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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191309167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130916
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-16
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.09.1913
- Autor
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tur gelogene freundliche Städtchen Lommatzsch gewählt war, erfreute sich die Versammlung eines starken Besuches. Dem von Pastor Plotz-Pirna erstatteten Jahresbericht des Säch sischen Landesvereins des Evangelischen Bun des ist u. a. zu entnehmen, daß der Mitglie derbestand dieses Verbandes 37 071 beträgt, wozu noch die angeschlossenen Körperschaften und Vereine mit rund 20 000 Mitgliedern kommen. Im Berichtsjahr 1912/13 sind neue Zweigvereine des Landesvercins in Burgstädt- Hartmannsdorf, Herold i. Erzgeb. und Oybin und neue Ortsgmuppen in Erfenschlag, Grä- nitz, Burkersdorf, Schlegel, Oberhohndorf, Bräunsdors, Kaufungen, Ruhdorf, WittigS- tal, Oberpesterwitz, Niederpesterwitz, Zaucke rode, Neunimptsch, Kühren und Dittmanns dorf Ins Leben getreten. Das Bestandsregi ster schließt also mit 160 Zweigvereinen mit zusammen rund 57 000 Mitgliedern ab. Was die Tätigkeit des Vorstandes anlangt, so be schäftigte sich dieser im Berichtsjahre in erster Linie mit der Frage der Aufhebung des JesuitengesetzeS, die von einer Mehrheit des Reichstages be schlossen worden ist. Es wird zur Abwehr der Jesuitengefahr für das Deutsche Reich ein Protest an den Bundesrat und die sächsische Staatsregierung zu entsprechender Instruktion der sächsischen Bundesratsbevollmächtigten allen Zweigvereinen vom Evangelischen Bunde empfohlen. Der Werbeausschutz des Sächsi schen Landesvereins vom Evangelischen Bunde hat eifrig im Berichtsjahre gearbeitet, konnte aber, teilweise wegen Mangels an stets ver fügbaren Kräften, die erhofften Erfolge noch nicht verzeichnen. Das Präsidium des Bun des stellte das Anerbieten der dauernden Sta tionierung eines Generalsekretärs in Sachsen. In den Zweigvereinen wurde lebhaft gearbei tet. Diese Tätigkeit stand hauptsächlich unter dem Zeichen der Jefuitenbekämpsung und der großen nationalen Erinnerungen des Jahres 1913. Was die evangelische Bewegung in Oesterreich, an der Sachsen lebhaften Anteil nimmt, be trifft, so teilt der Bericht hierzu u. a. mit, daß eine Besuchsreise in das Elbseniorat der sächsischen Pflegegemeinden zeigte, daß in die sen überall frisches Leben pulsiert. Die zur Erinnerung an den ehemaligen kraftvollen Führer der evangelischen Sache in Oesterreich, den verstorbenen Zwickauer Superintendenten Dr. Meyer, eingeleitete Sammlung zu einer Dr. Meyer-Stiftung hat mit einem Ertrag von über 50 000 Mk. in der .Hauptsache ihren Abschluß gefunden. Sachfen steht mit seinen Gaben für diese Stiftung in Höhe von 7986 Mark unter den Landesvereinen des Evange lischen Bundes an erster Stelle. Der westfäli sche Hauptverein aber stellte seine große Lie besgabe von 12 000 Mk. der Dr. Meyer-Stif tung zur Verfügung. Die in diesem Jahre erstmalig fällig werdenden Zinsen dieser Stift tung fließen zu drei Vierteln der Förderung der evangelischen Bewegung in Oesterreich zu Für die nächsten Jahre sind Sammlungen zu einer Reformationsjubelspende für 1917 ge plant. Der Kassenbericht des Landesvereins für 1912 schloß mit 47 607 Mk. in Einnahme und Ausgabe ab. 28 800 Mk. der Einnah men wurden an die Zentralkasse des Deut- fchcki Evangelischen Bundes abgesührt. OertNcheS und SächfischeS. *— Bor dem Herb st. Noch acht Tage weiter, dann tritt die Sonne aus dem Zeichen der Jungfrau in das der Wage ein; damit geht der Sommer zu Ende und der Herbst nimmt seinen Anfang. Wir merken ihn schon beträchtlich; die kühle Witterung war vorherrschend in den letzten Tagen, und die Blätter färben sich mehr und mehr. Ein frühzeitiger Winter ist im Gebirge eingetreten. Aus den höheren Lagen des Schwarzwaldes und der Vogesen werden empfindliche Nacht fröste gemeldet. Im Riesengebirge fiel der erste Schnee. Wenn nicht alles täuscht, haben wir einen schönen Herbst zu erwarten mit klaren, durchsichtigen Tagen und freundlicher Sonne, der allen Naturschwärmern hochwillkommen sein dürfte. Wir haben augenblicklich zuneh menden Mond, am 15. tritt Vollmond ein, da siebt also zu erwarten, daß sich das schöne Wetter hält. Die sehr heftigen Stürme, die vor einigen Tagen an der Nordseeküste herrsch ten und bekanntlich das schwere Unglück des „L. 1" herbeiführten, bildeten eine Ausnahme. S.e reichten auch nicht weit und haben sich im Lande verlaufen. * — Witterungsaussicht für Dienstag, den 16. Septbr.: Südwestwind, Zu nahme der Bewölkung, kälter, Gewitterneigung. *— Die Ernte. Der amtliche Saaten standsbericht meldet über die vergangene Woche: In den letzten acht Tagen hatte das Wetter einen ziemlich veränderlichen Charakter. Während an einigen Tagen warmes Wetter herrschte, erfolgte zuletzt, namentlich in den Nächten, eine empfindliche Abkühlung und stellenweise wurde zum erstenmal in diesem Herbst Reif beobachtet. In einer größeren Anzahl von Berichtsbezirken war man noch mit dem Einbringen von Sommerweizen und Hafer beschäftigt, auch die Grummatornte war noch nicht überall beendet. Hier und da be gann man bereits mit dem Ausnehmen der Kartoffeln. Die Nachrichten über diese Frucht lauten sehr verschieden. Soweit das Kraut nicht zu früh abgestorben war, haben sich die Kartoffeln in letzter Zeit noch günstig weiter entwickelt und lassen im Durchschnitt ein be friedigendes Ergebnis erwarten. Fäulnis fin det sich meist nur auf schweren Böden oder tiefer gelegenen Stellen; auf durchlässigen Bö den haben sich die Kartoffeln im allgemeinen gesund gehalten. Die Herbstbestellung ist noch sehr im Rückstände. * — Das Hohneujäht bleibt in Sachsen alsvoller Feiertag bestehe n. Bekanntlich wird der 6. Januar, der EpiphaniüSwg (Hohneujahr), im ganzen Königreich Sachsen als Feiertag angesehen, an dem sämtliche Geschäfte, Läden und Fabriken geschlossen haben. Die Frage, vb ks zweck mäßig sei, -mit Rücksicht auf Ken Geschäfts verkehr namentlich der Reisenden hierin eine Aenderung eintEten zu lassen, ist in der Oef- fentlichkeit imd von den zuständigen Körper schaften mehrfach erwogen worden. Die Re gierung ist zu dem Beschluß gekommen, daß der Epiphaniaslag auch weiterhin im König reich Sachsen als Fdieptag anzusehen ist. Die Regierung folgt damit einer starken Strömung im werktätigen Volk, das für die Beibehal tung des Epiphaniastages als Feiertag ist. * — Die Freigabe des Sonn abend n a ch m i t t a g s wird seitens der Arbeitnehmer angestrebt. Der Deutsche Töxtil- arbeiter-Verband läßt zurzeit Flugblätter ver teilen, worin zu Unterschriften für eine Peti tion aufgefordert wird, die dem Reichstag vorgelebt werden soll. * — Die K o h l e n f e l d e r a nk ä u f e d u r ch d e n S t a a t. In Mülsen St. Nic las sind 120 Grundstücksbesitzer durch den Grundbuchführer des König!. Amtsgerichts Lichtenstein als Beauftragter des Fiskus ge laden worden, um die Vertragsunterzeichnung betr. Mineralrechtsveräußerung zu vollzielen. Damit sind in Mülsen St. Niclas sämtliche Ankäufe von Kohlenunterirdischem für den Staat perfekt geworden. * — Keine staatliche Waggon- f a b r i k. Die durch verschiedene Blätter ge gangene Mitteilung von der bevorstehenden Gründung einer sächsischen Waggonfabrik von staatswegen ist, wie von zuständiger Stelle verlautet, unrichtig. Es besteht nicht die Ab sicht, eine derartige Gründung ins Leben zu rufen. * — Ein hübsches E r l g b n i s vom Manöverbesuch des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Christian wird nachträglich aus Stolpen berichtet. Die Prinzen machten nämlich auch dem dort wohnhaften, mit dein Eisernen Kreuz dekorierten Veteranen König!. Steuereinnehmer Dittrich, früher in Neustadt, einen Besuch. Die Veranlassung dazu war folgende: Bei Dittrich lag ein höherer Offi zier in Ouartier, und diesem erzählte Ditt rich, daß er gerade zu dem Tag und der Stunde, in der Se. Majestät unser König geboren wurde, Wachtdienst hatte und in das Wachtbuch eine Eintragung machen sollte. Gerade, als Dittrich mit seiner Arbeit be schäftigt war, wurde der erste Salutschuß aus Anlaß der Geburt des Prinzen gelöst, und hierdurch erschreckt, warf er das Tintenfaß um, das nun einen unangenehmen Fleck in den Akten hinterließ. Mit dem Tintenklecks versehen, ist das Wachtbuch den Regiments alten einverleibt worden. Der Offizier er zählte diese mindestens originelle Erinnerung an den Geburtstag des Königs den könig lichen Prinzen, die darauf Dittrich besuchten und sich die Erinnerung ebenfalls erzählen ließen. * Hohenstein-Ernstthal, 15. Sept Se Majestät König Friedrich August passierte heute früh, kurz nach 1 Uhr, den hiesigen Bahnhof, um sich nach Reichenbach ins Ma növergelände zu begeben. * — Vom Jahrmarkt. War das gestern ein Gedränge und Gewimmel! Einen solchen Besuch, aber auch ein solches Wetter hatte der Neustädter Jahrmarkt schon lange nicht mehr auszuweisen gehabt. Es ist alle mal ein kunterbunter Jahrmarkt auf dem Neumarkt und der umliegenden Gegend, und wenn das Weiter, wie gestern, einigermaßen hold ist, dann wimmelt es von kauft, schau- und vergnügungslustigen Menschen. Niemand hat das Recht, über solche — Volkstümlich- ke t auch der auf dem Aussterbeetat stehenden Märkte erhaben die Nase zu rümpfen. Ganz abgesehen von dem althergebrachten kulturge schichtlichen Hintergründe dieses Trubels — er ist ja auch so ein Stückchen Spiegel des Lebens überhaupt. Man mag es dahingestellt sein lassen, ob einer unserer merkwürdigsten Gegenwavtsdramatiker mit seiner These, das Leben sei eine Rutschbahn, just am meisten das Rechte getroffen hat. Auch aus dem Jahrmarkt wurde gestern mal mit lauter, mal mit leiser, sich bald heiser schreiender Stimme von wirklichen oder vermeintlichen Glückszie len — genau wie im Leben — geredet. Doch die Hauptsache „man" vergnügte sich. Und wenns draußen nicht war, 'so wars drinnen bei der humoristischen Unterhaltung, bei Tanz und Bier, bis daß der Morgen graute. —r. Die 22. Gausrauenturn- st unde findet nächsten Sonntag, den 21. September, und zwar in der Turnhalle des Turnerbundes statt. Leiter und Leiterinnen der Turnerinnenabteilungen des 19. Gaues werden zu dieser Uebungsstunde, die der Gau- frauenturnwart, Herr Turnlehrer Linke, leitet, eingeladen. — * — Ziel Hohenstein-Ernst- thal! Der Limbacher Frauenverein unter nimmt am Mittwoch einen Ausflug nach dem Berghaus „zur Bismarckhöhe". — Gestern war unsere Stadt das Ziel mehrerer Schulklassen und auswärtiger Turnabteilungen. * — Fabrikvergnügen. Die Ar beiterschaft der Firma Halpert L Co. veran- f stattete am Sonnabend im Altstätdter Schützen haus ein Fabrikvergnügen, bestehend aus ge meinsanier Tafel und Ball; die Veranstaltung nahm eilten bannbüischtn Verlauft * — In der Bewirtschaftung verschiedener Gasthäuser rc. unserer Stadt tre ten zum 1. Oktober d. I. Aenderungen ein. I. Verbands-Wettspiele. San dow I-Hoheusteiir-ErufttHal hätte gestern auf eigenem Platze Zw, Sp.-El. IV als Gegner. Das flvttvutchgbfuhM Ssnet endest mit Kem Siege Sandows, der knapp mit 4 :3 ge wann. Somit kann Sandow seine 2 ersten Punkte buchen. Einige Tore zugunsten San dows kannte der Schiedsrichter nicht an. Ueberhaupt war der Schiedsrichter sehr un sicher. — Falken I hätte wiederum ans eige nem Platze mit Gl. Sp.-V. IV zu kämpfen nnd konnte diesen sbensalls mit 3 : 1 schla gen. Allem Anschein nach wird Falken die Meisterschaft in der 4. Klasse erringen, wenn — den eingelegten Protesten wegen zweier Spieler nicht entsprochen wird. —g. Der Hohen st einer Ball spielklub hielt gestern bvrmittag sein diesjobrigtzs Meeting ab, bestelend in einem 10 Kilometerdauerlaufen. Bon 15 Gestarteten gingen 5 siegreich durchs Ziel. Ms erster traf Nötzold in 39 Minuten ein» dänN folgten Schubert. Krug, Feig und Nicksch in kurzen Abständen. Die Sieger werden mit Kranz und Schleife ausgezeichnet. Im Anschluß daran spielte die 2. Mannschaft nachmittags in Oberlungwitz gegen den dortigen Fußball klub „Wacker". „Wackers" 1. Jugendmaunschaft mutzte sich mit 4 : 0 geschlagen bekennen, nach dem das Spiel zur Halbzeit noch 0:,0 stand. )( Oberlungwitz, 15. Sept. In beiden hiesigen Kirchen, die Mit Erntezeichen und Früchten freundlich geschmückt waren, fanden gestern gutbesuchte Erntedankfest-Gottesdienste statt. Das Kirchweihfest wird am 19. und 20. Oktober abgehalten. )( Oberlungwitz, 15. Sept. Anstelle des verdienten, niit Michaelis aus seinem Amte scheidenden Herrn Oberlehrer Kantor Lungwitz wählte der Schulvorstand Herrn Oberlehrer und Organist Dippmann als Nachfolger. Die Stolle des letzteren und die des Herrn Lehrer Adler sollen zur Besetzung neu ausgeschrieben werden. l. Oberlungwitz, 16. Sept. In der am vergangenen Freitag stattgefundenen Mitglie derversammlung des Liberalen Vereins zu Oberlungwitz begrüßte der Vorsitzende zunächst die Mitglieder und streifte dann kurz die Ent- ttehung des zweiten Balkankrieges und die durch die Balkankriege geschaffene Verschiebung der Machtverhältnisse nötig gewordene neue Heeresvorlage. Es wurde dann beraten, weiche Vorträge kommenden Winter gehalten werden könnten. So wird unter anderem in einer der nächsten Mitgliederversammlungen Herr Lehrer Schatter, Chemnitz, einen Vor trag über Erbbaurecht halten, zu welcher Ver anstaltung auch der hiesige Gemeinderat ein geladen werden wird. Nachdem noch verschie dene Gemeindeangelegenheiten zur Sprache ge kommen waren, erreichte die Versammlung ihren Schluß. b. Oberlungwitz, 15. Sept. Die Fabrik- an- und Neubauten der Firmen W. F. Bah ner und Louis Bahner sind nunmehr unter Dach gebracht. Die Bauten sind schon von weither sichtbar und dürsten nach ihrer Fer tigstellung einer ganzen Anzahl Personen ver mehrte Arbeitsgelegenheit bieten. — Die Vor arbeiten für einen weiteren Neubau auf dem Gutsbesitzer M. Vogelschen Grundstück haben begonnen. Den Bau führt Herr Bauunter nehmer Nadler aus. b. Oberlungwitz, 15. Sept. Seinen diesjährigen Herbstball veranstaltet der Frauen- vcrein II am kommenden Sonnabend im Gast hof „zum Hirsch". h. Gersdorf, 15. Sept. Dem aus sei nem Amte scheidenden Herrn Gemeindevor staude Göhler wurden in Anbetracht der für lln nicht sonderlich günstigen Peusionsgestal- lung als Ehrengabe infolge seines stets regen Interesses für don Ort 1000 Mk. bewilligt. Die Pension des in don Ruhestand Treten den, der der Gemeinde 21 Jahre seine Kräfte widmete, beträgt ca. 1450 Mk. ftH Gersdorf, 15. Sept. Von schönstem Wetter begünstigt, fand gestern hier das Ernte dankfest statt. Den Nachmittagsgottesdicnst bil dete die Erntepredigt, die Herr Pastor Hilde brand in eindrucksvoller Weise hielt. In erfreu licher Weise hält hier der althergebrachte Brauch an, daß nicht nur die Kirche, sondern auch die Gräber an diesem Tage geschmückt werden. — Im Gemeinschaftssaal des Gemeinschaftshauses fand hierauf das diesjährige Gemeinschaftsfest statt, das auch von vielen Auswärtigen besucht war. Gersdorf, 15. Sept. Vorüber sind nun die Festfreuden der letzten Wochen und unser Ort zeigt seit acht Tagen wieder sein Alltags gesicht. Vorige Wvche ist nun auch die große Ehrenpforte der Kaisergrube, die 8 Tage länger als die übrigen Schmückungen vom Königsbesuch stehen blieb, abgebrochen worden. Der Besuch Auswärtiger war in dieser Zett ein enormer; aus allen Ortschaften der Umgebung strömten Interessenten herbei. Die Sehenswürdigkeit ist auf Postkarten photographisch festgchalten und bei Herrn A. Langrock hier zu haben. h. Gersdorf, 15. Sept. Zu Streitigkei ten infolge eines Mädchens kam es gcslerü abend hier zwischen zwei auswärtigen Arbei tern, die sich schließlich nach allen Regeln der Kunst gegenseitig vermöbelten. Der Vorfall hatte eine Menschenansammlung zur Folge, während die „Schöne" das Weite suchte. )( Langenberg, 15. Sept. Im Rauschen Gasthof hielt gestern ein Nußdorfer Sparverein ein Ballvergnügen verbunden mit Kinderbe lustigung ab. * Falken, 15. Sept. Die Frag« einer Automobtl-OtttllibitsverbmLimK zwischen Lim bach nnd Waldenburg harrt leider noch im mer ihrer Lösung. Nach amtlicher Zusage sollte dies« Verbindung eine der ersten sein, die in Angriff genommen werden würde. Die an der Linie Interessierte Bevölkerung ist itft >olge, der Verzögerung schwer enttäuscht und gibt ihretzi UttMuke darüber berechtigten Aus druck, um so mehr als die Crimmitschauer Automobil-Omnibusgesellschaft noch heute q«rn bereit ist, die Verbindung Limbach—Falken- Waldenburg emzuvichten und jedes Risiko zu übernehmen. * LangettchurSdorf, 15. Sept, Ans Antrag hat das Königliche Oberoersichürungsanst Chem nitz beschlossen, die beiden Ortskrankenkassen In Langenchursdorf. nämlich: „die Allgemeine Orts krankenkasse" und „die Ortskrankenkasse für land- und forstwirtschaftliche Arbeiter" mit dem 31. Dezember 1913 zu schließen.' Nach § 301, Abs. 2 der Reichsversicherungsordnung werden alle Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen binnen 3 Monaten bei den genannten Kassen anzumelden. Forderungen, die nicht binnen 3 Monaten geltend gemacht worden sind, können verweigert werden. i Wüstenbrand, 15. Sept. Der gesttigt' Kirmessonntag hatte einen erheblichen Fremden verkehr im Gefolge. In den Schankstätten, be sonders wo „Was los" war, hatten wir gestern Hochkonjunktur und die Tanzstätten konnten über schlechten Besuch nicht klagen. Daran war wohl in erster Linie das prächtige Herbstweiter schuld, das auch heute anhält und hoffentlich noch einige Zeit bleibt. Für das diesjährige Kirmeskonzert, das Donnerstag abend in Georgis Gasthof statt findet, ist wiederum das Lichtensteiner Stadt orchester gewonnen worden, Las vom Vorjahre her noch in bester Erinnerung steht. Mittelbach, 15. Sept. Die Gesellschaft „Germania" aus Limbach stattete unserm Ort gestern einen Besuch ab. U. a. wurde in Eckerts Gasthaus Einkehr gehalten. — Von einem hiesigen Radfahrer wurde gestern ein Strumpfwirker ans Oberlungwitz angefahren, sodaß er stürzte nnd sich Verletzungen und Verstauchungen zuzoq. le. Hermsdorf, 15. Sept. Der hiesige Turn verein hält sein diesjähriges Schauturnen am 28. d. M. auf seinem Turnplatz neben dem Gast hofe ab. Abends findet für Mitglieder und deren Angehörige ein Ball in Strellers Gasthof „zur grünen Linde" statt. — Hermsdorf, 15. Sept. Die Obstbaum- zählung im hiesigen Ort hatte folgendes Resultat: tragfähige Apfel- 637, Birnen- 350, Pflaumen- 685, Kirsch- 114, Walnußbäumc 1; nicht trag fähige Apfel- 134, Birnen- 27, Pflaumen- 67, Kirsch- 19 und Walnußbäume 3. d. St. Ggidicn, 15. Sept. Am kommenden Sonntag findet im Gasthof „zum Schwan" ein Jugendbund-Jahresfest statt, wobei u. a. Herr Bundessekrctär Kotz-Aue sprechen wird. " Glauchau, 14. Sept. Auf dem hiesigen Bahnhöfe wurde ein Mädchen festgcnommen, das in der Nacht zum Mittwoch im Stationsgebäude in Dennheritz aus dem Schalterraum eine Anzahl Fahrkarten gestohlen hatte. Der Diebstahl wurde aber gleich, nachdem die Diebin mit einem Zuge die Station verlassen hatte, bemerkt, worauf man sofort die hiesige Bahnhofspolizci verständigte. Es gelang denn auch, die Diebin hier bei ihrer Ankunft abznfassen. Es ist eine 16 Jahre alte Aufwärtcrin aus Zwickau. Die gestohlenen Fahr karten wurden bei ihr vorgefunden. w. Limbach, 15 Sepy Ein sogenannter großer Tag war gestern unserer Stadt durch den Besuch des Luftschiffes „Sachsen" beschicken. Eine ungeheure Menschenmenge hatte die um liegenden Höhen, Dächer der Häuser, sowie den Landungsplatz selbst besetzt. Begünstigt durch das herrliche Herbstwettcr, war das Publikum von nah und fern her erschienen. Die Ab sperrung hatten außer Feuerwehrleuten ca. 1500 Turner des 19. Niedercrzgeb. Gaues übcrnom- men. Pünktlich um 9 Uhr erschien das Luftschiff unter Führung des Assessors Sticker in majestä tischem Fluge über der Stadt und kreuzte meh rere Male, ehe zur Landung geschritten wurde, die um 9,20 Uhr erfolgte und zwar infolge des ruhigen und windstillen Wetters sehr glatt. Nun ließ sich das Publikum nicht mehr halten und ein wahrer Sturmangriff erfolgte auf das Luftschiff. Wollte doch ein jeder dasselbe so nahe wie möglich in Augenschein nehmen. Nach dem die 20 Mitfahrenden ausgestiegen und 15 neue Passagiere eingestiegen waren, trat die „Sachsen" die Heimfahrt an, die wiederum glatt vonstattcn ging. Tausende von Taschentüchern wünschten glückliche Fahrt und lange noch konnte man den Luftsegler, der in der Richtung nach Penig zu entschwand, beobachten. Die Fahrt führte zunächst mehr westwärts nach der Mulde über Waldenburg, dann nach Gößnitz und von hier aus nordwärts über Altenburg (10 Uhr 20 Min.), Rötha nach Leipzig. Gegen 11 Uhr wurde das Völkerschlachtdenkmal erreicht und 11 Uhr 15 Min. ging die „Sachsen" auf dem Flugplätze zu einer wunderbar schönen Landung nieder. Bald darauf war sie in der Halle ge borgen, um nachmittags nach Halle aufzusteigcn. * Mittelfrohna, 14. Sept. Beim Stehlen ertappt wurden am Dienstag abend in der 10. Stunde 2 Radfahrer aus Mittelfrohna auf dem Felde des Gutsbesitzers Herrmann, als sie sich einen Sack Kartoffeln ausgenommen hatten. Da der Besitzer hinter ihnen her war, mußten die Diebe den Sack im Stich lassen. Der leere Sack kann aber wieder, wie der Gutsbesitzer mittcilst abgeholt werden. * Rabenstein, 14. Sept. In Ausübung seines Dienstes wurde am Freitag gegen mittag auf der Straße von hiernach Siegmar der Telegraphen- Bauführer Sauerbrey aus Chemnitz von einem
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