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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191309135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130913
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-13
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.09.1913
- Autor
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lich wird es auch bei diesem Besuche zu be geistertem Freundschaftskundgebung«» kommen; ob aber zu solchen Ausbrüchen der Tollheit wie vor zwanzig Jahren, als der Admiral Avella» mit einer russischen Flottille in Tou lon weilte, ist doch fraglich. Inzwischen ist in den Wein der französischen Begeisterung und Hofsnungsfreudigkeit doch viel Wasser ge schüttet worden, und selbst mancher Wermuts- tropfen nicht autsgeblieben. Immerhin mag gerade jetzt die durch König Konstantins Rede verursachte Stimmung den Funken, der Rus- senbegeistemng zu neuen Flammen entfachen. Japan und China. Die japanische Gesandtschast in Peking überreichte der dortigen Regierung die Forde rungen, die Japan anläßlich der Ermordung von drei Japanern in Nanking stellt. Die japanische Regierung selber bezeichnete ihre Forderungen, über deren Einzelheiten noch nichts bekannt ist, als mäßig. Gleichzeitig mit der Ueberreichung feiner Entschädigungs forderungen in Peking entsandte Japan ein aus drei Kreuzern und einem Kanonenboot bestehendes Geschwader nach Nanking. Zum Schutze seiner Interessen in Schanghai landete Japan angeblich 1000 Seesoldoten und eine Anzahl von S chnellfeue rge schützen. — In China herrschen ernste Besorgnisse wegen krie gerischer Verwicklungen mit Japan. Die japa nische Regierung, die anfangs alle Massenver sammlungen, in denen gegen China Stellung genommen werden sollte, verhinderte, legt jetzt der antichinesischen Volksstimmung im Lande keine Zügel mehr an. Auch in der Landung japanischer Marinemannschaften in Schanghai erblickt man bei der Anwesenheit von 25 000 Mann nordchinesifcher Truppen eine schwere Gefahr. — Der Mörder des japanischen Re gierungsmitgliedes Abe beging Selbstmord, indem er Harakiri mit demselben Dolche be ging, mit dem er den Beamten getötet hatte. OerMcheS und GSchstscheS. * Witterungsaussicht für Sonnabend, den 13. September: Lebhafte Südwest winde, heiter, geringe Temperaturänderung, vor wiegend trocken. * — Einweisung des neuen A m t s h a u p t m a n n s. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Verpflichtung und Ein weisung des zum Vorstand der Königlichen Amtshäuptmannschaft Glauchau neu ernann ten Herrn Amtshauptmanns Grafen v. Holtzen- dorff durch den Herrn Kreishauptmanm Los sow am Mittwoch, den 17. d. M., nachmit tags sH2 Uhr stattfinden wird. — j. Sachs. R a d f a h r c r - Bu w d Glauchau-Meerane. Sonntag früh unternimmt der gesamte Bezirk Glauchau-Mee rane des Sächs. Radfahrer-Bundes rind die Jugendabteilung eine Tages-Radreise nach dem Park Herrenhaide. Gegen ^8 Uhr schließen sich am Rathaus zu Hohenstein-Ernstthal wei tere Fabrtteilnehmer an, u. a. nimmt auch der R.-V. „Presto"-Oberlungwitz teil. Für die I Brieftaubenpost stellt wiederum Herr Banda gist Vogel-Meerane mehrere Tauben zur Ver fügung. Am 29. September wird in Glau- chau die Jahreshauptversammlung mit Neu wahlen abgehalten. Am 25. Oktober tritt der tßauptaus schuß für das 23. Bundesfest des S. R.-B. vom 8.—10. August 1911 in Mee rane zusammen. Am 11. Oktober d. I. be ginnt der Bezirk mit seiner ersten Sitzung im Hirsch-Oberlungwitz im neuen Geschäfts jahr seine Tätigkeit. l. F uß b a l l. Kommenden Sonntag ha ben sowohl „Sandow"-Hobenstein-Ernstthal als auch Falken Wettspiele auszutragen. „San dow" I hat auf eigenem Platze 4 Nhr nach mittags gegen Zw. Sp.-Cl. IV anzutreten. Schiedsrichter stellt Falken. Beide Mannschaf ten sind von Falken 1 mit dem gleichen Re sultat (7 : 0) geschlagen worden, und es dürste deshalb der Kampf besonders hartnäckig werden. Die Einheimischen rechnen mit einen: sicheren Siege, zumal sie den Vorteil des eigenen Platzes haben. — Falken bekommt aut seinem Platze Gl. Sp.-V. IV. Beginn ebenfalls 4 Ubr nachmittags. Schiedsrichter stellt „Wacker"-Meerane. Gl. Sp.-V. IV zählt zu den besten der 4. Klasse, sodaß auch die ses Spiel interessant zu werden verspricht. * Hohcnstein-Crnstthal, 12 Sept. Die geplante Errichtung einer Strumpffabrik an der Bahustraße durch die Firma Drechsel L Güntbcr in Meinersdorf erscheint nunmehr gesichert. Die Vergebung der Arbeiten, die in der Hauptsache aus Beton bestehen wer den, soll demnächst erfolgen. Das Gebäude erhält eine Länge von 42 Meter und wird vier Stockwerke hoch. * — Aus dem Vereinsleben. Der Stenographonverein „Gabelsberger" hielt gestern abend im Saale des Mtstädter Schützen- hauses einen gutbesuchten Ball ab. In schön- ßcr Harmonie hielten Kunstgenossen und Gäste bis zu vorgerückter Stunde aus. * — Radfahrer-Unfall. Gestern abend kurz nach s^7 Uhr wurde das fünfjäh- rigc Söhnchen des Herrn B. auf der .König Albcvtstraße von einem Radfahrer angeiahren, sodaß cs Verletzungen am Kopfe davontrug. Das Kind war, hinter einem Wagen hervor kommend, direkt ins Rad hineingelaufen, so daß dem Radler eine Schuld nicht beizumes- scn ist. ) ( Oberlungwitz, 12. Sept. Die Obst- baumzählung hotte hier folgendes Ergebnis: Gezählt wurden an tragfähigen Bäumen: Aepfel 4479, Birnen 2233, Pflaumen und stwetschgen 2005, Kirschen 910, Aprikosen 13, Pfirsiche 10 und Walnüsse 30, insgesamt 9680 Bäume und an nichttragfähigen: Aepsel 1369, Birnen 691, Pflaumen 263, Kirschen 213, Aprikosen 5, Pfirsiche 6 und Walnüsse 12; zusammen 2559; insgesamt wurden 12 239 Bäume gezählt. * * Oberlungwitz, 12. Sept. Einen rechen Streich beabsichtigten gestern nachmit tag zwei Gersdorfer Einwohner, die beini Ziegeleibesitzer Schüßler auf Raub ausgingen. Hierbei tvuvden sie von de» Ziegeleiarbeitern gestört, worauf sie unter Mißnohme eines saftigen Schinkens die Flucht ergriffen. Bei der Verfolgung warfen sie den Schinken fort, sodaß der Besitzer sein Eigentum wieder er hielt. Die beiden erkannten Täter wurden zur Anzeige gebracht und sehen ihrer Bestra fung entgegen. :: Gersdorf, 12. Sept. Gestern abend hielt der hiesige Orts- und Verkehrsverein im Gast hof „zum grünen Tal" seine erste Mitglieder versammlung ab. Kenntnis wurde genommen von den Beschlüssen der letzten Ausschußsitzung. Hiernach findet am Reformationstage eine öffent liche Abendunterhaltung statt. Es sollen ein größeres Theaterstück, gesangliche und musikalische und event. turnerische Aufführungen geboten wer den. Der Abhaltung eines Heimatsfestes im nächsten Jahr stimmte man zu. Sodann fand die einstimmige Aufnahme neuer Mitglieder statt. Der Vorsitzende wurde beauftragt, sich mit der Ueberlandbahngesellschaft wegen des Kirmesoerkehrs in Verbindung zu setzen, um genügende Fahrgelegenheit nach beiden Rich tungen und namentlich nach Oelsnitz, wo jetzt 9,45 Uhr der letzte Zug ankommt, zu erzielen. Im Bahnwagen stallen Reklame- schildcr für das Kirchweihfest aushängen: Brief- vcrschlußmarken mit 5 Ansichten von Gersdorf und' der Inschrift: „Orts- und Verkehrsverein Gersdorf. Billiges Baugelände, günstige Bahn verbindung.", sollen angefertigt werden. Den Ver lag übernimmt der Verein. Wegen Anschluß an den Verband sächsischer Verkehrsvereine soll Erkundigung eingezogen werden. Die nächste Versammlung findet am 6. November im Gast hof „Zum blauen Stern" statt. 200 Stück Rc- klamepostkarten von der Gemeinde wurden an die Mitglieder verteilt. ssi Gersdorf, 12. Sept. Bei der im hiesi gen Orte vorgenommenen Zählung der Obst bäume wurde festgestellt, daß 5545 tragfähige und 1140 noch nicht tragfähige Bäume vorhan den sind. Von den tragfähigcn wurden gezählt: 2660 Apfel-, 1500 Birnen-, 843 Pflaumen-, 493 Kirsch-, 9 Aprikosen-, 24 Pfirsich- und 16 W:l- nußbäume Die noch nicht tragsähigen verteile» sich wie folgt: 689 Apfel-, 236 Birnen-, Il6 Pflaumen-, 82 Kirsch-, 1 Aprikosen-, 5 Pfirsich- und 11 Walnußbäume. Der gesamte Obstbaum- bestaud beträgt somit 6685 Bäume. k. Luga», 12. Sept. Der Bergarbeiter Albrecht wurde auf dem Goltessegenschacht durch hcrein- brcchendes Gestein verschüttet und schwer verletzt. * Rutzdorf, 12. Sept. Gestern mittag ereignele sich in einer hiesige» Ziegelei wieder ein schwerer Unglücksfall. Der Ziegelarbeiter Pampel wurde von einer hercinbrecheiideu Lehmwand oerschüttel und schwer verletzt. Ec hatte einen Armbruch und verschiedene andere Verletzungen davongetragen. K Rottluff, 12 Sepi. Hier ereignete sich heute vormittag ein schwerer Unfall. Als der Gutsbesitzer Bonitz im Pferdestall Düngemehl streute, wurde er von einem Pferde, das den scharfen Geruch wahrscheinlich nicht vertrug, der art gegen die Brust geschlagen, daß er niederfiel. Das rasend gewordene Tier stampfte so furcht bar auf den bcsiniiiingslos Liegenden hemm, daß er nur als völlig zertretene Leiche aus dem Stall gebracht werden konnte. Bonitz stand in: 44. Lebensjahre und hinterläßt Frau und sieben Kinder. * Chemnitz, 12. Sept. Don Stadtver ordnete» soll nächstens eine Ratsvorlage Wer Ausnahme einer Anleihe von 80 Millionen zur Genehmigung unterbreitet worden. Rund 80 Millionen betrage» schon jetzt die Schul den der Stadt. Die neu auszunehmenden Geldmittel sollen aus 10 Jahre verteilt wer de»; die Tilgung soll b.s zuni Jahre 1956 erfolge»!. Für das nächste Jahrzehnt haben von de» einzelnen Ratsaoteißmgen angcmcl- det: Das Hochbauamt über 5 Millionen, das Ticfbauamt über 6 Millionen, 21 Millionen bas Elektrizitätswerk, das Wasserwesisamt über 5 Millionen, die Gasanstalt 4 Millio nen, 7^ Millionen das Straßenbahnamt, etwa 6s^ Millionen die Schulämter und 15 Millionen das Gvundstücksamt; der Rest ver teilt sich in kleinere» Summen aus verschie dene andere Abteilungen. * Stollberg, 11. Sept. Heute mittag wurde das dem Fleischermeistcr Matthes gehörige Wohn haus in der Schloßquerstraße durch Schadenfeuer bis auf die Umfassungsmauer» zerstört. Es wird Brandstiftung vermutet. * Gahleuz bei Oederan, 12. Sept. Gestern stürzte der sechsjährige Knabe Hänig in der Scheune ab und war sofort tot. * Dresden, 11. Sept. Ein durch falsche Weichenstellung verursachter Eisenbahnunfall, durch den leicht ei» größeres Unheil hätte ent- stehon können, ereignete sich auf dem Neu städter Baluhofe. Mensche» find nicht zu Schaden gekommen. Die Verwaltung gibt über den Unfall folgende Darstellung!: Ein mit Schweinen beladener Güterzug, der ran giert wurde, geriet durch falsche Weichenstel- lung auf ein Hauptgleis und wurde von einem einfahrenden Schnellzuge a »gefahren. Der Schnellzug fuhr mit geringer Geschwin digkeit, da or auf dein Neustädter Bahnhof zu kalten l>attc. Ein Güterwagen stürzte uni und wurde schwer beschädigt. Drei Schn,eine wurden dabei gelötet, während die übrigen quietschend auf dem Bahnkörper nach allen Richtungen auseinander liefen und nur mit Mühe wieder, eingefangen wurden. Dor Un fall ereignete sich um 4 Uhr 44 Min., die Ausi'äumuugSarbeitcn waren um ^8 Uhr abends beendet. Während dieser Zeit wurde der Verkehr durch Umleitung a ustechter halten. * Dresden, 12. Sept. Wie sehr dor Unmut weiter Kreise über das in Dresden nun schon seit vielen Monaten herrschende Fernsprechnetz überhand genommen hat, erweist die Tatsache, daß die Stadtverordnete» sich üi ihrer heutigen Sitzung, der ersten nach den Ferien, erneut mit dem Dresdner Fern sprechelend beschäftigen »rußten. Auf Vor schlag des Oberbürgermeisters beschloß das Kollegium, eine Deputation, bestehend aus Mitgliedern Les Rates und der Stadtverord neten, nach Berlin zu entsenden, um die be rechtigten Beschwerden der Dresdner Bevölke rung persönlich beim Staatssekretär des Reichspostamts Kläcke vorzubringen.. Stadt- verordnoter Dr. med. Peters gab aus seiner ärztlichen Praxis bekannt, daß das Versagen des Telephons bereits ein Menschenleben ge kostet habe. In einem Dresdner Krankenhaus sei ein Kind, wie mit Sicherheit festgestellt worden sei, lediglich deshalb verschieden, weil nacbts der Chirurg, der es habe operieren sollen, infolge völligen Versagens des Tele phons nicht schnell genug herbeigorufon wer den konnte. * Dresden, 11. Sept. Der Leichnam des Rechtsanwalts Klemm aus Freiberg ist nun doch noch aus der Elbe gelandet worden, und zwar gestern abend um 8 Uhr an der Ueberfähre bei Gauernitz. Damit bestätigt sich die Ver mutung, daß Klemm der Unbekannte ist, der in der Nacht zum Sonntag von der Dampfschiff landungsbrücke in Vorstadt Cotta in die Elbe gesprungen ist. — Heute wurden der Oberleut nant a. D. Schmidt und seine Frau in ihrer Wohnung Zwinglistraße 10 tot aufgefunden. Das in den 50er Jahren stehende Ehepaar hat sich mittels Leuchtgas vergiftet. Die Wohnung war polizeilich geöffnet worden, da man das Ehepaar seit einigen Tagen nicht gesehen hatte. Offenbar haben finanzielle Schwierigkeiten die beiden in den Tod getrieben. * Leipzig, 12. Sept. Zu der gestern gemeldeten Verhaftung eines hiesigen Rechts anwalts wegen Wechfelfälschtung teilen Leip- z aer Blätter heute mit, daß es sich um den Rechtsanwalt Dr. Paul Weichert handelt. Weichert war seit längerer Zeit nervenleidend und geriet in Ostende Spielern in die Hände. Er machte bedeutende Spielschulden und bei Ausklagung eines Wechsels wurde die Da- tnmsänderung erkannt. Das Gericht beschloß, Weichert auf seine» Geisteszustand untersuchen zu lassen und ordnete seine Ueberführung in die Universitätsklinik an. — Ein achtjähriges Schallmädchen, dessen Kleidung am Montag beim „Tauchschen Jahrmarkt" durch ein an gezündetes bengalisches Zündholz in Brand geraten war und das dabei schwere Brand wunden erlitten batte, ist am Donnerstag seinen Verletzungen erlegen. * Leisnig, 12. Sept. Gestern feierte hier der Rentner Buchheim mit seiner Gattin in völliger aeistiger und körperlicher Frische die diamantene Hochzeit. * Werdau, 11. Sept. Unter der An gabe, im Werdauer Elektrizitätswerk Arbeit gefunden zu habe», logierten sich Ende August dieses Jahres bei einer Werdauer Familie 2 Unbekannte im Alter von 22 -25 Jahren ein, die Berliner Dialekt sprachen. Beide gingen früh regelmäßig fort, angeblich auf Montage arbeiten in der dortigen Zeppelmstraße. Die Onartierlaute schenkten den Angaben der bei den Männer Glauben und ließen sich des halb Papiere nicht vorlegen. Die postzeilichc Anmeldung wurde von einen: Tag zum an dern verschoben. Als der angebliche Lohntag näher rückte, waren d.e Unbekannten aber eines Tages verschwunden, ohne ihre ausge- saustne Quartierschuld beglichen zu haben. Ans eine Anfrage hin, stellten sich die ge inachte» Angaben als Schwindel heraus. Es ist noch nicht gelungen, die beiden Betrüger zu ermitteln. * Planen, 11. Sept. Zu der Revolverschicße- rei im Gerichtssaal ist noch z:: melden: Nach dem Klaußiützer mit großer Mü e endlich in einer Zelle uritergebracht war, zeigte es sich, daß er sich nicht nur mit einer, sondern mit mehrere:: Schuß waffen versorgt hatte, denn plötzlich krachten in der Zelle wieder mehrere Schüsse. Bis Mittwoch mittag war es nicht gelungen, den Revolverhel den unschädlich zu machen, da sich niemand in die Zelle wagte. Erst in den Mittagsstunden gelang cs, den Wüterich unschädlich zu »rachen, und zwar durch reichliche Anwendung non kaltem Wasser. * Plauen, 11. Sept. Die vogtländischen Spitzen- Industriellen werden sich nicht an der Ausstellung nr San Franzisko beteiligen, um so mehr nicht, als das Bestrebe» der Vereinigten Staaten auf eine Verpflanzung der Stickerei-Jndnstric dorthin gerichtet ist, wie die fortschreitende Einführung von Stickmaschinen beweist. Depeschen Bork. (P r i v. - T e l.) Der Flugzeug- fülvor Hans Lorenz aus Flöha ist heute morgen aus dein hiesige» Flugplätze mit einem Grade-Eindecker zu einen: Fluge nur d e Dauerprämie der Nationalflugspende aus gestiegen. Nach zwei Stunde» und einige» Minute» schickte er sich zur Landung. an und ging im Gleitflug nieder, der etwas steil aussiel. Plötzlich klappte» die Tragfläche» des Eindeckers nach Hinton nur und der Appa rat flog mit rapider Geschwindigkeit in Spi ra e» zu Boden. Durch das Aufschlagen auf de» Erdboden fing das auslaufende Benzin Feuer und der Apparat verbrannte zum Teil. Der Flieger war sofort tot. Er war am 18. April 1889 in Schönau bei Chemnitz geboren und batte sich das Pilotenzeugiris im Maa d. I. erworben. Hannover. (Priv.-Tel.) Der Werkmeister Wetzdorf und sein Freund, die mit ihren Frauen einen Ausflug im Kremser machten, wurden gestern abend auf einem Bahnübergänge von: Zuge überfahren. Sie versuchten, obwohl der Zug schon sichtbar war, die Gleise noch zu über queren, dabei wurde der Wagen vom Zuge er faßt und beide Männer sofort getötet. Die bei den Frauen erlitten leichte Verletzungen. Hamburg. Bis jetzt konnten noch keine wei teren Leichen von dem Unglück des Marinclust- schiffes „L. 1" geborgen werden. Sprottau. (Priv.-Tel.) Heute morgen fand man in seiner Wohnung den verheirateten Oberleutnant MengervomArtilleriedepot erschossen vor. Das Motiv zur Tat ist noch unbekannt. Büchenbeuren. Die Untersuchung über das Flugzeug-Unglück ergab nach allgemeiner Ansicht, daß den Fliegcroffizier keine Schuld trifft. Ueber das Unglück selbst wird noch geschrieben: Als das Flugzeug landen wollte, drängten sich die Neugierigen, etwa 200 Personen, ganz nahe an die Landungsstelle Hera». Der Ge»darm Schmidt aus Blankenrath, der die Neugierigen zurück drängte, erhielt, während er die Arme ausbreitcte, um die Menge in Schach zu halten, einen Schlag mit dem Propeller auf den Kopf und war sofort tot. Jetzt drängte das Publiknm erst recht vor. Der Fliegeroffizier konnte erst nach einer Minute seine Maschine ganz abstellen. Als das Publiknm sich vier Personen im Blute wälzen sah und hörte, wie die Verletzten um Hilfe riefen, stürzte es panikartig davon. Wien. Das „Fremdenblatt" ist von zustän diger Seite zu der Erklärung ermächtigt, daß die in letzter Zeit in emem Teil der Presse verbrei teten Gerüchte von dem bevorstehenden Rücktritte des Ministers des Aeußeren gänzlich unbegrün det find. Paris. Präsident Poincaree hat ein Tele gramm des Deutschen Kaisers erhalten, in welchem ihm der Kaiser seinen Dank für das aus Anlaß des Unterganges des Marineluftschiffes „L. 1" gesandte Beileids-Telegramm ausspricht. Rom. (Priv.-Tel.) Ein Sonderzug mit aus Rom zuriickkehrenden katholischen Turnern wurde unterwegs mit Steinen und schweren Eisenstücken bombardiert. 21 Turner wurden leicht verletzt. Belgrad. Die amtliche Cholerastallstik für die letzten acht Tage lautet: Erkrankt seit Ans- b uich der Epidemie 1224, genesen 370, gestorben 277. Bularcft. Der Cholerabestand ist feit dein Ausbruch der Epidenne folgender: 1555 Kranke, 661 Todesfälle, 159 Genesene. Auf die Gesamt zahl der Todesfälle entfalle» 79 Mllitärpersoncn. Ji: Bukarest hat sich kein »euer Fall crciguct. Es sind außerordentliche Maßnahmen ergriffen worden, nm die Seuche zu lokalisieren. Stockholm. Wegen Unterschlagnng in Höhe von 800000 Mark wurde der Bürvchcf Ekelund von der Staffentorper Zuckerfabrik in Schonen verhaftet. Ec stand seit 22 Jahren im Dienste der Zuckerfabrik und genoß großes Vertrauen. Er hat das Geld bei Börsenspekulationen verloren. Peking. Japan überreichte heute der chinesischen Regierung eine Reibe Forderun- Zcn, welche sich beziehen am 1. die Marte rung des japanische» Leutnants Nihimira in Hanlau am 11. August, der mit lcvunterge- rificner Uniform an den HänLcu aufgelsingt wurde, 2. auf die Verhaftung eines anderen Offiziers in Schantung, 3. auf die Tötung von Japaner» in Nanking und schließlich auf Beleidigung der japanischen Fahne. Japan .'ordert Entschuldigung, Bestrafung der Schul dige» und Zahlung einer Entschädigungs summe, deren Höhe später festgesetzt werden soll. Ans der japanischen Gesandtschast wird erkläret, daß China die Forderungen unver- znglicb annelmon müsse, andernsfalls würde eine Action unternommen werden!, wie sic sür notwendig gehalten werde. Ginttesandt. Mir Einscndungcn unter dieser Rubrik übernimmt di! RedakUon nur die prcb^cschlichc BcruntwortungN Jahrmarlts-Bertchrscinrichtung. — Reklame und Wege. Wie allgcmeii: bekannt, dürste der nächste» Sonntag und Montag stattfindende Jahrmarkt einen guten Verkehr bringen. Im Interesse beider gleichberechtigter Stadtteile wäre es wohl wünschenswert, wenn die alte Jahr marktsemrichtUng in Zukunft eine Varbessc rung und Erweiterung erführe. Z. B. würde es vorteilhaft sein, die Verkaufsstände links und rechts der „Breitestrabe" bis mit „Chem nitzer Straße" zur Aufstellung zu bringen. Dann bliebe der Altmarkt für den bisher zu beobachtende» starken Wagenverkehr frei und entspräche dem Heimatschutz. Ebenso müßte die Wcinkcllcrstmßc mit ihre» Vertäussläde» srcigehalten werden. Der Neustädter Markt aber eignete sich selir gut für ei» MarÜfest, er hätte dann die Schaubuden und sonstlfge» Belustiaungen unterzubringc-n. Dor ErzgebirgsUerein müßte seine Reklame und Wegelczeicknungen sowie Wegeunterhal tungen nach der Neustadt ebenfalls markieren und unterhalten. Das ist bisher nirgends der Fall. Z. B. au der Orientierungstasel au: Bahubo^ findet »ran nur: „nach dem Hütteu- grund, Kuhschnapp el, Altmarkt, Berghaus, Bisrnarckhöhe, Psisfenberg, Josephaturm usw. verzeichnet; die Neustadt aber mit dem Ncu- markt. Königsdenkmal und öffentlichen Lo lchen ist vergessen worden. Dasselbe gilt auch von: Meilenstein am Bahnhof. Der Altmarkt steht mit daraus, der Neumarkt ist wiederum vergessen worden. Hohenstein-Ernstthal, 12. Sept. 1913. Ein Interessent.
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