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SkUM MM HchMilcklMhllln AMNUl 4V. Jahrgang Sonntag, den 31. August 1V13 —- Nr. SOS 8t6!gei'«L!l! L Xsissf Narkt, k)o1(6 Nar^lKä88ok6Q össts Vinci bistiAsts Ss^uAsqusIIs kür Klsiävi-Zloffv ° KanfMion o ö^Lulausslattungsn ^6i88>var6ü, Laum^oll^ron, ALrämsn, Isppielitz Lk-8l!ing8LU88la11ung8n ° o o Ksfoi'm-88ll8ls>!kn. äi/ss.^/orts/'s/^. /2 fsr^rscäsr/S/S Srai/t/>aars^ ss/»s ss/ir gSt//sIsnsn un</ »U7vo//sn 1Vo/>nllNASS,s»e/>runss^, — äusserst so/«/« s/se/i/erarbe/t, /-»/na ?o/stermäbs/, — «c5on von SSO 4,/-. an, »o-v/e m/tt/ere unä dsssors /n ^sc/er Fr«/s/ags unä Arosssr ^vslva/i/ ü/s ^u 2000 4f//. unä tö/ier ra msr/-//«/- b////ssn ?r«/ssn, äa/isr vorts/'/äa/tsste öerusL-ve/^. 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Die städtischen Geschäftszimmer und die Sparkasse sind Montag, den 1. September, vormittags geschlossen. Die Beglaubigung der Rentenquittungen erfolgt von nachmittags 3 llhr ab. Hohenstein-Ernstthal, am 27. August 1913. Der Stadtrat. t Nachdem nuumehr feststeht, daß die Fa >rt Sr. Majestät des Königs durch unseren Ort über die Nutzung erfolgt, bitte ich die Bewohner der Straßen, die von dem hohen Gast berührt werden, ihre Häuser durch Fahnen und Girlanden recht festlich schmücken zu wollen. Gleichzeitig richte ich att die gesamte Einwohnerschaft die Bitte, die Sonntag, den 31. August anläßlich der Jahrhundertfeier und des Kornblumentages aus dem Spielplatz im Hirschgrund ge planten Veranstaltungen (Jugendwctturncn re.) und den abends 8 Uhr un Gasthof „zum Lamm" stattfindenden Kommers recht zahlreich besuchen zu wollen. Der Gewinn des Kornblumentages ist zur Unterstützung armer Veteranen bestimmt. Oberlungwitz, am 26. August 1913. Der Gemcindevorstand. An die Einwohner Gersdorfs! Ein hoher Festtag steht unserem Gersdorf bevor. Se. Majestät unser König Friedrich August kommt auf seiner Landesreise in das Lugau- Oelsnitzcr Steinkohlenrevier am Montag, den I. September d. I., auch zu uns nach Gersdorf und will hier die Huldigung der Gemeindevertretung und selbstverständlich damit auch der ganzen Einwohnerschaft entgegennchmen. Bergknappen, Militär- und andere Vereine werden am Gemeindeamt Spalier bilden, unsere Schuljugend wird unseren geliebten Landesherrn mit jubelndem Lied begrüßen. An den Einwohnern ist es, durch festlichen Schmuck ihrer Häuser, durch wehende Fahnen den Weg, den der hohe Herr nimmt, zu einer Feststraße zu gestalten. Darum, Einwohner Gersdorfs! Fahnen heraus und die Häuser mit frischem Grun ge schmückt, damit Euer König sieht, daß die Liebe zu ihm und unserem Sachsenland in Euren Herzen wohnt und daß sein Erscheinen in unserem Orte von uns allen als ein hohes Fest empfunden wird. Zeigt, daß es auch iu Gersdorf noch heißt: Hie gut Sachsen allerwege! Gersdorf (Bez. Chtz.), am 28. August 1913. Der Gemeindevorstand. In Vertretung: A. Obel, Gcmeindcältestcr. Zur Vermeidung von Unglücksfällen bei dem bevorstehenden Besuche Sr. Majestät des Königs, Montag, den 1. September dss. Ihrs., wird schon jetzt darauf hingewiesen, daß während der Durchfahrt Sr. Majestät durch den hiesigen Ort die Fahrbahn während des Vorbeifahrens der Königlichen Wagen frciznhaltcn ist und daß bei Nichtbeachtung dieser Maßregel für die sich vor- und nachdrängcnde Bevölkerung große Gefahr entstehen kann Aller Fährverkehr ist von vorn». II Uhr ab bis nach Beendigung der Königshuldigung vom Gasthause zum Grünen Tal bis an die Eclbachr Straße gesperrt. Den Anweisungen der Aussichtsbeamten ist unweigerlich Folge zu leisten. Die Gemeindeverwaltung ist an diesem Tage von vorn». 10 bis 12 Ukr geschlossen. Gersdorf (Bez. Chtz.), den 27. August 1913. Der Gemeindevorstand. Zum Korn blumentag. Die Lieblingsblumc des unvergeßlichen grei sen Heldenkaisers Wil helm I. war unbestritten die Kornblume, dieselbe, die in diesen Tagen bei Sachsens großem Vcte- ranentage, wie die fast allerorten in Aussicht genommenen Korn blumentage heißen, berufen ist, die Not be dürftiger Veteranen zu lindern. Gedachte man sonst alljährlich gerade in den ersten Septem bertagen der Veteranen, die aus den Schlacht feldern Frankreichs für Deutschlands Größe kämpften, auf Chinas trockenem Saud den deutschen KauMann schilpten oder im dunaen Aüika das An leben des Reiches Mairien, so liegt diesmal ganz besondere Veranlassung vor, jener Edlen zu gedenken, auch wenn es nicht gerade der Sedantag ist, der zur Dankbarkeit mahnt. Vor allem kann das «m Kornblumen tag dadurch geschehen, daß jeder deutschden kende und deutschfühlende Mann (auch jede deutsche Frau) entsprechend seinen bezw. ihren Verhältnissen durch Erwerben von Kornblumen dazu beiträgt. Der Erfolg dieser Kornblumen - tage wird um so größer sein, je urehr sich in den Dienst dieses patriotischen Werkes stellen. Wer Kornblumen kauft — vorausgesetzt, daß es die vorn Kgl. Sächsischen Militärvereins bund gelieferten sind —, unterstützt indirekt die bedürftigen alten Veteranen, die mit Gut und Blut für das Vaterland kämpften, denen wir unser herrliches Deutsches Reich zu ver danken haben! Im Sprachgebrauch ncnnr man die Mar- garetcnblume: Wucherblume. Es wäre sehr erwünscht, wenn der Kornluume diese Bezeich nung oder vielmehr diese Eigenschaft in des Wortes innigster Bedeutung an den Blumen tagen zukommen würde. Fürwahr, wenn je und wo ein Wucher erlaubt war, so ist er hier am Platze, wo alle Mithelfer und all die niedlichen Helferinnen im Dienste des Wohl tuns mit ihrem Geschick im Anbieten, Anprei sen und Verkaufen Wucher treiben sollen, um einen recht schönen Ertrag zu erzielen. Ein solcher glänzender Erfolg ist doch wohl sicher lich im Interesse des l ochverdienstlichen Zweckes sehr erwünscht. Als vor etiva zwei Jahren die Blumeutage nach Englands rmd Amerikas bewährtem Vorbilde auch in Deutschland ihre Siegeslausbaon antrate», gab es Pessimisten, die ihnen keinen Erfolg bei den mehr nüch ternen Deutschen versprachen. Das Gegenteil aber konnte überall dort, wo Blumentage ab- oehallen wurden, festgestellt werden. Das durfte man weilich vom Volke der Dichter und Den ker mit seinem noch immer von idealer Le- bensau^assung geleiteten Sinne auch gar nicht anders erwarten. Heute gibt es schon Städte, wie Chemnitz z. B., die mit großen Hoffnun gen deni 3. Blumentage entgegengehen und diese schöne Einrichtung nicht missen mögen, zumal es sich diesmal nm Kornblumen, die erklärten Lieblinge auch der Königin Luise, handelt. Wer kennt die Blume des Kaisers nicht, Die zartgefiederte blaue? Die mild, wie freundlicher Sterne Licht, Errlühet auf prangender Aue? Wie o't zu ihm in Freud und Leid, Der Bote des Volks in bescheidenem Kleid, Har sie Grüße der Liebe getragen; Doch erst vor kurzem erfuhr die Welt, Warum er sie loch und teuer hält Seit seiner Kindheit Tagen. So singt, der Dichtersmann und erzählt uns, wie in der triiben, unseligen Zeit nach Jena der korsische Eroberer über Preußens Niederlage auf einem Gastmahle in Berlin, zu dem alle Generäle, Fürsten und Fürstinnen, darunter auch die vorbildliche deutsche Frau, die Königin Luise, eingeladen war, zu schmä hen. Die Königin kam, im Haar einen Kranz Kornblumen als einziges Geschmeide, was den frechen Spott eines Höflings herausforderte. Die Königin Luise soll ihm denn auch die Antwort nicht schuldig geblieben sein. Auf ihren Sohu, den damaligen Prinzen Wilhelm, rief dieser Vorfall unauslöschlichen Eindruck hervor. lind die Blume selbst, die die Herrliche trug, Umringt von fränkischen Horden, Sie ist von da an mit Recht und Fug Des Sohnes Liebling geworden. Und wie er in ihrem bescheidenen Wert Der treuen Mutter Gedächtnis ehrt, So tönt es immer aufs neue: Von den stolzen Schwestern voll Duft und Schein Soll sie die Blume des Kaisers sein, Die Blume des Muts und der Treue. Es ist zweifelsfrei, daß der Ertrag dieser Veranstaltungen nicht zur Beschaffung einer dauernden Rente für die Kriegsveteranen be stimmt sein kann; dazu gehören größere Mit tel, als sie durch Blumentage aufzubringen sind. Den Veteranen soll in einer noch zu be- sümmenden Form eine Zuwendung gemacht werden, die den dankbaren Gefühlen des ge samten Volkes unseres Sachsenlandes dafür entspringt, daß sic mit Gut und Mut für des deutschen Vaterlandes Macht und Ehre mann haft eingetreten sind. DJs ist die nationale Pflicht jedes Deutschen, der es zu verstehen ge lernt hat, daß nur durch ein geeintes, mäch tiges Deutsches Reich, stark zu Wasser und zu Lande, der Frieden sowohl wie der wirtschaft liche Wohlstand erhalten bleiben kann. So ist die Dankbarkeit gegen unsere Veteranen vor allein eine nationale, aber auch einfach eine moralische Pflicht. Und wenn wir in diesen Tagen ein Sicherstem für sie opfern, dann er reicht diese kleine Dankes gäbe noch lange nicht die Opfer, die unsere Alten im Kampfe gegen den Erbfeind sich auserlegten. Deshalb ergeht an alle, die es an geht, die Mahnung: Die Herzen auf! Die Taschen auf! Der Kliiser in Breslau. Heute Sonnabend besucht das Kaiserpaav in Breslau die Jahrhundert-Ausstellung, die eine Sammlung von Uniformen, Wasf,en, Brie sen, Kostümen, Goldgabach-für-Eisen-Ringen und anderen Gegenständen aus der Zeit vor 100 Jahren enthält. Der heutige Sonnabend ist der letzte Tag des kaiserlichen Aufenthalts in Breslau. Abends findet Festtafel für die Provinz Schlesien im Schloß statt, darauf be gibt sich das Kaiserpaar nach Potsdam zurück. Dem glanzvollen Einzug in Breslau und dem prächtigen Festmahl der Provinz Schle sien im Provinziallandhaus folgte am Freitag die Parade des 6. Armeekorps. Die Mitglie der der Provinzialkriegerverbände und der Ju gendwehren waren in der Nacht mit Ertra- zügen nach Breslau gekommen. Es war eine wahre Völkerwanderung, die sich am Parade tag nach dem Uebungsplatz bei Gandau hin ausbewegte. Hunderttausende säumten die fest lich geschmückten Straßen ein, durch die der Kaiser sich nach Gandau begab. Der Parade wohnren auch die Kaiserin, die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, die Kronprinzessin und die Prinzessin August Wilhelm bei. Ferner waren erschienen der König von Sachsen und der Kronprinz von Sachsen, Prinz Rupprecht, die hohe Generalität, die zur Parade geladen war, darunter der alte Graf Haeseler, ferner der Feldmarschall von der Goltz-Pascha. Es fand nur ein Vorbeimarsch der Trup pe» statt. Unter allgemeiner Begeisterung führte der Kaiser sein Leib-Kürassier-Regiment Grä ser Kurfürst Nr. 1 der Kaiserin und dem König von Sachsen vor. Mit diesem Regi ment ging auch Prinz Rupprecht von Bayern vorüber, der a la suite desselben steht. Nach Schluß der Parade, über deren Verlauf sich der Kaiser sehr anerkennend aussprach, kehrte der Kaiser an der Spitze des genannten Re giments und der Fahnenkompagnie ins Schloß zurück. Die Kronprinzessin und Prinzessin August Wilhelm ritten in Uniform mit. Auf dem ganzen Wege vom Parade^eld bis zum Palaisplatz hatten sich Kriegervereine und Sa nitätskolonnen in der Stärke von 14 000 Mann, Innungen und Schulen in der Stärke von 13 000 Personen aufgestellt. Ununterbrochen wurden dem Kaiserpaar begeisterte Huldigun gen dargebracht. Auf dem Schloßplatz nahm der Kaiser noch einen Vorbeimarsch des Leib- kürassier-Regiments und der Fahnenkompagnic entgegen. Das Festmahl der Provinz Schlesien, das sogen. Jahrhundertfestmahl, war eine der glän zendsten Tafeln, die je abgehalten worden sind. Schon in seiner äußeren Form wich es von den üblichen Festmählern ab. Es fand nicht an langen Tafeln statt, sondern es war die Anordnung getroffen, daß die landfässigen Fürsten und die Inhaber der Erbämter mit ihren Gemahlinnen an je einein kleinen Tisch präsidierten, fiir dessen Ausstattung inbezugauf Tischzeug, Silber und Blumen der schlesische Hochadcl selbst gesorgt hatte. Da offizielle Re den und Trinksprüche nicht gehalten wurden, Ivar dem Privatgespräch breitester Raum ge währt worden. Wie immer beteiligte sich der Kaiser lebhaft an dem Gespräch. Mehrfach mußte der Oberbostnarschall zum Aufbruch mahnen, ehe der Kaiser das gastliche Heim der Schlesier verließ. Jie Balkaimirren. Um Adrianoprl. An der Tatsache, daß Adcianopel im Besitz der Türken bleibt, wird an den maßgebentden Stellen nirgends mehr gezwei.elt; es fragt sich nur, unter welcher Form sich die Zustimmung zu der Besitzübertragung vollziehen soll. Bull garie» hofft noch immer auf eine Jnterven-