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Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. ' ÄstNIerteliäkrlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts- Der.Hohenstcin-Ernstthalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends m em a um - Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Katserl. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen, stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (aus,er Bestellgeld) Mk. l.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen "ehmen die G f Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die Silage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzeig enge h r fr Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, -gespaltene Zeile im amtlichen Teil -D Pfg. Anzeigcn-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags w Uh , g b GEntie jedoch nicht übernommen. - Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Platzen "'rd mügliM DGGGGGDGGGGDDGGDGDGDGGGGGDDDGGDGDD-->GGDDS> MKSXDGTGGGGGGTGGGGGGTMGKKMKKKAKKKMMMKTGOT die Redaktion nicht vervmoua;. Nr. 207, F-rn,p--ch-r R° 1SI. Sonnabend, den 6. September 1913. B°h»ft--ß- s. 40. Jahrgang In der Ueberschrift des X. Nachtrages zum Ortsgesetze hiesiger Stadt in Nr. t84 dieses Blattes hat cs statt 1889 zu lauten 1899. Hohenstein-Ernstthal, am 4 September 1913. Der Stadtrat. Der 3. Termin Gemeindesteuer für 1913 ist spätestens bis Tonnabend, den 13. September d. I«, an die Gemeiudekasse — Rathaus, links, 2. Zimmer — zu bezahlen. Alle verbleibenden Reste müssen zwangsweise eingezogen werden. Oberlungwitz, am 5. September 1913. Der Gemcindevorstand. Jie VMmnvimn. In Konstantinopel beginnen die Verhand lungen über Adrianopel erst am morgigen Sonnabend, weil die Türken das Beiramfest feiern. Die türkischen Blätter äußern sich sehr mißmutig darüber, daß zum Führer der bul garischen Delegation der General Sasow bestellt wurde. Dieser General ist allen Osmanen verhaßt, da sein Armeebefehl, in dem er den Türken die Vertreibung nach Kleinasien an drohte, noch unvergessen ist. Eine Verschlep pung der Verhandlungen wird gleichwohl nicht besürckster, da Türken wie Bulgaren das gleiche Interesse daran haben, möglichst bald mitein ander einig zu werden. Die griechische Regierung richtete eine Note an die Großmächte, in der sie ein internatio nales Mandat zur Besetzung der thrazischen Ortschaften fordert, die den Bulgaren im Frieden von Bukarest zugesprochen wurden, von ihnen aber noch nicht militärisch besetzt werden konnten. Falls der griechischen Regie rung ein solcher Auftrag nicht erteilt werden sollte, sei sie zur sofortigen Räumung von Dedeagatsch entschlossen. Die provisorische Be setzung Oer erwähnten Gebiete dürste die Zu stimmung der Großmächte finden, da es sich dort um den Schutz ausländischen Handels und Kapitals handelt, der bedroht erschiene, wenn die von Bulgaren und Türken bewohn ten Orte ohne militärische Bedeckung gelassen würden. Die Regierung in Sofia hatte sich seinerzeit nach Athen mit der Bitte gewandt, die griechische Besatzung bis zum Eintreffen bulgarischer Truppen in Dedeagatsch zu be lassen. Nach der Verständigung mit der Türkei will Bulgarien sich an die Großmächte mit einer Denkschrift wenden, in der im Hinblick auf die neuen Gebietsabtretungen in Thrazien auf die Notwendigkeit einer Revision des Bu karester Friedens hingewiesen wird, der zur Voraussetzung hatte, daß Bulgarien im Besitze Thraziens bliebe. Die serbisch-montenegrinischen Grenzstreilig- keiten betreffen ein Gebiet in der Nähe von Ipek. Man hasst beiderseits auf eine gütliche Verständigung. Sollte sie wider Erwarten nicht erzielt werden, so wird entweder König Carol von Rumänien oder König Konstantin von Griechenland, der am deutschen Kaiser manöver teilnimmi, als Schiedsrichter die Ent scheidung treffen. Die Hochzeit in Sigmaringen. Zahmen und Girlanden schmückten am Tage der Vermählung des früheren Königs Manuel von Portugal mit der 23jährigen einzigen Tochter des verwitweten Fürsten Wilhelm von Hohenzollern die Straßen von Sigmaringen und auch von den Türmen und Dächern des auf felsiger Höhe am Donauufer gelegenen fürstlichen Schlosses wehten die Fahnen. Einen solchen Fremdenverkehr wie am Donnerstag hatte das sonst so stille Städtchen selten ge sehen. Außer den fürstlichen Gästen waren von nah und fern Fremde herzugeströmt, um Zeuge des Festes zu werden, namentlich wa ren die Vertreter der portugiesischen Aristokra tie in großer Anzahl erschienen. Eingeleitet wurde die Feier am frühen Morgen durch krachende Böllerschüsse. Für das Brautpau und die nächsten Angehörigen fand darauf eine stille Messe in der Schloßkapelle statt, die von dem Kardinalpatriarchen von Lissabon zele briert wurde. Nach einer kurzen Spazierfahrt des Brautpaares durch die Stadt vollzog der Minister des preußischen .Königshauses, Ober- l ofmarschall Graf Eulenburg, die Ziviltrauung. Der Zug zur Kirche gestaltete sich sehr feierlich. Der Weg vom Schloß zur P arr kirchc Ivar in einen überdachten Gang von Weinlaub verwandelt worden, in dem sich Ehrenpforten und Triumphbogen erhoben. Auf einem der letzteren waren die Wappen des Brautpaares unter einer vergoldeten Königs krone angebracht. Weißgekleidete Mädchen und Bauernmädchen in Landesiracht bildeten Spa lier und streuten dem Brautpaar Blumen. Dem Zuge voran schritt der Hofmarschall v. Wangenheim. Dann folgte das Brautpaar. Der König im Frack, die Brust mit Orden bedeckt, die Prinzessin im Myrtenkranz und kostbaren weißen Gewand, dessen lange L-chleppe drei Hofdamen trugen. Es folgten der Vaicr der Braut mit der Muller des Bräutigams, der Königinwitwe Amalie. Ihnen schlossen sich Prinz August Wilhelm als Vertreter des deutschen Kaisers und der Prinz von Waes, als Vertreter des Königs Georg von England und danach alle die anderen Fürstlichkeiten, die zur Vermählungsfeier erschienen waren, an. Der frühere Lissaboner Kardinalpatriarch vollzog den Tranast in Portugiesischer Sprache, in der auch die jung Vermählten ihr „Ja" sagten. Die eigentliche Tranrede hielt der Fürstabt von Einsiedeln in deutscher Sprache. Nach dem Hochzeitsmahl verließen die Ver mählten Sigmaringen im Automobil in der Richtung auf Ulm. Für die persönliche Si cherheit des Königs Manuel waren umfassende polizeiliche Maßnahmen getroffen. Bei dem Hochzeitsmahl brachte der Braut vater, Fürst Wilhelm von Hohenzollern, auf Vie Vermählten einen überaus ierzlichen Trink- sprnch aus. Der Fürst dankte seiner Tochter für den Sonnenschein und die häusliche Freude, die sie ihm in kindlichem Vertrauen und treuer Liebe geschenkt, und betonte, daß sie von jetzt ab für alle Zukunft ihrem Manne angehörte, dem sie eine treue und opferbereite Gefährtin in Freud und Leid zu sein hrbe. Und zum Könige sagte er: „Jubelnde Hoffnungen er weckt in Euch beiden der soeben geschlossene Hcrzensbund. Halte Deine Fran hoch und heilig, sei ihr Richtschnur und Ziel im Leben, lei ihr aber auch der Mann, zu dem sie freu- dig und stolz empovblickt. Zum drillen Male 'eit 150 Jahren verbinden sich die erlauchten Häuser von Portugal und Hohenzollern. Für diese Verbindung sei daher Gottes reichster Segen zu erhoffen." Der Fürst gedächte des verstorbenen Vaters des Königs und der ver storbenen Mutter der Braut und empfahl dem jungen Paar zum Schluß als Wahlspruch den Wallspruch seines Hauses: Nichts ohne Gott. Tagesgeschichtr König Friedrich August wird am 13. November den Antrittsbesuch des Prinzregenten Ludwig in München erwidern. — Der König ist, wie die „Schles. Ztg." wer det, am Donnerstag früh auf dem Truppen übungsplatz Nenhammcr eingetrosten und hat die dort übende 63. sächs. Infanterie-Brigade besichtigt. Nach Beendigung der Besichtigung begab sich der König zu kurzem Jagdaufent halt zum Fürsten Solms-Baruth. Die griechische Königsfamilie stattet noch vor ihrem Eintreffen auf Schloß Friedrichsbof beim Prinzen und der Prinzes sin Fritz.wich Karl von Hessen dem deutschen Kaiserhofe einen Besuch ab. Am morgigen Sonnabend früh treffen die griechischen Gäste auf dem Anialter Bahnhof in Berlin ein, werden dort unter großen militärischen Ehren bezeugungen vom Kaiser persönlich empfangen und in Automobilen nach dem Neuen Palais lei Potshnn geleitet. Der Potsdamer Besuch lat natürlich keinerlei politische Bedeutung. Königin Sophie ist die Schwester unseres Kai ers und hat als solche selbstverständlich den Wunsch, mit ihrer Familie den kaiserlichen Bruder zu begrüßen. König Konstantin aber will nach Persönlich seinen Dank für die ihm vom Kaiser verliehene preußische Feldmar schallswürde abstatten. Auf Schloß Friedrichs- Hof bei Kronberg im Taunus werden die grie chischen Herrschaften darauf längeren Aufent halt nehmen. Die Prinzessin Friedrich Karl, geborene Prinzessin Margarethe von Preußen, ist bekanntlich eine Schwester der Königin. Zum zweiten Krupp-Prozeß. Vor einiger Zeit war gemeldet worden, der Hauptangeklagte im zwei.en Krupp-Pro zeß, Maximilian Brandt, sei erkrankt und habe sich in ein Sanatorium begeben. Diese Mit teilung trifft nicht zu. Wie die „National- zcitung" erfährt, ist Brandt vollkommen gesnnd, l e'indet sich in keiner Heilanstalt und hat nie mals daran gtzdacht, auch nur irgendwie den Protzeßtermin hinauszuschieben. Er hofft viel mehr mit Bestimmtheit, seine Schuldlosigkeit dartun zu können. Die Staatsanwaltschaft hat auch bereits die Anklage gegen Brandt und Genossen erhoben, und zwar wegen Beamten bestechung und wegen Verleitung zum Verrat militärischer Geheimnisse, die zum Wohle des Deutschen Reiches einer fremden Macht gegen über geheimzuhplten sind. Mirangeklagt sind noch zwei ehemalige Direktoren der Firma Krupp, die in Berlin stationiert waren. Gegen den früheren Generaldirektor Landrat a. D. Rötger ist keine Anklage erhoben. Die Ver tändlung wird voraussichtlich Ende Oktober vor der ersten Strafkammer des Landgerichts Berlin I unter dem Vorsitz des Landgerichts direktors Schmidt stattfinden und wahrschein lich fünf bis sechs Tage in Anspruch nehmen. Die Verteidigung für Brandt und Genossen führen die Rechtsanwälte Löwenstein und Gordon. der Deutschen Berufsgenossenschaften und der verschiedenen deutschen Krankenkassenverbände statt. Es handelte sich darum, die Beziehun gen zwischen den Berussgenossenschaften und Krankenkassen beim Heilverfahren für Unfall verletzte allgemein vertraglich zu regeln. Es wurde u. a- beschlossen, daß die Entschädi gung der Berufsgenosseuschasten für die Ueber- nahme des Heilverfahrens innerhalb der ersten 13 Wochen nach dem Unfall grundsätzlich auf den Ersatz des im Einzelfall entstandenen Auf- wandes bis zur Höhe von drei Achteln des Grundlohnes beschränkt bleiben soll. Gegen das Zugabeunweseu. Entgegen der Meldung, daß ein Reichs gesetz gegen das Zugabeunwesen nicht zustande kommen würde, teilte der Deutsche Zentrahver- band für Handel und Gewerbe mit dem Sitze in Leipzig mit, daß die auf eine Umfrage beim preußischen Handelsminister eingegange nen Antworten sich in weit überwiegender Zahl für eine gesetzliche Regelung des Zugabeun wesens ausgesprochen hätten. BebelS Nachfolger. Wie aus Hamburg mitgeteilt wird, ist das Bürgevschastsmitglied Redakteur Otto Stollen von der sozialdemokratischen Partei im 1. Ham burger Rcichstagswahlkreise einstimmig als Reichstagskandidat aufgestellt worden. Wiederaufnahme der Arbeit der Bremer Holzarbeiter. Nachdem die Holzarbeiter in Bremen in einer Versammlung beschlossen hatten, die Ar beit durch den Arbeitsnachweis wieder aufzu- nehmcn, werden die Nachweise in Bremen, Hamburg, Bremerhaven und Vegesack am morgigen Sonnabend wieder geöffnet werden. Tie Nationalspcnde zum Regicrungsjubiläum für die Mission wird auf der evangelischen Seite ziemlich 3j^ Millionen Mark ergeben haben; da noch im mer nachträgliche Spenden eingehen, so ist die endgültige Summe noch nicht anzugeben. Das Königreich Sachsen hat dazu mehr als den zehnten Teil aufgebracht, nämlich gegen 380 000 Mk. Nachtfahrt eines Zeppelinluftschiffes. Das Königsberger Militärluftschisf „Z. 4", das an den Kaisermanövern teilnehmen wird, legte die Strecke Königsberg—Posen in sechs stündiger Nachtfahrt zurück. Die Nacht war wegen des bedeckten Himmels sehr dunkel, und die Fahrt musste lediglich nach dem Kom paß gemacht werden. In den Städten und Dörfern erregte das in der Nachtstille doppelt starke Brausen der Propeller natürlich großes Aufsehen, und alles stürzte hinaus auf die Straßen, den prächtigen Anblick des mit er leuchteten Gondeln dahinziehenden Luftschiffes zu genießen. Schemenhaft, gespenstisch hob sich der schlanke Körper des Luftschiffes vom Nachthimmel ab. Auch die Residenzstadt Po sen sah zum ersten Male ein Zeppelinlustschiff. Der Lufttreuzer bleibt auch dort während der Kaisermanöver stationiert. Eine recht lebhafte Aussprache hatte Kolonialstaatssekretär Dr Solf auf einem ihm zu Ehren veranstalteten Festessen in Kribi mit den Handelsherren von Südkamerun. Bon Feststimmung war nur wenig zu bemerken, es entspann sich eine regelrechte wirtschaftspoliti sche Debatte, in deren Verlaus Staatssekretär Solf den Farmern vorwarf, daß sie recht un kaufmännisch wirtschafteten. Besonders die Kautschukgewinnung würde, verglichen mit den Praktiken anderer Bezirke, nach veraltetem, Berussgenossenschaften und Krankenkassen. In, RcichsversicherungSamt fand wie die „Nordd. Allg. Ztg." amtlich mitteilt, eine Kon erenz zwischen Vertretern des Verbandes -/ecke ee^ks Osram-Zanrpe mvee are /n8o/rrr/7 „Oeram" tragen. — er/m/tkn/?. AaerAesek^o^a/st O. 77 st. ' WH st - - / st Äst -;st,st ? - . - ' . - Os-Aur vraLiHsuwz -st''/.- ': - st''" " - ' 'st - '