht, den Polizeisergeawen Nolle aus Weiel ermordet zu haben. Nvlle wurde mit tels einer Selbstladepistole voll Einbrechern erschossen. Es scheint bereitsUerwiefe», daß Kus zur damaligen Zeit eine Sel .stladepistole gewagen hat. Ueberdies stimmt die Personal beschreibung auf die beiden. it An Oesterreich werden die beiden schweren Jungen erst aus- geuefort werden, wenn sic hie Strafen für die verschiedenen im Deutschen Reiche ver übten Verbrechen abgebüßt Halwa werden. * Frankenberg, 4. OlT Unter Vlor- autritt ihrer Batailtlousmusik, begeistert emp- fangen von der gesamten Einwohnerschaft, rückte gestern vormittag ^11 Uhr die 4. (bis herige 1.) Kompagnie des 2. Kgl. Sächs. Trainbataillons Nr. 19 in ihre neue, über aus festlich geschmückte Garnifionstadt ein. Auf dem Markte nahm die Kompagnie Aufstel lung. Herr Bürgermeister Dr. Irmer be grüßte sie und hieß sie in Frankenberg herz lich willkommen. Mit einem Hoch auf die Kompagnie endete die Ansprache. Hqrr Haupt mann Klingner dankte dem Bürgermeister, für den schönen Empfang. Er verlsicherte, daß die Kompagnie gern bereit sei, mit der Bür gerschaft gemeinschaftlich für das Wohl der schönen Stadt Frankenberg eingutreteu und mit der gesamten Einwohnerschaft in gutem Einvernehmen zu bleiben. Dann rückte die Kompagnie nach ihren neuen KasernementS. Das Trompeterkorps spielte Platzmusik, was dankbar begrüßt wurde. Zu Ehren der Kom pagnie fand abends im „Roß" ein allgemei nes Festessen statt. Den Mannschaften wuvde im „Kaisersaal" ein Festmahl mit anschließen dem Ball geboten. — Die Rekruten der Kom pagnie — 56 Maun — trafen bereits gestern hier ein. ' H tz * Dresden, 3. Okt. Vor freudiger Aufregung über eine unerwartete Erbschaft verübte heute eine Frau namens Weinberger Selbstmord. Sie halte gestern aus Wien die Nachricht erhalten, twß ihr eine Erbschaft zugefallen sei. Diese uner wartete Freude hat die Frau so aufgeregt, daß sie ihren Sonntagsstaat anzog und sich vergiftete. — Der praktische Arzt Dr. Weindler wurde heute wegen Entfernung von zahlreichen Bildern und Zeichnungen aus Büchern der Königl. Bibliothek, der Bibliothek des Albertiniums uiid des Landesmedizinalkollegiums zu 1200 Vik. Geldstrafe oder vier Monaten Gefängnis ver urteilt. Auf Geldstrafe wurde nur wegen seines Geisteszustandes erkannt. * Bischofswerda, 3. Okt. Tot aufgefundcn wurde Mittwoch nacht auf der Landstraße bei Fischbach der Kutscher Steglich von hier. Er hatte einen Möbeltransport nach Dresden zu besorgen und ist wahrscheinlich in der Schlaf trunkenheit vom Wagen gefallen und überfahren worden. Der Verunglückte hinterläßt eine Familie mit sechs Kindern. Das sechste Ki:d wurde erst Mittwoch nacht geboren. K Plauen, 3. Okt. Ein goober Fall elterlicher Gewissenlosigkeit wurde in einer Verhandlung gegen 5 zwölf- bis vierzebu jährige Schlingel vor der hiesigen Strafkam mer bo.anut. Der Vater des einen dieser Bursche» ging in seiner strafbare» Nachficht so weit, daß er seinem Bengel die nach Hause gebrachte gestohlene Taube ausnahm, briet und zum Verspeisen vorsetzte. Das Ge richt verurteilte den Sprößling dieses Muster erzichers zu zwei Monate» und zwei Woche» Gefängnis und erkannte weiter gegen i! n auf Unterbringung in eine Erziehungs- oder Besserungsanstalt. Einer seiner Genossen er hielt zwei Monate uu^ .chrei Wochen und drei Tage Gefängnis. Die letzten beiden Ange klagten, die sich nur der Hehlerei schuldig gemacht Hatton, kamen mlit einem Verweis davvn. . >0- Depeschen vom 4. Oktober. Berlin. (P r i v. - T e l.) Der Kaiser ist I euic früh 8,16 Uhr, von Romintem tdnv inend«, auf Staüo» Wildpark eingctrvfseu und tat sich ins Neue Palais begeben. Berlin. Angesichts der benschend» deutsch feindliche» Stimmung in sranzösi'che» Handels- und Industriepreise» weist die Hm - dels ammer j» Stuttgart darauf hin, daß dcr »ationalistisck e Presse eldzug gegen die ben sche Industrie nicht zum geringsten Teil ans die Machonschastc» der englische» Konkurrenz, die de» deutsche» Fabrikaten weder in Qua lität, noch im Preise Nachkomme» könne.:, zurütlzuführen sei. Es ist bereits soweit ge komme», daß richtige Proskriptionslisten- deut scher Finnen aufgestellt wurden. Der Tcu.- sche Handelstag hat dem Reichskanzler Mit teilung davon gemacht und ihn ersucht, ge eignete Schritte in dieser für den deutschen Handel so äußerst wichtigen Frage zu unter nehmen. Metz. Ein Knabe ging gestern eine WK:e ein, daß er in 15 Minuten eine gewisse Strecke durchlaufen könne. Ec erreichte das Ziel tat sächlich in 14 Minuten, sank aber tot zusammen. Paris. (P r i v. - T e l.) Für die be vorstehende Ankunft und den Aufenthalt des Präsidenten Poinearee in Madrid wurde» von der spanischen Regierung die schärfste» Sicherheitsmaßregeln getroffen. Ei» drei faches Solda'teuspalier wird die Straße vom Bahnhof zum Königlichen Schloß besetze». Der Wage», i» dem der König und der Prä sident sitzen werden, wird so dickst von berit ienen Geiidarmen begleitet sei», daß das Pu- bssikum die beiden Pekfonlichkeite» gar nicht zu Gesicht bekommt. Mehrere als Anarchisten bekannte Judivssdue» sitze» bereits seit mehre re» Tagen hinter Schloß und Niegel. Die einzige große Festlichkeit, bei der sich der König und der Präsident der Oesfeutlich'eit zeigen werden, ist die Galavorstellung im Opernhaus. Im übrigen wird der König den Präsidenten auf einer gangen Reihe von Besuchen begleiie», die sämtlich unter dem Ausschluß der Oefsentlichkeit stehen werde». Paris. (P v i v. - T e l.) Der französi sche Postdampfer „Amoure", der im Hafen bn» Algier vor Anker lag, ist gestern abend i» Braud gerate». Bei de» Löscharbeitc» wurde» der Kapitä» und einige Mann der Besatzung durch explodierende Tanks lebens gefährlich verwundet. Brich. Drei betrunkene Deutsche erschie nen gestern in einer Kantine in Lvngwfi^ Die Frau dos Kantineninhabers befand sich ge-
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