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iiMM!M Hohklltkill-Euitllllllkl äliriUI Nr. 214 Tageblatt. Sonntag, den 14 September 11118 Jahrgang OertlichcS und SSchstscheS. * — Die Aufgaben des kom menden Landtages. Neben dem Schutz der Arbeitswilligen wird die weitere Ausbildung der Jugendpflege, die Neurege lung des BcamienreckM, die Abänderung des Wahlgesetzes zum Landeskulturrate und vor allem die Reform der Ersten Ständekammer den Landtag beschäftigen. Das Verhältnis der Parteien zur Negierung und zueinander wird sich wohl ähnlich gestalten wie bisher. Nur wird sich voraussichtlich die Haltung der sozialdemokratischen Fraktion wesentlich ver schärfen, weil aus der Stellungnahme der stich,fischen Parteiorganisationen gegenüber der Haltung der Neichstagssraktion in der Dek- lungsfrage auf ein stärkeres Hervor treten des äußeren linken Flügels auch in der Land tagstätigkeit geschlossen werden kann. Wenn die vielen Kämpfe, die dadurch allen bürger lichen Parteien aufgenötigt werden, nicht nur zur Befestigung des freundschaftlichen Verhält nisses, das sich zwischen den Nationasl-beralen und den Freisinnigen gebildet und, von eini gen Ausnahmen abgesehen, in den letzten Sessionen, bewährt hat, sondern auch zu einer Mildsrung der Gegensätze zwischen diesen bei den Parteien und den Konservativen führen würde, so könnte das nur mit Freude begrüßt werden. — Wird auch der bevorstehende Land tag nicht vor gleichgroße gesetzgeberische Auf gaben gestellt sein wie sein Vorgänger, so wird er doch von großer Bedeutung sein, da mit ihm die erste Legislaturperiode nach der Aenderung des Wahlgesetzes zu Ende geht, die zugleich seit langen Jalren die erste ge wesen ist, in der die Konservativen nicht die absolute Mehrheit halten, in der vielmehr die Konservativen, die Liberalen und die Sozial demokraten nahezu gleichstark vertreten waren, sodaß die Liberalen, namentlich aber die Nationalliberalen, den Ausschlag gaben. * — Städtische Arbeitslosig keit und Leutemangel auf dem Lande. Es vergebt gegenwärtig kaum ein Dag, an dem die Tageszeitlungen nicht eine Notiz über die zunehmende Arbeitslosigkeit in vielen Juduftrieovten bringen. Durch fortge setzte Zuwanderung vom Lande wird diese Not und dieses Elend noch weiter gesteigert. Im ureigensten Interesse der städtischen Ar beiter dürste cs deshalb liegen, wenn dieser Zuzug einmal alffhört oder wenigstens etwas abgeschwächt wird. Von diesem Standpunkt aus muß der Hinweis des Arbeitsnachweises des Sächsischen Landeskulturrates, daß in der Landwirtschait eine große Zahl offener Stellen vorhanden sind, die eine dauernde Beschäfti gung gewähren, allseitig begrüßt werden. * — S t a m m g l ä s e r müsse n n a ch- geeicht werden, auch wenn sie Eigen tum der Gäste sind, sofern sie nur in der Schankwirtschaft gebraucht werden. Vvm 1. Oktober ab dürfen Schankgefäße, bei denen der Abstand des Füllstrichs weniger als 2 Centi- meter beträgt, im Schankbetriel e amr noch verwendet werden, wenn die alten Jnhalts- bezeichnungen in haltbarer und jeden Zweifel ausschließender Weise durchslrichen, und der neue Füllstrich mit der damit übereinstimmen den Bezeichnung des Sollinhalts — möglichst auf der entgegengesetzten Seite des Ge-äßes — angebracht ist. Die'e Nouerung ist eine Folge des Reichsgesetzes vom 24. Juli 1909, nach dem vom 1. Oktobor dieses Jahres ab der Mstand des Füllstrichs vom oberen Rande des Schankgefäßes zwischen 2 und 4 Zenti meter betragen soll. * — Die P f l a u m e n e r n t e gibt be kanntlich in diesem Jahr einen sehr guten Ertrag. In der Gegend von Gera muß er aber ganz besonders reich sein. Bäume, die bisher bei guten Ernten zwei bis drei Zent ner Früchte brachten, bringen dieses Jahr den doppelten Ertrag, sodaß auf dem Geraer Wo chenmarkte das Pfund gute Pflaumen bereits dut 3 Pfennigen angeboten wurde. Das Pflaumenmussieden nimmt deshalb einen Um 'ang an, wie selten in einem Jahr. * — Die „Elektrische" als Wet ter Prophet. Der „Boss. Ztg." wird vdn einem Naturbeobachter geschrieben: Wer ein feines Ohr Hai und in der Nähe einer Stra- ßenbahn wohnt, wird gewalr werden, daß er daß Gepolter der heramnal enden Wagen bald früher, bad später vernimmt. Das hängt mit der Luftfeuchtigkeit zusammen. Ist die Luft feucht, so vernimmt man das Wagon- gerassel früher, bei trockener Lust später. Wer auf einem Wagen der Straßenbahn einige Zeit steht, wird bemerken, wie mitnnor aus der kleinen Nolle, die an dem die Straßen entlang gespannten Draht schießt, um die nötige Elektrizi'ät zu entnehmen, ein kleiner elektrischer Funke springt. Bald ist er blau und verrät uns dadurch, daß die Luft wenig Feuchtigkeit enthält und gibt uns damit die Hoffnung auf schönes Wetter. Ist or grün, so rührt diese Färbung von der feuchten Luft her: wir haben in kurzem Regen oder Nebel zu erwarten. Zeigt der Funke eine ziemlich weiße Färbung, so bedeutet das einen nahe bevorstehenden Umschlag des Wetters. *— Ein beliebter Sport der Inge n d, der auch am unseren abschüssigen Straßen sehr im Schwange ist, hat in Ebers- darf (Reuß) einen schweren Unfall herbeige- ,ührt. Der zel njbhrige Sohn des Mühlen besitzers Paul Schaller setzte sich, »nie viele andere Kinder, auf einen Handwagen, diesen mit den Füßen lenkend. Der Wagen kam aus abschüssigen' Weg in rasende Fahrt und sein Lenker verlor die Gewalt, sodaß er mit aller Wucht gegen einen Baum fuhr. Die Deichsel zerbrach und dem Jungen wurde Lunge und Leber so schwer verletzt, daß er starb. 8 («Ubach, 13 Sept. Folgende im Grund buche für Erlbach auf den Namen des früheren Gemeindevorstandes, Wirtschastsbesitzers Franz Vikior Müller, eingetragenen Grundstücke sollen am 28. Oktober 1913, nachmittags 3 Uhr — an der Gerichisstelle — im Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden: 1. Blatt 17, nach dem Flurbuche 17 Ar groß, auf 7462 Mk. geschätzt, wovon auf das Inventar 1162 Vik. entfallen. Es besteht aus Wohnhaus, Scheune, Gemüse- und Obstgarten und liegt im unteren Oitsteil von Erlbach. Die Brandversicherungs- snmme beträgt 5820 Mk. 2. Blatt 90, nach dem Flurbuche 112,7 Ar groß, ans 2350 Mk. geschätzt; 3. Blcnt 8l, nach dem Flurbuche 55,3 Ar groß, auf 1175 Mk. g-schätz'; die Grundstücke zu 2 und 3 bestehen aus Feldern und Wiesen und liegen an der Eilbach-Gersdorfer Straße. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts in Stollberg sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. * Lichtenstein-C-, 12. Sept. Das bekannte Etablissement „Goldner Helm" wild am 28. Ok tober versteigert werden. Das Grundstück ist mit Inventar auf 98 854 Mark geschätzt. * Zwictan, 11. Sept. Eine unter der Leitung inaktiver höherer Marineoffiziere stehende deutsche Luftfahrzeug-Ausst^ wur de Dienstag abend in der Ausstellungshalle auf dem Schießanger eröffnet. Die Ausstel lung, die zum ersten Male gezeigt wird, bleibt bis zum 5. Oktober hier, um daun alle Städte des Reiches nacheinander aufzu suchen. Kaiser!. Kapitänfeutnant Röpke hält täglich Vorträge in der Ausstellung über alle Gebiete des Luftfahrweseus. * Leipzig, 12. Sept. Unter dem Namen „Schutzhaus" ist in diesen Tagen in Leipzig ein Verein gegründet worden, der sich zur Aufgabe gemacht hat, entlassene Sträflinge aus den Zucht häusern und Gefängnissen im Deutschen Reiche in einer eigenen Kolonie nnterznbringen, dort zu versorgen und zu beschäftigen. E n Heim soll den Sträflingen als gute und sichere Unter kunft dienen, sie vor Begehung weiterer Ver brechen bewahren und zu brauchbaren Menschen machen. Durch diese Maßnahmen hofft man, auch die Zahl der Rückfalls-Verbrechen zu ver ringern und gleichzeitig die Sicherheit der Be völkerung zu erhöhen. * Kamenz, 12. Sept. Im benachbmten Häs- lich wurde am Montag die zur Herrschaft Brauna gehörige Rittcrgutsscheune samt den reichen Ernteoorräten emgeäschert. Die große Scheune war an eine Anzahl Wirtschafts- und Hausbesitzer verpachtet. Die Zahl der Brandkalamitosen beträgt gegen dreißig, die fast sämklich nicht versichert haben. Es dürfte Brandstiftung vor liegen. * Oybin, 12. Sept. Der Weiterbetrieb der Uhligschen Naturheilanstall durch den Sanitätsrat Dr. Weber in Oybin wurde vom Kreisausschuß nicht genehmigt. Ser PseM-AWM des Misterims. Größenwahn oder Leichtsinn! — Nicht alle Tage kommt es vor, daß sich ein Mi- nistMialbeamter oder gar ein „Minister-Aspi rant" seine bessere Ehehälfte in Ober lungwitz wählt, und deshalb war das Stannen der Oberlungwitzer wohl berechtigt, als eines Tages bekannt wurde, daß sich die 20jälrige Tochter des verstorbenen Gutsbe sitzers G. mit dem Aspiranten des Kgl. Sächs. Ministeriums Kurt Klemm verlobt hatte. Ja, es ging ein Raunen und Staunen durch den gangen Ort. Den Titel „Aspirant des Mi nisteriums" Hattie män noch nicht gehört, der Mann mußte etwas ganz Großes seine Und als man ggr den 20jährigen jungen „Aspi ranten" sah, da tuschelte man: „der hat es in seinen jungen Jahren sehr weit gebracht." Weit hat^e er es gebracht — bis zum stel lungslosen Buchhalter! — Der „Aspirant" batte seine Braut in Chemnitz kennen gelernt. Am 31. Mai war die Verlobung in Ober lungwitz angesetzt. Der Bräutigam wohnte in Chemnitz, und am Verlobungstage batte er früh den Zug nach Hohenstein-Ernstthal verpaßt. Kurz entschilossen mietete er sich eine Auto mobildroschke und subr nach Oberlungwitz. Es wachte ja auch auf die Bewoluer des Ortes einen ganz anderen Eindruck, wenn er im Automobil an-gewahren kam. Sofort bezahlen konnte er die Fuhre nicht, weshalb er den Chauffeur aus einige Tage vertröstete. Die Verlobung war vorüber. Die Braut batte van ihrem Sparkassenbuch mit einer Einlage von 707,80 Mark, 100 Mack zu ver schiedenen Anschaffungen abgehoben. Lieben-s- Sturmvögel. Ein Schiffsrowan aus dem Nordland von A nny W 0 t h e. Nachdruck verboten. Grüngoldene Lichter tanzten über die Flut. Im krausen Wellenspiel gleitet ein Dampfer daher. „Kel-r wieder", blinkt sein Name im Son nengold, und die Hapag-Flagge flattert in mitten bunter Wimpel vom hohen Mast lustig im Minde. In den Gärten der immer femer rücken den Ufer blühen 'Rosen und Sonneniblumen in üppiger Fülle. Sie senken tief ihre Häupter, wm zum Abschiodsgruß, während der kleine Dampfer auf den blauen Wellen vorübereilt. Die Passagiere stehen dicht gedrängt bei einander. Eine leise Uuvuhe hat sich ihrer bemächtigt. Ein jeder will vorwärts den er sten 'Blick auf das schimmernde, weiße Haus zu werfen, das da drüben so stolz und präch tig wie eine schimmernde Feste aus' den Wel len liegt, und das für einige Wochen nun seine Heimat sein soll, sein Schutz und seine Wehr. Lichtweiß blinkt und lockt die „Ozeana", zu einer Nord- und Jslandreise gerüstet, bei Brunshausen ßrcr neuen Gäste harrend, die .der Dampfer „Kehr wieder" an diesem louch- tenden Sommertag von Hamburg ihr . ent- gegeuführt. Einen Augenblick herrscht angesichts der „Ozeana", die im Nähsrkommen immer mäch tiger vor den Passagieren au'wächst, atemlose Stille, ein tieses beklommenes Schweigen. Daun aber fliegt es wie ein Juchzen durch die Luft und über die Wellen. Tücher wehen und Mützen schwenken. Auf dem Promenadendeck steht, umgeben von seinen Offizieren, grüßend der Kapitän, eine Hobe, kräftige Gestalt, mit stahlscharfen, blauen Augen. Die lauge Reihe der 'Ste wards in ihrer schmucken Uniform, die blond- uud braunhaarigen Matrosen begrüßen die Ankömmlinge mit Hurrageschrei. Die schwere Schiffsbrücke wird herüberge- schlageu, und langsam nimmt der weiße Schiffskoloß die Schar seiner neuen Bewo ner auf, von der Schisfskapelle mit „Deutsch land, Deutschland über alles" begrüßt. Mäch tig, weihevoll klingt es über die Wellen. Dreihundert Menschen mögen es sein, die mit dem Dampfer „Ozeana" der Hamburg Ame rika-Linie einen Ausflug in das Eis- und Feuerland wagen wollen, das nur so wenige aus eigener Anschauung kennen, dessen Sa gen und Wunidermären aber seit Kindertagen in aller Herzen leben. Island, das Laud der Dichter und Denker, die Heimat des Edda, der alten Göttersagen, spinnt schon jetzt seinen Zauber. Dienstbeflissen nehmen die Stewards die Passagiere in Empiang, nm sie durch das Labyrinth der Gänge in ihre Kaiinon zu führen. Soimenbcgläuzte, schimmernde Möwen um kreisen das Weiße Schiff, das jetzt langsam die Anker lichtet. Am Backbord, abseits von den anderen, lelnt sinnend ein Mann und verfolgt den Flug der Vögel. Ihn drängt nichts, seine Kabine in Au genschein zu nehmen. Es ist ihm gleichgül tig, wo er die nächsten Wochen Hausen wird. Er lächelt fast mitleidig über die Hast, mit der alles vorwärts stürzt. Gilt es doch, den besten Löschplatz, den beguemsteu Liegestull, Heu vorteilhaftesten Unterschlupf auf dem Promenadendeck zu erobern. Der Manu, der über die schimmernde Was serfläche starrt, in welche die SB ermöven ihre glutheißen Schwingen taneben, denkt nur mit einem dumpfen Druck im Hirn, daß nun alles, alles hinter ilm liegt, ein ganzes Le ben und ein ganzes GAick. Er denkt nur, daß er, frei und losgelöst evon allem, was sein war und was ihn an die Heimat bannte, hinausziebt in unbekannte i Fernen, über das weite, endlose Meer, ohne > Glück und ohne Stenn. „Sturms" lechzte seine Seele. Aber die Wellen gleiten spielend dahin, und die Was- servögel steigen sonuensroh in den blauen Acther hinein. Ein tiefer Schatten legt sich über die breite Stirn des Einsamen, mit dem In der Mitte gescheitelten, krausen, dichten Blond laar, unter dem ein paar zornige, blaue Augen jetzt dunkel aufblitzen. Kein Erinnern und kein Zurück, das sollte jetzt seine Losung sein. Die hohe, breitbrüstige Gestalt straffte sich. Die Flügel der scharfgebogenen Nase bebten leise, und um den Mund, den ein blonder, spitz zugeschnittener Vollbart umkraust, grub sich ein harter, eigenwilliger Zug. Langsam begann die Maschine des Schif fes zu arbeiten, langsam durchschnitt der weiße Kolos die Mellen. Doch was war das? Stoppte nicht der Dampfer? Richtig, da flog ja noch ein kleines Dampfboot eiligst heran. Die „Alte Liebe" wars, die Olaf von Vodenbringk schon in Hamburg am Grasbrook zur Abfahrt bereit ge scheu. Einige kurze Signale, und das Fallreep der „Ozeana" fiel hernieder. Ein tast verächtliches Lächeln kräuselte jetzt die Lippen des einsamen Beobachters, als er auf die Dame blickte, die, wie es schien, in nervöser Hast den kleinen Dampfer verließ und eiligst die Schiffstreppe hinanstürzte, als würde sie von bösen Gei'torn verfolgt. Oben an der Treppe begrüßte der erste Offizier des Schiffes die Dame mit einer tie fen Verbeugung. „Nachzügler", dockte Olaf von Bloden- bringk geringschätzig „Die Dame gehört of fenbar zu den Weiborn, die nie fertig wer- den können, und hat nun gewiß ein kleines Vermögen opfern müssen, um mit der „Alten Liebe" noch rechtzeitig die „Ozeana" zu errei chen. Greulich, so was!" Er wandte sich lässig ab, dabei sah er aber plötzlich in ein Paar große, blaue Au gen, gletschcrfarken dinkten sie ihm, die voll zu ibm aufgeschlagen waren. Die eisblaueu Augen gehörten einem jun gen Mann, der, in Kniehose und Joppe, eine blaue Schifsermütze auf dem kurzgeschnittenen, welligen Blondhaar, eiligst der voranschreiten den Dame folgte. „Welch eine wundervolle Erscheinung", dachte der Einsame, der noch immer am Back bord verharrte, „welch ein reizender Junge!" Hatte seine Bewunderung sich so spre chend in seinen Blickten verraten? Wo hatte Olaf mir schon dieses Gesicht gesehen? Er sann und kann, aber er fand kein Er innern. „Donnerwetter", sagte er leise vor sich hin. „Menn mich nickt alles täuscht, so ist dieser allerliebste Bangel ein Waib. Na, die Sache kann ja gut werden." Dann aber schüttelte er mit leiser Selbst- iroutie den Kopf. „Olaf, alter Junge", lächelte er, „deine P antasie treibt ja mal wieder üppige Blüten." Er wollte noch einen Blick auf die Dame werfen, aber sie war bereits im Schiffsraum verschwunden. Das Fallreep flog in- die Höhe, die „Alte Liebe" schaukelte schon wie der da drüben auf den Wellen-, und die „Ozeana" steuerte majestätisch im schimmern den' 'Licht der Nordsee zu. Da ging auch Olaf von Boble nbvingk in seine Kaline. Auf seinem schönen Munde lag ein stolzes Lächeln. In einer verhältnismäßig geräumigen Ka bine des Salondecks saß auf dem unterhalb des Kabinenfensters angebrachten eleganten Plüschsofa eine schlanke, schwarzgekleidete Frauengestalt. Sie biell wie- 'müde die feinen Hände im Schaffe und schaute aus tic .'lauen Augen wie verloren ins Leere. Der junge Mann, der voran Olas von Bodenbringks Aufmerksamkeit erregt, bemühte sich, mit Hilfe- 'des Kabinenstewards etwas Ordnung in der Kabine zu sch 1 fcn und den Inhalt der verschiedenen Ko fcr und Taschen in Kleiderschrank und 'Schubfächern unterzu bringen. (Fortsetzung folgt.) Vr-sksI^srLsi6snksus Olismniir.ffoke stost- u. Xkon6N8ft. ULL